Betriebssystem SCP

(SCP=Singlecomputer Control Program)
Unter diesem Oberbegriff seien alle CP/M-kompatiblen Betriebssysteme der DDR zusammengefasst. Um den jeweiligen Hardware-Anforderungen der einzelnen Rechner zu genügen, wurden SCP-Systeme für die verschiedensten Rechner erstellt. Um einen Rechner booten zu können, musste man also das passende SCP haben. Da die Hardwareausstattung auch innerhalb eines Rechnertyps variieren konnte, waren einige SCP-Systeme generierbar, sie konnten (und mussten) also auf die aktuelle Hardware eingestellt werden. Prozessorseitig gab es 8-Bit-Varianten (z.B. SCP1526) und 16-Bit-Varianten (z.B. SCP1700).
Die Anwendersoftware war mit der anderer SCP-Systeme des gleichen Prozessortyps austauschbar, vorausgesetzt die Programme machen keine direkten Hardwarezugriffe. Auf diese Weise waren auch westliche Anwenderprogramme (besonders Bürosoftware) nutzbar, was SCP schnell in der DDR zum beliebtesten Bürocomputer-Betriebssystem seiner Zeit machte.

SCP-Systeme wurden auf folgenden Rechnern eingesetzt:
RechnerBetriebssystem
A5105SCP 5105
A5110SCP, MicroDOS, M/OS
A5120SCP 1526, CPA 1526, MicroDOS 1526, BCU880, CP/Z, CP/M 2.2
A5130SCP 1526, CPA 1526, MicroDOS 1526, BCU880, CP/Z, CP/M 2.2
K8918K8918-OS
K8924SCP 1526, CPA 1526, MicroDOS 1526, BCU880, CP/Z
BC25CP/M
PC1715SCP 1715, CP/A 1715, MicroDOSDAC1715, CP/M 2.2
PC1715WSCP 3.0, TOS/M
K8912 (modifiziert)M/OS
K8915SCP 8, SCP8915
DORAMSCP 1526
A7100SCP1700 2.x, CP/K 1700, CP/M 86
A7150SCP1700 3.x, CP/K 1700, CP/M 86
MPCSCP/M
NPC8M/OS
P8000OS/M
PRG7xxSCP1526/710
PSA1305COS-PSA, DOS-PSA
MIC80CP/M
Audatec FDECP/M-FDE
Audatec IBESCP-IBE
KC85MicroDOS, CP/KC, ML-DOS
KC87CP/A
MRA2CZ-CPM
NANOSNANOS 2.2
NANOSEPOS

Die meisten SCP-Systeme arbeiteten diskettenorientiert, sie booteten also von Diskette / Festplatte und nutzen diese auch als primären Datenträger.
Einige Sondervarianten, genau gesagt die Systeme M/OS und COS-PSA benutzten dagegen ein elektronisch steuerbares Magnetkassettenlaufwerk als primären Datenträger. Die Diskettenspuren wurden dabei in Form von Datenblöcken auf dem Band nachgebildet. Dieses Verfahren war im Vergleich zu Disketten sehr langsam, ermöglichte aber damit zwei Diskettenlaufwerks-losen Rechnern die Nutzung der SCP-Software. Es gab auch SCP-Systeme, die mit RAM-Disks arbeiteten, manche sogar ausschließlich.

SCP-Befehle

SCP unterschied zwei Arten von Befehlen: interne und externe. Interne Befehle waren immer verfügbar, externe Befehle wurden von der Diskette als Programm (Namenserweiterung .COM) gestartet.

Interne Befehle

Hinweise zum USER-Befehl: SCP unterstützte keine Verzeichnisstruktur.
Stattdessen gibt es verschiedene Nutzerbereiche, zwischen denen man umschalten kann.
Man sah jeweils nur die Dateien, die dem aktuellen Nutzer zugewiesen waren.
Kopieren über die Grenzen eines Nutzerbereichs konnte mit dem Programm DIENST gemacht werden.
Einen Vergleich der wichtigsten Befehle bei den unterschiedlichen Betriebssystemen findet man hier.


Betriebssystem SCP1526

(Alias SCP 1526, SCPX1526, SCPX 1526)

Die Rechner A5120, A5130, K8924 und DORAM wurden ursprünglich zusammen mit dem Betriebssystem SIOS entwickelt, das zwar die gesamte Hardware dieser Rechner unterstützte, aber ein verhältnismäßig starres uns schwer zu bedienendes System war. Höhere Programmiersprachen waren für SIOS vorerst nicht verfügbar und vor allem mangelte es an Anwenderprogrammen, da SIOS eine reine DDR-Entwicklung war und mangels westlicher Äquivalenzsysteme die Anwenderprogramme auch nur aus der DDR kommen konnten.
Ab 1983 kam das Betriebssystem UDOS für diese Rechner hinzu, was zumindest das Problem mit den Programmiersprachen löste. Aber auch für UDOS gab es nur wenig Anwendersoftware.
Ab Mitte 1984 war das Betriebssystem SCP1526 dann verfügbar, das sich schnell zum beliebtesten System dieser Rechner entwickelte und die anderen Systeme weitgehend verdrängte. Mit SCP erschloss sich die Möglichkeit, die in großem Maße vorhandene westliche Anwendersoftware zu nutzen, auch wenn SCP die hardwareseitigen Möglichkeiten der Rechner (z.B. Multitasking und Speicherschutz) gar nicht ausschöpfte. Entwickler von SCP1526 war das Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt.

SCP1526 bootete von jedem Diskettenlaufwerk und konnte sowohl 5¼-Zoll-Disketten als auch 8-Zoll-Disketten bedienen. Dabei kannte es eine große Anzahl verschiedener Formatierungsarten, um einen Datenaustausch auch mit anderen SCP-System zu ermöglichen.
Die Zuordnung der Formate zu den Diskettenlaufwerken erfolgte mit dem Befehl MODF.
Die Standardformatierungsarten waren 16x256x80 (624k) und 5x1024x80 (780k).
Eine Diskette mit einer unbekannten Formatierung konnte man mit dem Befehl MODX analysieren.

Da die K1520-Rechner in ihrer Konfiguration sehr variabel waren, gab es das Programm SYSP zur Anpassung des SCP an die Hardware.
Dort konnten Tastatur-, Bildschirm-, Laufwerk- und Druckerarten festgelegt werden.


SCP1526

SCP1526, Diskettenformat-Analyse

Mit der Taste PRINT konnten alle Bildschirmausgaben parallel auf den Drucker geschickt werden. Welche Schnittstelle und welche Schnittstelleneinstellungen dabei benutzt wurden, ließ sich im Betriebssystem mit dem Befehl SYSP generieren oder zur Laufzeit mit dem Befehl SEPR einstellen. Erneutes Drücken der Taste PRINT schaltete den Druck wieder ab.
Bei Benutzung der Tastatur K7636 wurde die Funktion CTRL-C mangels einer passenderen Taste mit der Taste INS-LN ausgeführt.

Versionen:

Wichtige Befehle



Betriebssystem SCP1526/710

(Alias SCP 1526/710)

Dieses Betriebssystem wurde auf den Rechnern PRG710 und PRG710-1 eingesetzt.
Da sich beide Rechner hardwareseitig unterschieden, gab es speziell generierte Varianten für beide Rechner.
Die Standard-Diskettenformate waren 5x1024x80 (780k) und 16x256x80 (624k).


SCP1526/710

Formatieren unter SCP1526/710

EPROM-Programmiersystem PROG

UDOS-Konvertierprogramm CONV1

Wichtige Befehle



Betriebssystem SCP1700

(Alias SCP 1700)

Dieses Betriebssystem wurde auf den Rechnern A7100 und A7150 benutzt und von den Firmen Robotron-Projekt Dresden und Robotron-Vertrieb Berlin vertrieben.
Wegen der unterschiedlichen Hardware gab es für beide Rechner unterschiedliche Generierungen.
Version 2.x lief nur auf dem A7100, Version 3.x lief auf beiden Rechnern.
Am A7150 unterstützte SCP auch die Nutzung der Festplatte (1 Partition), Laufwerk F. Auch das Booten von Festplatte war möglich.
Das Standard-Diskettenformat von SCP1700 war 16x256x80 (624k), wobei bei bootfähigen Disketten die Systemspuren mit 16x128 formatiert waren.
Das Betriebssystem steckte in der Datei SCP.SYS, die von der Bootspur aus angesprungen wurde.
Das Kennzeichen ausführbarer Programme unter SCP1700 war die Namenserweiterung .CMD


SCP1700 2.1 auf dem A7100

SCP1700 3.1 auf dem A7150

Wichtige Befehle

Der Preis für einen SCP-Diskettensatz für die alphanumerische Rechnervariante betrug 2408,35 Mark, der für die grafische Rechnervariante betrug 3095 Mark.


Betriebssystem SCP5110

(Alias SCP 5110)

Dieses Betriebssystem wurde vom VEB Büromaschinenwerk Sömmerda ab 1983 vertrieben und ausschließlich auf dem Rechner A5110 eingesetzt.
SCP5110 hatte das recht komfortable Konfigurationsprogramm INSTSCP, mit dem das System den eigenen Anforderungen gut angepasst werden konnte.


Geladenes Betriebssystem SCP

Diskettenformatierprogramm INITISOT

Konfigurationsprogramm INSTSCP, Startbildschirm

INSTSCP, Laufwerkseinrichtung

SCP5110 kannte eine große Anzahl verschiedener Formatierungsarten, um einen Datenaustausch auch mit anderen SCP-System zu ermöglichen.
Die Zuordnung der Formate zu den Diskettenlaufwerken erfolgte mit dem Befehl INSTSCP.
Die Standardformatierungsarten waren 16x256x77x1 und 4x1024x77x1.

Abhängig vom verbauten Floppycontroller gab es zwei Varianten des SCP, die untereinander nicht austauschbar waren.


Wichtige Befehle



Betriebssystem SCP1715

(Alias SCP 1715)

Dieses Betriebssystem wurde vom VEB Büromaschinenwerk Sömmerda vertrieben und ausschließlich auf dem Rechner PC1715 eingesetzt. Durch die hohen Produktionszahlen des PC1715 erlangte SCP1715 eine große Verbreitung in der DDR.
SCP1715 hatte ein recht komfortables Konfigurationsprogramm INSTSCP, mit dem das System gut an die eigenen Anforderungen angepasst werden konnte.



SCP1715

Konfigurationsprogramm INSTSCP

INSTSCP, Laufwerkseinstellungen

SCP1715 kannte eine große Anzahl verschiedener Formatierungsarten, um einen Datenaustausch auch mit anderen SCP-System zu ermöglichen.
Die Zuordnung der Formate zu den Diskettenlaufwerken erfolgte mit dem Befehl INSTSCP.
Die Standardformatierungsarten waren 16x256x80 (624k) und 5x1024x80 (780k).

Nachteilig an SCP1715 war, dass sich beim Booten unbedingt eine lesbare Diskette in Laufwerk A: befinden musste, ansonsten lieferte das System in eine nicht-verlassbare Fehlermeldung.

Wichtige Befehle



Betriebssystem SCP5105

(Alias SCP 5105)

Dieses Betriebssystem wurde ausschließlich auf dem Bildungscomputer A5105 eingesetzt.
Im Gegensatz zu den anderen SCP-Systemen wurde SCP5105 nicht von der Diskette gebootet, sondern befand sich im ROM des Rechners.
Zum Starten von SCP5105 genügte es daher, dass sich eine leere Datei namens SCPX5105.SYS auf der Diskette beim Booten des Rechners befand.
War diese Datei nicht vorhanden, wurde stattdessen das Betriebssystem RBASIC geladen.


SCP 5105

SCP 5105

Das Standard-Diskettenformat ist 5x1024x80 (780k).


Wichtige Befehle



Betriebssystem SCP8915

Dieses Betriebssystem war ausschließlich auf den älteren Versionen des Rechners K8915 lauffähig.

Wichtige Befehle



Betriebssystem SCP3

(Alias SCP 3)

Dieses Betriebssystem wurde ausschließlich auf dem Rechner PC1715W benutzt und vom Büromaschinenwerk Sömmerda entwickelt.
Gegenüber dem SCP1715 wurde die Einrichtung des Betriebssystem wieder auf einzelne Befehle aufgeteilt, ein zentrales Installationsprogramm gab es nicht mehr.


Bootbildschirm von SCP 3.0

SCP 3.0

Wichtige Befehle

wichtige Dateien



Betriebssystem SCP 8.0

Dieses Betriebssystem wurde ausschließlich auf dem Rechner K8915 (Neue Version oder Harddisk-Version) benutzt.


Startbildschirm von SCP 8

SCP 8



Wichtige Befehle



Betriebssystem SCP/M

Dieses Betriebssystem wurde auf den Rechnern MPC1, MPC2, MPC3 und MPC4 benutzt.
Da sich die einzelnen Mansfeld-Rechner hardwareseitig unterschieden, gab es verschiedene Versionen des SCP/M für die einzelnen Rechner:

SCP/M 2.44 auf dem MPC2

SCP/M 2.88 auf dem MPC4

SCP/M 2.88 auf dem MPC4

Bei Mansfeld wird nicht "formatiert", sondern "formatisiert"

Grafiktestprogramm auf dem MPC4

Das Standard-Diskettenformat für den MPC war 5x1024x80 (780k).

Wichtige Befehle



Betriebssystem CP/A

Dieses Betriebssystem wurde im Institut für Informatik und Rechentechnik der Akademie der Wissenschaften entwickelt und auf den Rechnern A5120, A5130, K8924, PC1715 sowie MFA100/V.16 eingesetzt. CP/A war das einzige SCP-Betriebssystem, das als Quelltext vertrieben wurde. So konnten sich die Anwender eigene Treiber in das Betriebssystem einbauen.
Das Standard-Diskettenformat war 5x1024x80 (800k) beim PC1715, 5x1024x80 (780k) bei den anderen Rechnern.


CP/A 1526

CP/A 1715, Startbildschirm

CP/A 1715, Diskettenformat-Einstellung


Wichtige Befehle

Im Unterschied zu den meisten anderen Betriebssystemen war CP/A auf der Diskette nicht in speziellen Bootspuren, sondern in einer Datei @OS.COM (der Name konnte variieren) untergebracht.


Betriebssystem MicroDOS

Unter diesem Namen gab es ein Betriebssystem für die Mühlhäuser Kleincomputer KC85/2, KC85/3 und KC85/4 und auch ein Betriebssystem für die Rechner A5110, A5120 / A5130 sowie eine Variante für den PC1715. Hersteller war das Institut für sozialistische Wirtschaftsführung in Rostock. Zum Zeitpunkt des MicroDOS-Entwicklungsbeginns gab es das SCP von Robotron noch nicht. MicroDOS entstand ursprünglich im "Internationalen Institut für Probleme der Leitung" (IRIMS, International Research Institute for Management Sciences) in Moskau. In Rostock wurde dann die BIOS-Komponente passend zur Hardware der Bürocomputer neu geschrieben. Im Gegensatz zum SCP wurde die Abstammung des MicroDOS vom CP/M in der Dokumentation nicht verheimlicht.


Startbildschirm vom MicroDOS (PC1715)

Einstellungen unter MicroDOS (PC1715)

Formatieren unter MicroDOS (PC1715)

Die größte Verbreitung hatte zweifellos das MicroDOS auf dem Kleincomputer KC85 gefunden. Dort ermöglichte dieses Betriebssystem, das auf der Disketteneinheit D004 lief, die Nutzung von CP/M-kompatibler Software.


Betriebssystem MicroDOS auf dem KC85.

Formatierprogramm des KC-MicroDOS

Systemgenerierungsprogramm MSYSG des KC-MicroDOS.

Formatierprogramm KCFORMAT mit grafischer Oberfläche

Verbessertes Betriebssystem MLDOS mit schöner Oberfläche

Besonderheiten von MicroDOS:

Wichtige Befehle



Sondertasten

Im Unterschied zu den meisten anderen CP/M-Betriebssystemen war MicroDOS auf der Diskette nicht in speziellen Bootspuren, sondern in einer Datei MICRODOS.SYS untergebracht.
Das Standard-Diskettenformat war auf den Bürocomputern war 5x1024x40x1, auf dem KC85 war es 5x1024x80x2.


Betriebssystem CP/K

CP/K war ein Verwandter von SCP1700 und wurde ebenfalls auf den Rechnern A7100 und A7150 benutzt, hergestellt vom VEB Energiekombinat Berlin. Unterschiede zum SCP1700 waren:

CP/K auf dem Rechner A7150

Konfigurationsprogramm Format

Konfigurationsprogramm FORMAT

Im Gegensatz zum SCP1700 lag das Betriebssystem bei CP/K komplett in den Systemspuren der Diskette.
Allerdings unterstützte CP/K zum Drucken nur die Centronics-Schnittstelle.

CP/K bot beim Start an, eine RAM-Disk mit 380 KByte Größe oder mehr anzulegen.

Für die Rechner A7100 und A7150 gab es jeweils speziell an die Hardware angepasste, nicht austauschbare Versionen.

Wichtige Befehle



Betriebssystem CP/M

Auch unter dem ursprünglichen Namen wurde CP/M für einige Sonderfälle eingesetzt.
So lief z.B. auf dem Computer BC25 eine spezielle CP/M-Version, die die Benutzung der Festplatte und das Booten davon ermöglichte.


CP/M auf dem BC25

Ein Unterschied zwischen CP/M und SCP war in der Hardware begründet: CP/M setzte das Vorhandensein eines hochintegrierten Floppycontrollers (U8272) voraus. SCP dagegen arbeitete mit einem diskret aufgebauten Floppycontroller.

Auch auf den Computern A5120 und PC1715 gab es speziell auf die Hardware des jeweiligen Computers angepasste Betriebssysteme mit Namen "CP/M".

Betriebssystem CP/M86

(Alias CP/M 86)

Neben SCP1700 und CP/K wurde als drittes Betriebssystem CPM/86 (unter dem originalen Namen) am A7100 eingesetzt.
Hersteller war das Petrolchemische Kombinat in Schwedt.
Die Unterschiede zu den beiden anderen Betriebssystemen konnten bisher nicht geklärt werden.


CP/M auf dem A7100



Betriebssystem CP/Z

CP/Z wurde von ZOAZ vertrieben und auf den Computern K8915 sowie in seltenen Fällen auf dem Computern A5120 und PC1715 eingesetzt.
Bedingt durch die hardwareseitigen Unterschiede gab es für jeden Rechner spezielle Generierungen.
Gravierende Unterschiede zum Betriebssystem SCP konnten bislang nicht festgestellt werden.


CP/Z auf dem PC1715

Diskettenformatierung unter CP/Z (PC1715)

CP/Z 1526, Startbildschirm

Diskettenformatierung unter CP/Z (K8924)

Interne Befehle

Wichtige externe Befehle



Betriebssystem DAC1526

(Alias DAC 1526)

Dieses Betriebssystem wurde auf den Rechnern A5120, A5130, K8924 eingesetzt.
Vertrieben wurde das Programm vom Dampferzeugerbau Berlin.
Es hatte gegenüber SCP1526 bereits eine automatische Diskettenformat-Erkennung.
DAC erlangte keine große Verbreitung und wurde später durch CP/A abgelöst.
Das Standard-Diskettenformat ist 5x1024x80 (790k).


DAC 1526

Wichtige Befehle



Betriebssystem DAC1715

(Alias DAC 1715)

Dieses wurde Betriebssystem wurde ausschließlich auf dem Rechner PC1715 eingesetzt.
Vertrieben wurde das Programm vom Dampferzeugerbau Berlin.
Es hat gegen über dem SCP1715 bereits eine automatische Diskettenformat-Erkennung.
DAC erlangte keine große Verbreitung und wurde später durch CP/A abgelöst.
Das Standard-Diskettenformat ist 5x1024x80 (790k).


DAC1715, Startbildschirm und Systemgenerierung

DAC1715: Diskettenformatierung

Wichtige Befehle



Betriebssystem TOS/M

TOS/M war ein Betriebssystem mit russischer Oberfläche, das ausschließlich auf dem Rechner PC1715W lief. Anhängig vom gewählten Zeichensatz wurden die Programme mit lateinischem oder kyrillischem Zeichensatz dargestellt. In der DDR war das System vermutlich nicht im Einsatz.


TOS/M, Startbildschirm

TOS/M, Tastaturdefinition

TOS/M, Programm INIT lateinisch...

...und kyrillisch

TOS/M, Programm COPYSYS lateinisch...

...und kyrillisch

TOS/M, Programm FKEY lateinisch...

...und kyrillisch

TOS/M, Programm MODCS lateinisch...

...und kyrillisch

Funktionell ähnelte es stark SCP3.0. Ob eins der Systeme aus dem anderen hervorgegangen war, ist noch unbekannt.


Wichtige Befehle



Betriebssystem BCU880

(Alias BCU 880)

Dieses Betriebssystem war vermutlich das erste CP/M-kompatible System der DDR und wurde ab 1983 vom "VEB Forschungszentrum des Werkzeugmaschinenbaus Karl Marx Stadt" entwickelt und auf dem Rechner A5120 eingesetzt.
Anscheinend erforderte BCU einen besonderen Lade-EPROM. Daher ist es bislang nicht gelungen, BCU auf einem heute noch existierenden Rechner zu starten.



Labor-Startversuch von BCU

BCU ist bisher ausschließlich auf 8-Zoll-Disketten sowie einseitigen, 40-spurigen 5¼-Zoll-Disketten (Standard-Diskettenformat 26x128x40x1) aufgetaucht.


Wichtige Befehle

BCU enthielt auch eine Unterstützung für K5200-Magnetkassettenlaufwerke, die über Laufwerksbuchstaben eingebunden wurden.

Anscheinend wurde dieses Betriebssystem schnell durch SCP1526 abgelöst.


Betriebssystem OS/M

Dieses Betriebssystem wurde auf den Rechnern P8000 und P8000 compact eingesetzt und arbeitete auf dem 8-Bit-Prozessor dieser Computer. Es war hauptsächlich für die allgemeine Büroarbeit konzipiert.
Das Standard-Diskettenformat war 9x512x80.


Betriebssystem OS/M

Wichtige Befehle



Betriebssystem K8918-OS

(Alias K 8918-OS)

Dieses Betriebssystem wurde ausschließlich auf dem Terminal K8918 eingesetzt.
Es stellte eine auf die Hardware des K8918 angepasste Version von SCP1700 dar.
Die einzige Aufgabe von K8918-OS ist das Starten des Dienstprogramms IGTJ21J, das das K8918 zu einem grafischen Terminal für die K1840-Rechner werden ließ.

Das Kennzeichen von ausführbaren Programmen unter K8918-OS war die Namenserweiterung .CMD.


Betriebssystem M/OS

Diese seltene Betriebssystem wurde von der Hochschule für Ökonomie in Berlin entwickelt und speziell auf Rechnern eingesetzt, für die Robotron kein CP/M-System zur Verfügung stellte, z.B. dem MRES, dem Terminal K8912 und dem A5110.
Als Datenträger konnten Disketten oder Magnetkassetten benutzt werden. Um das System an die Hardware anzupassen, war M/OS generierbar, d.h. es wurden passend zur Hardware die benötigten Treiber auf den Bootdatenträger geladen.

Die Verwaltung der Magnetkassette wurde wie bei der Diskette gemacht: der Datenträger war logisch in Spuren und Sektoren aufgeteilt und benutzte das normale CP/M-Inhaltsverzeichnis zum Auffinden der Dateiblöcke. Die Anwendungsprogramme merkten somit nicht, dass es sich nicht um ein Diskettensystem handelte.

Leider gibt es heute vermutlich keine funktionsfähige Installation von M/OS mehr, was am Fehlen der Hardware als auch am Fehlen der Bootdatenträger liegt.


Eine spezielle Variante von M/OS lief auch auf NANOS-Rechnern, z.B. dem NPC8.

Wichtige Befehle

Es war möglich, beim Booten einen Befehl zu hinterlegen, der dann automatisch abgearbeitet wurde.


Betriebssystem CP/L

Bei diesem Betriebssystem handelt es sich um eine speziell auf die Hardware des Computerbausatzes LLC2 angepasste Variante vom CP/M.

Nähere Informationen liegen leider noch nicht vor.
Wer hat Informationen zu CP/L?


Betriebssystem COS-PSA

Dieses seltene Betriebssystem wurde von der Firma MEB zusammen mit der Hochschule Warnemünde entwickelt und konnte auf dem Computer PSA1305 alternativ zum Betriebssystem SYS-PSA eingesetzt werden. COS-PSA stellte eine speziell an die Hardware des Messcomputers angepasste Seitenentwicklung des Betriebssystems CP/A dar. Sein Haupteinsatzzweck war die Nutzbarmachung des Messcomputers für Programmentwicklung.


Betriebssystem COS-PSA

Einrichtungsprogramm PSASYSG

Kassettenformatierprogramm FORMAT

Das Besondere an COS-PSA war seine Laufwerksunterstützung: anstelle von Disketten arbeitete COS-PSA auf Magnetbandkassetten. Dies konnte das Laufwerk K5200 im Beistellgerät PZG2002 sein oder eine Doppellaufwerkseinheit K5221 von Robotron. Das Booten von COS-PSA erfolgte entweder von Magnetbandkassette (eine universelle Ladefunktion für Basisform-Betriebssysteme war im SYS-PSA von vorn herein enthalten) oder auch von einer ROM-Platine, was einige Zeitersparnisse brachte. Die Dienstprogramme des Betriebssystems bzw. die Anwenderprogramme waren in jedem Fall auf Magnetkassette, weshalb nach ersterer Boot-Art erst einmal ein Kassettenwechsel notwendig war. Die Verwaltung der Magnetkassetten erfolgte wie bei Disketten: sie waren in 80 Datenblöcke unterteilt, die den 80 Spuren des Diskettenlaufwerks entsprachen. Das Anfahren eines Datenblocks per schnellem Vor- bzw. Rücklauf dauerte natürlich wesentlich länger als bei einer Diskette. Zwecks Zeitersparnis wurden daher die Inhaltsverzeichnisse der beiden Kassettenlaufwerke im RAM gepuffert. Sie mussten manuell mit den Tasten F1 bzw. F2 geladen/geschrieben werden. Letzteres war vor allem nach getaner Arbeit sehr wichtig und führte bei etwaigem Vergessen zu inkonsistenten Inhaltsverzeichnissen.
Als schnelles Laufwerk war durch Stecken entsprechender DRM-Platinen die Benutzung einer RAM-Disk mit einer maximalen Größe von 252 KByte möglich.

MEB lieferte außer dem Betriebssystem selbst keine Anwendersoftware aus. Da die von anderen 8-Bit-SCP-Systemen stammenden Anwenderprogramme weitgehend kompatibel zu COS-PSA waren, musste sich der Anwender also seine Software aus anderer Quelle beschaffen. Erschwerend war dabei die Umkopierung: COS-PSA bot keine Möglichkeit eines Überspielens von Diskette auf Kassette. Eine Umkopierung mit Hilfe des Nachfolgesystems DOS-PSA war ebenfalls nicht möglich. Der Datenaustausch zwischen SYS-PSA und COS-PSA war über einen gemeinsam genutzten Speicherbereich (zwischenzeitliches Neu-Booten notwendig) möglich.

Wichtige Befehle



Betriebssystem DOS-PSA

Dieses seltene Betriebssystem wurde ebenfalls von der Firma MEB entwickelt und konnte auf dem Computer PSA1305 und wahrscheinlich auch auf dem Computer MSA210 alternativ zu den Betriebssystemen SYS-PSA und COS-PSA eingesetzt werden. DOS-PSA kann als Nachfolger von COS-PSA betrachtet werden und war das letzte Betriebssystem für einen DDR-Messcomputer. Sein Haupteinsatzzweck war die Nutzbarmachung des Messcomputers für Programmentwicklung.

DOS-PSA stellte eine speziell an die Hardware des Messcomputers angepasste Seitenentwicklung des Betriebssystems CP/A dar und arbeitete auf Basis von Disketten.
Eine Unterstützung für Magnetkassetten gab es bei DOS-PSA leider nicht. Der Datenaustausch zwischen SYS-PSA und DOS-PSA war über einen gemeinsam genutzten Speicherbereich (zwischenzeitliches Neu-Booten notwendig) möglich.

DOS-PSA erlangte keine große Verbreitung und gilt heute als ausgestorben. Lediglich Fragmente der Software haben überlebt.
Wer besitzt DOS-PSA-Disketten?


Betriebssystem CP/M 2.2

Unter dieser Bezeichnung wurde ab 1987 vom Petrolchemischen Kombinat in Schwedt eine Weiterentwicklung des Systems DAC 2.2 für die Bürocomputer A5120, A5120.16, A5130 und PC1715 gehandelt. Letztere war hardwarebedingt systemseitig inkompatibel zu ersteren.

Nach dem Booten zeigte CP/M 2.2 automatisch die Namensliste der COM-Dateien auf dem Bootlaufwerk an. Wurde beim Start eines Programms dieses nicht auf dem aktuellen Laufwerk gefunden, suchte CP/M 2.2 automatisch auf dem Bootlaufwerk danach.

Es unterstützte die RAM-Disk des A5120.16 sowie die Nutzung der Lochbandeinheit K6200. Tastaturart, Bildschirmtyp, RAM-Floppy und die Art der Diskettenlaufwerke wurden beim Booten selbständig erkannt. Andere Hardware konnte durch Generieren des Systems eingebunden werden. CP/M 2.2 enthielt intern auch einige Komponenten des Systems CP/A und besaß einen Kopierschutz.

Wichtige interne Befehle

Wichtige externe Befehle



Betriebssystem CSOC

Dieses seltene Betriebssystem wurde von der Firma Elektronik Gera zum Lauf auf ihren MC80.3x-Rechnern geschrieben. Als Datenspeicher wurde das im Rechner eingebaute Kassettenlaufwerk benutzt, das Betriebssystem selbst befand sich auf EPROMs.

Der Preis für CSOC betrug 5000 Mark.
Heute gilt das System als ausgestorben.
Wer besitzt einen Rechner mit CSOC darauf?


Betriebssystem CSOS

Dieses seltene Betriebssystem wurde von der Firma Elektronik Gera zum Lauf auf ihren MC80.3x-Rechnern geschrieben. Gegenüber dem System CSOC arbeitete CSOS mit einen externen Diskettenlaufwerk K5601, das an einen nachzurüstenden Floppycontroller anzuschließen war.

Der Preis für CSOS betrug 8000 Mark.
Heute gilt das System als ausgestorben.
Wer besitzt CSOS?


Betriebssystem CP/M für MIC80

Dieses Betriebssystem lief ausschließlich auf dem Computer MIC80. Entwickler war das Geräte- und Reglerwerk in Teltow. Es wurde zur normalen Büroarbeit (Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Datenbanken) benutzt.
Die Formatierung der Disketten erfolgte mit 16x256x80.

Wichtige externe Befehle



Betriebssystem SCP-IBE

Dieses Betriebssystem, das vom Geräte- und Reglerwerk in Teltow entwickelt wurde, lief ausschließlich auf der Inbetriebnahmeeinheit des Rechnersystems Audatec und ermöglichte die Nutzung dieses Rechners als Ersatz für eine Floppydiskeinheit. Die Kommandoeingaben erfolgten nicht durch die Tastatur, sondern über das Netzwerk, ferngesteuert von einem Bedienpult aus. Ein Bildschirm wurde eigentlich nicht benötigt. Da der aber sowieso vorhanden war, hatte man auf ihm die eingehenden Kommando als Hex-Code angezeigt.


Gebootetes SCP nach Absetzen einiger Kommandos

Die Formatierung der Disketten erfolgte mit 16x256x80.


Betriebssystem CP/M-FDE

Dieses Betriebssystem lief ausschließlich auf der Disketteneinheit des Rechnersystems Audatec. Entwickler und Produzent war das Geräte- und Reglerwerk Teltow.
CP/M-FDE bestand aus einem Boot-Teil, der sich in den Systemspuren der Diskette befand und aus einer großen Datei, die sämtliche Komponenten des Betriebssystems beinhaltete. Bedingt durch die Hardwarebesonderheiten der FDE benutzte CP/M-FDE weder Tastatur noch Bildschirm. Alle Funktionen wurden stattdessen per Netzwerk, ferngesteuert von einem Bedienpult, abgewickelt.


Die grüne "RDY"-LED signalisiert das erfolgreichen Booten.

Die Formatierung der Disketten erfolgte mit 16x256x80.


Betriebssystem CP/KC

Dieses 1988 vom Organisations- und Rechenzentrum des "Kombinat Landtechnische Instandsetzung Neuenhagen" entwickelte Betriebssystem konnte auf den Kleincomputern KC85/2 und KC85/3 benutzt werden. Es unterstützte keine Diskettenlaufwerke, sondern arbeitete stattdessen mit zwei RAM-Disks, die durch zwei auf 256 KByte hochgerüstete Steckmodule M011 realisiert wurden. Geladen wurde es von einem im Grundgerät verbauten EPROM U27128. Der Datenaustausch mit anderen Rechnern erfolgte über Magnetkassetten.


Betriebssystem CP/KC

Vom CP/KC hat bis heute anscheinend nur 1 Installation überlebt.


Betriebssystem MFA-CPA

Dieses Betriebssystem lief ausschließlich auf dem Computer MFA100/V.16P. Nach dem Einschalten des Rechners wurde es selbständig geladen und ein DIR-Kommando ausgeführt.

Wichtige externe Befehle

Die Formatierung der Disketten erfolgte mit 5x1024x80 (800k), andere Diskettenformate wurde ggf. automatisch erkannt.


Betriebssystem CZ-CPM

Dieses Betriebssystem wurde wurde von Zeiss für seine U880-2-Rechner (z.B. den MRA2) entwickelt und im Büroumfeld zur Programmierung und Dokumentierung eingesetzt. Es bootete von 5,25"-Diskette (soft-sektoriert) und besaß, gegenüber den meisten anderen SCP-Varianten, keine direkte Ansteuerung für Tastatur und Bildschirm. Stattdessen waren diese auf eine Terminalschnittstelle umgeleitet.


Betriebssystem CZ-CPM

CZ-CPM: COLDSET und COPYD

CZ-CPM: INIT

CZ-CPM: DISKSET

CZ-CPM: ZAP8

CZ-CPM: ASSFORM

CZ-CPM: WordStar

Die Formatierung der Disketten erfolgte mit 5x1024x80 (780k), kompatibel zu SCP.

Wichtige externe Befehle





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