Schreibmaschinen

Als Ersatz für die z.T. teuren und schwer beschaffbaren Drucker wurden in der DDR (besonders im Privatbereich) z.T. Schreibmaschinen eingesetzt. Die Industrie kam diesem Trend entgegen, in dem sie die Schreibmaschinen mit einem entsprechenden Interface-Anschluss ausrüstete. Natürlich konnten für diesen Zweck nur Schreibmaschinen verwendet werden, die über ein elektrisches Druckwerk verfügten. In der Regel besaßen die Maschinen bereits einen eingebauten Mini-Rechner, was die Koppelung vereinfachte.


Elektronische Schreibmaschinen

Schreibmaschinenserie Erika S3000

Diese transportablen, elektronischen Typenrad-Kleinschreibmaschinen waren im Heimbereich verbreitet, obwohl der Preis von 2400 Mark bei der S3004, 2700 Mark bei der S3005 und 3200 Mark bei der S3006 damals gewaltige Investitionen darstellte. Hersteller der Maschinen war das Robotron-Optima Büromaschinenwerk Erfurt, die Produktion begann 1987.

Ein Schwachpunkt der S3000-Entwicklung war das Gehäuse: die Haltezapfen an den Gehäuseklappen neigten zum Abbrechen und erschwerten dann den Transport.

Aus der S3000-Serie existieren heute noch einige Schreibmaschinen, erfreulicherweise auch in funktionsfähigem Zustand.
Auch Koppelungen der S3004 mit dem KC87 sind noch im Einsatz.


Schreibmaschine Erika S3004

(Alias Erika 3004 electronic, S 3000, S-3000, S 3004, S-3004, S 3015, S-3015, S 3016, S-3016, IF 3000, IF 6000)

Die S3004 war das erste und kleinste Modell der S3000-Serie. Sie besaß ein Typenrad-Druckwerk und wurde durch einen Einchipmikrorechner gesteuert. Intern verfügte sie über einen Korrekturspeicher von 20 Zeichen. Über ein spezielles Korrekturband konnte die Maschine bei Schreibfehlern geschriebenen Text bei Bedarf wieder unsichtbar machen, um ihn im Anschluss korrekt schreiben zu können.


Schreibmaschine Erika 3004 mit Interfacemodul IF6000

Erika 3004, geöffnet

Erika 3004, geöffnet, Rückseite

Das Papier wurde durch einen Schrittmotor bewegt, der über ein Zahnradgetriebe die Papierwalze drehte. Auf ein Handrad zum Spulen des Papiers hatte der Hersteller bei der S3000 verzichtet, dafür gab es im eingeschalteten Zustand für diesen Zweck zwei elektrische Tasten. Der Druckkopf wurde durch einen Schrittmotor und ein Seil gezogen. Er hatte eine Klappe, in die eine Typenradkassette gesteckt wurde (es gab Typenräder mit fünf unterschiedlichen Schriftarten). Oben auf dem Druckkopf saß die Farbbandkassette, die entweder als Multistrike oder als Karbonband ausgeführt sein konnte. Seitlich am Druckkopf konnte ein Korrekturband (Lift-Off oder Cover-Up) abgebracht werden. Das Drehen des Typenrades erfolgte über einen Schrittmotor, der Zuschlag des Druckhammers durch einen Elektromagneten. Das Korrekturband wurde bei Bedarf durch einen Motor gespult und vor das Typenrad gehoben.

In der S3004 konnten zwei unterschiedliche Prozessorkarten (etwas versteckt unter der Tastatur) verbaut sein:

Die alte Prozessorkarte

Die junge Prozessorkarte

Mit einem Gewicht von nur 7 kg und den Abmaßen 430*370*130 mm (B*H*T) gehörte die S3004 zu den leichtesten und kleinsten Computerschreibmaschinen der DDR.

Die S3004 konnte auch als Eingabetastatur und als Drucker an Rechnern, bevorzugt Kleincomputern, benutzt werden. Dies erfolgte durch eine mit TTL-Pegeln arbeitende serielle Schnittstelle, die rechts auf einem EFS26-Stecker herausgeführt war, die allerdings nicht dem ASCII-Zeichensatz entsprach. Die maximale Schreibgeschwindigkeit und damit die Druckgeschwindigkeit lag bei 10 Zeichen/Sekunde und war damit erheblich langsamer als die echter Typenraddrucker.

Für die Kleincomputer KC85/1 und KC87 gab es ein spezielles Schreibmaschinenmodul, das das Druckwerk der Schreibmaschine als Drucker und die Tastatur der Schreibmaschine als Computertastatur schaltete.

Für andere Rechner (z.B. KC85/2, KC85/3, KC85/4, AC1 und PC1715) wurde zur Umsetzung des Pegels, der Rechner-Steuerzeichen und des Zeichensatzes eine Interfacebox IF3000 oder IF6000 in die Leitung zwischengeschaltet. Die Interfacebox stellte ihrerseits einen Mini-Rechner dar, der von EPROM bootete, die Zeichenumsetzung vornahm und über die Schreibmaschine konfiguriert werden konnte.
Die IF3000 realisierte rechnerseitig eine Centronics-Schnittstelle, die IF6000 eine V.24-Schnittstelle.


Interfacemodul IF6000

Innenansicht des IF6000

Für Exportgeräte gab es weitere Interfacemodule. Die Interfacemodule konnten auch an einer bestimmten Version der Schreibmaschine S6005 verwendet werden.

In die BRD wurde die S3004 u.a. mit speziellem Gehäusedesign unter den Bezeichnungen "Sigma 8200" und "Praesident 6000" exportiert. Sie wurde auch unter der Bezeichnung "Erika privat" angepriesen.

Von der S3004 existieren heute noch einige Exemplare, erfreulicherweise auch einige noch funktionsbereit.


Schreibmaschine Erika S3005

(S 3005, S-3005, Erika 3005

Die S3005 (produziert ab 1987) basierte auf der S3004 und hatte als Neuerung die Möglichkeit der Ausführung von Mikrozeilenschritten (gegenüber der Halbzeilenschaltung der S3004) und einen vergrößerten Korrekturspeicher von 6,5 KByte.


Schreibmaschine Erika 3005

Typenbezeichnung auf dem Gehäuse

In die BRD wurde die S3005 u.a. mit speziellem Gehäusedesign unter den Bezeichnungen "Sigma 8800" und "Praesident 6050" exportiert.

Gegenüber der S3004 war die S3005 ziemlich selten. Es existieren aber noch einige Exemplare.


Schreibmaschine Erika S3006

(S 3006, S-3006, Erika 3006

Bei der S3006 (als Schwestermodell der S3005 ab 1989 produziert) wuchs der Korrekturspeicher auf 8 KByte, außerdem verfügte sie ein 16-stelliges LCD-Display.


Schreibmaschine Erika 3006

Exportvariante Privileg 1400

Steuerleiterplatte der Erika 3006

Steuerleiterplatte der Erika 3006

Netzteil der Erika 3006

Netzteil der Erika 3006

Display der Erika 3006 bei offenem Gehäuse

Typenschild der Erika 3006

In die BRD wurde die S3006 u.a. mit speziellem Gehäusedesign unter den Bezeichnungen "Privileg 1400" und "Praesident 6060" exportiert.

Gegenüber der S3004 war die S3006 ziemlich selten.


Schreibmaschinen Erika S3015 und Erika S3016

(S 3015, S-3015, Erika 3015, S 3016, S-3016, Erika 3016)

1990 wurde von Optima die Schreibmaschine S3015 als Nachfolgemodell der S3004 vorgestellt. Sie verfügte u.a. über Funktionen zum Fettdruck, Unterstreichen und Zentrieren und war mit einer 16-stelligen LCD-Anzeige ausgestattet, die bei der Korrektur des Textes half.


Schreibmaschine Erika 3015

Schreibmaschine Erika 3015

In die BRD wurde die S3015 u.a. mit den Bezeichnungen "Sigma 8300" und "Privileg 1300" exportiert.

Von der S3015 hat ein Exemplar bis heute überlebt.


Schreibmaschine S3010 bzw. Erika 300 Electronic

(Erika-300, Erika300)

Diese computergesteuerte Reiseschreibmaschine wurde vom Schreibmaschinenwerk Dresden entwickelt und ab 1990 im Buchungsmaschinenwerk produziert. Mit Schließung des Werkes kurz darauf endete dann auch Produktion der Erika 300.


Schreibmaschine Erika 300

Designmuster der Erika 300

Designmuster der Erika 300 mit anderem Gehäuse

Das Druckwerk war, wie damals üblich, als Typenraddruckwerk ausgebildet. Mit nur 5,6 kg war sie die wohl leichteste computergesteuerte Schreibmaschine der DDR.

Von der Erika 300 hat wahrscheinlich nur 1 Exemplar überlebt: es befindet sich im Industriemuseum Chemnitz.


Schreibmaschinenserie S6000

Hierbei handelt es sich um professionelle, computergesteuerte Typenradschreibmaschinen, entwickelt und hergestellt vom Robotron-Optima Büromaschinenwerk Erfurt. Gegenüber der S3000-Serie boten die S6000-Schreibmaschinen mehr Bedienkomfort, größeren Speicher und höhere Ausgabegeschwindigkeit, allerdings auch größere Abmaße und ein höheres Gewicht.


Schreibmaschine S6001

(Alias S 6001, S-6001)

Hierbei handelt es sich um die erste Computer-gesteuerte Schreibmaschine der DDR, ab 1981 vom Robotron-Optima Büromaschinenwerk Erfurt produziert. Mit 640 x540 mm Grundfläche war sie sicher auch die größte Schreibmaschine der DDR, wobei eine ziemliche Ähnlichkeit mit dem noch größeren Rechner A5110 bestand. Mit einem Preis von anfangs 12.702 Mark stellte sie auch hier einen DDR-Rekord auf, weshalb die Maschine quasi ausschließlich im professionellen Einsatz war.


Schreibmaschine S6001

S6001 mit der originalen Staubschutzhaube

S6001, Tastaturabdeckung abgenommen

S6001, Gehäuse abgenommen

S6001, Blick unter die Tastatur: EPROMs und Akkus

S6001, Geräte-Rückseite mit Netztrafo und Kühlkörper

Funktionell ließ die S6001 keine Wünsche offen:
Der Zeichenvorrat der S6001 war, bedingt durch das eingesetzte Typenrad, auf 96 Zeichen (1/10" oder 1/12" Festbreitenschrift oder Proportionalschrift) begrenzt. Der Schriftstil konnte bei Bedarf durch Wechseln des Typenrades geändert werden, außerdem konnten gewisse Formatierungen (Fettschrift, Schattenschrift, Unterstrichen, Sperrschrift, Schmalschrift) beim Schreiben per Tastendruck ausgelöst werden. Mit Hilfe eines eingebauten Korrekturbandes konnte die Maschine bei Schreibfehlern unter Nutzung des Speichers Text auch wieder vom Papier entfernen und anschließend neu schreiben. Als Farbband wurden wahlweise Textilbänder (multistrike) oder Karbonbänder (monostrike oder multistrike) eingesetzt.

Die Maschine zeigte über Leuchtdioden ihren Betriebszustand an, außerdem verfügte sie über eine 6-stellige Siebensegmentanzeige zur Ausgabe von Fehlern oder der Schreibposition.

Herz des Geräts war die Rechnerleiterplatte, die den Prozessor U880 sowie Programm- und Datenspeicher enthielt. Eine weitere Leiterplatte enthielt die Ansteuerung der Sensoren und Motoren, eine dritte Leiterplatte die Steuerung der Anzeigen. Von der S6001 gab es zwei Varianten, die sich in den benutzten Platinen unterschieden: bei der älteren Variante waren die Stütz-Akkus auf einer separaten Platine untergebracht, bei der neueren Variante waren die Akkus in die Rechnerplatine integriert.
Gespeist wurde alles aus einem Netzteil mit Eisenkerntrafo, was der Maschine letztendlich ein Gewicht von 25 kg und eine Leistungsaufnahme von 170W verlieh. Die Mechanik der Schreibmaschine war die "einheitliche Druckerbaugruppe" vom Büromaschinenwerk Sömmerda, die auch im Drucker SD1152/251 sowie in den Rechnern A5110 und A5130 verwendet wurde.


Prozessorkarte der S6001

Steuerkarte der S6001

Während des Schreibens wurde der Text im internen RAM (Kapazität 4 KByte, also ca. 2 Seiten) eingespeichert. Diese Speicherung konnte beliebig oft abgerufen (Druckgeschwindigkeit maximal 30 Zeichen/s) und auch korrigiert werden. Außerdem verfügte die Maschine über drei Textblockspeicher, in denen häufig benutzte Phrasen abgelegt werden konnten. Über Akkus blieb der Speicherinhalt auch im ausgeschalteten Zustand einige Tage erhalten. Die Maschine konnte auch einen Festtext mit variablen Anteilen verarbeiten, was beispielsweise bei der Erstellung von Serienbriefen Anwendung fand.

Die S6001 verfügte über einen universellen Erweiterungsport: An ihn konnte über entsprechende Adapter Lochbandgeräte und Magnetkassettengeräte angeschlossen werden. Auch ein Hochladen von Software war auf diese Art möglich, es gab z.B. eine Taschenrechnersoftware. Und es gab ein Diagnosegerät, das an die Erweiterungsschnittstelle gesteckt wurde und über das die Funktionsfähigkeit der Maschine geprüft werden konnte.

Ein Schwachpunkt der Konstruktion waren die verwendeten Gummifüße, die im Laufe der Zeit zerkrümelten oder sich verflüssigten. Die Beherrschung der vielen (nicht immer intuitiven) Funktionen dieser Maschine war damals sicher eine große Herausforderung für die Maschinenschreiberinnen. Bei seltener Benutzung der Maschine sicherlich auch ein Problem.

Für den Servicetechniker gab es ein Prüfgerät, das an den Erweiterungspart der Maschine angeschlossen wurde und bei der Lokalisierung von Fehlern half.


S6001-Prüfgerät

S6001-Prüfgerät, innen

Generell ist die S6001 heute selten: Es ist derzeit nur noch zwei funktionsfähige Exemplare bekannt. Eins befindet sich im Rechenwerk Halle. Vorführbare Rechnerkoppelungen mit einer S6001 gibt es wahrscheinlich nicht mehr.


Schreibmaschine Erika S6005 / Robotron S6005 / ESM

(Alias S 6005, S-6005, Erika 6005, Erika6005, Robotron 6005)

Die "Erika electronic portable S6005" wurde im Buchungsmaschinenwerk entwickelt und von 1984 bis 1990 in einer Stückzahl von ca. 68.800 Exemplaren produziert und gehörte zur Gattung der elektronischen Kompaktschreibmaschinen. Sie war als transportables Gerät ausgeführt und hatte leicht wechselbare Typenräder (mit 100 Zeichen). Bemerkenswert war die Verwendung eines Linearmotors zum Kopfschlittenantrieb anstelle des sonst üblichen Seilzugantriebs. Dieser ermöglichte eine programmierbare Kopfpositionierung, die auch ohne Aufwand eine Schreiben von rechts nach links (für arabische und hebräische Exemplare) ermöglichte.
Die S6005 arbeitete mit Karbon-Farbbändern und Multistrike-Farbbändern in Kassettenform. Die Einstellungen (Ränder, Anschlagstärke, ...) blieben auch beim Ausschalten erhalten. Herzstück der Computersteuerung war ein Mikroprozessor U880. Die Speichergröße war gegenüber der älteren S6001 ein heftiger Rückschritt, der aber durch den wesentlich niedrigeren Anschaffungspreis kompensiert wurde.


Schreibmaschine Erika 6005 im weißen Gehäuse

Erika 6005 im schwarzen Gehäuse

Druckkopf, Farbband, Korrekturband

Erika Linearmotor

Rechnerkarte, alte Bauform

Rechnerkarte, neue Bauform

Rückseite der Maschine mit Netzteil und Endstufenkarte

Die Computerschnittstelle, darunter der Netzschalter

Weitere Eigenschaften dieser Schreibmaschine waren: Auf Kundenwunsch (eventuell nur bei Exportgeräten) wurde die S6005 mit einer Schnittstelle (die eine Herausführung der Tastaturmatrix und der Betriebsspannung darstellte) bestückt, herausgeführt an der Geräterückseite oberhalb des Netzschalters. Die eigentliche Computerschnittstelle (rechnerseitig meist V.24) war durch ein externes Elektronikmodul (z.B. IF3000) zu realisieren. Die Druckgeschwindigkeit lag bei 12 Zeichen/s, also nur wenig über der der S3000-Serie.

Die Abmessungen der S6005 betrugen (BxHxT) 468x135x418 mm, das Gewicht wurde mit 11,5 kg angegeben.

Der Preis der Maschine lag 1988 bei 2500 Mark. Sie wurde in die Bundesrepublik u.a. mit den Namen "Präsident 6005" und "Privileg electronic 2300" exportiert.

Von der S6005 haben bis heute einige Exemplare überlebt.


Schreibmaschine Erika S6006 / Robotron S6006

(Alias S 6006, S-6006, Erika 6006, Erika6006, Robotron 6006)

Diese von 1986 bis 1990 im Buchungsmaschinenwerk in Chemnitz mit einer Stückzahl von 38.750 Exemplaren produzierte, professionelle elektronische Kompaktschreibmaschine lehnte sich stark an das Vorgängermodell die S6005 an und wurde außer als autonomes Gerät auch als Drucker an Kleincomputern und am Bildungscomputer A5105 eingesetzt.
Von der S6006 gab es mindestens zwei Bauformen: mit schwarzen Tasten und Skala an der Gerätevorderseite sowie mit weißen Tasten und Skala auf der Geräteoberseite. Der Kopfantrieb der S6006 erfolgte wie in der S6005 durch einen Linearmotor.


Schreibmaschine Erika 6006 in der alten Bauform

Schreibmaschine Erika 6006 in der neuen Bauform

Druckkopf der Erika 6006

Druckkopf der Erika 6006
Druckgeräusch

Gegenüber der S6005 hatte sich der Textspeicher vergrößert: er betrug jetzt 397 Zeichen. Neu an der S6006 war ein Schacht zum Einstecken eines Erweiterungsmoduls. Damit war es möglich, den Speicher aufzurüsten: ein RAM-Modul 4K oder 8K mit Batteriestützung oder ein RAM-ROM-Modul mit einer Buchhaltungssoftware. Über Steckmodule konnten auch eine V.24-Schnittstelle, Centronics-Schnittstelle oder Commodore-Schnittstelle realisiert werden, die dann direkt an den Rechner verbunden wurden.

Der Preis der S6006 lag anfangs bei 3270 Mark, später (1989) bei 2499 Mark.

Ein alternativer Gerätename auf dem Gehäuse war "Erika Electronic". Für das Versandhaus Quelle in der Bundesrepublik wurde die Maschine unter dem Namen "Privileg electronic 1400" geliefert. Die S6006 wurde von 1988 bis 1990 auch in Brasilien von der Firma Jomary als Lizenzproduktion gebaut, dazu lieferte die DDR vorgefertigte Module.

Heute ist noch eine funktionsfähige Kopplung einer S6006 mit einem Computer A5105 bekannt.


Schreibmaschine S6007

(Alias S 6007, S-6007, Erika 6007, Erika6007)

Die Schreibmaschine S6007 stellt einer Weiterentwicklung der S6006 dar, wurde ebenfalls im Buchungsmaschinenwerk produziert und 1988 der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie verfügte über einen Speicher von 4400 Zeichen und konnte per Steckmodul mit einer V.24-Schnittstelle, Centronics-Schnittstelle oder einer Commodore-Schnittstelle ausgerüstet werden. Auf gleiche Weise war auch auch eine Speichererweiterung möglich.


Schreibmaschine S6007

S6007 mit anderem Gehäusedesign

Exportvariante der S6007: Praesident 6007

Druckkopf der S6007

Die S6007 wurde auch in die Bundesrepublik mit geändertem Gehäuse unter dem Namen "Sigma SM8500" exportiert. Im Jahr 1990 endete die Produktion nach 4200 Exemplaren.

Von der S6007 hat bis heute mindestens 1 Exemplar überlebt.


Schreibmaschine Erika S6008

(Alias S 6008, S-6008, Erika 6008, Erika6008)

Die S6008 war eine Variante der S6007, ebenfalls im Buchungsmaschinenwerk gebaut, speziell für den arabischen Markt. Passend zur arabischen Sprache erfolgte das Schreiben von rechts nach links.

Nach bereits 620 Exemplaren wurde die Produktion im Jahr 1990 beendet. Ob eine S6008 überlebt hat, ist unbekannt.


Schreibmaschine Erika S6009

(Alias S 6009, S-6009, Erika 6009, Erika6009)

Diese Schreibmaschine (mit der Beschriftung "Erika Compact") wurde von Robotron-Elektronik Dresden produziert und stellte den Einstieg des Herstellers in die Generation der computergesteuerten Schreibmaschinen dar. Gegenüber den bis dahin produzierten elektromechanischen Typenhebelschreibmaschinen hatte die S6009 keinen beweglichen Wagen mehr (stattdessen einen beweglichen Druckkopf, angetrieben durch einen Schrittmotor (15 Zeichen/Sekunde) und einen Seilzug, womit durch die Verkleidung ein geräuscharmes Schreiben ermöglicht wurde. Der Druckkopf benutzte ein auswechselbares Typenrad (100 verschiedene Zeichen).


Schreibmaschine S6009

Rückansicht der S6009

Rechnerkarte der S6009

Typenschild der S6009

Da die Miniaturisierung der Elektronik mittlerweile fortgeschritten war, konnte die Rechnerleiterplatte stehend an der Rückseite der Schreibmaschine eingebaut werden, statt liegend unter der Schreibmaschine wie bei der S6001. Die S6009 konnte auch als Drucker am Computer verwendet werden.

Die Bezeichnung "Compact" sollte man nicht zu wörtlich nehmen: diese Schreibmaschine gehörte vom Gewicht (11kg) und von den Abmaßen (540x460x155 mm BxTxH) her eher zu den großen Geräten ihrer Gattung.

Heute existieren noch einige S6009.


Schreibmaschine S6010

(Alias S 6010, S-6010, Erika 6010, Erika6010)

Diese Schreibmaschine wurde ab 1983 im Optima Büromaschinenwerk produziert. Sie stellte als Einstiegsmodell eine abgerüstete Variante der S6011 dar, was sich im dem Fehlen von Formular- und Textkonstantenspeicher, der Existenz eines Einfachtabulators statt eines Dezimaltabulators und damit verbunden dem Fehlen der 8-stelligen Anzeige äußerte.


Schreibmaschine S6010

Schreibmaschine S6010

Prozessor war, wie so oft, ein U880D, der von 4 oder 6 KByte EPROM und 1 KByte RAM begleitet wurde. Damit ergab sich ein Korrekturspeicher von 200 Zeichen, Akku-gestützt auf 17 Tage Datenerhalt. Die S6010 konnte auf Kundenwunsch mit einer V.24-Schnittstelle ausgerüstet und als Drucker (12...17 Zeichen/Sekunde) an Computern verwendet werden. Es gab auch zweisprachige Varianten (arabisch, kyrillisch) dieser Maschine


Schreibmaschine S6011

(Alias S 6011, S-6011, Erika 6011, Erika6011)

Diese professionelle elektronische Typenrad-Schreibmaschine war 1983 der Nachfolger der S6001. Hersteller war wieder das Optima Büromaschinenwerk Erfurt.


Schreibmaschine S6011

Schreibmaschine S6011, Deckel aufgeklappt

S6011 mit schwarzem Gehäuse

Druckkopf der S6011

Rückseite S6011

Elektronikplatine der S6011

S6011, Gehäuse abgenommen

LED-Anzeige der S6011, daneben der Piezolautsprecher

Prozessor war, wie so oft, ein U880D, der von 8 KByte EPROM und 2 KByte RAM begleitet wurde. Letzterer stellte 200 Zeichen Korrekturspeicher, 10 Konstantenspeicher (zusammen 1024 Zeichen) und 4 Formatspeicher (für Tabstopps und Ränder) zur Verfügung. Für die Nutzung des Dezimaltabulators diente die 8-stellige Ziffernanzeige (2 Module VQC10): erst nach Beendigung der Zahleneingabe wurde die Zahl rechtsbündig aufs Papier geschrieben. Es gab eine Variante der S6011, die mit einer Druckerschnittstelle ausgerüstet war. Der Preis der S6011 betrug 4802 Mark.

In Ungarn wurde unter unter dem Namen "Codex 2000" ein System entwickelt, das als Textverarbeitungscomputer diente und dazu die S6011 als Tastatur und Drucker benutzte. Die abgerüstete Variante der S6011 nannte sich S6010.

Von der S6011 haben bis heute einige Exemplare überlebt. Eins befindet sich im Rechenwerk Halle.


Schreibmaschine S6100

(Alias S 6100, S-6100, S 6101, S-6101)

Hierbei handelte es sich nicht um einen konkreten Gerätetyp, sondern um die Bezeichnung der Geräteklasse, zu der die Modelle S6120, S6121, S6125, S6130, S6131, S6140 und S6141 gehörten.


Gruppenbezeichnung auf einer S6125

Die Gruppenbezeichnung war auf die Gehäuserückseite der einzelnen Modelle gedruckt.


Schreibmaschine S6120 und S6121

(Alias S 6120, S-6120, S 6121, S-6121)

Diese ab 1986 vom Robotron-Optima Büromaschinenwerk Erfurt produzierte Schreibmaschine stellte eine abgerüstete Variante der S6125 bzw. S6130 dar. Die S6120 hatte keine LED-Anzeige und keine Magnetkassetten-Schnittstelle, außerdem war der Korrekturspeicher nur 200 Zeichen groß. Zwei Konstantenspeicher á 230 Byte standen für wiederkehrende Phrasen zur Verfügung, außerdem hatte sie 200 Zeichen Korrekturspeicher, um automatisiert mit Hilfe des Korrekturbandes Text wieder von Papier entfernen zu können. Durch einen Akku war 17 Tage Datenerhalt des Speichers im ausgeschalteten Zustand gewährleistet.


Schreibmaschine S6120

Schreibmaschine S6120, geöffnet

Schreibmaschine S6120

Druckkopf der S6120

Der Preis der Maschine betrug 3345 Mark.

Von der S6120 existierte eine Variante namens S6121, die zweisprachig ausgelegt war, z.B. Arabisch, Griechisch oder Russisch als Zweitsprache. Sie konnte auf Kundenwunsch mit einer V.24-Schnittstelle (Anschluss über einen 25-poligen SubD-Stecker) geliefert werden.


Schreibmaschine S6121

Paketbeschriftung einer S6121

Eine S6120 befindet sich heute im Rechenwerk Halle, über überlebende S6121 ist nichts bekannt.


Schreibmaschine S6125

(Alias S 6125, S-6125)

Diese Schreibmaschine wurde ab 1986 vom Optima Büromaschinenwerk Erfurt produzierte. Sie war weitgehend mit dem Schwestermodell S6130 identisch, hatte aber ein nur achtstelliges Display und ihr Korrekturspeicher war 200 Zeichen (bei Nichtbenutzung der Konstantenspeicher 1200 Zeichen) groß. Wiederkehrende Textphrasen konnten in 10 Konstantenspeichern mit einer Gesamtkapazität von 1050 Zeichen abgelegt werden. Außerdem standen vier Formatspeicher (für Ränder und Tabstopps) zur Verfügung. Die bei der S6120 noch gebräuchlichen Schiebeschalter wurden bei der S6125 durch Tastenkombinationen ersetzt.


Schreibmaschine S6125

S6125 im hellen Gehäuse

S6125-Prozessorkarte

S6125-Endstufenkarte

Display der S6125

Im Gegensatz zu den anderen Maschinen der Serie besaß die S6125 keine Datenschnittstelle. Eine bilinguale Variante der S6125 existierte auch nicht, dafür aber eine Sondervariante für körperbehinderte Anwender.

Von der S6125 haben mindestens 2 Exemplare bis heute überlebt.


Schreibmaschinen S6130 und S6131

(Alias Speicherschreibmaschine, S 6130, S-6130, S 6131, S-6131)

Diese Typenradschreibmaschine, hergestellt ab 1986 vom Robotron-Optima Büromaschinenwerk Erfurt, gehörte funktionsmäßig zu den Spitzenmodellen und wurde im professionellen Umfeld eingesetzt. Sie verfügte über ein 12-stelliges Display (zur Bedienerführung und zur Eingabeanzeige bei rechtsbündigen Tabellen), eine fünfpolige Diodenbuchse zum Auslagern und Rückspielen von Texten auf/von Magnetkassette und optional eine V.24-Schnittstelle (Anschluss über einen 25-poligen SubD-Stecker). Das Typenrad mit 100 Zeichen Kapazität ermöglichte Eingaben von 12 bis 17 Zeichen pro Sekunde. Drei Festschriftbreiten waren möglich, außerdem Proportionalschrift. Mit Hilfe des eingebauten Lift-Off-Korrekturbands und mit Unterstützung des Speichers konnten falsch geschriebene Worte sehr einfach korrigiert werden. Die Maschine konnte auf Wunsch Text zentrieren, automatisch umbrechen oder als Blocksatz ausgeben. Als einzige Maschine der Serie konnte die S6130 auch rechtsbündig schreiben.


Schreibmaschine S6130

Rückseite der S6130 mit Rechnerschnittstelle

Schreibmaschine S6130, Draufsicht

Schreibmaschine S6130, geöffnet

Inwendig arbeitete wieder ein Mikrorechner auf Basis des Prozessors U880, begleitet von 14 KByte ROM und 8...14 KByte RAM (UL224D, Akku-gestützt, mit 17 Tagen Datenerhalt). Letzterer teilte sich in 7 KByte Textspeicher (entspricht circa 4 Seiten Text), 10 Konstantenspeicher á 64 Zeichen (für wiederkehrende Textphrasen) sowie 4 Formatspeicher (Tabstopp-Definitionen, Rand-Definitionen) auf. Die bei der S6120 noch gebräuchlichen Schiebeschalter waren bei der S6130 durch Tastenkombinationen ersetzt, was die Bedienung aber etwas gewöhnungsbedürftig machte.

Die Maße der S6130 betrugen 582*190*555 mm (B*H*T) bei einem Gewicht von 16 kg, die maximal verarbeitbare Papiergröße war DIN A3.

Als Koppelpartner über die Schnittstelle kamen z.B. Bürocomputer, wie A5120 und K8924 oder PC715 oder auch Kleincomputer, wie der KC85 in Frage.
Eine Verwendung der Schreibmaschine als Eingabemedium (Tastatur) war hauptsächlich bei den Kleincomputern nutzbar. Außerdem konnten die S6130 (im Gegensatz zur S6120 und S6125) die Daten über eine weitere Schnittstelle direkt auf Magnetkassette ablegen und wieder einlesen.


Schreibmaschine S6130, geöffnet

Schreibmaschine S6130, geöffnet

Prozessorkarte der S6130

Von der S6130 existierte eine Variante namens S6131, die zweisprachig ausgelegt war, z.B. Arabisch, Griechisch oder Russisch als Zweitsprache. Dazu war das Typenrad zu wechseln und eine Umschalttaste zu drücken. Die Tastatur war bei der S6131 entsprechend doppelt beschriftet.


Schreibmaschine S6131

Arabisches Handbuch zur S6131

Der Preis der S6130 lag anfangs bei 5145 Mark, bis Ende 1989 sank er auf 4003 Mark.

Eine S6130 befindet sich heute im Rechenwerk Halle.


Schreibmaschinen S6140 und S6141

(Alias S 6140, S-6140, S 6141, S-6141)

Diese Schreibmaschine vom Robotron-Optima Büromaschinenwerk Erfurt wurde 1987 auf der Leipziger Messe als Nachfolger der S6130 vorgestellt.


Schreibmaschine S6140

Schreibmaschine S6140

Sie hatte im Gegensatz zur S6130 ein 30-stelliges Display auf LCD-Basis, außerdem war der RAM auf 8 KByte gewachsen, was größeren Textspeicher ermöglichte. Eine optionale V.24-Schnittstelle ermöglichte die Nutzung als Computerdrucker. Ebenfalls optional war ein Anschluss für einen Kassettenrecorder als externen Datenspeicher.

Von der S6140 existierte eine Variante namens S6141, die zweisprachig ausgelegt war, z.B. mit Arabisch, Griechisch oder Russisch als Zweitsprache.

Es ist unklar, ob von den Maschinen nur Messemuster existierten oder ob sie in Serie produziert wurden. Es sieht so aus, als hätte kein Exemplar bis heute überlebt.


Schreibmaschinen S6210 und S6220

(Alias S 6210, S-6210, S 6220, S-6220)

Kurz vor Ende der DDR setzte Optima eine neue Schreibmaschinengeneration auf, die die S6006 bzw. S6007 ablösen sollte. Die S6220 hatte ein LCD-Display mit drei Zeilen á 80 Zeichen (480x64 Pixel) und einen Textspeicher von 8000 bzw. 16.000 Zeichen. Die S6210 hatte das gleiche Gehäuse, besaß aber kein LCD-Display.


Schreibmaschine S6220

Möglicherweise war die S6110 identisch mit der ab 1991 gebauten Maschine Optima SC10 und die S6220 identisch mit der SC16. Zumindest stimmten sie äußerlich überein.

Ob S6210 und S6220 nur als Messemuster existierten oder in Serie gefertigt wurden, ist unklar. Augenscheinlich hat kein Exemplar der beiden Typen bis heute überlebt.


FutureType 2000

Noch einen Schritt weiter ging das Textverarbeitungssystem FutureType 2000.
Es wurde mit einer Schreibmaschine S3000 sowie einem Bildschirm gekoppelt und benötigte überhaupt keinen Computer.

Nähere Informationen dazu gibt es auf einer eigenen Seite.


Robotron 1711

Der Fakturierautomat 1711 konnte auch als herkömmliche, elektrische Schreibmaschine benutzt werden.


Bediendrucker BD4000

Der BD4000 besaß einen Offline-Modus, in dem er auch als herkömmliche Schreibmaschine benutzt werden.


Elektromechanische Schreibmaschinen

Diese Schreibmaschinen besaßen als Antrieb einen Elektromotor, der den Papierwagen zurückzog und die Typenhebel anschlug. Beim Papierwagen wurde die notwendige Kraft des Bedieners für diese sonst manuelle Handlung eingespart. Bei den Typenhebeln sorgte der Motor für einen gleichmäßigen Anschlag der Typen (bei manuellen Schreibmaschinen war die Anschlagkraft von der Lage auf der Tastatur und vom benutzten Finger abhängig) und reduzierte erheblich die Belastung der Finger beim Schreiben. Elektrische Schreibmaschinen eigneten sich besonders zur Erstellung mehrerer Durchschläge und zur Herstellung der Originale für nachfolgende Kopiervorgänge.

Ohne Strom konnte eine elektrische Schreibmaschinen nicht arbeiten. Der Elektromotor stellte einen nicht unerheblichen Gewichtszuwachs dar, weshalb elektrische Schreibmaschinen nur für den stationären Einsatz gebaut wurden.

Die erste deutsche Elektroschreibmaschine war die Elektra von Mercedes, die 1914 auf den Markt kam. Ab Anfang der 1980er Jahre wurden die elektrischen Schreibmaschinen in der DDR zunehmend von Computerschreibmaschinen verdrängt, viele Exemplare waren aber noch bis zum Ende der DDR in Einsatz.


Schreibmaschine Optima Electric M100

(Alias Optima100, daro M100, daro 100)

Diese elektrische Schreibmaschine wurde ab 1967 vom Robotron-Optima Büromaschinenwerk Erfurt produziert und war vermutlich der Einstieg des Herstellers in die Klasse der elektrischen Schreibmaschinen. Man versprach sich durch den Wegfall der mechanischen Fingerbelastung eine höhere Schreibgeschwindigkeit und eine geringere Ermüdung der Bediener, außerdem ermöglichten sie Schreibgeschwindigkeiten von bis zu 900 Zeichen pro Minute. Das Innenleben der Maschine basierte auf einer Lizenz der Firma Olivetti, wahrscheinlich des Modells "Olivetti 84".


Schreibmaschine Optima Electric

Oberseite ohne Gehäuse

Unterseite ohne Gehäuse

Die Maschine wurde von einem Elektromotor (Außenläufermotor) angetrieben, der über Zahnriemen eine Zahnwalze antrieb. Jede Taste hielt eine federgespannte Klinke in der Nähe der Zahnwalze verrastet. Wurde die Taste gedrückt, sauste die Klinke durch den Federzug in die Zahnwalze, wurde von dieser mitgerissen, schleuderte damit den Typenhebel nach hinten, stieß gegen einen einstellbaren Anschlag, verließ dadurch die Zahnwalze und verriegelte sich wieder. Zum rechtsbündigen Schreiben von Zahlen in Tabellen hatte die Maschine neun Tabulatortasten, mit denen die Stellenanzahl vorauszuwählen war. Die Tabstops dazu konnten im Vorfeld in beliebiger Anzahl und Position gesetzt werden.

Bei der "Electric" konnte das Farbband in vier Höhen umgeschaltet werden, was entweder für mehrere Farben oder für eine größere Lebensdauer des Farbbandes genutzt wurden. Eine Stellung arbeitete ganz ohne Farbband (z.B. zum Bedrucken von Matrizen für Umdruckkopierer). Die Anschlagstärke war mit Hilfe eines auf der Unterseite befindlichen Hebels sieben Stufen verstellbar (um Typenhebel und Farbband abhängig von der Papierdicke schonen zu können), der Papiervorschub war einstellbar mit einem auf dem Wagen befindlichen Hebel in fünf Stufen. Auf Kundenwunsch wurde die Maschine mit 33-cm-Wagen oder mit 47-cm-Wagen geliefert. Auf der rechten Seite des Schreibwagens konnte ein Hebel gezogen werden, der alle Papierfixierungen öffnete und damit ein schnelles Einlegen des Blattes ermöglichte. Auf dem Papierwagen befanden sich zwei ausklappbare Papierhalter.

Die Leertaste reagierte beim leichten Drücken einmalig, bei stärkerem Drücken wiederholend. Es schien auch Exemplare gegeben zu haben, bei denen die Tasten -, _, ., x und = eine automatische Wiederholfunktion hatten, um sie für Unterstreichungszwecke nutzen zu können.

Anstelle einer Schmelzsicherung war in der M100 ein Thermo-Bimetallrelais verbaut, das sich bei zu hohem Stromfluss öffnete und nach Abkühlen durch Drücken des Knopfes an der hinteren Unterseite der Maschine wieder eingerastet werden konnte.

Die Maschine macht inwendig einen durchdachten und übersichtlichen Eindruck. Allerdings ist das Gehäuse unschön zwiebelschalenartig aufgebaut und damit im Servicefall nur mühsam zu öffnen.


Bild von der Produktion der Maschine

Von der Optima Electric gibt es heute noch einige Exemplare. Ein funktionsfähiges befindet sich im Rechenwerk Halle.


Schreibmaschine Optima 140 / daro 140

(Alias Optima140, daro140)

Diese Maschine entsprach weitgehend der M100, war aber mit einem maschinenlesbaren Schriftsatz (OCR-A bzw. OCR-B) ausgerüstet. Sie konnte damit als Datenerfassungsmaschine für nachfolgende Verarbeitung auf EDV-Anlagen mit Hilfe eines Beleglesers dienen.


Schreibmaschine daro140

Die Produktion begann wahrscheinlich 1972. Ob Exemplare bis heute überlebt haben, ist unbekannt.


Schreibmaschine Optima 200 / daro 200

(Alias Optima200, daro200)

Über diese ab 1973 vom Robotron-Optima Büromaschinenwerk Erfurt produzierte Maschine liegen noch keine Informationen vor. Sie war wahrscheinlich die Weiterentwicklung der Optima 100.


Schreibmaschine daro200

Schreibmaschine daro 200

Typenkorb der daro200


Schreibmaschine Optima 202 / daro 202

(Alias Optima202, daro202)

Diese elektrische Schreibmaschine auf Typenkorb-Basis war die Weiterentwicklung der Optima 200, hergestellt ab 1976 vom Robotron-Optima Büromaschinenwerk Erfurt.


Schreibmaschine daro202

Rückansicht der daro 202

Schreibmaschine Robotron 202

Die Optima 202 wurde nach der Fusion von Zentronik mit Robotron unter dem Namen "Robotron 202" weiter produziert.


Schreibmaschine Optima 204 / daro 204

(Alias Optima204, daro204)

Diese elektrische Schreibmaschine von Robotron-Optima Büromaschinenwerk Erfurt lehnte sich an der Optima 202 an, besaß aber eine arabische Tastatur und einen Schreibwagen, der das Schreiben von rechts nach links ermöglichte.


Schreibmaschine daro204



Schreibmaschine Optima 242 / daro 242

(Alias Optima242, daro242)

Diese auch als Klarschriftdrucker bezeichnete elektrische Schreibmaschine war mit einem besonderen Zeichensatz (OCR-B lateinisch / kyrillisch) ausgerüstet zur Erstellung maschinenlesbarer Dokumente. Sie sollte damit zur Datenerfassung an Computern eingesetzt werden, konnte aber auch als normale Büroschreibmaschine benutzt werden. Die Wagenbreite betrug wahlweise 33 cm oder 47 cm.


Schreibmaschine daro 242

Schreibmaschine daro 242

Typenkorb der daro 242

Die Produktion der Maschine wurde Ende 1986 eingestellt. Ob eine daro 242 bis heute überlebt hat, ist unbekannt.


Schreibmaschine SE4

(Alias SE 4)

Diese Maschine wurde von 1951 bis 1958 vom Mercedes-Werk in Zella-Mehlis gebaut. Sie basierte auf der 1914 von Carl Schlüns entwickelten Schreibmaschine "Mercedes Elektra", die immer weiter verbessert und dem Geschmack der Zeit angepasst wurde. "SE" stand für "Schreiben Elektrisch".


Schreibmaschine SE4

Schreibmaschine SE4

Mit der Klappe vor den Typenhebeln hatte man vermutlich eine gute Geräuschdämpfung erreicht, bei manchmal verfitzten Typenhebeln war dies hingegen vermutlich eher hinderlich.

Nahe Verwandte der SE4 waren die SE4L und die Addelektra-Buchungsmaschinen.

Auch wenn die Elektra-Schreibmaschinenserie fortschrittlich und ausgesprochen komfortabel war, machte sie mit knapp über 10.000 Exemplaren gerade mal 5% der Schreibmaschinenproduktion des Herstellers aus, der mit seinen nicht-elektrischen Schreibmaschinen viel mehr Erfolg hatte.
Von der SE4 haben bis heute mindestens 2 Exemplare überlebt.


Schreibmaschine SE4L

(SE 4 L, SE 4L, SE-4L)

Von der SE4 wurde ab 1957 eine Variante mit eingebautem Lochbandstanzer namens SE4L gebaut. Verarbeitet wurde 5-spuriges Lochband, kodiert entweder im Fernschreibalphabet 2 (Offline-Erstellung von Fernschreiben, die dann im Nachgang zu tariflich günstigen Zeiten mit hohen Tempo mit einem Fernschreiber abgeschickt wurden) oder im R300-Code (zur Weiterverarbeitung auf den Computern R300 und SER2).


Schreibmaschine SE4L

Die Abwickelspule befand sich senkrecht an der Geräterückseite. Die Ansteuerung des Stanzwerks erfolgte über mechanische Kodierschienen, die mit der Anschlagmechanik der Tasten gekoppelt waren.


Schreibmaschine SE4L mit kyrillischer Tastatur

Rückseite der SE4L

Im Jahr 1959 stellte der Hersteller eine Kopplung der SE4L mit einer Rechenmaschine R43SM als eine Art Buchungsmaschine vor. Für dieses System fand sich aber offenbar kein Absatz, daraufhin wurde die Serienfertigung der Kombination abgebrochen.

Die SE4L war schon damals selten und wurde 1958 durch die SE5L abgelöst.
Bis heute scheint nur das Fragment einer SE4L überlebt zu haben. Es befindet sich im Museum Zella-Mehlis.


Schreibmaschine SE5

(SE 5)

Diese Schreibmaschine wurde von 1958 bis 1964 bei Rechenelektronik Meiningen/Zella-Mehlis) gebaut. Sie war die wohl komfortabelste mechanische Schreibmaschine der DDR, dank platzsparender Bauweise auch äußerlich sehr kompakt. Die SE5 war Höhepunkt und gleichzeitig Abschluss der Entwicklung elektromechanischer Schreibmaschinen in Zella-Mehlis. Vom Vorgängermodell SE4 unterschied sich die SE5 äußerlich durch ein anderes Gehäusedesign, in seiner rundlich-abgeflachten Form dem Geschmack der Zeit folgend. Es gab später auch eine Variante im nochmals modernisiertem, nun wieder eckigerem Gehäuse. Inwendig scheint die SE5 gegenüber der SE4 eine Neuentwicklung gewesen zu sein. Im Gegensatz zu den noch mit "Mercedes" als Hersteller beschriften SE4 trugen die meisten SE5 das neue Warenzeichen "Cellatron".


Schreibmaschine SE5 mit Aufschrift Mercedes

Schreibmaschine SE5 mit Aufschrift Cellatron

An Sonderfunktionen bot die SE5: Auch wenn die SE5 äußerlich nicht sehr groß war, kam sie durch die vielen Funktionen auf ein erhebliches Gewicht: bis zu 28 kg.


Innenleben der SE5, Blick von rechts

Innenleben der SE5, Blick von hinten

Zwischengetriebe am Motor der SE5

Die SE5 wurde von einem Wechselstrommotor (in Steinmetzschaltung) angetrieben und konnte wahlweise an 110V- oder 220V-Netzen eingesetzt werden. Über einen Riementrieb oder ein Zahnradgetriebe wurde die Motordrehzahl zur Hauptwelle herabgesetzt. Mit einem an der Seite befindlichem Zahnriemen wurde im vorderen Teil der Maschine eine Sägezahnwalze angetrieben, in die die gedrückten Tasten einhakten und von der die Tastenmechanik ein Stück mitgerissen wurde, bis die Type dann auf das Papier schlug. Auf der Hauptwelle saßen Klauenkupplungen für die Ausführung von Leerschritt, Tabsprung, Zeilenvorschub, Wagenrücklauf und Großkleinumschaltung. Das Farbband wurde von der Wagenbewegung angetrieben, die Umschaltung der Farbbandrichtung erfolgte in Abhängigkeit von der Dicke des Farbbandwickels, ausgelöst durch den Anschlagimpuls der Typenhebel.

Es gab von der SE5 auch Varianten, die weniger Tasten besaßen, so konnten z.B. fehlen:


Sondervariante der SE5 mit breitem Wagen,
blauem Gehäuse und Aufschrift Robotron

Tastatur dieser Maschine


Eine Variante der SE5 wurde als Bedienschreibmaschine (SE5A) für die Computer SER2 und R100 benutzt. Eine weitere Variante der SE5 war als Schreibwerk in den Datenerfassungsgeräten C8031 und C8033 eingebaut. Von der SE5 existierte auch eine Variante mit eingebautem Lochbandstanzer namens SE5L.

Das DDR-Konkurrenzprodukt der SE5 war die Soemtron 522, die ebenfalls als Konsolemaschine benutzt wurde und bei der Datenausgabe noch schneller war (10 Zeichen/Sekunde gegenüber 5 Zeichen/Sekunde bei der SE5). In der Vergangenheit gab es jährliche Wettbewerbe im Schnellschreiben, die die Schreibmaschinenhersteller als Werbung für ihre Produkten nutzten. 1961 gewann eine Frau diesen Wettbewerb auf einer SE5.

Technische Schwachstelle der SE5 waren die Polyurethan-Zahnriemen, die im Laufe der Zeit zerfielen und für die es keinen modernen Ersatz gibt. Die Mechanik für den Wagenrücklauf war etwas schwach ausgelegt, sodass es zu Abnutzungserscheinungen in deren Lagern kam. Außerdem neigte die Mechanik der Tabstoppsetzung aufgrund zu schwachen Materials zum Abbrechen.

Von der SE5 existieren heute noch mehrere Exemplare. Eins befindet sich im Rechenwerk Halle.


Schreibmaschine SE5A

(SE 5 A, SE 5A, SE-5A, SE5 A)

Die SE5A war eine Sonderversion der SE5, speziell für den Einsatz als Konsolemaschine an den Computern SER2 und R100. Da diese Computer ausschließlich mit numerischen Werten arbeiteten, wurden bei der Konsolemaschine auch nur diese Tasten automatisiert (Druckgeschwindigkeit max. 5 Zeichen pro Sekunde). Darüber hinaus konnte die SE5A auch auch normale Büroschreibmaschine benutzt werden.


Schreibwerk SE5A

SE5A, Gehäuse abgenommen

SE5A-Schreibwerk

SE5A-Schreibwerk, Blick von rechts

SE5A-Schreibwerk, Blick von links hinten

Beim SER2 wurde das Schreibwerk in die Tischplatte zwischen den beiden Rechnerschränkchen gehängt, beim R100 stand sie auf einem separaten Tisch.

Gegenüber der SE5 hatte die SE5A einige Unterschiede:

SE5A-Tastatur, darüber die Auslösemagnete

SE5A-Unterseite mit den Kontakten

Eine weitere Sondervariante der SE5 waren die Schreibwerke der Datenerfassungsgeräte C8031 und C8033.

Da die zugehörigen Computer nur in geringer Stückzahl gebaut wurden, war der SE5A keine große Zukunft beschieden: nach nur 800 Exemplaren wurde die Produktion wieder eingestellt.
Von der SE5A haben mindestens zwei Exemplare bis heute überlebt: Sie befinden sich in den Museen in Zella-Mehlis und Naunhof.


Schreibmaschine SE5L bzw. C8008

(SE 5 L, SE 5L, SE-5L, C 8008, C-8008)

Von der Schreibmaschine SE5 gab es eine Sondervariante mit an der Seite angeflanschtem Lochbandstanzer namens SE5L.


Schreibmaschine SE5L im runden Gehäuse

Schreibmaschine SE5L im eckigen Gehäuse

Die Mechanik entsprach weitgehend der SE5. Unterschiede waren:

Stanzer der SE5L

Unterseite der SE5L, Gehäuse und Abwickler entfernt

Schreibmechanik der SE5L

Stanzmechanik der SE5L

Schreibmechanik der SE5L, Blick von rechts

Schreibmechanik der SE5L, Blick von links

Das Stanzwerk unterschied sich stark von dem des Vorgängermodells SE4L, lehnte sich stattdessen konstruktiv an das des C8024 an. Die Abwickelspule wurde von der Geräterückseite in den Gerätefuß verlegt, herausziehbar über eine Art Schublade.

Von der SE5L gab es zwei Varianten: Die DEG-Variante verarbeitete 8-spuriges Lochband und kodierte es im R300-Code. Ziel dar die Weiterverarbeitung der Lochbänder in den Computern R300, SER2 und C8205. Eine Umschaltung der drückbaren Tasten benötigte man bei dieser Version nicht.

Die Fernschreibvariante verarbeitete 5-spuriges Lochband und kodierte es im Fernschreibalphabet 2. Ziel war die Offline-Erstellung von Telegrammen, die dann im Nachgang zu tariflich günstigen Zeiten mit hohen Tempo mit einem Fernschreiber abgeschickt wurden. War der Stanzer per Hebel abgeschaltet, konnten alle Tasten gedrückt werden (Nutzung als Büroschreibmaschine). War der Stanzer eingeschaltet, konnten bei der Fernschreibvariante entweder die Zifferntasten oder die Buchstabentasten gedrückt werden (Sonderzeichentasten gingen in dieser Betriebsart gar nicht). Die Umschaltung zwischen beiden erfolgte durch die Tasten Bu (Buchstaben) und Zi (Ziffern), die ihrerseits auch mit gestanzt wurden.


Rückseite einer SE5L, mit Programmierschiene
und Abtastvorrichtung im Gehäusebuckel.

Die Stanznadeln wurden über mechanische Kodierschienen gesteuert, die mit den Typenhebeln gekoppelt waren. Über eine motorgetriebene, permanent laufende Nockenwelle wurden dann die Stößel von unten durch das Lochband gedrückt. Die Vorratsrolle für das Lochband befand sich in einem Schubkasten unter der Schreibmaschine, ein weiterer Schubkasten an der Seite nahm das entstehende Lochbandkonfetti auf. An Bedienelementen gab es einen Hebel, mit dem das Stanzen ein- und ausgeschaltet werden konnte, außerdem das Stanzen von Leerband (Vorschub). Ein weiterer Hebel ermöglichte bei Tippfehlern das zeichenweise Zurücksetzen des Lochbandes, um das fehlerhafte Zeichen ungültig machen zu können. Die Drehachse an der Seite gestattetet das Vorspulen des Bandes auch bei ausgeschalteter Maschine.

Da die SE5L vorwiegend Tabellen ausfüllen sollte, wurde auf ihr der breite Schreibwagen montiert, der auch am DEG zum Einsatz kam. Auf den Papiereinwerfer hatte man dafür verzichtet.

Die SE5L wurde in zwei unterschiedlichen Gehäusen angeboten. Ob dran noch weitere Unterschiede geknüpft waren, ist unbekannt.

Anfang der 1970er Jahre endete die Produktion der SE5L. Bis heute haben nur wenige Exemplare überlebt: Eins befindet sich im Rechenwerk Halle, zwei im Museum Zella-Mehlis.


Schreibmaschine daro 620 / S2020 / eKSM

(Alias daro620, daro-620, S 2020, S-2020)

In dem 1980er Jahren stieg das Buchungsmaschinenwerk überraschend in die Produktion elektrischer Schreibmaschinen ein. Grund dafür könnte gewesen sein, dass der Exportanteil der Produkte ins westliche Ausland gesunken war und man eine neue Devisenquelle brauchte. Die Firma Olivetti (Italien) verkaufte daraufhin die Lizenz der Schreibmaschine Lettera 36 an das Buchungsmaschinenwerk. Es handelte es sich um eine Typenkorb-Schreibmaschine, bei der Anschlag und Zeilenvorschub durch einen Motor realisiert wurden. Sie besaß ansonsten keine Elektronik und konnte somit auch nicht mit einem Computer gekoppelt werden oder erweitert werden.


Frühe Variante der S2020 mit Tragegriff vorn

Serienvariante der S2020

S2020 in ungewöhnlichem Gehäuse
Evtl. Exportvariante

Ab 1983 wurde dann die Maschine vom Buchungsmaschinenwerk in Chemnitz und in Markersdorf hergestellt, auch mit der Beschriftung "Erika Electric". Unterschiede zur Lettera bestanden in: Auffällig an der S2020 war das im Vergleich zu anderen elektrischen DDR-Schreibmaschinen niedrige Gewicht. Es gab mindestens zwei unterschiedliche Gehäuseversionen.


Innenleben der S2020, linke Seite

Innenleben der S2020, rechte Seite

Innenleben der S2020

Innenleben der S2020

Typenschild der S2020

Der Preis einer solchen Maschine betrug 1125 Mark im Jahr 1988.

Heute existieren noch einige S2020, eine funktionsfähige befindet sich im Rechenwerk Halle.


Schreibmaschine GSE bzw. Soemtron 520

Die GSE wurde nach dem 2. Weltkrieg im Büromaschinenwerk Sömmerda als motorgetriebene Großschreibmaschine, die alle Anforderungen an eine damalige professionelle Arbeitsweise erfüllte, entwickelt und von 1954 bis 1977 in Serie produziert. Sie war der Nachfolger der GS.


Schreibmaschine GSE

Schreibmaschine GSE mit spezieller Vorsteckeinrichtung

Typenschild der GSE

Die Maschine besaß einen Einwerferhebel, mit dem das Papier mit 1 Handbewegung eingezogen werden konnte, einen Dezimaltabulator, Farbbandlageverstellung und Anschlagstärkeeinstellung. Für die Sömmerdaer Maschinen war typisch, die Taste für die Umschaltung auf Großbuchstaben auf der rechten Seite zu haben und die Taste für die Umschaltung auf Kleinbuchstaben auf der linken Seite der Tastatur.

GSE konnte mit Elektromagneten und Kontakten an den numerischen Tasten ausgerüstet werden und so als Konsole an größeren elektronischen Maschinen arbeiten, beispielsweise an der Fakturiermaschine FME. Die so ausgerüsteten Modelle trugen die Bezeichnung Soemtron 530. Nachfolger der GSE war die Soemtron 522.

Heute existieren nur noch wenige Exemplare der GSE.


Schreibmaschine Soemtron 522

Die Schreibmaschine 522 wurde als Nachfolger der GSE im Büromaschinenwerk Sömmerda entwickelt und gebaut und übernahm damit die Position des Hersteller-Spitzenmodells. Äußerlich besaß sie gegenüber dem Vorgängermodell ein modernisiertes, eckiges Gehäuse und eine andere Tastenanordnung. Auffällig an dieser Maschine war das hohe Gewicht, bedingt durch das komplizierte Innenleben.


Schreibmaschine 522

Schreibmaschine 522

Das Farbband war dreifach umschaltbar (schwarz, rot und ohne. Letzteres zur Erstellung von Kopiermatrizen). Einstellbare Anschlagstärke, einstellbarer Zeilenabstand und Papierschnelleinzug durch Ziehen eines Hebels waren Kennzeichen der Oberklasse der Schreibmaschinen. Das typische Glöckchen zur Signalisierung des Zeilenendes war vorhanden, ebenso ein mechanischer Setztabulator. Die Maschine besaß eine Sperrschrifttaste, mit der zur Text-Hervorhebung einzelner Wörter der Abstand zwischen den Buchstaben vergrößert werden konnte. Die durch einen Magnet gehaltene Einschaltung des Stroms weist darauf hin, dass eine automatische Ausschaltung bei längerer Nichtbenutzung geplant war.

Der Wagenrücklauf wurde mechanisch durch die entsprechende Taste ausgelöst. Dabei wurde eine Klauenkupplung in die Hauptwelle eingekuppelt, die 1 Umdrehung mitlief, über einen Nocken die Wagenrücklaufkupplung (Rutschkupplung) schloss und in dieser Lage verrastete. Ein Zugseil zog dann den Wagen zurück nach rechts, dabei wurde eine im Wagen befindliche Feder gespannt, die später während des Schreibens den Schreibwagen allmählich wieder nach links fahren ließ. Bei Anschlag an den Zeilenanfangsschieber unter der Papierwalze schnappte die Mechanik nach dem Wagenrücklauf wieder aus und der Wagen konnte dann wieder tastengesteuert laufen.


Innenansicht der 522 (Antrieb)

Innenansicht der 522 (Schreibschloss)

Innenansicht der 522 (Unterseite)

Funktionell erfüllte die 522 alle Anforderungen an eine gute elektrische Büroschreibmaschine. Mangelhaft hingegen war die unterdimensionierte Bodenwanne aus PVC, die beim Transport der Maschine unter deren Gewicht zum Durchbrechen neigte. Inwendig war die Maschine ziemlich zugebaut, was selbst das Auswechseln von Verschleißteilen aufwändig machte. Die Polyurethan-Zahnriemen neigen im Laufe der Zeit zum Zerfallen, leider gibt es keinen modernen Ersatz dafür.

Mit der 522 endete die Entwicklung von Schreibmaschinen im Büromaschinenwerk, künftig übernahm diese Art Technik das Optima-Werk in Erfurt. Eine modifizierte Variante der 522 wurde unter dem Name Schreibwerk 529 als Konsolemaschine für verschiedene große Büromaschinen benutzt. Das DDR-Konkurrenzprodukt der 522 war die SE5, die ebenfalls als Konsolemaschine benutzt wurde.

Die 522 ist heute recht selten. Ein funktionsfähiges Exemplar befindet sich im Rechenwerk Halle.


Schreibwerk Soemtron 529

Dieses elektromechanische Schreibwerk wurde in den 1960er Jahren vom Büromaschinenwerk Sömmerda aus der Schreibmaschine 522 heraus entwickelt und wahrscheinlich bis 1982 dort produziert. Die Besonderheit war, dass das 529 als einziges Schreibwerk der DDR in der Lage war, alle Typenhebel ferngesteuert auszulösen und den Druck aller Tasten an einen angeschlossenen Rechner oder Schreibautomat zu übermitteln. Das 529 wurde in viele Geräte eingebaut, z.B. Optima 527, Optima 528, daro 1413, daro 1414, daro 1415, daro 1416, Soemtron 363, Soemtron 381, Soemtron 382, Soemtron 383, Soemtron 384, Soemtron 385, Bedienschreibmaschine SM4000 und als Konsolemaschine am den Großrechnern R21 (Abfrageeinheit AE), R300 und EC1040.
Das Schreibwerk wurde vom Büromaschinenwerk Sömmerda sowohl für eigene Büromaschinen, als auch als fertige Baugruppe für Geräte anderer Bürotechnikhersteller (z.B. Optima) geliefert.


Schreibwerk 529, hier als Teil einer SM4000

Schreibwerk 529, geöffnet, Ansicht von oben

Schreibwerk 529, links Seite

Schreibwerk 529, rechte Seite

Das Schreibwerk besaß einen zentralen, permanent drehenden Außenläufer-Elektromotor, der über Zahnriemen die Schreibmechanik antrieb. Wurde eine Taste gedrückt, hakte sie in die rotierende Mechanik ein und der entsprechende Typenhebel wurde mitgerissen. Auf diese Weise erreichte die Maschine eine beeindruckende Maximalschreibgeschwindigkeit von 20 Zeichen pro Sekunde bei minimaler Fingerkraft. Bei Bedarf konnten große Anschlagstärken erreicht werden: der Hersteller gestattete bei entsprechendem Papier bis zu 16 Durchschläge (Kopien).


Schreibwerk 529, Motor

Schreibwerk 529, Wagenkupplung

Mit jeder Taste wurden Schaltkontakte betätigt, die über Kabel und Stecker nach außen geführt waren, womit das Schreibwerk als Eingabegerät an Computern und größeren Anlagen benutzt werden konnte. Außerdem war unter dem Schreibwerk eine Platte mit Elektromagneten abgebracht, die dasselbe bewirkten wie ein Tastendruck: Damit konnte die Maschine als Ausgabegerät (Drucker) an Rechnern verwendet werden mit einer Geschwindigkeit von 12-15 Zeichen pro Sekunde.


Schreibwerk 529, Elektronischer Tabulator

Schreibwerk 529, Tastenkontakte

Schreibwerk 529, Elektromagnete

Der Wagenrücklauf wurde rein elektrisch durch einen Zugmagnet ausgelöst, entweder durch eine Taste oder durch den rechten Randschieber. Dabei wurde eine Klauenkupplung in die Hauptwelle eingekuppelt, die 1 Umdrehung mitlief, dabei über einen Nocken die Wagenrücklaufkupplung schloss und in dieser Lage verrastete. Ein Zugseil zog dann den Wagen zurück nach rechts, dabei wurde eine im Wagen befindliche Feder gespannt, die später während des Schreibens den Schreibwagen allmählich wieder nach links fahren ließ. Bei Anschlag des linken Randschiebers unter der Papierwalze schnappte die Mechanik den Wagenrücklauf wieder aus und der Wagen konnte dann wieder tastengesteuert per Federzug laufen.

Auch der Papiervorschub erfolgte rein elektrisch, indem magnetgesteuert eine Klauenkupplung in die Hauptwelle gekuppelt wurde, die dann für 1 Umdrehung die Papierwalze über ein Zahnradgetriebe antrieb.

Tabstops konnten bei einigen Varianten durch tastengesteuertes Verschieben von Stellstücken gesetzt werden, bei anderen Varianten passierte dies elektromagnetisch, gesteuert durch den Rechner bzw. einen Programmklotz. Rechter und linker Seitenrand konnten mechanisch definiert werden (Verschieben von Klötzen beim Druck der entsprechenden Taste) und bewirkten das Ein- bzw. Ausschalten des Wagenrücklaufs an diesen Stellen.

Die Umschaltung zwischen Groß- und Kleinbuchstaben (Segmentumschaltung) erfolgte durch den Motor, ausgelöst durch Tastendruck oder ferngesteuert durch Elektromagneten. Das Farbband wurde durch ein Klauengetriebe vorwärts bewegt. Durch ein Gestänge, das auf Blockierung reagierte, schaltete die Laufrichtung des Farbbandes automatisch um. Beim Schreiben jedes Zeichens wurde das Farbband kurz angehoben. Dadurch wurde die aktuelle Zeile nicht durch die Schreibmechanik verdeckt und der Text konnte stets mitgelesen werden. Abhängig vom Einsatzzweck gab es vor der Leertaste eine oder zwei Reihen elektrische Sondertasten.

Es gab unterschiedlich breite Druckwagen für das Schreibwerk (32 cm für 117 Zeichen, 48 cm für 167 Zeichen). Um Zeit beim Einlegen des Papiers zu sparen, besaß das Schreibwerk einen Einwerferhebel, der das Papier passend bis zur 1. Zeile einzog.

Das Schreibwerk 529 wurde in verschiedenen Gehäusefarben produziert: in hellgrün oder hellbraun für Zentronik, sowie in blau für Robotron. Um es äußerlich kleiner wirken zu lassen, wurde der untere Teil des Schreibwerks bei einigen Anwendungen in einer Aussparung im Tisch versenkt.

Für Servicearbeiten besaß das Schreibwerk hinten ein Drehgelenk, es konnte also vorn angehoben und in dieser Stellung arretiert werden. Die Gehäusehalbschalen konnte für Servicearbeiten abgenommen werden, nach unten war das Schreibwerk ohnehin offen. Ein Komplettaustausch des Schreibwerks war mühsam: mit seinen 40 kg war es nicht gerade ein Leichtgewicht. Alte Reparaturblätter belegen, dass das Schreibwerk bei intensiver Benutzung jährlich mindestens 1 Reparatur benötigte. Konstruktive Schwachstelle waren die unter dem Motor angeordneten Relais bzw. die Schiene mit den Kondensatoren, die bei übermäßigem Schmieren des Getriebes bzw. der Motorlager mit auslaufendem Fett geflutet wurden. Technische Schwachstelle waren die Polyurethan-Zahnriemen, die im Laufe der Zeit zerfielen und für die es leider keinen modernen Ersatz gibt.

Vom Schreibwerk 529 existieren heute noch einige Exemplare. Drei funktionsfähige befinden sich im Rechenwerk Halle: eingebaut in einen Organisationsautomat 528, in eine SM4000 und als C8205-Schreibwerk.


Schreibwerk Soemtron 530

Hierbei handelt es sich um eine Variante der Schreibmaschine GSE, die als Konsole an den Fakturierautomaten FME zum Einsatz kam und vom Büromaschinenwerk Sömmerda von 1968 bis 1984 gebaut wurde. Äußerlicher Unterschied der üblicherweise halb im Tisch versenkten 530 gegenüber der GSE war die Existenz von drei Reihen Zusatztasten vor der Leertaste.


Schreibwerk 530 mit Vorsteckeinrichtung FMSV

Schreibwerk 530

Von der 530 existieren heute nur noch wenige Exemplare.


Vollmechanische Schreibmaschinen

Diese Maschinen, deren erste Exemplare bereits Mitte des 19. Jahrhunderts gebaut wurden, hatte keinen Stromanschluss: Tastenanschlag und Wagenrückzug erfolgten per Muskelkraft. Ab den 1950er Jahren ging der Trend bei professionellen Schreibmaschinen stark zu elektrischen Geräten hin. Bei den transportablen Geräten (Reiseschreibmaschinen) hielten sich die nicht-elektrischen Schreibmaschinen noch bis in die 1980er Jahre.


Schreibmaschine Optima M10

(Alias Optima10, Optima 10, Optima M 10, daro10 daro 10)

Die M10 war 1949 die erste Schreibmaschinen-Neuentwicklung des Optima Büromaschinenwerk nach dem Krieg.


Schreibmaschine Optima M10

Von der M10 gab es eine Variante für den arabischen Markt, bestückt mit speziellen Schriftarten und rückwärts laufendem Druckwagen.


Schreibmaschine Optima M12

(Alias daro12, daro 12, Robotron12, Robotron 12, Optima 12, Optima12)

Bei der M12 handelt es sich die Weiterentwicklung der M10, produziert ab 1957 vom Optima Büromaschinenwerk.


Optima M12 mit abgenommenen Gehäusedeckel

Kyrillische Variante der Optima M12

Optima M12 mit Hektografen-Schreibeinrichtung

Von der M12 gab es Varianten mit arabischer Schrift, iranischer Schrift oder Urdu-Schrift. Damit verbunden war ein Lauf des Druckwagens von links nach rechts. Die M12 hatte nur einen einfachen Tabulator.


Schreibmaschine Optima M14 / Robotron 14

(Alias daro14, daro 14, Robotron14)

Diese mechanische Schreibmaschine war die Weiterentwicklung der M12 im, dem Geschmack der Zeit folgend, eckigen Gehäuse. Hersteller war wieder das Optima Büromaschinenwerk, die Produktion begann 1962.


Schreibmaschine Optima M14

geöffnete Optima M14 mit Kohlebandeinrichtung



Schreibmaschine Optima M16 / Robotron 16

(Alias daro16, daro 16, Robotron16)

Diese mechanische Schreibmaschine wurde ab 1966 vom Optima Büromaschinenwerk produziert. Sie konnte mit Schreibwagen von 32,38, 47 und 67 cm Breite ausgerüstet werden und wahlweise mit den Schriftarten Pica, Perl, Imperial oder Mikro bestückt sein. Die Maschine verfügte über einen 10-stelligen Dezimaltabulator, regelbare Anschlagstärke, Randauslöser und Farbbandumschalter.


Schreibmaschine Optima M16, arabische Variante

Optima M16 mit Breitwagen

Optima M16, Rückseite, ohne Gehäusedeckel

Von der M16 gab es unter dem Namen "Mumtaza" eine Variante für den arabischen Markt, bestückt mit speziellen Schriftarten und rückwärts laufendem Druckwagen. Diese Variante wurde nicht in Erfurt, sondern in Zella-Mehlis zusammengebaut.

Von der M16 und der Mumtaza haben bis heute Exemplare überlebt.


Schreibmaschine Robotron 18

(Alias daro18, daro 18, Robotron18, M18, M 18, M-18)

Diese mechanische Schreibmaschine, die 1978 die Weiterentwicklung der M16 vom Robotron-Optima Büromaschinenwerk war, stellte eine abgerüstete Variante der Schreibmaschine 20 dar und hatte nur einen einfachen Tabulator (siehe oberste Tastenreihe).


Schreibmaschine Robotron 18

Robotron 18 mit Breitwagen

Tastenfeld der Robotron 18

Rückseite der Robotron 18

Robotron 18 und Robotron 20 waren die erste Schreibmaschine von Optima, die unter dem Namen "Robotron" produziert wurden.


Schreibmaschine Robotron 20

(Alias daro20, daro 20, Robotron20, M20, M 20, M-20)

Diese mechanische Schreibmaschine, die ab 1978 im Robotron-Optima Büromaschinenwerk produziert wurde, war weitgehend baugleich mit dem Nachfolgemodel Robotron 24, wurde aber nur mit den Schriftbreiten 2,25 mm und 2,6 mm produziert.


Schreibmaschine Robotron 20

Rückansicht der Robotron 20

Die M20 besaß zum Gegensatz zum Schwestermodell Robotron 18 einen Dezimaltabulator.

Im Jahr 1980 betrug der Preis für diese Schreibmaschine 558 Mark.


Schreibmaschine Robotron 22

(Alias daro22, daro 22, Robotron22, M22, M 22, M-22)

Diese mechanische Büro-Schreibmaschine vom Robotron-Optima Büromaschinenwerk Erfurt war eine abgerüstete Variante der "Robotron 20".


Schreibmaschine Robotron 22

Der Unterschied zur Robotron 24 bestand darin, dass die 22 nur einen einstelligen Tabulator (breite Taste in der obersten Tastenreihe) hatte.


Schreibmaschine Robotron 24

(Alias daro24, daro 24, Robotron24, M24, M 24, M-24)

Diese mechanische Büro-Schreibmaschine war der Nachfolger der "Robotron 20", Hersteller war wieder das Robotron-Optima Büromaschinenwerk Erfurt.


Schreibmaschine Robotron 24

Schreibmaschine Robotron 24

Sie hatte Je nach Einsatzfall wurde die Schreibmaschine mit unterschiedlichem Zeichensatz ausgerüstet, ermöglichte dabei Schreibbreiten von 1,5 mm, 2,25 mm oder 2,6 mm pro Zeichen. Der Schalter links neben der Tastatur in ein Anschlagregler, mit dem man die Schlaghärte entsprechend der Anzahl der Kopien einstellen konnte.
Der Preis der Maschine lag 1988 bei 990 Mark.


Schreibmaschine Robotron Cella S1001

(Alias S 1001, S-1001)

Bei diesem Gerät handelt es sich um eine kleine Reiseschreibmaschine ohne jegliche Elektrik.
Wie der Name schon vermuten lässt, wurde dieses Gerät vom VEB Robotron-Elektronik Zella-Mehlis hergestellt, genau gesagt ab 1984.
Die S1001 zeichnete sich besonders durch geringe Abmessungen (317x88x332 mm BxHxT) und ein niedriges Gewicht (4,2 kg mit Koffer) aus. Die maximale verarbeitbare Papiergröße war DIN A4. Die Cella konnte drei Zeilenabstände realisieren. Umschaltbares Farbband (schwarz-rot) und "Dauerfeuer" auf der Leertaste waren weitere Eigenschaften des Geräts.


Schreibmaschine Cella

Rückansicht der Cella

Von der S1001 existieren heute noch Exemplare.


Schreibmaschine Rheinmetall GS

(GS=Großschreibmaschine. Nicht auf die Abmaße bezogen, sondern in Abgrenzung zur mobilen Kleinschreibmaschine aus gleichem Hause.)
Die GS wurde im Büromaschinenwerk Sömmerda als manuelle Schreibmaschine, die alle Anforderungen an eine damalige professionelle Arbeitsweise erfüllte, entwickelt und von 1945 bis 1962 in über 250.000 Exemplaren produziert. Gegenüber der "Rheinmetall Standard" hatte die GS ein verbessertes Hebelwerk, das mit weniger Krafteinsatz bessere und schnellere Schreibergebnisse lieferte. Außerdem war sie flacher gestaltet und mit einem ergonomischen Gehäuse versehen. Von der GS gab es eine Variante mit nur 1 Tabulatortaste sowie eine mit Dezimaltabulatoren. Nachfolger der GS war die GSE.


Schreibmaschine GS

Von der GS existieren heute noch einige Exemplare.


Schreibmaschinenserie Erika

Die Produktion der ersten Erika-Schreibmaschinen bei Seidel & Naumann begann bereits 1910. Die Maschinen waren auf Kundenwunsch mit unterschiedlichen Schriftarten erhältlich; Pica, Perl, Imperial-Pica, Imperial-Elite und natürlich die Sonderzeichensätze für den arabischen und iranischen Markt. Mit einigen Millionen produzierter Exemplare war die Erika sicherlich die erfolgreichste ostdeutsche Schreibmaschine: ihr Name wurde auch bei Designänderungen beibehalten und aufgrund des Erfolges zum Schluss auch für elektronische Schreibmaschinen verwendet. In den 80 Jahren ihrer Produktion wurde sie immer wieder modernisiert und dem Geschmack der Zeit angepasst. Hier aufgeführt sind die in der Zeit der DDR produzierten Varianten.

Für den internationalen Markt wurden die Erikas z.T. mit abweichenden Namen produziert, z.B. Aztek, Bijou, Eureka, Hanseatic, Imperial, Irene, Oriental, Pinnock, Praesident und Ursula. Auch mit den Bezeichnungen Continental und Optima hatte es sie gegeben.

Schreibmaschine Erika 10

(Alias E10, E 10, E-10, Mod 10, Modell 10)

Sie wurde ab 1952 produziert und unterschied sich von ihren Vorgängern durch ein geändertes Gehäuse, durch den Weggang von der bis dahin üblichen schwarzen Farbgebung und durch den Einsatz von Kunststofftasten.


Schreibmaschine Erika 10



Schreibmaschinen Erika 11 und Erika 12

(Alias E11, E 11, E-11, E12, E 12, E-12, Mod 11, Mod. 11, Modell 11, Mod 12, Mod. 12, Modell 12)

Sie waren abgerüsteten Varianten der Erika 10 ohne Tabulator und wurden zwischen 1954 und 1963 produziert.


Schreibmaschine Erika 11

Die Erika 12 hatte das gleiche Gehäusedesign wie die Erika 10. Die Erika 11 war noch etwas platzsparender als die Erika 12, hatte ein geändertes Gehäusedesign.


Schreibmaschinen Erika 14 und Erika 15

(Alias Erika14, Erika-14, Erika15, Erika-15, Mod 14, Mod. 14, Modell 14, Mod 15, Mod. 15, Modell 15)

Hier versuchte sich der Hersteller an einem eckigen Design mit dem gerade in Mode gekommenen Werkstoff Polystyrol in den Farben hellgrau und dunkelgrau. Beide wurden in einem Kunstlederkoffer ausgeliefert.


Schreibmaschine Erika 14

Schreibmaschine Erika 15

Die Erika 14 besaß einen Tabulator und eine Stechwalze, beides entfiel bei der Erika 15. Die Produktion beider Maschinen begann 1963. So richtig scheinen sich diese Modelle nicht bewährt zu haben, sie verschwanden wenige Jahre später klammheimlich aus dem Angebot.


Schreibmaschine Erika 20

(Alias Erika20, Erika-20, Mod 20, Mod. 20, Modell 20)

Diese Maschine ging 1960 in Produktion und besaß, im Gegensatz zu den Vorgängern, Segmentumschaltung und einen auswechselbaren Wagen, was also unterschiedliche Wagenbreiten zuließ.


Schreibmaschine Erika 20

Außerdem kam ein neues Gehäusedesign zum Einsatz.


Schreibmaschine Erika 30

(Alias Erika30, Erika-30, Mod 30, Mod. 30, Modell 30)

Diese Reiseschreibmaschine wurden ab 1965 produziert und in einem Kunstlederkoffer ausgeliefert. Die maximale verarbeitbare Papiergröße war DIN A4 (24 cm Walzenbreite). Gegenüber den älteren Modellen wurden bei den Schreibmaschinen der 30er Serie der mechanische Aufbau geändert: sie ließ sich jetzt in Form von Baugruppen montieren.


Schreibmaschine Erika 30

Die Produktion der 30er-Serie endete 1977. Der Preis der Erika 30 betrug 870 Mark.


Schreibmaschine Erika 32

(Alias Erika32, Erika-32, Mod 32, Mod. 32, Modell 32)

Die Erika 32 war eine Variante der Erika 30 mit rundlicher Gehäuseform. Sie wurde ab 1967 gefertigt.


Schreibmaschine Erika 33

(Alias Erika33, Erika-33, Mod 33, Mod. 33, Modell 33)

Sie entsprach weitgehend der Erika 30, wurde allerdings in einem Plastikkoffer ausgeliefert (ab 1967).


Schreibmaschine Erika 33

Der Unterteil der Schreibmaschine bildete dabei gleich den Kofferboden.


Schreibmaschine Erika 37

(Alias Erika37, Erika-37, Mod 37, Mod. 37, Modell 37)

Sie entsprach weitgehend der Erika 30, hatte allerdings einen hebräischen Schriftsatz und damit verbunden einen Wagenlauf von links nach rechts.


Schreibmaschine Erika 40

(Alias Erika40, Erika-40, Mod 40, Mod. 40, Modell 40)

Gegenüber den Modellen der 30er-Serie besaß sie einen Tabulator, einen Stechkopf in der Walze und eine Papierstütze. Sie wurde ab 1965 produziert und war in einem Lederkoffer untergebracht. Die maximale verarbeitbare Papiergröße war DIN A4 (24 cm Walzenbreite).


Schreibmaschine Erika 40

Die Produktion der 30er-Serie endete 1977.


Schreibmaschine Erika 41

(Alias Erika41, Erika-41, Mod 41, Mod. 41, Modell 41)

Sie war einen Variante der Erika 40, die mit ihrem auf 33 cm verbreiterten Wagen auch Papier vom Format DIN A4 quer bearbeiten konnte.


Schreibmaschine Erika 41

Es gab Varianten mit und ohne Koffer.


Schreibmaschine Erika 42

(Alias Erika42, Erika-42, Mod 42, Mod. 42, Modell 42)

Sie war einen Variante der Erika 40 mit rundlichem Gehäuse.


Schreibmaschine Erika 42

Rückansicht der Erika 42

Typenkorb der Erika 42

Typenkorb der Erika 42



Schreibmaschine Erika 43

(Alias Erika43, Erika-43, Mod 43, Mod. 43, Modell 43)

Sie entsprach der Erika 33, wurde ab 1967 produziert und in einem Kunststoffkoffer ausgeliefert.


Schreibmaschine Erika 43



Schreibmaschinen Erika 45, Erika 46 und Erika 47

(Alias Erika46, Erika-46, Erika47, Erika-47, Mod 46, Modell 46, Mod 47, Modell 47)

Sie entsprachen der Erika 40, waren aber mit einem arabischen Schriftsatz (Erika 45), einem iranischen Schriftsatz (Erika 46) bzw. einem hebräischen Zeichensatz (Erika 47) ausgerüstet. Damit verbunden war der Lauf des Druckwagens von links nach rechts.

Produktionsbeginn war 1965.


Schreibmaschinen Erika 50 und Erika 60

(Alias Erika50, Erika-50, Erika60, Erika-60, Mod 60, Mod. 60, Modell 60)

Diese ab 1974 produzierten Maschinen besaßen eine repetierende Leertaste und eine Einstellmöglichkeit für die Tastenkraft.


Schreibmaschine Erika 60

Die Erika 60 hatte gegenüber der Erika 50 einen Tabulator.


Schreibmaschine Erika 70

(Alias Erika70, Erika-70, Mod 70, Mod. 70, Modell 70)

Diese Schreibmaschine hatte eine spezielle Papierhalterung zum Bedrucken von Dokumenten (z.B. Ausweisen) und wurde ab 1970 produziert. Um sich an die vorgegebenen Zeilen anzupassen, war der Papiervorschub bei dieser Maschine gewollt stufenlos.


Schreibmaschine Erika 70

Von der Erika 70 haben bis heute mindestens zwei Exemplare überlebt. Eins befindet sich im Rechenwerk Halle.


Schreibmaschinen Erika 80 und Erika 90

(Alias Erika80, Erika-80, Erika90, Erika-90, Mod 80, Mod. 80, Modell 80, Mod 90, Mod. 90, Modell 90)

Hierbei handelte es sich um 1950 konstruierte Maschinen mit von rechts nach links laufender Schrift, für arabisch-, iranisch- und hebräisch-sprachige Kunden. Die Erika 80 besaß im Gegensatz zur Erika 90 einen Tabulator.


Schreibmaschinen Erika 100 und Erika 105

(Alias Erika100, Erika-100, Erika105, Erika-105, Mod 100, Mod. 100, Modell 100, Mod 105, Mod. 105, Modell 105)

Diese Maschinen wurden ab 1977 produziert und hatten eine neue Gehäuseform. Die Erika 105 besaß gegenüber der Erika 100 einen Tabulator.


Schreibmaschine Erika 105

Die Erika 105 wurde auch in der Sowjetunion als Lizenzproduktion unter dem Namen "Lubawa" produziert, mit kyrillischer Schrift.


Schreibmaschinen Erika 110, Erika 115, Erika 120 und Erika 125

(Alias Erika110, Erika-110, Erika125, Erika-125, Mod 110, Mod. 110, Modell 110, Mod 115, Mod. 115, Modell 115, Mod 120, Mod. 120, Modell 120, Mod 125, Mod. 125, Modell 125)

Die Produktion dieser Maschinen begann 1979.


Schreibmaschine Erika 125...

...und der zugehörige Koffer

Es gab von der Maschine auch eine Variante mit kyrillischem Zeichensatz. Für den Export wurde sie auch unter der Bezeichnung "Robotron Comfort 125" gefertigt.


Schreibmaschinen Erika 145 und Erika 146

(Alias Erika145, Erika-145, Erika146, Erika-146, Mod 145, Mod. 145, Modell 145, Mod 146, Mod. 146, Modell 146)

Die 145 war eine Variante für den arabischen Mark, die 146 für den iranischen.


Schreibmaschine Erika 145



Schreibmaschinen Erika 150 und Erika 155

(Alias Erika150, Erika-150, Erika155, Erika-155, Mod 150, Mod. 150, Modell 150, Mod 155, Mod. 155, Modell 155)

Die Produktion dieser Maschinen begann 1981. Die Erika 155 besaß gegenüber der Erika 150 einen Tabulator und eine Stechwalze. Beide Maschinen hatten Wagen mit 24 cm Breite.


Schreibmaschinen Erika 153 und Erika 158

(Alias Erika153, Erika-153, Erika158, Erika-158, Mod 153, Mod. 153, Modell 153, Mod 155, Mod. 155, Modell 155)

Die ab 1981 produzierten Maschinen entsprachen der 150 bzw. 155, besaßen aber zusätzlich eine Dauerleertaste und einen Tastenkrafteinsteller. Beide Maschinen hatten einen Wagen mit 24 cm Breite.


Schreibmaschinen Erika 170 und Erika 173

(Alias Erika170, Erika-170, Erika173, Erika-173, Mod 170, Mod. 170, Modell 170, Mod 173, Mod. 173, Modell 173)

Die 170 war eine Variante der Erika 155 mit einem auf 33 cm verbreiterten Wagen, die 173 war eine Variante der Erika 158 mit einem auf 33 cm verbreiterten Wagen.


Schreibmaschine Erika 173




Letzte Änderung dieser Seite: 03.01.2024Herkunft: www.robotrontechnik.de