Elektronische Platzreservierung EPLA

Auf Robotron-Hard- und Software basierte auch die elektronische Platzreservierung der Deutschen Reichsbahn für den Verkauf von Platzkarten sowie Schlaf- und Liegewagen-Reservierungen.
Als Zentralrechner kam Anfangs ein EC1040, später ein EC1055 (Stand 03/89) bzw. EC1056 (eventuell auch Parallel-Betrieb 2x EC1056) zum Einsatz.
Als Endgeräte wurden Bürocomputer A5120 verwendet: Bei den PRT 20.2 / 20.3 war der Bildschirm z.T. vom Rechner (Grundgerät) getrennt. Arbeitsplatzdrucker war der K6316 (1x Formulardrucker mit Schneideinrichtung für Platzkarten und einmal als Listendrucker für Belegungslisten, die der Schaffner erhielt). Nicht alle Arbeitsplätze hatten 2 Drucker. Ein Teil der älteren PRT 20.1-Arbeitsplätze hatte noch SD1156-Drucker (1 Drucker mit 2 Papierbahnen).

Zur Anbindung der Arbeitsplatzrechner war am Großrechner ein Multiplexer MPD 4 angeschlossen. Von diesem aus wurden über eine Modemverbindung mittels 2- oder 4-Draht-Standleitung Leitungskonzentratoren z.B. LK4201 angeschlossen, die sich insbesondere in größeren Städten befanden. Die Übertragungsgeschwindigkeit der Modemstrecke betrug 1200 Baud. Abhängig von der Art des Leitungskonzentrators konnten bis zu 30 Terminals versorgt werden. Die Anbindung der Terminals erfolgte wiederum über eine Modem-Standleitung vom Leitungskonzentrator zum Terminal.


Mit EPLA erstellte Platzkarte

Das System wurde mit geringen Änderungen bei der Bahn in der ČSSR (CSD) als ARES eingesetzt.
Weitere Exportabsichten im RGW sind nicht auszuschließen.
Um 1992 wurde das System außer Betrieb genommen.


System "EPLA-Information"

Zur Information der Reisenden über den Buchungsstand ausgewählter Züge wurde als Ergänzung zu EPLA das System "EPLA-Information" an einigen Platzkartenschaltern eingeführt. Hierfür wurden Komponenten des Rechnersystems K1510 verwendet. Über ein Modem wurden die Daten der Verbindung zwischen Terminal und Leitungskonzentrator passiv abgegriffen, das heißt, der K1510-Rechner las den Datenverkehr zwischen dem EPLA-Terminal und dem zentralen Großrechner mit. Es erfolgte die Zwischenspeicherung und Auswertung der Informationen, sodass letztlich der Rechner zu jedem Zug an jedem Reisetag den Status "frei" oder "ausverkauft", getrennt nach Raucher- und Nichtraucherplätzen sowie 1. und 2. Wagenklasse ausgeben konnte. Angezeigt wurden über einen Zeitraum von maximal 60 Tagen nur Züge, die auf dem betreffenden Bahnhof begannen oder hielten. Dabei wurden bevorzugt jene Züge angezeigt, die mindestens in einer Kategorie als "ausverkauft" geführt wurden.

Der Rechner war zur übersichtlichen Anzeige jeweils mit bis zu 3 Bildschirmen und entsprechenden ABS-Steckkarten ausgerüstet. Die Anbindung des Modems erfolgte über eine ASI-A-Baugruppe und einen Pegelwandler.

Das System arbeitete im Betrieb autonom ohne Benutzereingaben, eine Selbstdiagnose und ein Störungsspeicher waren vorhanden. Die Festlegung des eigenen Bahnhofs sowie der darzustellenden Züge erfolgte in einem Daten-Bereich des EPROM. Mit dem Programmstart begann der Rechner mit dem Sammeln von Daten aus der Verbindung des EPLA-Terminals und dem Darstellen der Informationen.



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