Plotter

Plotter dienen zur Ausgabe von technischen Zeichnungen.
Das in der DDR verwendete Verfahren dazu war das des Stiftplotters. Dabei wurde ein durch Motoren bewegter Schreibstift über das Papier gefahren und an den entsprechenden Stellen abgesenkt.

Im Gegensatz zu Druckern, die meist zeilenweise arbeitetet, wurden bei den Stiftplottern die Konstruktionslinien in der Richtung geplottet, wie sie der Konstrukteur gezeichnet hatte.
Buchstaben wurden ebenfalls aus einzelnen Linien zusammengesetzt.
Das Zeichnen von Flächen war problematisch: daher schraffierte man sie lieber.

Als Plotterstifte kamen entweder Stifte mit Faserspitze oder Stifte mit Tuscheröhrchen zum Einsatz.
Für jede Farbe und für jede Linienstärke musste ein anderer Stift verwendet werden.
Bei einfachen Plottern mussten die Stifte per Hand gewechselt werden, bei komfortableren Geräten machte der Plotter dies automatisch.

Nahe verwandte der Plotter waren die Koordinatenschreiber, die aber im Gegensatz zu den Plottern analog angesteuert wurden und auch erheblich einfacher aufgebaut waren.


Plotter K6411

(Alias K 6411, K-6411, CM 6416, CM-6416, SM6416, SM 6416, SM-6416)

Dieser 8-Farb-Stiftplotter wurde im Eibauer Zweigwerk der Firma VEB Robotron-Elektronik Dresden entwickelt, mindestens seit 1984 produziert und war für den professionellen Einsatz gedacht. Der K6411 wurde außer in der Konstruktion auch im militärischen Umfeld zur Aufzeichnung der Bewegung von Flugzeugen im Zusammenspiel mit einem Radargerät genutzt.
Es gab eine äußerlich fast identische Version K6411.WE (WE=Weiterentwicklung), die sich u.a. in der Interfacekarte, im Stiftmagazin und im Stiftgreifer unterschied.


Plotter K6411, links das Stiftmagazin

Innenansicht des K6411

Plotter K6411.WE

Innenansicht des K6411.WE. Unten die Firmware-EPROMs.

Der K6411 verarbeitete als Auftischgerät Papiergrößen bis DIN A2 (625x420 mm). Das Papier wurde elektrostatisch festgehalten und während des Plottens nicht bewegt.
Ein Greifarm wählte aus acht verfügbaren Plotterstiften einen aus und konnte mit einer Geschwindigkeit von bis zu 60 cm/s zeichnen. Bei Benutzung von Tuschestiften konnte die Zeichengeschwindigkeit auch herabgesetzt werden, um ein Abreißen des Tuscheflusses zu verhindern. Bei kurzen Linien (z.B. Schraffuren) reduzierte der Plotter auch automatisch die Geschwindigkeit, um die Belastung der Mechanik zu reduzieren und ein präziseres Druckbild zu geben.
Der Plotterstiftwechsel passierte bei Bedarf automatisch während des Plottens. Dadurch konnte ein Wechsel der Farbe oder der Linienstärke erreicht werden. Die Plotterstifte wurden in vier Farben von der Firma "Markant" geliefert und sind vermutlich mit keinem anderen Plotter kompatibel.
Unter Zuhilfenahme von Stiftadaptern konnten aber auch westliche Plotterstifte eingesetzt werden.
Die Schreibspitzen konnten entweder als Faserspitzen, Kugelschreiberspitzen oder Röhrchenfedern (Tuschezeichnungen) ausgebildet sein. Auf Wunsch konnte im Plotter für jeden Plotterstift eine maximale Schreibgeschwindigkeit und eine Andruckkraft eingestellt werden.


Detail-Innenansicht:
Die Mäanderstruktur dient der elektrischen Papierfixierung.
Unten die Antriebswelle für den Plotterarm.

K6411-Plotterstifte mit Faserspitze



Durch das große Papierformat und die hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit musste das Gehäuse sehr stabil gebaut sein, was sich in dem Gewicht von fast 50 kg widerspiegelt. Die Genauigkeit der Zeichnung (Wiederfinden eines Punktes) wurde mit 0,1 mm, bei Stiftwechsel mit 0,2 mm angegeben.
Intern arbeiteten zwei Rechner im Plotter: Bedienfolge:
  1. Einschalten
  2. Taste CLEAR: Greifer wird ggf. entladen und Druckkopf fährt nach rechts-oben
  3. Papier auflegen
  4. Taste CHART LOAD: Papier wird angesaugt
  5. Stift in den Greifarm einlegen, Ablegen des ersten Stiftes mit ENTER 1, andere Stifte entsprechend.
  6. Taste REMOTE: Plotter ist online.
  7. Starten der Plotterausgabe im CAD-Programm
  8. Nach den Plot: Taste VIEW drücken, um den Plotter offline zu schalten
  9. Taste CHART UNLOAD: Papier wird freigegeben
Der K6411 besaß ein internes Demonstrationsprogramm, das durch einen Schalter auf der Rückseite aktiviert werden konnte. Die Bedienreihenfolge dazu war dieselbe, wie bei der normalen Nutzung des Plotters.


Riesig: Der Selbsttest des Plotters K6411 ist DIN A2 groß.


Als Interfaces waren IFSS, V.24 und IFSP (über eine auswechselbare Interface-Karte) möglich.
Die Kommandosprache war HPGL1.
Als ansteuernde Rechner wurden u.a. der A7100, A7150 sowie K1600-Rechner und der K1840 benutzt.

Der Plotter wurde in das SKR unter der Bezeichnung CM6416 eingegliedert.

Der K6411 kostete 6000 Mark. Genaue Stückzahlen liegen noch nicht vor, die Jahresproduktion von 1989 betrug ca. 100 Stück. Im selben Jahr wurde die Produktion dieses Plotters dann bereits wieder eingestellt. Es gab noch den Entwurf einer Variante mit verkleinerter Arbeitsfläche, die wurde aber vermutlich nie in Serie produziert.
Heute ist die Existenz von nur noch wenigen Exemplaren K6411 bekannt, beim K6411.WE ist es nur noch 1 Exemplar.


Plotter PD10

(Alias PD 10, PD-10)

Dieses Gerät war eine Abart des K6411-Plotters und wurde ebenfalls vom VEB Robotron-Elektronik Dresden, (Standort Eibau) entwickelt. Der PD10 wurde zur Beschichtung (Dispension) von Leiterplatten benutzt. Einen Verkauf im Handel hatte es allerdings nicht gegeben und die politische Wende stoppte die Entwicklung / Produktion dieses Gerätes.

Der PD10 gilt heute als ausgestorben.


Plotter K6414

(Alias K 6414, K-6414)

Als Nachfolger des Plotters K6411 wurde 1989 vom VEB Robotron-Elektronik Dresden, (Standort Eibau) die Entwicklung des DIN A0-Rollenplotters K6414 vorangetrieben. Bedingt durch die politische Wende und den Zerfall des Kombinats Robotron kam es nicht mehr zu einer Serienproduktion des Gerätes.
Von der Nachfolgefirma "Perigraf" wurden nach der Wende als Nachfolger des K6414 noch die Schneidplotter "Pericut 900", "Pericut 1000" und "Pericut 1300" produziert.

Vom K6414 ist heute noch die Existenz eines Exemplars bekannt.


Plotter K6416

(Alias K 6416, K-6416, CM 6429, CM-6429, SM6429, SM 6429, SM-6429)

Beim im Jahr 1989 vorgestellten Plotter K6416 wurde gegenüber dem K6411 ein anderes Konzept verfolgt:
Der Plotterkopf bewegte sich nur waagerecht und das Papier wurde bei Bedarf senkrecht geschoben.
Hersteller dieses Gerätes war der VEB Robotron-Elektronik und Zeichentechnik Bad Liebenwerda.


K6416, links die Stiftmagazin-Trommel

Innenansicht des K6416

Gegenüber den anderen Plottertypen zeichnete sich der K6416 durch ein niedriges Gewicht (6,7 kg) und geringe Abmaße aus. Die maximale Papiergröße war DIN A3 (Papier oder Folie).
Mit einer Geschwindigkeit von 30 cm/s gehört der K6416 zu den mittelschnellen Robotron-Plottern. Die Wiederholgenauigkeit (2x Anfahren desselben Punktes) wurde mit 0,2 mm angegeben, die Auflösung betrug 0,1 mm.

Über eine Stifttrommel können programmgesteuert acht Plotterstifte ausgewählt werden, wodurch neben unterschiedlichen Linienstärken auch farbiges Plotten möglich war. Die Plotterstifte wurden von der Firma "Markant" geliefert und waren mit westlichen HP-Plotterstiften kompatibel.


Plotterstifte, originalverpackt

Beipackzettel zu den Plotterstiften. Man beachte die "0-Serie"

Plotterstifte, kurze Ausführung

Plotterstifte, lange Ausführung

Als Interfaces waren IFSS und V.24 (über eine auswechselbare Interface-Karte) möglich. Zur Ansteuerung erfolgte in der Kommandosprache HPGL1.
In den Plotter war ein Demonstrations- bzw. Selbsttestprogramm eingebaut.


Prototyp des K6416 mit nicht-serienmäßigen Gehäuse

Selbsttest des K6416

Der Preis eine K6416 lag bei 13.604 Mark. Der K6416 wurde in das SKR unter der Bezeichnung CM6429 eingegliedert.

Eine größere Serienfertigung war dem K6416 nicht mehr vergönnt, mit der politischen Wende in der DDR verschwand auch dieses Produkt. Heute ist die Existenz von nur noch 2 Exemplaren bekannt.


Plotter K6418

(Alias K 8418, K-6418, REISS, CM 6415, CM-6415, SM6415, SM 6415, SM-6415)

(SKR-Bezeichnung CM6415)
Dieser Plotter wurde ebenfalls vom VEB Robotron Elektronik und Zeichentechnik Bad Liebenwerda entwickelt und war für kleinere Anwendungen konzipiert.


Plotter K6418

Selbsttests des K6418

Innenansicht des K6418

Einer der Druckarm-Antriebsmotoren


Plot-Geräusch

Die maximale verarbeitbare Papiergröße war DIN A3 (420x297 mm), ein Plotterstift-Wechsel war nur manuell möglich. Als Plotterstift konnten neben speziellen Plotterstiften auch normale Faserschreiber oder Bleistifte eingespannt werden.


Plotterstift des K6418

K6418-Plotterstifte, originalverpackt

Mit einer Zeichengeschwindigkeit von 30 cm pro Sekunde gehörte der K6418 eher zu den langsamen Plottern. Das Papier wurde, wie beim K6411, elektrostatisch festgehalten und während des Plots nicht bewegt. Die Genauigkeit wurde mit 0,1 mm angegeben.

Als Interfaces wurden IFSS und V.24 eingesetzt (beide gleichzeitig eingebaut). Es gab aber auch eine Spezialvariante mit einer SIF1000-Schnittstelle.
Abhängig vom Gerätetyp wurden die Schnittstellen unterschiedliche genutzt:
Als Kommandosprache wurde beim K6418 wieder HPGL1 verwendet, die damals quasi den Standard bei Plottern darstellte.

Um die sichere Funktion des Gerätes nachzuweisen, wurde jeder Plotter beim Hersteller einem 20-stündigen Dauertest unterzogen.
Vom K6418 gab es Exemplare, die den Netzschalter oben am Bedienpult hatten und welche, wo der Netzschalter versteckt auf der Geräterückseite lag.

Inbetriebnahme

Nach dem Einschalten fuhr der Druckkopf automatisch in die linke obere Ecke. Anschließend war das Papier aufzulegen und mit Taste PAPER zu fixieren. Mit Taste VIEW konnte zwischen Online-Modus und Offline-Modus umgeschaltet werden.

Selbsttest

Zum Selbsttest war als erstes die Beweglichkeit des Schreibstifts zu prüfen: der Druckwagen sollte auf die Cursortasten reagieren. Vor Abfahren der Testprogramme sollte der Druckwagen auf diese Weise in die Blattmitte gefahren werden. Anschließend die Tasten RESET und dann NMI (unter der Verkleidung in der Nähe der Cursortasten versteckt) betätigen (die rote LED sollte nun blinken) und mit P1 (zeichnet ein Dreiecksmuster), WINDOW (zeichnet einen Kreis) sowie den Cursortasten Hoch, Links und Rechts (zeichnet Schriftsätze) die einzelnen Testprogramme starten.

Der K6418 kostete 3000 Mark.
Der Anzahl der heute noch existierenden K6418 wird auf 20 geschätzt.


Plotter K6421

(Alias K 6421, K-6421)

Über diesen Plotter ist bisher fast nichts bekannt, außer dass er Ende der 1980er Jahre bei Optima entwickelt wurde, nach dem Tintenstrahlverfahren gearbeitet hatte und Plots farbig bis Papiergröße DIN A0 ausgeben konnte.
Der Druckkopf wurde, ähnlich wie beim K6416, nur waagerecht bewegt und der Plot dann zeilenweise ausgegeben, wie bei einem Drucker.


Plotter K6421

Wahrscheinlich wurden vom K6421 nur drei Exemplare gebaut, die heute als verschollen gelten.


Plotter 831

Vom Zentrum Wissenschaftlicher Gerätebau der AdW wurden einige Plotter K6418 mit einem SIF1000-Interface ausgerüstet und mit einem dunkelgrünen Farbanstrich versehen. Ziel war vermutlich der Einsatz an K1510-Rechnern oder am Rechner R4201.


Plotter 831

Rückseite des Plotter 831. Hinten der SIF1000-Anschluss.

Ob heute noch irgendwo ein Plotter 831 existiert, ist unbekannt.


Plotter EC7051

(Alias EC 7051, EC-7051, ES7051, ES 7051, ES-7051)

Dieser in der Sowjetunion hergestellte Plotter war ein Auftischgerät, das in zwei Varianten für maximale Papierflächen von 105x100cm und 1600x1200 produziert wurde.
Er besaß eine Stiftwechselvorrichtung für vier Farbstifte und konnte mit einer Geschwindigkeit von 50 cm/s plotten.
Die Zeichengenauigkeit wurde mit 0,05 mm angegeben.
Von den Eigenschaften ist er damit ein naher Verwandter des Plotters K6411.

Der EC7051 wurde im Zusammenspiel mit dem ESER-Großrechner EC1055 eingesetzt und gilt heute als ausgestorben.


Plotter EC7052

(Alias EC 7052, EC-7052, ES7052, ES 7052, ES-7052)

Bei diesem Plotter handelt es sich um einen Trommelplotter.
Das heißt, das Papier wurde während des Plots vertikal bewegt und der Druckkopf machte nur horizontale Bewegungen, ähnlich wie ein Drucker.
Der EC7052 hatte eine sehr hohe Ausgabegeschwindigkeit von 200 mm/s und besaß eine Wechselvorrichtung für 3 Farbstifte.
Die maximale Papiergröße lag bei 39x60 cm. Durch die geringe Größe konnte Gewicht gespart werden, was sich günstig auf die Geschwindigkeit auswirkte.

Der EC7052 wurde im Zusammenspiel mit dem ESER-Großrechner EC1055 eingesetzt und gilt heute als ausgestorben.


Plotter EC7053

(Alias EC 7053, EC-7053, ES7053, ES 7053, ES-7053)

Der EC7053 war der große Bruder des EC7052 und wurde in der Sowjetunion produziert.
Er arbeitete ebenfalls nach dem Trommelprinzip, konnte aber maximale Papiergrößen von 78x160 cm verarbeiten. Die Zeichengeschwindigkeit musste daraufhin auf 150 cm/s gedrosselt werden, ist aber immer noch rekordverdächtig.
Die Zeichengenauigkeit wurde mit 0,1 mm angegeben.
Über ein 3-Stift-Wechselmagazin konnte auch mehrfarbig geplottet werden.


Plotter EC7053

Der EC7053 wurde im Zusammenspiel mit dem ESER-Großrechner EC1055 eingesetzt und gilt heute als ausgestorben.


Plotter EC7054

(Alias EC 7054, EC-7054, ES7054, ES 7054, ES-7054)

Der EC7054 wurde in Tschechien als Auftischgerät gebaut und hatte ähnliche Eigenschaften wie der EC7051.
Allerdings konnte er Papier bis 160x120cm verarbeiten und besaß ein 4-Stift-Wechselmagazin für farbige Ausgaben.
Die Zeichengeschwindigkeit lag bei 50 cm/s bei einer Genauigkeit von 0,05 mm.


Plotter EC7054

Druckkopf des EC7054

Eine andere Version des EC7054

Der EC7054 wurde im Zusammenspiel mit dem ESER-Großrechner EC1055 eingesetzt und gilt heute als ausgestorben.


Plotter EC7945

(Alias EC 7945, EC-7945, ES7945, ES 7945, ES-7945)

Dieser Stiftplotter verarbeitet Papier bis zu einer Größe von DIN A2.
Nähere Informationen liegen leider noch nicht vor.


Plotter CARTIMAT

Dieses Gerät wurden von Carl-Zeiss Jena entwickelt und in der Geodäsie und Kartographie eingesetzt. Es bestach durch seine hohe Genauigkeit. Der CARTIMAT verarbeitete Papier bis zu einer Größe von 900x1200 mm bei einer Genauigkeit von 0,05 mm.


Plotter CARTIMAT

Druckkopf des CARTIMAT

Steuerschränke des CARTIMAT

Das Gerät konnte sowohl zum Digitalisieren (Aufnehmen von Punktkoordinaten) als auch zum Drucken von Landkarten oder zur Belichtung von Folien in der Leiterplattenproduktion (mit verschiedenen optischen Blenden) verwendet werden.

Der CARTIMAT gilt heute als ausgestorben.


Digitaler Zeichentisch DZT 90x120

Dieses von Carl-Zeiss Jena produzierte Gerät konnte als Digitalisiergerät und als Plotter eingesetzt werden. Der DTZ90 war in Form eines Zeichenbretts ausgebaut, das entweder senkrecht oder schräg betrieben wurde. Sein Haupteinsatzgebiet war die Geodäsie und Kartographie (z.B. zur Erfassung von Punkten aus Luftbildfotos und zum Plotten von Landkarten).


Digitaler Zeichentisch DZT90

Digitaler Zeichentisch DZT90

Druckwerkzeuge des DZT90

Als Plotter bedruckte er Papier mit einer Größe von maximal 900x1200 mm (DIN A1) mit einer Geschwindigkeit von 40-170 mm/s und einer Genauigkeit von 0,01 mm. Die Wiederanfahrgenauigkeit wurde mit 0,025 mm angegeben, war also exakter als beim K6411. Es konnten zwei Zeichenstifte (Kugelschreiber, Bleistiftmine oder Gravurstichel) benutzt werden. Per befehl ließen sich verschiedene Linienarten auswählen (Volllinie, gestrichelt, punktiert,...)

Die Messung bei Nutzung als Digitalisiergerät war ausgesprochen präzise mit einer Auflösung von nur 5 µm. Daraufhin war das Gerät seht stabil aufgebaut, was aber zu einem Gewicht von 320 kg führte.

Zum DZT90 gehörte neben dem eigentlichen Digitalisiergerät ein Schrank zur Aufnahme der Elektronik. Die Bedienung erfolgte durch ein Bedienpult (das auch zwei sechsstellige Koordinatenanzeigen enthielt) und durch zwei Pedale.

Für den DZT gab es u.a. Treiber in den Grafiksystemen DCPGX und SCPGX.

Alternativ zur direkten Kabelverbindung mit dem Rechner konnte der DZT90 auch offline betrieben werden, wobei die Daten über einen Lochbandleser daro 1210 oder ein Spulenmagnetbandlaufwerk eingelesen wurden.

Der DZT gilt heute als ausgestorben.


Digitalzeichentisch DZT912

(Alias DZT 912, DZT-912)

Dieses grafische Ausgabegerät wurde vom VEB Carl Zeiss Jena entwickelt, ab Anfang 1988 produziert und diente dem Zeichnen rechnergenerierter bzw. rechnerbearbeiteter Kartendaten auf Papier bis DIN A0.

Das Gerät konnte, je nach Werkzeugausrüstung Zeichnungen mit Tusche, Faser- , Kugelschreiber oder Bleistift herstellen, sowie mittels Gravur auf beschichteten Spezialfolien arbeiten. Letzteres wurde unter anderem bei der Herstellung von Schablonen für die Schaltkreisfertigung gebraucht. Bei den Vorgängermodellen der DZT-Reihe war die Tuschezeichnung wegen der am Zeichenkopf mitlaufenden Stützkugel nicht möglich. Am DZT 912 wurde der Zeichenarm derart versteift, dass die Stützkugel entfallen konnte (außer bei der Betriebsart Gravur). Mit der konstruktiven Lösung ergab sich eine Abstandsänderung von max. 0,5 mm zwischen Werkzeug und Zeichenfläche. Diese konnte durch den programmierbaren Arbeitshub von bis zu 3 mm am Werkzeug ausgeglichen werden. Ein Sensor maß während der Arbeit den Abstand. Bei Nutzung der Stützkugel lag die Abstandsänderung bei max. 0,2 mm.


Digitaler Zeichentisch DZT912

Druckwerkzeuge des DZT912

Als Standard-Zeichenwerkzeuge kamen Zeichenspitzen für Plotter vom "VEB Schreibgerätewerk BT Heiko Wernigerode" mit wasserlöslicher Tusche zum Einsatz. Hiermit war eine Maximalschreibgeschwindigkeit von 120 mm/s möglich. Es wurde auch mit folienanlösenden Plotterspitzen (lin`s 9 Plus F) auf PETP-Folie ZF10 vom "VEB Filmfabrik Wolfen" gearbeitet. Der Einsatz von Faserschreibern erforderte eine spezielle Werkzeughalterung und war für die Nutzung des Faserschreiber F824 vom "VEB Schreibgeräte STB Markant Bautzen" konzipiert.

Bei der Gravur kam Gravurfolie F2/A vom "VEB Geodäsie und Kartographie Schwerin" oder Ozalid Topascribe-Folie aus Großbritannien zum Einsatz. Gravur setzte die Montage der Stützkugel voraus und ermöglichte Strichstärken von 0,1 bis 0,25 mm.

Eine Besonderheit stellte die Eigenschaft dar, dass der eingebauten Rechner selbst Zeichenelemente anhand von 3D-Koordinaten interpolieren konnte. Gezeichnet wurde allerdings auf einer 2D-Ebene. Die beiden Antriebsachsen wurden mittels Zahnstangen und Ritzeln angetrieben.

Im DZT912 waren drei K1520-Rechner eingebaut: der Steuerrechner und einer je Achsen-Regelkreis als Slave-Rechner. Ein vierter Mikrorechner befand sich im abgesetzten Bedienpult.

Technische Daten: Vermutlich ist der DZT912 heute ausgestorben.


Plotter AP7251

Dieses Gerät verarbeitete Papier mit einer Größe bis 1189x841 mm mit einer Geschwindigkeit von bis zu 10 cm/s und einer Genauigkeit von 0,025 mm unter Verwendung von drei Zeichenstiften.

Der AP7251 schlug mit 600 kg Gewicht zu Buche.

Heute gilt das Gerät als ausgestorben.


Plotterserie Digigraf

Diese Geräte wurden in der ČSSR in der Firma ZPA Nový Bor hergestellt und im Großrechnerumfeld eingesetzt. Im ESER wurden sie unter der Bezeichnung "EC7907" geführt.
Die Benennung der Geräte bestand aus der Größe der Papierauflagefläche, gefolgt von einer "Generationenbezeichnung", also quasi einer Versionsnummer. Die Generation 3 (max. 10 cm/s) entstand in den frühen 1970er Jahren, die Generation 3.5 (max. 25 cm/s) Mitte der 1970er Jahre, die Generation 4 (max. 100 cm/s) Mitte der 190er Jahre.

Bevorzugtes Einsatzgebiet der Geräte war die Erstellung von Landkarten.


Plotter Digigraf 1008

Dieses Gerät verarbeitete Papier mit einer maximalen Größe von 1000x800 mm.


Plotter Digigraf 1008.3G

Es ist nicht bekannt, ob irgendwo ein Digigraf 1008 überlebt hat.


Plotter Digigraf 1208

(Alias Digigraf1208, Digigraf-1208, EC 7907, EC-7907, ES7907, ES 7907, ES-7907)

Dieses Gerät verarbeitete Papier mit einer Größe bis 1189x841 mm mit einer Geschwindigkeit von bis zu 40 cm/s und einer Genauigkeit von 0,05 mm. Die Wiederholgenauigkeit wurde mit ±0,02 angegeben, also ein ausgesprochen präzises Gerät. Es konnten softwaregesteuert vier Zeichenstifte (Kugelschreiber, Filzstift, Röhrchenfeder oder Gravierspitze) benutzt werden. Das Papier wurde elektrostatisch angesaugt.


Plotter Digigraf 1208-3.5G an einen K1600-Rechner

Mit seinen 500 kg Gewicht und den Gehäusemaßen von 1750x1200 war der Digigraf 1208-3.5G ein Riese unter den Plottern.

Zum Digigraf gehörte ein K1600-Rechner, der entweder die Anbindung an einen Großrechner (z.B. EC1055) realisierte oder über Lochband- bzw. Magnetbandgeräte die zu plottenden Daten entgegen nahm.

Es ist nicht bekannt, ob irgendwo ein Digigraf 1208 überlebt hat.


Plotter Digigraf 1612

Dieser Plotter mit einer Zeichenfläche von fast 1600x1189 mm war ein echter Riese.


Plotter Digigraf 1612-3G

Heute gilt der Digigraf 1612 als ausgestorben.


Plotter Digigraf 1712

(Alias Digigraf1712, Digigraf-1723)

Dieses Gerät bearbeitete Papier mit einer Größe bis 1682x1189 mm mit einer Geschwindigkeit von bis zu 35 cm/s (in der Variante 3.5G ) und einer Genauigkeit von 0,05 mm. Die Wiederholgenauigkeit wurde mit ±0,02 angegeben, also ausgesprochen präzise. Es konnten softwaregesteuert vier Zeichenstifte (vom Typ Kugelschreiber, Filzstift, Röhrchenfeder oder Gravierspitze) benutzt werden. Das Papier wurde elektrostatisch angesaugt.

Mit seinen 700 kg Gewicht und den Gehäusemaßen von 2000x1200 mm war der Digigraf 1712 der größte Plotter an den DDR-Computern.

Heute gilt der Digigraf 1712 als ausgestorben.


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