Computer K8915

(Alias K 8915, K-8915)

Dieser Rechner wurde von Robotron Zella-Mehlis hergestellt und existierte in zwei Grundvarianten: als Terminal und als PC. Hier soll näher auf die PC-Variante eingegangen werden. Die Verbreitung des K8915 war nicht allzu groß und die Computer waren meist in der Industrie sowie in der Landwirtschaft angesiedelt.

Der K8915 war ein 8-Bit-Rechner, der aus Komponenten des K1520-Systems aufgebaut wurde. Bedingt durch die ursprüngliche Entwicklung als Terminal war das Gehäuse sehr kompakt. Das Diskettenlaufwerk wurde als Beistellgerät neben dem Rechner platziert. Es gab auch Zusatzeinheiten, die mit einem Kassettenlaufwerk bestückt waren sowie Einheiten, die Kassetten- und Diskettenlaufwerk enthielten.

Es gab, zeitlich gestaffelt, sechs Versionen des K8915:


K8915, Magnetkassetten-Version

Der Rechner benutzte als Laufwerke zum Laden des Betriebssystems, der Anwenderprogramme und der Daten ein Magnetkassettengerät Robotron K5221, das ebenfalls in Zella-Mehlis gebaut wurde. Als Betriebssysteme standen KOKOS und KOBRA zur Verfügung.

Mit dem Verfügbarwerden der (wesentlich schnelleren) Diskettenlaufwerke wurde diese Rechnerart bald durch die diskettenorientierten Geräte abgelöst. Magnetkassettenlaufwerke konnten später bei Bedarf auch an die diskettenorientierten Geräte als Zusatzlaufwerk gesteckt worden.

Originale Magnetkassetten-K8915 gelten heute als ausgestorben, es existiert aber heute immerhin wieder 1 funktionierender Nachbau.


K8915, 8-Zoll-Version

Sie war äußerlich durch die Verwendung der Tastatur K7634 gekennzeichnet und benutzte ein Beistellgerät mit zwei 8-Zoll-Laufwerken.


Computer K8915, 8-Zoll-Version

Innenansicht des K8915

8-Zoll-Diskettenbeistellgerät

8-Zoll-Diskettenbeistellgerät, Rückseite

Platinenbestückung:
Platine K-Name Kürzel Bedeutung des Kürzels Erläuterung
012-6820 K7024 ABS Adapter für Bildschirm Grafikkarte
012-6710 K7028 ATS Adapter für Tastatur und serielle Schnittstellen für Tastatur und IFSS-Schnittstellen
045-8530 K3528 OSS Operationsspeicher 64 KByte RAM
012-7100 K2521 ZRE Zentrale Recheneinheit Prozessorkarte
078-2080 K5121 AFS Adapter für Folienspeicher Floppycontroller

Das Betriebssystem nannte sich SCPX 0/2 BIOS-Version G3.2

Von diesem seltenen Gerät hat bis heute wahrscheinlich nur 1 Exemplar überlebt.


K8915, 5¼-Zoll-Version 1

Sie war äußerlich durch die Verwendung der PIO-Tastatur K7634 gekennzeichnet und benutzte ein Beistellgerät mit zwei 5¼-Zoll-Zoll-Laufwerken.


Computer K8915, alte Version

Innenansicht des K8915

Platinenbestückung:
Platine K-Name Kürzel Bedeutung des Kürzels Erläuterung
012-6820 K7024 ABS Adapter für Bildschirm Grafikkarte
012-6710 K7028 ATS Adapter für Tastatur und serielle Schnittstellen für Tastatur und IFSS-Schnittstellen
045-8530 K3528 OSS Operationsspeicher 64 KByte RAM
012-7100 K2521 ZRE Zentrale Recheneinheit Prozessorkarte
062-8390 K5122 AFS Adapter für Folienspeicher Floppycontroller

Das Betriebssystem nannte sich SCPX 0/2 BIOS-Version 4.x

Von dieser Variante existieren heute noch Exemplare. Ein funktionierendes steht im Rechenwerk Halle.


K8915, 5¼-Zoll-Version 2

Hier kam die neue Flachtastatur K7672 zum Einsatz, die daraufhin eine andere Controllerkarte erforderte.


Computer K8915

Ganz in weiß: K8915 mit hellem Gehäuse.

Platinenbestückung:
Platine K-Name Kürzel Bedeutung des Kürzels Erläuterung
012-7100 K2521 ZRE Zentrale Recheneinheit Prozessorkarte
045-8778 ? ABS Adapter für Bildschirm Grafikkarte
062-8390 K5122 AFS Adapter für Folienspeicher Floppycontroller
045-8530 K3528 OSS Operationsspeicher 64 KByte RAM
045-8732 ? ? Adapter für Tastatur und serielle Schnittstellen für Tastatur und IFSS-Schnittstellen
012-6820 K7024 ABS Adapter für Bildschirm Grafikkarte

Als Betriebssystem wurde SCPX 8915-Versionen 5.x, 8.x und 9.x oder CP/Z 2.2 benutzt.

Von dieser Variante existieren heute noch Exemplare. Ein funktionierendes steht im Rechenwerk Halle.


K8915, 5¼-Zoll-Version 3

Bei der nächsten Version wurde die bis dahin verwendete Prozessorkarte 012-7100 durch die 045-8762 ersetzt, die auch gleich den RAM enthielt.


K8915, Innenansicht, Bauform 3

Prozessorkarte

Platinenbestückung:
Platine K-Name Kürzel Bedeutung des Kürzels Erläuterung
062-8390 K5122 AFS Adapter für Folienspeicher Floppycontroller
045-8762 ? ZRE Zentrale Recheneinheit Prozessorkarte und 120 KByte RAM
045-8732 ? ATS? Adapter für Tastatur und serielle Schnittstellen für Tastatur und IFSS-Schnittstellen
012-6820 K7024 ABS Adapter für Bildschirm Grafikkarte

Von dieser Variante existieren heute noch einige Exemplare.


K8915, Harddisk-Version

Sie unterschied sich von ihrem Vorgänger durch den Einbau einer Festplatte K5504.20 in den Rechnerfuß.


K8915 mit Festplatte

Innenansicht des K8915 mit Festplatte

Platinenbestückung:
Platine K-Name Kürzel Bedeutung des Kürzels Erläuterung
045-8767 ? HDC Harddisk-Controller
062-8390 K5122 AFS Adapter für Folienspeicher Floppycontroller
045-8762 ? ZVE Zentrale Verarbeitungseinheit Prozessorkarte, enthält auch den RAM
045-8732 ? ? Adapter für Tastatur und serielle Schnittstellen für Tastatur und IFSS-Schnittstellen
045-8778 ? ABS Adapter für Bildschirm Grafikkarte

Als Betriebssystem wurde SCPX 8915 V0/2 BIOS-Version 8.3 benutzt.
Dazu wurde der Rechner von der Diskette gebootet, dabei wurde die Festplatte (partitioniert auf 3x8 MByte) als Datenlaufwerke aktiviert.

K8915 mit Festplatte sind heute extrem selten.


Auch andere Typen der K891x-Serie (z.B. K8912) wurden teilweise als PC benutzt. Ob diese Umbauten von Robotron oder von den Anwendern gemacht wurden, ist unbekannt.



Software

Als Software für diesen Rechner entwickelte Robotron anfangs die Betriebssysteme KOKOS und KOBRA, die aber schnell durch das international kompatible Betriebssystem SCP abgelöst wurden.

Die Namen der K8915-Programme waren meist aus der Natur abgeleitet:

Letzte Änderung dieser Seite: 04.01.2023Herkunft: www.robotrontechnik.de