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12.11.2015, 13:45 Uhr
robbi
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In der DDR war alles Schei..!
Zitat: | Nach meiner Kenntnis hat Öllackisolierung eine Spannungsfestigkeit von 20V. Der neue Draht mit Purlackisolierung oder Polyamidisolierung eine Spannungsfestigkeit von ungefähr 800V. |
Diese beiden Werte im Zusammenhang sagen alles. Da brauchen wir uns ja beim ÜHA78-Nachbau keine Gedanken zu machen! West-CuL und das Ding hält ewig.
In alten Büchern findet man auch nur wenig, viele habe ich leider in den 90ern weggeworfen... Leider besitze ich keine TGL und will sie mir auch nicht besorgen. Der "neue" Friedrich aus dem Dümmler-Verlag (Nomen est Omen) enthält sehr viele aber unbrauchbare und unpraktische Tabellen. Der Friedrich aus dem VEB Fachbuchverlag Leipzig ist sehr viel aussagekräftiger und enthält praxisnahes Wissen:
Öllacke: "Öllacke (im Ofen oder an der Luft trocknende) sind Lösungen von Harzen, Kunstharzen, Asphalt in Leinöl und Holzöl, denen ein Trockenstoff und flüchtige Lösungsmittel zugesetzt sind." weiter: "Ofentrocknende Lacke sind stets vorzuziehen (elastischer, widerstandsfähiger gegeh elektrische, mechanische und chemische Angriffe). " und weiter unten: "Durchschlagspannung > 5kV für die 0,12 mm dicke Probe. Dielektrizitätszahl 2,2...3,2."
Die entsprechenden DIN werden vom Beuth-Verlag unter Verschluß gehalten. Nach Angaben in DIN EN IEC 60317-0-1 erreichen bei Raumtemperatur die Durchschlagspannungen in Abhängigkeit vom Durchmesser überraschende Werte: 0,04 mm --> 225 V --- Lackdicke 0,002? 1,25 mm --> 2,7 kV --- Lackdicke 0,017? Siehe hier: http://www.heermann-gmbh.de/tabellen/Tabelle-Kupferlackdraehte1.html Dazu wird angegeben "Hochspannungsfehlerzahl (Fehlerzahl auf 30m bei Prüfspannung)" <5/1000V Dem entnehme ich, daß bei der Parallelführung zweier CuL-Leitungen auf einer Länge von 30 m 5 Überschläge bei 1000V auftreten? Was ist das denn für eine Aussage?
Aus der Erinnerung: Die maximale Lagenspannung wurde mit ca. 37,5V angenommen, darüber sollte je nach Drahtstärke eine entsprechende Isolierfolie eingesetzt werden. Ich würde diesen Wert auch heute nicht übersteigen wollen. Angaben dazu gibt es ja leider nicht.
Bei abgewickeltem CuL-Draht aus einem Trafo, der wohl längere Zeit höheren Tepmperaturen ausgesetzt war, habe ich mal Versprödungen des Lackes festgestellt.
Die Qualität der CuL aus dem KWK bzw. KWA sind ausgezeichnet. Ich würde die ohne Bedenken einsetzen. Es gab später auch polyesterbeschichtete CuL mit ähnlichen Eigenschaften. Bei PUR-CuL aus der DDR habe ich auch Abplatzungen gesehen.
Ich verwende heute mit großem Erfolg doppeltisolierten polyesterbeschichteten 0,3 mm CuL aus dem KWK für die Handverdrahtung von Funktionsmustern. Die werden mechanisch und thermisch arg strapaziert, und es gab bisher keine Ausfälle/Schlüsse. Mit 0,12 mm CuL von ebenda werde ich meine ÜHA78-Versuche demnächst abschließen.
CuL mit Öllack ist nicht lötfähig. Man muß ihn abkratzen, abschmirgeln oder abbrennen (in der gelben Flamme eines Spiritusbrenners). Die blaue Flamme glüht ihn zu sehr aus. Unter starker Hitze ist ein Abschälen des Lackes auch mit Salizylsäure erreichbar. Vorsicht beim Einatmen! -- Schreib wie du quatschst, dann schreibst du schlecht. |