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Robotrontechnik-Forum » Sonstiges » Hat die Elektroniktüftelei Zukunft ? » Themenansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000
11.11.2012, 20:04 Uhr
Mario Blunk

Avatar von Mario Blunk

Aus meiner Sicht ja. Aber wie seht Ihr das ? Wie können Leute unter 20 dafür begeistert werden ?

Ich meine mit Elektronik natürlich sowas wie die Bastelbeutel (http://www.train-z.de/BB/index.html) u.s.w. , nicht die Bedienung von Smartphones und bunten grafischen Oberflächen....
--
Mein Chef ist ein jüdischer Zimmermann.
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001
12.11.2012, 06:33 Uhr
sas



Eigentlich schon wenn entsprechende Organisationen und
Vereine vorhanden sind dann läuft das.

Entsprechende breit verteilte Informationen über Funk,- und Elektronikzeitschriften oder wie bei Heise.de -Mach Flott den Schrott-

Das funktioniert leider ebend vorwiegend nur noch über Werbetrommel
rühren.
Jörg

Zitat:
Mario Blunk schrieb
Aus meiner Sicht ja. Aber wie seht Ihr das ? Wie können Leute unter 20 dafür begeistert werden ?

Ich meine mit Elektronik natürlich sowas wie die Bastelbeutel (http://www.train-z.de/BB/index.html) u.s.w. , nicht die Bedienung von Smartphones und bunten grafischen Oberflächen....

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002
12.11.2012, 08:30 Uhr
PeterSieg



Aktuellere Themen, bzw. aktuellere Systeme/Controler läuft sicher auch so/von selbst.. siehe Mikrocontroller.net.

Beispiele:
Raspberry Pi
Aktuelle ARM Chips/Controler
STM32
ATXMEGA

Was Retro-Computing angeht, ist es eher nicht die Masse(n) ;-)
Das meinste Interesse hier ist im Bereich Amiga/C64.

Peter
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003
12.11.2012, 10:10 Uhr
kaiOr

Avatar von kaiOr

Es sind die einfachen Dinge die das Interesse wecken. Die Schaltungen die mit 3-4 Bauteilen auskommen (Detektorempfänger, ewiges Pendel, Flatterrelais...Stromschocker).

Solange bei eBay noch teuer Teslaspulen gehandelt werden, mache ich mir keine Sorgen.
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004
12.11.2012, 10:36 Uhr
P.S.



@sas
Da kann ich Dir vollkommen zustimmen.
Das Interesse bei Kindern und Jugendlichen ist schon da, aber ohne massive gesellschaftliche Unterstützung ist eben die Konkurrenz der alles beherrschenden Medien übermächtig. Früher - zu DDR-Zeiten - gab es an vielen Schulen entsprechende Arbeitsgemeinschaften, die die volle staatliche Unterstützung hatten. Da brauchten die Eltern keinen Pfennig bezahlen für eine sinnvolle und lehrreiche Freizeitbeschäftigung ihrer Kinder. Heutzutage sind nur noch wenige Möglichkeiten übriggebleiben und wer nicht das Glück hat in einer Großstadt, wie Berlin zu leben, hat nicht mal das Angebot eines FEZ.
Private Initiativen an Schulen wieder solche Arbeitsgemeischaften zu etablieren scheitern meistens an den "großzügigen" Bestimmungen deutsche Schulgesetze, oder nicht zu letzt an den finanziellen Möglichkeiten.

@PeterSieg
Es müssen nicht immer oder gleich die hochgestochenen µC-Applikationen sein - auch einführende Versuche in die Grundlagen der Elektronik sind für viele Kinder (bei Jugendlichen dann schon nicht mehr) sehr interessant. Hauptsache es leuchtet, blinkt oder es bewegt sich was.
Modellbau (Eisenbahn, Flug- und Schifsmodelle) ist übrigens auch sehr interessant, vor allem wenn man eben nicht nur Bausätze zusammenbaut, sondern die Teile handwerklich selbst herstellen kann. Das handwerkliche Geschick dazu vermittelt zu bekommen kann für das spätere Leben sehr hilfreich sein.

Das Wissen der Menschheit gehört allen Menschen! -
Wissen ist Macht, wer glaubt, der weiß nichts! -
Unwissenheit schützt vor Strafe nicht! -
Gegen die Ausgrenzung von Unwissenden und für ein liberalisiertes Urheber- und Markenrecht!
PS
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005
12.11.2012, 10:37 Uhr
Deff

Avatar von Deff


Zitat:
kaiOr schrieb
Stromschocker

Ich glaub´s nicht, das sowas eine Empfehlung sein soll, wo man mit der Gesundheit von Menschen leichtfertig umgeht.


Zitat:
Solange bei eBay noch teuer Teslaspulen gehandelt werden, mache ich mir keine Sorgen.

Auch hier würde ich mir eher Sorgen machen!
--
Die Politik ist ein Versuch der Politiker, zusammen mit dem Volk mit den Problemen fertig zu werden, die das Volk ohne die Politiker niemals gehabt hätte. (Dieter Hildebrandt)
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006
12.11.2012, 11:24 Uhr
kaiOr

Avatar von kaiOr

Das war mehr eine Feststellung. Der Respekt im Umgang damit kommt nur im Umgang damit.
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007
12.11.2012, 11:59 Uhr
Deff

Avatar von Deff


Zitat:
kaiOr schrieb
Das war mehr eine Feststellung. Der Respekt im Umgang damit kommt nur im Umgang damit.

Es soll schon Leute gegeben haben, die konnten gar keinen Respekt mehr im Umgang erlangen, so schnell wie die das Zeitliche gesegnet hatten...
--
Die Politik ist ein Versuch der Politiker, zusammen mit dem Volk mit den Problemen fertig zu werden, die das Volk ohne die Politiker niemals gehabt hätte. (Dieter Hildebrandt)
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008
12.11.2012, 12:39 Uhr
CarstenSc



Machen wir uns doch nichts vor, Die Zeit der großartigen Basteleien ist längst vorbei. Hobbies von vorvorgestern, wie Radiobasteln, Modellbau, 8-Bit-Computerfriemelei etc. sind doch für Kinder und Jugendliche von heute kaum noch interessant. Ich bedauere das, so ist aber die Realität.Die Zeit bleibt eben nicht stehen, wir haben nicht mehr 1965.

Ich bin Funkamateur. Auch dieses Hobby krankt massiv an Nachwuchsproblemen.
Die Zahl der Lizenzen ist seit Jahrzehnten stark rückläufig.

@PS
An den Schulen wird heutzutage schon einiges an AGs geboten. Dafür müssen Eltern und Kinder übrigens keinen Cent bezahlen.
An meiner Schule, zu tiefsten DDR-Zeiten, gabs überhaupt keine AGs.
Ausser FDJ-Parolen, Wandzeitungen und das Runtersingen von Roten Liedern war da nix.

Auch war ich in den 1960er in einer "AG-Elektronik" am hiesigen Pionierhaus.
Wir waren 2-3 Kinder + der AG-Leiter. Dieser hat sich nur mit seinem privaten
Projekt (Bau einer Uhr mittels Relais, Hebdrehwählern u.ä.) beschäftigt,
während wir Schüler uns selbst überlassen waren. Bastelmaterial gabs eh nicht.

So sah das aus ...


Gruß
Carsten

Dieser Beitrag wurde am 12.11.2012 um 16:25 Uhr von CarstenSc editiert.
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009
12.11.2012, 13:10 Uhr
holm

Avatar von holm

Naja Carsten, male mal nicht ganz so schwarz.
Du wirst freilich heute zu Tage kaum noch ein Angebot für eine Elektronik-AG finden, das hat kaum noch Jemand "auf dem Kasten" und die Leute die das könnten sind nach der absolvierten Arbeitszeit meist so pappesatt, da da nur noch der Hammer fällt.
Das nächste ist das die Eltern sofort Schiß vor irgendeiner Strahlung oder elektromagnetischen Gefährdung haben, Schutzgütevorschriften bei Arbeit von Schülern tun ein Übriges..

Die AGs zu meiner Schulzeit an meiner Schule waren auch uninteressant und das politische Gesabbel über die "Rolle der Bedeutung" gabs auch da.
Durch einen Freund hatte ich aber dann mal Kontakt zu 2 AGs in einer Nachbarschule bekommen. Ein Physiklehrer und ein Funkamateur machten da irgendwie am Mittwoch Abend
die beiden AGs Elektronik und Funktechnik in den Kellerräumen einer Nachbarschule. Irgendwann gehörte ich einfach dazu, kann mich aber nicht erinnern da mal irgendwie schriftlich signalisiert zu haben das ich da mitmachen will :-) Ich weiß bis heute nicht zu welcher AG ich gehörte..

Die beiden AG Leiter konnten mir elektronisch Nichts beibringen, ich war da schon ein Stück weiter, Tastfunk hätte ich da noch lernen können, wenn ich gewollt hätte. Allerdings schafften es die Beiden allerlei interessantes Zeug anzuschleppen das wohl in irgendwelchen Instituten in FG und Umgebung ausgesondert worden war, das reichte über ausländische Dekatron Zähler mit Mullard Röhren, über Verstärker, Oszis bis zu einer richtigen Fernsehkamera mit den ganzen Kisten die da dazugehörten. Wir haben halt versucht den Schraddel zu reaprieren und das hat Laune gemacht, auch wenn Das Bild
der Kamera bis zum Schluß irgendwie geometrisch etwas verzerrt blieb.
Zu dem Funkamateur habe ich heute noch Kontakt (er ruft mich bei fast jedem Problem an :-) ) und der Physiklehrer wohnt jetzt hier im Dorf, wir plaudern auch manchmal..


Solche interessante AGs waren also weniger abhängig vom "System" sondern eher von der Einzelinitiative interessierter lokaler Leute..

Ich habe in der Ferien in unserem Pionierhaus mal ein Segelflugzeug gebaut und ein anderes Mal eine Siebensegmentanzeige aus lauter Glühlampen mit Drehschaltern und Dioden als Decoder dran für irgend eine Spielstandsanzeige für eine Sporthalle.

Uhr mit Hebdrehwähler? Gabs da Gehörschutz dazu?
:-)

...ich warte auch noch auf Post,

Gruß,

Holm
--
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Dieser Beitrag wurde am 12.11.2012 um 13:13 Uhr von holm editiert.
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010
12.11.2012, 15:56 Uhr
Enrico
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Ich denke, da geht schon was.

Die letzten 2-3 Jahre ist hier auf dem VFCE ein Junge so um die 10-12 Jahre,
der wird in der ROBOTRON-Ecke von seinem Vater abgeladen, und dann ist er da nicht mehr wegzubekommen.

Meine kleine Nichte hatte mir zum Geburtstag einen selbstgelöteten LED-Stern geschenkt. Sie ist 9.
--
MFG
Enrico
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011
12.11.2012, 16:41 Uhr
michael jones



Muss ich Enrico zustimmen.
Und heute ersetzen eben vielfach entsprechende Internet-Foren die AG. Wenn man sich da umsieht, ich bin viel bei den Mosfet-Killern (da würden Deff die Haare zu Berge stehen, was die mit ihren Teslas und Jakobsleitern treiben, alles „Kinder”) und auf fingers-welt unterwegs und da kennt man auch die Alterstruktur gut aus den Treffen, da muss man keine Angst haben. Die Alterstruktur ist dort eher jünger, sehr viele Schüler, noch mehr Lehrlinge und Studenten.
Apropos Funkamateur-Nachwuchs: allein im Forum von fingers-welt haben sich in diesem Jahr mindestens fünf junge Leute gemeldet, die ihre Lizenz gemacht haben. Nur - die wollen mit den drögen Altherren-Clubs nichts zu tun haben, die wollen vorwiegend löten und beschäftigen sich mit Sachen wie EME, ISS-Kontakten, Überreichweiten-Geschichten, Wettersonden-Geschichten, Ballonmissionen und vor allem mit Selbstbau von Afu-Zubehör wie Antennen. Ist doch toll.
--
Es gibt Wichtigeres im Leben als fortwährend dessen Geschwindigkeit zu erhöhen (Gandhi)

Der Kapitalismus hat nicht gesiegt - er ist nur übrig geblieben...
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012
12.11.2012, 16:49 Uhr
ambrosius



Gerade für Schulen/Lehrer/Schüler interessant:

http://www.aatis.de/content/

Interesse entsteht meist nicht von allein, es muß geweckt werden.
--
Viele Grüße
Holger

Dieser Beitrag wurde am 12.11.2012 um 16:50 Uhr von ambrosius editiert.
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013
12.11.2012, 19:38 Uhr
Mario Blunk

Avatar von Mario Blunk

danke für die zahlreichen Antworten.
Die Sache beschäftigt mich aus mehreren Gründen:

1) im Zusammenhang mit dem sogenannten Fachkräftemangel. Hab vor einigen Jahren in einer Berufsschule unterrichtet. Ich hatte den Eindruck, 75% der Lehrlinge machen die Elektronikerlehre (oder ähnliches) weil sie es müssen oder nicht wissen was sie da tun. Echte Begeisterung fand ich selten. Wenn ich diese Erfahrungen (und die meiner Kollegen dort) hochrechne auf das ganze Land, wird mir mulmig zumute.
Irgendwann werde ich hoffentlich Lehrlinge ausbilden dürfen/müssen. Ich richte mich auf eine lange Suche ein...

2) in der "alten Zeit" vor 89 im Osten war ein wichtiger Grund für all die Eigenbauprojekte die Not und der Mangel an käuflichem Gerät. Allerdings kann ich das nicht bestätigen. Als der "Krieg" zuende ging, war ich 14 und hatte bis dahin keinerlei Not und Mangel auszuhalten. Die Tüftelei hat mir einfach nur Spaß gemacht. Das war meine Motivation. Wie lief das im Westen unseres schönen Landes ?

3) Ich will mich ja nicht loben, aber meine Erfahrungen und mein Wissen halte ich für wertvoll, und ich möchte das nicht für mich behalten. Ein Kollege hat mal gesagt, die Leute um die 35 +/- 5 Jahre, die noch aus Interesse ein Gerät auseinandernehmen oder selber bauen, seien eine aussterbende Art. Die Sache mit den AGs an Schulen interressiert mich. Wer hat dazu Erfahrungen als Lehrer oder Leiter gemacht ?
--
Mein Chef ist ein jüdischer Zimmermann.

Dieser Beitrag wurde am 12.11.2012 um 19:39 Uhr von Mario Blunk editiert.
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014
13.11.2012, 09:12 Uhr
P.S.



@CarstenSc <008>
Also Deine "roten" Erfahrungen aus "tiefsten DDR-Zeiten" kann ich nicht bestätigen. Bei uns in der Hochburg des "roten Sachsens" - Dresden gab es jedenfalls an den von mir besuchten Schulen so etwas nicht, außer dem obligatorischen Fahnenappell meistens Montag-früh vor dem Unterricht. Der Anlaß war oft die Austeilung von Lob und Tadel - letzteres öfter. Das wurde von uns Schülern stillschweigend zur Kenntnis genommen, oder im damaligen Jargon "runtergerissen". Später auf der Penne (EOS) waren solche Veranstaltungen dann schon die einsame Ausnahme.

Meine erste AG besuchte ich mit ca. 10...12 Jahren im Pionierpalast auf dem Weißen Hirsch. Dort gab es außer der Elektronik-AG noch weitere - so weit ich mich erinnere auf jeden Fall noch Flugzeug-Modellbau. In meiner AG war das Thema der Bau eines KW-Empfängers für das 80m-Band und es wurde das gesamte Material (EF80, Druckgußchassie und alle weiteren Bauelemente) für jeden einzelnen (wir waren so an die 15 Kinder) bereitgestellt. Außer Löten lernten wir auch einfache Metallbearbeitung (Feilen, Bohren usw.). Das fertige Gerät durften wir dann auch mit nach Hause nehmen - um fleißig den Kurzwellenamateurfunkern zuzuhören.
Amateurfunk war schon damals nicht so meine Interessenslage und deshalb war ich sehr froh, dass es dann während der EOS eine schulische Elektronik-AG gab (war dann örtlich gesehen auch nicht mehr so weit weg) - durchgeführt von unserem Physiklehrer in den Kellerräumen der Schule (das würde heutzutage schon nicht mehr gehen, weil Kellerräume als Arbeitsräume nicht zugelassen sind). Dort wurde auf dem Schulstoff "Elektrotechnik" aufgebaut und in vielfältigen Versuchsaufbauten das Wissen vertieft, zum kreativen Denken angeregt, bzw. auch Themen behandelt, die im Lehrplan nicht vorkamen. So kam ich z.B. zu meinen ersten Erkenntnissen in der Transistortechnik, was dann zu meiner ersten selbstgebauten "Kofferheule" und einem diesbezüglichen Vortrag in freier Rede vor der Klasse führte - das war auch ein Teil der schulischen Ausbildung.

Alles in allem kann ich heute nur froh sein, an einem so allumfassenden Bildungsumfeld teilgehabt haben zu können und ich bedaure die heutige Generation Kinder und Jugendlicher, die außer dem immer stärker werdenen Schulstress - da meine ich nicht den Lernumfang, sondern das oft von Neid, Mißgunst und Mobbing vergiftete Umfeld - kaum noch die Gelegenheit haben sich zu allseitig gebildeten Menschen zu entwickeln. Was bleibt ist dann oft das stundenlange "Daddeln" am heimischen Computer, oder die "Umtriebe" in den so genannten "Sozialen Netzwerken"...

@Mario Blunk <013>
Der Grund sich mit Eigenbau-Projekten zu beschäftigen war eben nicht nur dem Mangel an fertig-käuflich Erwerbarem geschuldet, sondern auch im Ehrgeiz zur Eigenschöpfung nach eigenen Vorstellungen zu sehen. Dabei war dann die Anerkennung der eigenen schöpferischen Leistung von emminenter Bedeutung für ein ausgewogenes Lebensgefühl.

Noch ein paar Bemerkungen zu AG-Projekten in heutiger Zeit. Wir hatten hier versucht mit Schulen im Wohngebiet ins Gepräch zu kommen solches zu realisieren. Es ging dabei um so genannte "Reizwecken-Elektronik" - ein eigentlich bei Kindern im fortgeschrittenem Grundschul-Alter recht beliebter Themenkreis. Aber seitens der Verantwortlichen (Direktoren, Schulamt) gab es keinerlei Unterstützung - im Gegenteil - es wurde mit allerlei Ausflüchten versucht das ganze Vorhaben abzuwürgen, was ja dann schlußendlich auch gelang.
Einen Kommentar dazu erspar ich mir jetzt ...

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Gegen die Ausgrenzung von Unwissenden und für ein liberalisiertes Urheber- und Markenrecht!
PS

Dieser Beitrag wurde am 13.11.2012 um 09:12 Uhr von P.S. editiert.
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015
13.11.2012, 10:32 Uhr
Guido
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Avatar von Guido

Nu iche auch mal....

"Elektronik-AG" war bei uns (uffm Dorf) eine völlig unbekannte Größe. In der Schule gab es (soweit ich mich erinnere) nicht eine einzige AG, nur etwas Sport zusammen mit einer LPG.
Später in der (ersten) Lehre gab es dann einen ganz aktiven Schießsport (Luftgewehr und KK) und ich mitten drin. Ich war ganz gut (ja, nur Eigenlob stimmt), doch als die Truppe dann in die gerade gegründete GST sollte und ich nicht wollte (eigentlich keine Ahnung warum, muss 7. Sinn gewesen sein), habe die mich rausgeschmissen.
Als Schüler hatte ich nur einmal Kontakt zu einem Mann mit Segelflugzeug und Funkfernsteuerung, das war dann die Initiallzündung. Alles was danach kam, habe ich mir selbst angeeignet (und bin bis heute nicht fertig damit).

Heute kann man das Bastelinteresse bei Kindern durchaus noch wecken, es muss nur gemacht werden (Eltern, Lehrer, Verwandschaft, Nachbarn und und und...) Dabei steht immer der Wille zu was Eigenem und der Stolz darauf im Mittelpunkt. Jedes Kind zeichnet heute noch mit Stiften auf Papier, obwohl es tonnenweise fertig bebilderte bunte Hefte gibt. Jedes Kind baut Sandburgen, obwohl überall fertige Häuser stehen. Nur der reine Erwerb von Mangelware kann es also nicht sein.

Und ja, ganz sicher gab es in der so furchtbar "durchideologisierten" DDR auch engagierte Menschen, die Kindern mehr als nur rote Parolen beigebracht haben (sonst wäre dieses Forum mausetot). Und genau solche gibt es auch heute noch, der Prozentsatz wird sogar ähnlich sein.

Guido
--
Der Mensch hat drei Wege, klug zu handeln.
Erstens durch Nachdenken: Das ist der edelste.
Zweitens durch Nachahmen: Das ist der leichteste.
Drittens durch Erfahrung: Das ist der bitterste.
Konfuzius

Wer immun gegen ein Minimum an Aluminium ist, der hat eine Aluminiumminimumimmunitität.

Dieser Beitrag wurde am 13.11.2012 um 15:03 Uhr von Guido editiert.
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016
13.11.2012, 11:44 Uhr
jmueller



Bei mir auf der Dorfschule wurde außer Sport auch nicht allzuviel mehr geboten.
Erst auf der EOS in der Stadt gab es eine Computer-AG mit sage und schreibe
einem AC1 (besser als nichts).
Dafür wurde aber in der EOS auch deutlich mehr Wert auf die "politische Bildung" gelegt.


P.S. schrieb:

Zitat:
Alles in allem kann ich heute nur froh sein, an einem so allumfassenden Bildungsumfeld teilgehabt haben zu können und ich bedaure die heutige Generation Kinder und Jugendlicher, die außer dem immer stärker werdenen Schulstress - da meine ich nicht den Lernumfang, sondern das oft von Neid, Mißgunst und Mobbing vergiftete Umfeld - kaum noch die Gelegenheit haben sich zu allseitig gebildeten Menschen zu entwickeln.

Auch in der DDR haben sich genügend Leute nicht zum "allumfassend gebildeten Menschen"
entwickelt. Nur wurden diese eben in Betrieben aufgefangen, die diese dann nehmen
mussten, zum Leid der Kollegen und Vorgesetzten. Ich selbst kenne da genügend Beispiele,
teilweise sogar mit nur 6. Klasse Abschluss. Heute gibt es dafür (und auch für andere Schicksale) Harz 4.
Und dass sich heute Kinder durch wohlhabende Eltern positionieren, setze ich entgegen,
dass früher West-Verwandschaft und West-Klamotten den Unterschied ausgemacht haben.

Ich bin als Elternteil selbst mit der heutigen Schulproblematik konfrontiert.
Manches war früher sicherlich besser oder einfacher organisiert.
doch im Grundsatz ist heute die Lust- und Intelligenz-Verteilungskurve nicht viel anders als früher.
Dass die Eltern- die Jugendgeneration immer kritisch sehen, ist schon aus dem
alten Griechenland überliefert. Doch irgendwie ging es immer weiter mit der Entwicklung.
Und so habe ich Hoffnung, dass auch unsere Kinder das heutige Umfeld meistern werden
und einige sich auch zu Spitzenkräften entwickeln werden.



Zitat:
Was bleibt ist dann oft das stundenlange "Daddeln" am heimischen Computer, oder die "Umtriebe" in den so genannten "Sozialen Netzwerken"...

Ohne es jetzt schön reden zu wollen behaupte ich, dass auch in der DDR stundenlang
"gedaddelt" worden wäre, hätte es für jeden Computer, Internet und soziale Netzwerke gegeben.

Jens

Dieser Beitrag wurde am 13.11.2012 um 11:46 Uhr von jmueller editiert.
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017
13.11.2012, 14:00 Uhr
ggrohmann




Zitat:
jmueller schrieb

Zitat:
Was bleibt ist dann oft das stundenlange "Daddeln" am heimischen Computer, oder die "Umtriebe" in den so genannten "Sozialen Netzwerken"...

Ohne es jetzt schön reden zu wollen behaupte ich, dass auch in der DDR stundenlang
"gedaddelt" worden wäre, hätte es für jeden Computer, Internet und soziale Netzwerke gegeben.
Jens

Wir haben stundenlang gedaddelt, Ladder, Pursuit oder was auch immer am KC. Es gab immer eine bis anderthalb Stunden "Arbeit" in der AG, da haben wir programmiert oder gelernt und dann wurde noch gespielt - da waren 2-3 Stunden keine Seltenheit.

Guido
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018
13.11.2012, 14:51 Uhr
jmueller



ggrohmann schrieb:


Zitat:
Wir haben stundenlang gedaddelt...

Na klar, wer's konnte...
Die meisten Leute aber konnten es nicht.

Jens
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019
13.11.2012, 14:52 Uhr
ingotron



Hallo Jens,


Zitat:
jmueller schrieb
Ich bin als Elternteil selbst mit der heutigen Schulproblematik konfrontiert.
Manches war früher sicherlich besser oder einfacher organisiert.
doch im Grundsatz ist heute die Lust- und Intelligenz-Verteilungskurve nicht viel anders als früher.

ich habe mit meinen beiden Kindern (20 und 14) auch so meine Erfahrungen in der Jetztzeit. Was ich als großen Unterschied sehe, ist die Tatsache, dass zu meiner (DDR-)Schulzeit die Schule in Ihren Zielen mit denen (offiziellen) der Gesellschaft weitgehend übereinstimmte und man (von der Zielstellung) an einem Strang zog.
Heute muss Schule gegen Werbung und mediale Verblödung (z.B. Schadenfroh-Sendungen u.ä.) ankämpfen. Schule ist heutzutage gesellschaftlich gering angesehen. Es heißt nicht selten, Lehrer seien faul und Politiker und Prominente brüsten sich damit in mathematisch naturwissenschaftlichen Fächern versagt zu haben. Lehrer haben nicht selten Angst vor der Auseinandersetzung mit Schülern und Elternhaus.
Stundenausfall wegen Lehrermangel wird zur Normalität, Schülertäler werden zum Abbau von Infrastruktur (Schulschließung) und zum Sparen genutzt. Die zunehmende Präsenz von Schülern mit Migrationshintergrund wird nur ungenügend durch Fördermaßnahmen unterstützt.
Viele gesellschaftliche Einrichtungen (in Potsdam gab es mal eine "Station junger Techniker" mit einer Reihe technischer AGs) sind inzwischen verschwunden oder kranken an akutem Geldmangel. Das Geld für den Matheclub ist nicht mehr vorhanden eine Technik-AG wurde geschlossen, weil kein Geld für die notwendige Versicherung vorhanden war.
Es ist nicht alles schlecht heute, aber das Verhältnis zwischen gesellschaftlichem Reichtum und Ausgaben für Bildung ist nicht in Ordnung.

Meine Tochter übrigens hat Löten gelernt und nimmt gern an Bastelaktionen von Radioclubs oder technischen Museen teil. Der Stolz etwas zu können, was andere nicht können und die Freude über das blinkende oder piepsende etwas ist wohl größte Motivation.

Gruß Ingo.

(Es war ja auch nicht alles gut in der DDR.)
--
Man darf die Menschen nicht mit ihren Engsten alleinlassen. (Zitat: Peter Glaser)

Dieser Beitrag wurde am 13.11.2012 um 15:53 Uhr von ingotron editiert.
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020
13.11.2012, 15:50 Uhr
jmueller



Ingo, ich stimme dir voll zu.
Die Entscheidungsträger in der heutigen Gesellschaft, ob nun Politiker,
Manager oder was auch immer, denken in erster Linie an das jetzt
und nicht an die Zukunft.
Ich glaube aber trotzdem, dass jede Zeit ihre eigenen Probleme und Chancen hat
und dass es bei den Kindern und Jugendlichen immer welche gibt,
die die Chancen nutzen können und welche gibt,
die an den Problemen scheitern werden.
Das war bei meinen Großeltern so (Umfeld 1. WK), meinen Eltern (2. WK und danach)
und bei mir (DDR-Zeit).
Insofern ist es zwar schön zu sehen, wenn die Kinder sich für etwas begeistern,
was man selbst gern tut oder getan hat (z.B. Elektronikbasteln),
es ist aber auch sehr wichtig, sie so zu führen,
dass sie im heutigen Umfeld bestehen können.
Aus diesem Grund kann ich damit leben, wenn meine Frau und meine Kinder
zum Thema 8-Bit-Computer sagen: "Dinge, die die Welt nicht braucht!"

Jens
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021
13.11.2012, 16:32 Uhr
ggrohmann




Zitat:
jmueller schrieb
ggrohmann schrieb:


Zitat:
Wir haben stundenlang gedaddelt...

Na klar, wer's konnte...
Die meisten Leute aber konnten es nicht.

Jens

Die meisten Leute haben sich eher nicht die Bohne dafür interessiert.

Guido
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022
13.11.2012, 18:48 Uhr
Micha

Avatar von Micha

@jmueller: Hut ab für die Zusammenfassung in 020. Ich hätte das nicht so treffend beschreiben können, stimme aber vollständig zu.
Elektronikbasteln war und ist eine von vielen Möglichkeiten, seine Freizeit sinnvoll zu verbringen, daher ist es auch kein Wunder dass das immer eine Nische sein wird und keine Massenbewegung. Was ich an der heutigen Zeit großartig finde ist die Zugänglichkeit von Informationen (www) sowie von elektronischen Bauteilen. Aber zumindest letztere kosten eben auch - das ist die Kehrseite der Medaille, dass heute Kinder von zahlungskräftigen Eltern den Platz an der Sonne haben... aber vielleicht verklären wir die DDR diesbezüglich auch in der Erinnerung. Auch damals hing für Kinder manches vom Wohlstand oder der Beschaffungstüchtigkeit der Eltern ab. Und manches auch von eigener Initiative und Findigkeit - insofern sind die Zeiten vielleicht nicht sooo verschieden

EDIT: Obwohl hier ein US Forscher festgestellt hat: Die Menschen werden immer dümmer - seitdem das mit dem Ackerbau vor einigen tausend Jahren anfing:
http://home.1und1.de/themen/wissen/mensch/929wl9g-us-forscher-menschen-duemmer

Die gute Nachricht: Dummheit tut nicht weh

Dieser Beitrag wurde am 13.11.2012 um 18:55 Uhr von Micha editiert.
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023
13.11.2012, 19:33 Uhr
Enrico
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Zitat:
Micha schrieb

EDIT: Obwohl hier ein US Forscher festgestellt hat: Die Menschen werden immer dümmer - seitdem das mit dem Ackerbau vor einigen tausend Jahren anfing:
http://home.1und1.de/themen/wissen/mensch/929wl9g-us-forscher-menschen-duemmer

Die gute Nachricht: Dummheit tut nicht weh

Wundert mich gar nicht. In den letzten Jahren ist es ganz rapide runtergegangen, liegt bestimmt an Fratzenbuch.
--
MFG
Enrico
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024
13.11.2012, 20:59 Uhr
jmueller



ggrohmann schrieb:


Zitat:
Die meisten Leute haben sich eher nicht die Bohne dafür interessiert.

Es gibt einen Zusammenhang zwischen Interesse und der realen Möglichkeit,
einem Intresse in welcher Form auch immer nachzugehen
(sei es selbst tun oder durch die Medien passiv dabei sein).

Als im 19. Jahrhundert die meisten Menschen noch nicht reisen konnten,
haben sie sich auch nicht für fremde Länder interessiert.
Als in den 20er und 30er die meisten Leute sich noch kein Auto leisten konnten,
haben sie sich auch nicht für Autos interessiert.
Als in den 90er Jahren ein Internet-Anschluss noch sehr teuer und langsam war,
haben sich die meisten Leute nicht fürs Internet interessiert.
Wer sich kein Motorrad leisten kann, interessiert sich üblicherweise
auch nicht sonderlich für Motorräder.
Und wenn irgendwann einmal Weltraumtouristik für große Bevölkerungsschichten
erreichbar sind, werden sich auf einmal viele Menschen auch für den Weltraum interessieren.

Aus diesem Grund behaupte ich auch:
Wären in der DDR Heimcomputer Massenware gewesen,
hätten auch größere Bevölkerungsschichten "gedaddelt".
Da aber Computer nur einem relativ kleinen Kreis zugänglich waren,
haben sich die meisten für die Möglichkeiten der Computer-Technik nicht interessiert.
Elektronik basteln war dagegen eine reale Möglichkeit.

Jens

Dieser Beitrag wurde am 13.11.2012 um 21:00 Uhr von jmueller editiert.
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025
13.11.2012, 23:20 Uhr
holm

Avatar von holm

Hmpf. Seltsame Logik. Ich war Elektronikbastler und ich habe den ersten Computer zusammengelötet bevor vom HC900 überhaupt Jemand geträumt hat. Die Chips habe ich vom Schrott geholt und vor dem Einschmelzen im Bleischachtofen gerettet.

Gruß,

Holm
--
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026
14.11.2012, 23:12 Uhr
ludwig



Hallo Leute,

also ich muss jetzt mal uns junge Bastler verteidigen. Ich selber beschäftige mich jetzt seit ich 10 bin mit Elektronik, jetzt bin ich 20 und studiere Elektrotechnik in Dresden.

Wenn man die Augen aufmacht findet man noch genügend Bastler. Unser Studiengang ist voll damit. Aktuell ist meiner Meinung nach sogar ein gesteigertes Interesse am Reparieren von allen möglichen Gerätschaften zu beobachten. Viele, vor allen Dingen junge Menschen sind nicht mehr gewillt, die oftmals offensichtlich geplante Obsoleszenz hinzunehmen. Sicher werden heute nicht mehr die ganz großen Sachen gebastelt, kaum noch einer baut noch selber Rechner, man muss keine Versorgungsengpässe mehr ausgleichen, daher werden eher vorhandene Geräte repariert oder sehr individuelle Dinge geplant und gebaut, die es so nicht zu kaufen gibt.

Ich bin zur Zeit sehr aktiv in der Hochschulgruppe "Turmlabor" an der TU Dresden (Unsere Werkstatt ist in einem Turm des Barkhausenbaus, daher der Name). Wir sind eine offene Werkstatt, das heißt, jeder kann bei uns vorbei kommen, um Dinge zu reparieren, zu Basteln und sich technisch weiter zu Bilden. Unser Turmlabor ist, ganz nebenbei gesagt, immer gut besucht. Es gibt noch mindestens zwei weitere offene Werkstätten in Dresden, die ein ähnliches Konzept verfolgen, wie wir.

Unser letztes größeres Projekt war ein 3D Drucker, mit dem es möglich ist sich selber Kunststoffteile zu drucken. So was gibt es zwar auch aus industrieller Produktion, allerdings kann man solche Geräte nicht bezahlen.

Schon in der Mittelschule, in der 9. und 10. Klasse haben wir uns im Fach Technik aktiv mit Elektronik beschäftigt. Als Abschlussarbeit haben wir (zwei Freunde und ich) eine Telefonanlage mit ein paar Drehwählern, die der Vater eines Freundes noch herumliegen hatte, gebaut.
Auch am Technischen Gymnasium in Görlitz, wo ich Abitur gemacht habe, existiert eine AG-Technik.

Es existieren mittlerweile sehr viele Internetseiten, die sich mit der Bastelei beschäftigen, und das sogar international. Ziemlich bekannt, zumindest bei Bastlern in meiner Generation dürfte die Seite http://hackaday.com/ sein (in Englisch...).

Ein deutschsprachiges Forum mit gewaltigem Kreativitätspotenzial in allen möglichen Dingen ist, natürlich neben Robotrontechnik.de, auch das Fingerforum, wo die ganz hart gesottenen sind: http://f3.webmart.de/f.cfm?id=1663923

Ich würde sagen, dass sich zwar die Beweggründe zum Basteln teilweise geändert haben und auch die Methoden, es wird heute viel Mehr digital gelöst, weil Mikrocontroller einfach billig und jederzeit verfügbar geworden sind, aber es gibt trotz oder gerade Wegen der materiellen Überversorgung immer noch genügend Leute, die sich mit der Materie noch beschäftigen.

Auch im Jahre 2012 sind die Elektrotechnikstudiengänge noch recht gut besucht (unsere Fakultät kommt jetzt schon das zweite Jahr in Folge an ihre Kapazitätsgrenze).

Ich persönlich bin eher einer der "klassischen" Bastler. Ich stell mich beim Programmieren etwas ungeschickt an, ich beschäftige mich lieber mit klassischer Analogtechnik, liebend gern auch mit Röhren und Hochfrequenz (gerade eben habe ich einem guten Freund ein recht exklusives UKW Radio mit Röhren (nach-) gebaut).

Ich hoffe, ich konnte euch meine Sichtweise der Dinge etwas näher bringen.

Viele Grüße,
Ludwig
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027
15.11.2012, 10:02 Uhr
P.S.



@jmueller <024>
Deiner Behauptung - Zitat: "Da aber Computer nur einem relativ kleinen Kreis zugänglich waren,..." kann ich so nicht folgen. Immerhin wurden 10.000de dieser Heim-/Kleincomputer bei ROBOTRON und in Mühlhausen gebaut. Genauerer Zahlen sind auf der HP des ROBOTRON-Fördervereins in Erfahrung zu bringen. Diese Computer lagen also nicht in irgendwelchen stattlichen Reservelagern rum, sondern kamen in der Mehrzahl in Bildungseinrichtungen (Schulen und Berufsausbildung) zum Einsatz. Damit ist dann noch mit einem Multiplikationsfaktor der Nutzeranzahl zu rechnen.
Natürlich wurde auch dort gespielt - den Begriff "daddeln" kannte man damals noch nicht, aber der Hauptzweck war die Ausbildung in Sachen Mikrorechentechnik und Informatik. Nicht umsonst wurden auf den groß angelegten "Computerfachtagungen" die neuesten Eigenentwicklungen an Soft- und Hardware gezeigt - Spielen war da Nebensache.

@holm <025>
Wann hast Du denn Deinen ersten Computer und dann mit welchen Chips zusammengelötet?
Wieso waren diese, wenn sie funktionsfähig waren, im Schrott gelandet?

Das Wissen der Menschheit gehört allen Menschen! -
Wissen ist Macht, wer glaubt, der weiß nichts! -
Unwissenheit schützt vor Strafe nicht! -
Gegen die Ausgrenzung von Unwissenden und für ein liberalisiertes Urheber- und Markenrecht!
PS

Dieser Beitrag wurde am 15.11.2012 um 12:53 Uhr von P.S. editiert.
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028
15.11.2012, 10:51 Uhr
jmueller



P.S. schrieb:


Zitat:
Deiner Behauptung - Zitat: "Da aber Computer nur einem relativ kleinen Kreis zugänglich waren,..." kann ich so nicht folgen. Immerhin wurden 10.000ende dieser Heim-/Kleincomputer bei ROBOTRON und in Mühlhausen gebaut.

Es ging ja hier dum "daddeln", also um die private Nutzung ohne bildungspolitischen Hintergrund.
Bei einer Gesamdproduktionszahl aller für die Privatnutzung konzipierter (und "daddel"-fähiger)
Computer (KC85, Z9001, KC87 und Z1013) von weit unter 100000,
wobei ein wesentlicher Anteil davon an gesellschaftliche Bedarfsträger ging
und somit nur bedingt für die Privatnutzung zugänglich waren,
ist das bei fast 17 Mio Einwohnern nach meinem Verständnis eben nur ein geringer Teil der Bevölkerung,
der das nutzen konnte. Aber das ist sicherlich Ansichtssache.

Auch in meinem privaten Umfeld war ich mit einem eigenen Computer (Z1013),
den ich 1988 kurz vor Ende meiner Abiturzeit erworben hatte, eine Ausnahme.
In meiner Abiturklasse hat sich damit der Computereignerantail (einschließlich West-Computer)
von etwa 5 auf 10% erhöht. Und als ich 1989 mit dem Informatikstudium begann,
lag in der Seminargruppe dieser Anteil auch bei unter 20%.

Es hatten übrigens bis zum Ende der DDR bei weitem nicht alle Schulen ein Computercabinett!
In meiner EOS gab es z.B. nur einen AC1 für die paar wenigen Leute der Computer-AG.
Von Informatikausbildung war da weit und breit nichts zu sehen.

Aber das ist jetzt alles ziemlich weit weg von Thema.
Es ging ja eigentlich um das:
Hätte in der DDR in fast jedem Haushalt ein Computer gestanden (so wie heute),
dann hätten auch wesentlich mehr Leute "gedaddel" (so wie heute), behaupte ich mal.
Insofern waren wir damals nicht die bessern oder lernwilligeren Leute als heute.
Das Umfeld prägt nun mal die Menschen (auch bzgl. der Interessen),
und manche entwickeln sich da eben nach oben und manche nach unten.
Das war früher nicht anders als heute.

Jens

Dieser Beitrag wurde am 15.11.2012 um 10:51 Uhr von jmueller editiert.
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029
15.11.2012, 12:50 Uhr
Lötspitze




Zitat:
P.S. schrieb:


Zitat:
Deiner Behauptung - Zitat: "Da aber Computer nur einem relativ kleinen Kreis zugänglich waren,..." kann ich so nicht folgen. Immerhin wurden 10.000ende dieser Heim-/Kleincomputer bei ROBOTRON und in Mühlhausen gebaut.

Es ging ja hier dum "daddeln", also um die private Nutzung ohne bildungspolitischen Hintergrund.
Bei einer Gesamdproduktionszahl aller für die Privatnutzung konzipierter (und "daddel"-fähiger)
Computer (KC85, Z9001, KC87 und Z1013) von weit unter 100000,
wobei ein wesentlicher Anteil davon an gesellschaftliche Bedarfsträger ging
und somit nur bedingt für die Privatnutzung zugänglich waren,
ist das bei fast 17 Mio Einwohnern nach meinem Verständnis eben nur ein geringer Teil der Bevölkerung,
der das nutzen konnte. Aber das ist sicherlich Ansichtssache.

Hinzu kommt meiner Meinung nach, daß aufgrund der Mangelwirtschaft von denen, die die Möglichkeit hatten, auch gleich alles doppelt und dreifach gekauft wurde (einschließlich Firmen und Bildungseinrichtungen). Anders ist es nicht zu erklären, daß noch 25 Jahre später ´zig ungeöffnete Modulschachteln, fast neuwertige Z1013 usw. gehandelt werden. Manche haben bestimmt auch noch einen zweiten Trabbi in Ersatzteilform in der Garage liegen, wonach sich andere damals die Hacken wundgelaufen haben...

Matthias
--
___________________
...geboren, um zu löten.

Wer rennen soll, muß auch mal stolpern dürfen.
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030
15.11.2012, 19:09 Uhr
ambrosius




Zitat:
Lötspitze schrieb

... Manche haben bestimmt auch noch einen zweiten Trabbi in Ersatzteilform in der Garage liegen, wonach sich andere damals die Hacken wundgelaufen haben...

Matthias

Das kann ich bestätigen, zumindest alle wichtigen Teile (auch Motor usw.) hatten wir vorrätig.

Beste Grüße
Holger

-------
edit: Rechtschreibung
--
Viele Grüße
Holger

Dieser Beitrag wurde am 15.11.2012 um 19:10 Uhr von ambrosius editiert.
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031
15.11.2012, 21:24 Uhr
ggrohmann




Zitat:
jmueller schrieb
ggrohmann schrieb:


Zitat:
Die meisten Leute haben sich eher nicht die Bohne dafür interessiert.

Es gibt einen Zusammenhang zwischen Interesse und der realen Möglichkeit,
einem Intresse in welcher Form auch immer nachzugehen
(sei es selbst tun oder durch die Medien passiv dabei sein).

Also seit die Station bei uns KCs hatte, wurde da regelmäßig dafür geworben und es gab bei uns an der Schule außerdem eine AG, die ein Kabinett der Berufsschule benutzen konnte. Ein Kumpel von mir (eine Klasse tiefer) wurde halbwegs überredet, da mitzumachen. Die üblichen Zeitungsmeldungen über die Schlüsseltechnologien hat wohl jeder gelesen. Als wir an der Penne ein Kabinet voll BICs bekommen haben, gab es selbst dort nur eine Handvoll Leute, die das über den Un terricht hinausgehend in Anspruch genommen haben. Ich hatte öfter den Schlüssel von dem Raum.


Zitat:
Aus diesem Grund behaupte ich auch:
Wären in der DDR Heimcomputer Massenware gewesen,
hätten auch größere Bevölkerungsschichten "gedaddelt".

Naja, du kannst viel behaupten. den meisten aus meinem Jahrgang war das viel zu kompliziert, Es waren ein paar wenige Freaks, die sich damit befaßt haben. Die anderen haben Moped geschraubt, Fußball gespielt oder mancher auch nur faul rumgehangen in ihrer Freizeit.


Zitat:
Da aber Computer nur einem relativ kleinen Kreis zugänglich waren,
haben sich die meisten für die Möglichkeiten der Computer-Technik nicht interessiert.
Elektronik basteln war dagegen eine reale Möglichkeit.

Ach Quatsch - es wurde damals massiv geworben (ab 1986 würde ich mal sagen). So mancher aus meiner Klasse hätten außerdem sich einen C64 im Shop kaufen oder schicken lassen können - keiner hats getan. Erst ein paar Jahre später hab ich jemanden von einer anderen Schule getroffen, der einen PC gehabt hat - der absolute Freak.

Guido
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032
15.11.2012, 22:09 Uhr
jmueller



ggrohmann schrieb:


Zitat:
...
Ach Quatsch - es wurde damals massiv geworben (ab 1986 würde ich mal sagen). So mancher aus meiner Klasse hätten außerdem sich einen C64 im Shop kaufen oder schicken lassen können - keiner hats getan.
...

Da meine eigenen Erfahrungen aus den letzten DDR-Jahren Quatsch sind,
muss ich wohl in einer anderen DDR gelebt haben.
Es ist ja schön, dass sich in deiner DDR die Leute nach Lust- und Laune
Computer kaufen oder schicken lassen konnten wie sie wollten und nur,
weil sie keine Lust hatten, haben sie es nicht getan.

In der südwestlichen DDR kannte ich nur den Robotron-Laden in Erfurt,
in dem man ab etwa 1989 wirklich ohne Wartezeit Kleincomputer kaufen konnte,
für mehrere Monatslöhne versteht sich. Nur den Z1013 gab es für gerade mal
einen läppischen Monatslohn. Aber vielleicht ist das alles ja auch nur Quatsch.
Da höre ich mal lieber auf, noch mehr Quatsch zu schreiben...

Jens

Dieser Beitrag wurde am 15.11.2012 um 22:10 Uhr von jmueller editiert.
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033
15.11.2012, 22:54 Uhr
ggrohmann




Zitat:
jmueller schrieb
ggrohmann schrieb:


Zitat:
...
Ach Quatsch - es wurde damals massiv geworben (ab 1986 würde ich mal sagen). So mancher aus meiner Klasse hätten außerdem sich einen C64 im Shop kaufen oder schicken lassen können - keiner hats getan.
...

Da meine eigenen Erfahrungen aus den letzten DDR-Jahren Quatsch sind,
muss ich wohl in einer anderen DDR gelebt haben.
Es ist ja schön, dass sich in deiner DDR die Leute nach Lust- und Laune
Computer kaufen oder schicken lassen konnten wie sie wollten und nur,
weil sie keine Lust hatten, haben sie es nicht getan.

Du drehst es dir aber auch, wie du es gerne hättest, was?


Zitat:
In der südwestlichen DDR kannte ich nur den Robotron-Laden in Erfurt,
in dem man ab etwa 1989 wirklich ohne Wartezeit Kleincomputer kaufen konnte,
für mehrere Monatslöhne versteht sich. Nur den Z1013 gab es für gerade mal
einen läppischen Monatslohn.

Wo hab ich bitteschön behauptet, daß man sich jederzeit in der DDR einen Computer hätte kaufen können (abgesehen von denen, die DM hatten und das waren in meiner Umgebung doch so einige)? Ich habe geschrieben "Zugang war kein Problem, spielen auch nicht, es wurde sogar massiv geworben" - was genau paßt dir daran nicht?


Zitat:
Aber vielleicht ist das alles ja auch nur Quatsch.
Da höre ich mal lieber auf, noch mehr Quatsch zu schreiben...
Jens

Ja besser wäre das schon, vor allem auch nicht anderen Leuten Worte in den Mund zu legen, die diese nie gesagt haben.

Guido
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034
15.11.2012, 23:10 Uhr
jmueller




Zitat:
Du drehst es dir aber auch, wie du es gerne hättest, was?

Ich habe absichtlich etwas übertrieben und provokant geantwortet.
Aber eine DDR, in der händeringend Anwender für die überall
herumstehenden Computer gesucht wurden (und das suggeriert dein Beitrag),
habe ich nicht erlebt.

Jens
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035
15.11.2012, 23:35 Uhr
u.nickel



Nach langem Mitlesen der Beiträge, muss ich nun aber aus der Sicht eines "alten AG-Leiters" an einer "Station Junger Techniker" auch mal meinen Senf dazugeben!
Ausgangsfrage war ja nun eigentlich die FRage der Sinnhaftigkeit der Elektroniktüftelei bei jungen Leuten und nun sind wir bei Computererinnerungen aus der DDR-Zeit gelandet und dem Streitpunkt, wo mehr "gedaddelt" wurde. Wohlgemerkt Ende der 80ziger/Anfang 90ziger. Damals hatte auch nicht jeder im Westen einen Computer. Aber wenn, dann hat er dem gängigen Konsum-Lebensstil, der damals ja dort auch schon möglich war, eben auch konsumiert und nicht programmiert. Und Jens hat schon recht, welcher DDR-Privatmensch hatte denn zu dieser Zeit zu Hause sowas? Ja, es gab Leute, die auch schon um 1988 herum sowas hatten. Weiter äußere ich mich dazu jetzt aber lieber nicht!
Die Rechner, die an meiner damaligen Einrichtung vorhanden waren, wurden im Rahmen von AG's auch zum Spielen,wie besessen, genutzt. Aber nicht ausschließlich, Dank der vorhandenen, gezielten Anleitung.
Ab 86 haben wir dann mit den AG im Rahmen der damaligen Möglichkeiten eben auch versucht sowas selber zu bauen, denn von den Zig-Tausenden KC's, die produziert wurden, haben wir zuerst auch nicht viel gesehen. Dann kam aber gegen DDr-Ende die Flut.
Deshalb Lötspitze, widerspreche ich Dir bzgl. "Mehrfach-Kauf" bei Bildungseinrichtungen. Die haben nie was wirklich gekauft. Da wurde von der Zentralstelle für Unterrichtsmittel einfach geliefert!! Wenn man etwas ausser der Reihe haben wollte, dann gings ums Mittel!
An Interesentenmangel für Computer-AG und Elektronik-AG's mangelte es bei uns nicht. Wir konnten gar nicht soviel anbieten. Aber auch damals hat sich schon die Spreu vom Weizen getrennt: Mit dem rapide wachsenden Interesse an Compter-AG (1987...90)- weil es sich ja rumgesprochen hatte, das da auch sowas tolles gespielt wird - ging das Interesse an reinen Elektronik-AG's zurück! und das war an den Stationen Junger Techniker - ich treffe jetzt Aussagen für den damaligen Bezirk Cottbus - generelle Tendenz.
Aber die "ganz Harten", die, die also noch wissen und verstehen wollten, warum etwas funktioniert, und nicht nur gedankenlos Technik benutzen wollten, die blieben!!
Und deshalb bin ich optimistisch, ein paar Elektronikbastelfreaks wirds trotz faaazzebok und Co weiterhin geben. Hut ab, vor all den Privatinitiativen, die Kindern und Jugendlichen heutzutage diesbezüglich Orientierung und Hilfestellung geben, denn darin sehe ich das Hauptproblem. Und das Wecken des Interesses an mathematisch-naturwissenschaftlichen Sachverhalten -früher staatlich gefördert/verordnet- das fehlt a) in der Schule, b) im konsumorientierten Elternhaus. Das erlebe ich heutzutage jeden NAchmittag bei meinen Nachhilfestunden in Ma, Ph, Ch bei Schülern in jeder Schulform.

So, genug für heut...
Grüße Uwe
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036
16.11.2012, 16:06 Uhr
ggrohmann



Hallo Uwe

ich denke mal, das deckt sich so ziemlich mit meinen Erlebnissen aus dieser Zeit - nur saß ich als Schüler auf der anderen Seite vom Tisch. Bei uns waren es wohl eher die Modellbauer, die den größten Zuspruch hatten, würde ich einschätzen. Ich weiß noch, daß ich dann selber ein oder zweimal Ferienkurse in unserem BIC-Kabinet für die Station gehalten habe (dann kam erstens die Wende und zweitens gings zum Studium).

In dieser Zeit fällt auch auf, daß man nun zwar kleinere Rechner wie eben die PC1715 oder die A7xxx baute und überall hinstellte, aber wohl auch oftmals feststellte, daß das Potential dieser Maschinen oft doch nicht genutzt wurde. Neben den AGs in der Station oder später Schule gabs durchaus einige weitere Versuche, die Massen an das Thema Computer heranzuführen. So gab es im Fernsehen eine Serie (Computerstunde?), die von Textverarbeitung, über CAD (da wurde wimre ein Strickmuster entworfen) die neuen Möglichkeiten der Geräte am Beispiel des 1715 zeigte.

Wir waren als Schulklasse (POS) außerdem in einer LPG, wo man uns ein paar BC zeigte, mit denen dort wohl so einige Sachen verwaltet wurden. Von der TU Magdeburg kamen ein paar Leute, die für das dortige Informatik-Studium warben. An der EOS wurde Infomatikunterricht eingeführt und es wurde ein Kabinett mit BICs eingerichtet. Im Nachhinein sieht das schon irgendwie so aus, daß da gezielt beeinflußt wurde.

Spätestens beim WPA hatte es die Hälfte der Schüler irgendwie mit Elektronik oder Computern zu tun. Eine Gruppe sollte einen Z1013 für die Steuerung irgendwelcher Mischmaschinen zusammenbauen und programmieren, eine andere ein Verwaltungsprogramm am 1715 bzw. Schneider-PC schreiben, wieder eine andere haben irgendwelche Meßgeräte in einem Landwirtschaftslabor mit einen KC verheiratet - mehr weiß ich auch nicht mehr. Wieviel letztlich davon realisiert oder sogar in der Produktion benutzt wurde, weiß ich nicht. Das Programm für die Verwaltung (redabas/dbase2) jedenfalls wurde fertiggestellt und hat auch funktioniert (da war ich dran beteiligt). Die Mischmaschinen-Steuerung soll (nach deren Vollendung durch den Betrieb) noch ein paar Jahre nach der Wende in Betrieb gewesen sein. das Laborprojekt in der Landwirtschaft war wohl eher Wunschdenken - die hätten die Leute lieber in den Stall geschickt, statt ins Labor.

Guido
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037
20.11.2012, 17:03 Uhr
Mario Blunk

Avatar von Mario Blunk

Wie verlief die Geschichte denn im Westen ? War das große Basteln nur 20 Jahre früher zuende, aber mit gleichem "Ablauf" ?
--
Mein Chef ist ein jüdischer Zimmermann.
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038
20.11.2012, 23:20 Uhr
u.nickel



Nee nee, "zwanzig Jahre früher" ist zu weit zurück!!
Denk mal an den legendären NDR-Kleincomputer von Rolf-Dieter Klein mit den dazugehörigen TV-Sendungen, so um 1984 herum. Die hab ich damals reglmäßig staunend aus dem Osten heraus geschaut. Da war das Basteln wohl auch noch im Westen aktueller. An irgendwelche Elektronikgrundlagen-Sendungen noch ein paar Jahre früher, glaube ich mich auch noch dunkel zu einnern.
Aber mit dem weiteren Aufkommen preiswert zu erhaltener Fertighardware kam dann sicher auch der Abschwung recht schnell.

Gruß Uwe
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039
21.11.2012, 10:28 Uhr
P.S.



Da muß ich u.nickel <038> rechtgeben.
Obwohl nicht in der alten BRD ansässig, war ich doch durch den Zugang zu West-Fachzeitschriften recht gut informiert, was da so drüben lief. Berühmt waren die "MC", "Computer Persönlich", die "Elektronik" und nicht zu vergessen der "ELEKTOR", die - so meine ich - recht gut die Eigenbau-Szene in der Computer-Elektronik widerspiegelte - und das bis etwa Ende der 80er.
Genauso populär wie der "legendäre NDR-Kleincomputer" muß auch die Serie der "MC-modular-Computer" gewesen sein - die bis hin zum "386er AT" reichte. Aber schon da - etwa 1987/88 - stellte sich ein Trend heraus, oder besser gesagt - es wurde so publiziert, dass man nur noch von fertigen Bausätzen mit vorgefertigten Leiterplatten ausgehen konnte. Die Ursache war aber weniger bei den Autoren, sondern infolge der Komplexität der eingesetzten hochintegrierten Schaltkreise beim Leiterplatten-Design zu suchen (z.B. von der US-Firma "Chips"). Preiswerte, oder gar kostenlose Leiterplatten-Programme gab es damals noch nicht und auch die heutzutage in vielfältiger Art anzutreffenden Leiterplatten-Dienstleister waren noch nicht vorhanden - wer konnte damals zu Hause schon SMD verarbeiten...
Als ich 1988 das erste Mal in den Westen fahren durfte (Düsseldorf), habe ich mir dort auch die diversen Bastlerläden angeschaut - und die waren ähnlich denen hier in der DDR. Neben der üblichen Handelsware an Bauelementen gab es auch mehr oder weniger große Bereiche (auch bei "C..."), wo man nach Herzenslust in "Überplanbeständen", d.h. von irgendwelchen Firmen ausrangierten Elektronik-Baugruppen wühlen konnte. Da konnte man für wenige DM echte "Schnäppchen" ergattern. Nur mit der Einfuhr hätte es dann Probleme gegeben, weil solches nach wie vor verboten war. Das Verbot resultierte noch aus der Ulbrich-Ära, wo ein Transfer von "Ersatzteilen" für West-Fernseher unterbunden werden sollte - was aber in Wesentlichen nur Berlin und dessen Randgebiete betraf.
Trotzdem insbesondere auch die Einfuhr westlicher (Fach-)Zeitschriften verboten war, habe ich mir doch gewagt eine MC 4/88 mitzubringen, wo die "MC-Transputer-Karte" in allen Einzelheiten beschrieben wurde, aber schon nicht mehr als Bauanleitung. Man konnte diese fertig bei der Fa. GRAF zu horrenden Preisen bestellen (zum Vergleich - eine 386AT-Baugruppe kam 3850.-DM!). - Übrigens - das Transputer-IC-System sollte auch in der DDR noch gebaut werden...
Als ich dann in den Nachwendezeiten öfters in D'd war, gab's die Bastlerläden schon nicht mehr - außer "C..." und auch dort war dann die Ecke mit den "Überplanbeständen" nicht mehr zu finden. Die Flächen wurden offensichtlich gebraucht, um anderweitige "Billig-Ramschware" an den Mann/ die Frau bringen zu können.

Das Wissen der Menschheit gehört allen Menschen! -
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PS

Dieser Beitrag wurde am 21.11.2012 um 10:41 Uhr von P.S. editiert.
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040
25.12.2012, 21:48 Uhr
Winfried



Um den Blick mal wieder in die Zukunft zu richten (denn darum ging es ja ursprünglich), ein unkonventioneller Gedanke:
Was haltet ihr (Rüdiger!) davon, zu Facebook zu gehen? Sicher, das "Gesichtsbuch" ist so eine Sache, aber es ist eine zeitgemäße Möglichkeit, ins Gespräch zu kommen und bei jungen Leuten Interesse zu wecken.
Wen niemand kennt, zu dem kommt auch niemand!
--
Eigenbau-Rechner KC85/2 K8924
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041
26.12.2012, 10:49 Uhr
holm

Avatar von holm

...gibts hier außer mir noch Jemanden der "social Networks" wie Facebook und Twitter schlicht für unzumutbar hält?

Gruß,

Holm
--
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042
26.12.2012, 10:53 Uhr
Mobby5



Ja, mich. Das gleiche gilt auch für SchülerVZ, StudyVZ, Jappy usw.
--
und ausserdem muss in Zeile 20 der Doppelpunkt durch ein Semikolon ersetzt werden

Dieser Beitrag wurde am 26.12.2012 um 10:58 Uhr von Mobby5 editiert.
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043
26.12.2012, 11:26 Uhr
felge1966



Da bin ich ja beruhigt, daß ich nicht der einzigste bin, der die "social Networks" für unsinnig hält und auch absolut boykottiert.

Gruß Jörg
--
http://felgentreu.spdns.org/bilder/jacob120.gif
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044
26.12.2012, 11:45 Uhr
karsten
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Avatar von karsten

Ich bin auch der Meinungen nach 041/042/043
--
1. Grundgesetz der Messtechnik? Wer misst misst Mist!
(fast) alle DDR-Schaltkreise und viele Transistoren
Elektronikarchäologie, MC80, K1520
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045
26.12.2012, 11:51 Uhr
UR1968
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Hallo,

ja diesen Müll braucht wirklich niemand.

Tschüß
Uwe
--
https://uwes-bastelbude.ch
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046
26.12.2012, 12:20 Uhr
paulotto



wohltuend zu wissen, daß ich da nicht alleine bin, ich konnte mich bisher auch erfolgreich gegen diesen Müll wehren...

Gruß,

Klaus
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047
26.12.2012, 12:54 Uhr
Andreas



Ich kann eigentlich gar nicht mitreden.Das mir von der Öffentlichkeit verbreitete Bild ist absolut abstoßend, so das ich nicht mal zur Probe reingesehen habe. Na ja aber das ist natürlich jedem seine eigene Sache. So kommen wir dann aber natürlich auch nicht zusammen.

Andreas
--
Viele Grüße
Andreas
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048
26.12.2012, 15:32 Uhr
ingotron



Ich schließe mich #041 bis #046 ebenfalls aus voller Überzeugung an. Meine "sozialen Netzwerke" sind Fachforen wie dieses hier - mehr will ich definitiv nicht und zwingen lasse ich mich schon garnicht, obwohl es schon erste Shops im Netz gibt, die Einkauf nur bei Gesichtsbuchmitgliedschaft erlauben.

Gruß Ingo.
--
Man darf die Menschen nicht mit ihren Engsten alleinlassen. (Zitat: Peter Glaser)
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049
26.12.2012, 17:33 Uhr
robbi
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Avatar von robbi

Für mein Alter bin ich vielen Neuerungen der modernen Welt relativ aufgeschlossen gegenüber (aus subjektiver Sicht).
Bankgeschäfte übers Internet (mit einer Ausnahme), Mobiltelefone und "soziale" Spionagenetze sind davon ausgenommen.
--
Schreib wie du quatschst, dann schreibst du schlecht.
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050
26.12.2012, 18:39 Uhr
Klaus



Hallo,

hmmm, da habt Ihr ja ein interessantes Neben-Thema angeschnitten.

Mir geht es da wie Klaus in 046 und ich hatte auch schon Bedenken, dass ich eher ein Außenseiter bin, wenn ich diesen "Frazenbook"-Kram nicht nutze. Jedenfalls wird mir von jüngeren Kollegen zum Teil immer wieder sugeriert, dass man so etwas unbedingt braucht.

Nun bin ich schon mal beruhigt, dass ich wohl nicht der einzige Verweigerer dieser Technik bin.
Mir hat sich bisher, ehrlich gesagt, auch noch nicht die Notwendigkeit solche Dienste zu nutzen erschlossen.

Man soll zwar niemals "nie" sagen, aber so wie es dort wohl teilweise zugeht, besteht momentan auch noch kein Bedarf.

Wie gesagt, ich kenne es nur von so manchem Arbeitskollegen, der ohne Nachzudenken, seine privatesten Dinge dort veröffentlicht. Möglicherweise wird dann irgendwo ein Häckchen nicht richtig gesetzt, bzw. die Hacker sind mal wieder aktiv und der Chef oder die ganze Welt liest fleißig mit. Nein Danke!
"Horch und Guck" hätte seine Freude gehabt und wäre ja fast arbeitlos, hätte es das damals schon gegeben. Einfach Facebook anwerfen und fleißig mitlesen :-)

Noch verrückter finde ich die ganze "Smartphone"-Manie. Besonders unter den Jugendlichen. Die sitzen in einer geselligen Party-Runde zusammen und statt sich zu unterhalten, glotzt jeder zweite pausenlos auf das Teil oder tippt und wischt darauf herum. ... Mann müssen die alle wichtig sein, immer und überall erreichbar :-)
Selbst in der eigenen Familie, beim Weihnachts-Familientreffen, waren zwei von den jungen Damen, ständig mit dem Ding beschäftigt. Naja... wird wohl anderen hier genauso gehen.

Auch ich bin der neuen Technik gegenüber eigentlich immer sehr aufgeschlossen, aber wahscheinlich werde ich nun wohl doch alt oder verstehe einfach den Sinn des Ganzen bisher nicht.

Evtl. gibt es ja ein paar jüngere oder gern auch ältere Forenmitglieder, die etwas mehr Licht ins Dunkel bringen und den Facebook und Smartphone-Kram sinnvoll einsetzten. Sicher ist die Reaktionszeit über diese Wege viel schneller, aber ich glaube für das Hobby reicht das Forum und bei Bedarf eine Mail oder PM aus. So eilig haben wir es sicher alle nicht.

Viele Grüße,
Klaus

Dieser Beitrag wurde am 26.12.2012 um 20:53 Uhr von Klaus editiert.
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051
26.12.2012, 19:41 Uhr
Mobby5




Zitat:
Klaus schrieb

Noch verrückter finde ich die ganze "Smartphone"-Manie. Besonders unter den Jugendlichen. Die sitzen in einer geselligen Party-Runde zusammen und statt sich zu unterhalten, glotzt jeder zweite pausenlos auf das Teil oder tippt und wischt darauf herum. ... Mann müssen die alle wichtig sein, immer und überall erreichbar :-)
Selbst in der eigenen Familie, beim Weihnachts-Familientreffen, waren zwei von den junge Damen, ständig mit dem Ding beschäftigt. Naja... wird wohl anderen hier genauso gehen.


Das liegt wohl weniger an den Smartphones selbst, sondern meiner Meinung mehr an dem sozialen Netzwerk-Kram. Das ist nämlich das was die, nicht nur Jugendlichen, mit den Smartphones machen. Vor den Smartphones und somit fehlendem mobilen "social Network"-Zugang gingen eben bei den "normalen" Handys die SMS hin und her. Da hat sich an der Stelle nicht viel geändert.

Die Befürchtung aus 048 habe ich allerdings auch, dass man irgendwann gezwungen ist, sich "da" anzumelden.

Und guckt mal hier: http://de.webfail.at/ffdts
--
und ausserdem muss in Zeile 20 der Doppelpunkt durch ein Semikolon ersetzt werden

Dieser Beitrag wurde am 26.12.2012 um 19:45 Uhr von Mobby5 editiert.
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052
26.12.2012, 20:05 Uhr
Mario Blunk

Avatar von Mario Blunk

bei der Handymanie und der permanenten "Erreichbarkeit" geht's im tiefsten Grunde um zwei elementare menschliche Bedürfnisse: 1) ich will wichtig sein und 2) ich brauche Sicherheit um im "Notfall" jemanden anzurufen. Die Werbestrategen können sich da austoben und Seelen fangen. Dahinter steckt viel Psychologie.
--
Mein Chef ist ein jüdischer Zimmermann.
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053
26.12.2012, 20:53 Uhr
Klaus



Ja Mobby,

du hast natürlich Recht.
Die Smartphones können nichts dafür. Technisch gesehen sind das schon coole Geräte.
Ich habe zwar keins, aber so viel Technik auf engstem Raum ... der Fortschritt ist schon gewaltig.
Es ist halt das Problem, was damit gemacht wird. Seitdem es diese Flatrates gibt, sind die Smartphones wohl im "social network"-Dauereinsatz.

So wie Mario es schreibt, genau so sehe ich es auch.
Allen wollen wohl "wichtig sein", habe ungeheure Mitteilungsbedürfnisse und kennen dabei garnicht die wirklichen Hintergründe und Ziele von Facebook.

Der Link von Mobby5 ... naja, das sagt alles :-)

Viele Grüße,
Klaus
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054
26.12.2012, 21:43 Uhr
hu_dd



Wie man Nachwuchs für den Erhalt alter Rechentechnik werben könnte und sollte - keine Ahnung. Aber dass ein Facebook oder was es sonst noch an schnelllebigen und schnell überlebten Dingen geben mag helfen könnte, jemanden zu finden, der auch wirklich im Rahmen seiner Möglichkeiten da am Ball bleibt und nicht nach einer Woche frustrierender Beschäftigung mit einem nichtfunktionierenden Gerät das ganze dem Müllcontainer übereignet, das glaube ich nicht.

Und - hier sei ausdrücklich Rüdiger für seinen Einsatz gelobt - die Robotrontechnik-Seite (und auch viele andere Homepages) sind eine vorzügliche Möglichkeit einen schnellen Zugang zu dieser Technik zu finden. Und die Seiten werden auch gefunden - sonst müssten die EBay-Verkäufer ja eigene Beschreibungstexte schreiben...

Als ich anfing, Relikte der Robotronzeit erhalten zu wollen, nützte einige Eigeninitiative nichts, es war zu manchen Platinen z.B. nicht möglich deren Sinn zu ergründen. Heute reicht ein Mausklick und eine Wunderwelt mit Geräten öffnet sich, deren Existenz man nie zu träumen gewagt hätte. Dieses Forum vereinigt Ideen und Gedanken und Hilfestellungen von mehr kundigen Menschen, als sich ein damaliger Servicetechniker in seinem Telefonverzeichnis vorstellen konnte.

Kurz gesagt - die vorhandene Plattform eröffnet für einen Neuling schon ungeahnte Möglichkeiten, und das jährliche Treffen ist ein sozialeres Ding als jedes soziale Medium sein kann.

Daher halte ich es eher für wichtig, dass alle hier Versammelten das Geschaffene im Rahmen ihrer Möglichkeiten weiter pflegen, einen freundlichen Umgang auch dann miteinander wahren wenn es dem einen oder anderen manchmal schwer fällt. Durch konstruktive und uneigennützige gegenseitige Unterstützung können wir hier an dieser Stelle hoffentlich zukünftig noch so manches erreichen!

Sicherlich gingen meine Worte zum Weihnachtsfest etwas am Ursprungsgedanken dieses Threads vorbei, andererseits gab es durchaus auch hier schon Dinge zu lesen, die auch ein soziales Netzwerk nicht sozial machen könnte.

MfG Henry
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055
26.12.2012, 22:37 Uhr
ingotron



Hallo zusammen,

auch Lesen kann einen für alte Technik interessieren. ich habe in letzter Zeit mit Spannung gelesen:
Extraleben: http://www.amazon.de/Extraleben-Constantin-Gillies/dp/398114175X
Der Bug: Extraleben Teil 2 http://www.amazon.de/Der-Bug-Extraleben-Teil-2/dp/3941287478
und Endboss: Extraleben Teil 3 http://www.amazon.de/Endboss-Extraleben-Teil-Constantin-Gillies/dp/3941287109/ref=pd_sim_b_1

und lese gerade:
Ready Player One http://www.amazon.de/Ready-Player-One-Ernest-Cline/dp/3764530901/ref=pd_sim_b_3

und habe mich schon dabei ertappt, dass ich versuche, mir in den Romanen beschriebene Retrotechnologie zu beschaffen.

In einigen Foren ist durchaus Retromanie auch bei jungen Leuten zu beobachten, die sich für prinzipiell veraltete Technologie interessieren. Dabei geht es zwar oft zuerst um Teilnahme am Lebensgefühl einer vergangenen Epoche aber wenn es dem Erhalt der Erinnerung dient, ist es doch ok.

Viele Grüße Ingo.
--
Man darf die Menschen nicht mit ihren Engsten alleinlassen. (Zitat: Peter Glaser)

Dieser Beitrag wurde am 26.12.2012 um 22:38 Uhr von ingotron editiert.
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056
26.12.2012, 22:46 Uhr
Mobby5



Wenn die "jungen Leute" sich die alten Rechner von selbst erarbeiteten Geld kaufen, sehe ich da Hoffnung. Bei Schenkung, eher nicht, außer natürlich bei jenen, wo die Begeisterung dafür schon längere Zeit anhält.
--
und ausserdem muss in Zeile 20 der Doppelpunkt durch ein Semikolon ersetzt werden
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057
26.12.2012, 23:48 Uhr
Rüdiger
Administrator



Zitat:
felge1966 schrieb
Da bin ich ja beruhigt, daß ich nicht der einzigste bin, der die "social Networks" für unsinnig hält und auch absolut boykottiert.

Hier im Forum seine Meinung kundzutun ist aber auch genauso öffentlich, wie bei Facebook. Auch Foren können von irgendjemand missbrauchend ausgewertet werden.
Entscheidend ist wahrscheinlich, WAS man schreibt, nicht WO.
--
Kernel panic: Out of swap space.
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058
27.12.2012, 11:44 Uhr
Mobby5




Zitat:
Rüdiger schrieb

Entscheidend ist wahrscheinlich, WAS man schreibt, nicht WO.

Eben. Allerdings macht das entsprechende WAS, das aus, was aus dem WO wird.
--
und ausserdem muss in Zeile 20 der Doppelpunkt durch ein Semikolon ersetzt werden
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059
27.12.2012, 13:49 Uhr
Micha

Avatar von Micha


Zitat:
Rüdiger schrieb
Entscheidend ist wahrscheinlich, WAS man schreibt, nicht WO.

Glaub ich nicht. Das WO ist schon wichtig bzw. ergibt sich spätestens nach einiger Lernerfahrung von selber. Genauso wie eine Gesellschaft sich sozial differenziert (was nicht immer schön ist), differenziert sie sich auch intellektuell (was von der Natur gegeben ist - dagegen kann man kaum was tun). Medien wie Twitter werden beherrscht von Dummbatzen die so Beiträge in der Art schreiben (etwas übertrieben): "ich geh jetzt ma kacken, danach mach ich mir was zu Essen und nachher erzähl ich euch wie oft mein Goldfisch heute eingemacht hat. Und guckt euch unbedingt mein neuestes Video von meinem Goldfisch an! auf youtube unter: xxxxxxxx". Ich find es unerträglich, wenn Menschen ohne jegliche Inspiration dort versuchen ihren "ich bin wichtig" Anspruch durchzusetzen.

Wenn Du der Menschheit wirklich was Sinnvolles mitteilen möchtest würdest Du dich ganz schnell mit Schaudern von so einer Plattform abwenden. "Rufer in der Wüste" sein ist nicht wirklich spaßig. Ganz große Klasse ist dagegen die Wikipedia. Ich bin immer wieder begeistert dass es die Wikipedia gibt. Robotrontechnik find ich auch ziemlich gut - hier sind jede Menge nützlicher Informationen zum Thema gesammelt. Dass das Forum manchmal zur Quatschbude gerät ist auch ok - meist hat das zumindest Unterhaltungswert - und man hat trotz allem ne gute Chance hier konstruktive Antworten auf Fragen zu bekommen.

Dieser Beitrag wurde am 27.12.2012 um 14:00 Uhr von Micha editiert.
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060
27.12.2012, 14:00 Uhr
kaiOr

Avatar von kaiOr

Ich dachte immer bei Facebook geht es darum sich in ein Raster zu fügen. Den anderen nach der Schnauze zu reden damit man möglichst viele "Likes" und "Freunde" bekommt, eine Synchronisierung der Wellenfronten. Und natürlich muss man möglichst viel Lebenszeit opfern um den anderen (die kein Leben haben) das eigene Handeln aktuell, ausführlich und plausiebel darzulegen, das sogennate Lifetimesharing.

Übergeordnet geht es aber um die maschinelle Erfassung menschlicher Emotionen, Denkprozesse, Beweggründe zur Erschaffung einer/der Matrix.
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061
27.12.2012, 16:35 Uhr
Winfried



Der Umgang mit Facebook ist genauso Willenssache wie hier bei RT. Es ist unbestritten, daß sich dort jede Menge Strohköpfe tummeln, wie hier schon gesagt wurde. Aber man kann auch einfach "Flagge zeigen" und Gleichgesinnte suchen ohne großen Aufwand. Und was man von sich reinschreibt bzw. wem man es sichtbar macht, ist auch jedem seine Sache (Das damit nicht jeder umgehen kann, ist etwas anderes).
Wikipedia - die deutschsprachige jedenfalls - ist für Allerweltsinformationen gut und schön, aber total links unterwandert. Da gibt es bessere Weltnetzlexika.
--
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062
27.12.2012, 17:01 Uhr
ingotron




Zitat:
Winfried schriebWikipedia - die deutschsprachige jedenfalls - ist für Allerweltsinformationen gut und schön, aber total links unterwandert. Da gibt es bessere Weltnetzlexika.

Was meinst Du denn damit???
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063
27.12.2012, 17:04 Uhr
Winfried



Bei jedem passenden oder unpassenden Thema finde ich brav den Klimawandel, den Kampf gegen rechts, die soziale Gerechtigkeit etc...in zunehmendem Maß. Es hängt natürlich vom persönlichen Standpunkt ab, ob man das als störend oder gut empfindet.
--
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064
27.12.2012, 20:21 Uhr
CarstenSc



Facebook gabs auch schon in der DDR. Es nannte sich Stasi.

Harald Schmidt
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065
28.12.2012, 09:29 Uhr
Mario Blunk

Avatar von Mario Blunk

Nun, da wir uns über den Unsinn von Facebook einig sind, könnten wir doch zum eigentlichen Thema zurückkehren ?

Bei der Gelegenheit meine Frage an Sie/Euch : Was haltet Ihr/Sie von der kleinen Maschine hier: http://www.train-z.de/train-z/index.html ? Macht es Sinn das Ding als Bausatz anzubieten oder fix und fertig wie auf den Fotos ? Ich weiß, das ist nicht Technik von heute, sondern von gestern ...
--
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066
28.12.2012, 12:00 Uhr
ingotron



Hallo Mario,

das hatte ich mir schon angeschaut, weil es ja über Deine Signatur verlinkt ist. So ohne konkrete Anwendungsidee ist es immer schwierig, den Sinn zu erkennen. Einerseits bietet es eine gute Basis, um die in großem Umfang vorhandene Z80-Softwarebasis zu nutzen, andererseits ist für viele kleine Anwendungen die Funktionalität eine Atmel- oder PIC-Controllers ausreichend - da sind Zähler/Zeitgeber, RS232, A/D-Wandler und ähnliches ja bereits drin.
Der Vorteil Deiner Lösung ist neben der Nutzbarkeit der Z80-Software die Flexibilität und Erweiterbarkeit. Aber als Bausatz würde ich es zunächst versuchen mit mind. einer konkreten Anwendung anzubieten.

Eine wunderbare Möglichkeit, sich mit den Grundlagen der automatisierten Rechentechnik anzufreunden (vielleicht schon bekannt(?)), bildet diese Maschine, die ich unbedingt mal nachbauen will:

http://www.youtube.com/watch?v=GcDshWmhF4A - ich kann mich garnicht satt sehen daran!

Bauplan gibt's hier: http://woodgears.ca/marbleadd/plans/index.html


Gruß Ingo.
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Dieser Beitrag wurde am 28.12.2012 um 12:02 Uhr von ingotron editiert.
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067
28.12.2012, 19:49 Uhr
Mario Blunk

Avatar von Mario Blunk

Hallo Ingo,

danke für Deine Antwort. Ich mache zu meiner Maschine jetzt mal einen neuen Fred auf.

Gruß,

Mario
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068
28.12.2012, 19:59 Uhr
Guido
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Avatar von Guido

Ätsch, ich gestehe, ich bin seit einigen Monaten auch beim Gesichtsbuch

Wenn man (ich) über was urteilen möchte, macht man (ich) sich ein Bild. Das Bild ist gespalten: Haufenweise Müll, kann man aber gut abstellen. Einige ganz interessante Infos (teilweise für den Job), man muss halt filtern.

Ist aber nun nichts, was ich stündlich nutze.

So, nun verhaut mich mal

Guido
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Der Mensch hat drei Wege, klug zu handeln.
Erstens durch Nachdenken: Das ist der edelste.
Zweitens durch Nachahmen: Das ist der leichteste.
Drittens durch Erfahrung: Das ist der bitterste.
Konfuzius

Wer immun gegen ein Minimum an Aluminium ist, der hat eine Aluminiumminimumimmunitität.
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069
05.01.2013, 18:33 Uhr
robbi
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Avatar von robbi

Im UNIX-Stammtisch Dresden bin ich auf etwas sehr Interessantes aufmerksam gemacht worden:

Raspberry Pi

Das ist eine neue Bastelei, die viele Interessenten und Nachnutzer gefunden hat, und jeder muß wenigstens überlegen, wie er das Ding mit welchen zusätzlichen Raffinessen in seiner Umgebung zum Laufen bekommt.
Solche Projekte wird es wohl immer geben. Die Zahl der passiven Nutzer ist natürlich hoch.
Zu Weihnachten habe ich mir aus Ibäh-Erlösen so ein Teil geleistet. Super!
Minicomputer, Miniserver, Medienzentrale, Heizungssteuerung, Lauflichtsteuerung ...
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