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Autor Thread - Seiten: -1-
000
26.02.2012, 18:13 Uhr
Micha

Avatar von Micha

wenn ich aus dem Fenster Richtung Westen schaue, seh ich am Horizont ein Zeugnis gescheiterten Größenwahns. Den traurigen Rest des "Leuna Grossforschungs Zentrums", um genau zu sein. Das Ding wurde in den späten 60er Jahren gebaut, war als Anfang eines Komplex aus mindestens 8 gleichartiger Gebäude geplant. Irgendwas kam dann dazwischen, ich glaube Honecker hatte andere Auffassungen als Ulbricht, was die Rolle der Wissenschaft anging.
Was dieses Leuna Forschungszentrum angeht kann ich mich noch erinnern, dass ich da mal mit dem Paternoster gefahren bin. Nette Sache - vor allem spannend auszuprobieren ob man kopfüber zurückkommt wenn man ab der obersten Etage drin bleibt

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001
26.02.2012, 19:24 Uhr
Winfried



Weißt Du näheres darüber, was da so geplant war? Auch an Forschungen.

Auf alle Fälle ist so was immer wieder schade zu hören - wir hätten wahrlich mehr aus unserem Land machen können.
--
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002
26.02.2012, 19:27 Uhr
ambrosius



Aber wenn es schon in den späten 60er Jahren gebaut wurde, was war dann bis zur Wende drin? Wurde dort ein Forschungszentrum aufgebaut oder wurden die Gebäude anderweitig genutzt? Sind das jetzt alles Ruinen?

Beste Grüße
Holger
--
viele Grüße
Holger
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003
26.02.2012, 19:44 Uhr
Micha

Avatar von Micha

Der Titel des Threads "GRÖFAZ" war zugegebenermassen ein wenig unseriös - das war im Krieg ein Spottname für den Möchtegern-Strategen Hitler.

Ulbricht glaubte in den 60er Jahren, dass man in der Wissenschaft viel erreichen kann wenn man viel investiert. Nicht völlig abwegige Idee. Das abgebildete Gebäude steht im Niemandsland westlich von Merseburg. In der DDR hatte es den Spitznamen "Blaues Wunder", und beherbergte Leuna-Forschung. Seit der Wende ist es eine Ruine und gammelt so vor sich hin.
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004
26.02.2012, 20:51 Uhr
Gerhard



Auf die Idee, "Gröfaz" dazu zu sagen, kam damals niemand. Das geplante Großforschungszentrum der chemischen Industrie, ein Mega-Objekt mit ca. 10 000 Beschäftigten, davon 6 000 Wissenschaftler, sowie modernster Technik, wurde kurz einfach "Großforz" genannt. Die Idee entstand im Zuge des Ulbrichtschen "Überholen ohne einzuholen" und wurde dann mit dem Machtantritt Honeckers schnell ad acta gelegt.
(Wie sagte doch der brave Schüler Ottokar? - "Die großen Leute fallen immer von einem Exkrement ins andere". )
Das ganze Areal zwischen der TH Merseburg und den benachbarten Dörfern Atzendorf und Geusa sollte zugebaut werden, und alle Absolventen der einschlägigen Fachrichtungen sollten dorthin gelenkt werden. Eine Zeitlang galt es fast als eine Art Landesverrat, wenn einer wo anders hin wollte.
Es existierten schon ziemlich detaillierte Pläne für die Personal- und Organisationsstruktur. Nur über die Inhalte, also was man eigentlich forschen wollte, gab es so gut wie keine konkreten Vorstellungen.
Realisiert wurde am Ende nur das besagte Blaue Wunder, und nicht einmal die Absolventen, die schon einen Vertrag in der Tasche hatten, wurden dort eingestellt.
Bis zur Wende beherbergte der Bau dann den größten Teil der Leuna-Forschung. Seitdem ist er völlig ausgeräumt, nicht einmal mehr für Metalldiebe interessant, und bietet einen traurigen Kontrast zum benachbarten Technikpark unseres Chemiemuseums.

Dieser Beitrag wurde am 26.02.2012 um 20:52 Uhr von Gerhard editiert.
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005
27.02.2012, 09:30 Uhr
P.S.



@Micha
Ulbricht war beim Setzen volkswirtschaftlicher Prioritäten sehr widersprüchlich. Zunächst favorisierte er die Schwerindustrie und die "Chemisierung" der Volkswirtschaft, aber auch solche Mammutprojekte wie die Flugzeugindustrie in Dresden (Stichwort "152") waren seine Lieblingsthemen. Was dabei rauskam, ist allzeit bekannt und auch daß bis 1961 viele Hundertausende die DDR verließen.
Wieviel er von der Wissenschaft hielt, zeigt nachfolgende, mündlich überlieferte Anekdote:
Ulbricht wurden Ende der 50er die ersten Transistoren gezeigt und da fragte er: "Nu Genossn, wieviel Donn Stahl könnt ihr denn mit eurn Dransdorn einsparn...?".
Nach dem Mauerbau setze er verstärkt auf die Wissenschaft, allerdings nicht immer in Übereinstimmung mit dem "Großen Bruder". Ein selbständiger Weg zum Sozialismus, etwa ein weiteres "Tito-Reich" konnte Moskau in keinem Fall auf die Dauer tolerieren. Das war der Anfang vom Ende der Ulbricht-Ära.
Großforschungzentren wurden Anfang der 60er in vielen Bereichen der Volkswirtschaft aufgebaut - auch ROBOTRON bekam sein GFZ. Mit der HL-Industrie ging es auch voran, aber trotzdem viel zu langsam, um mit der international stürmischen Entwicklung mithalten zu können.
Als Honecker 1971 an die Macht kam, wurden die spärlichen Resourcen der Volkswirtschaft vorangig in das Wohnungsbauprogramm gesteckt - bis 1990 sollte das Wohnungsproblem in der DDR gelöst sein. Ein wahrhaft gigantischer Plan, der allerdings nur in Berlin aufging. Die anderen Bezirke blieben auf der Strecke - mit all den furchtbaren Nebenerscheinungen.
Die Halbleiterindustrie bekam noch weniger zugeteilt und erst, als die Export-orientierte Geräteindustrie dem Zusammenbruch nahe kam, konnte Wirtschaftslenker Mittag davon überzeugt werden, daß hier dringender Nachholebedarf besteht. Leider waren bereits mehr als 5 Jahre vergangen und der Anschluß an den internationalen Stand der Technik unwiederbringlich verloren. Durch die ungeheuren Aufwendungen für die DDR-Halbleiterindustrie in den 80er Jahren konnte zwar die weitere Vergrößerung des Abstandes verhindert werden, aber das zu Lasten der restlichen Volkswirtschaft. Ein Teufelskreis, der letztendlich zu der Krise 1989 geführt hat, was allerdings nur wenig mit den politischen Ereignissen im selben Jahr zu tun hatte.
Wie es mit der DDR-Halbleiterindustrie zu diesem Zeitpunkt wirklich stand, kann hier http://www.ps-blnkd.de/Letzte_KME-Strategie.pdf nachgelesen werden.

Das Wissen der Menschheit gehört allen Menschen! -
Wissen ist Macht, wer glaubt, der weiß nichts! -
Unwissenheit schützt vor Strafe nicht! -
Gegen die Ausgrenzung von Unwissenden und für ein liberalisiertes Urheberrecht!
PS

Dieser Beitrag wurde am 27.02.2012 um 09:37 Uhr von P.S. editiert.
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006
27.02.2012, 10:24 Uhr
Guido
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Avatar von Guido


Zitat:
P.S. schrieb
....Ein Teufelskreis, der letztendlich zu der Krise 1989 geführt hat, was allerdings nur wenig mit den politischen Ereignissen im selben Jahr zu tun hatte.
PS

Einspruch! Das Eine hängt unmittelbar mit dem Anderen zusammen.
Ohne die aberwitzigen Entscheidungen der "Witschaftslenker" hätte es nie diesen Aderlass an guten Fachkräften gegeben. Der wurde zwar 61 mit dem Mauerbau erstmal gestoppt, doch spätestens mit der vollkommen bekloppten Aktion um Biermann haben wieder viele das Land verlassen. Zunächst eher aus dem künstlerischen Bereich, doch auch viele Fachleute anderer Zweige bis hin zum Militär haben sich wie auch immer abgesetzt. Bei denen die blieben, waren Motivation und berufliche Aussichten auch nicht in jedem Fall dazu geeignet "sich ein Bein auszureissen". Man hatte zwar versucht mit Vergünstigungen gerade für "die Intelligenz" (Westautos, Urlaubsreisen, Renten....) da was zu verändern bzw. Anreize zu geben, letztlich aber alles nur Gemurxe. Es kam wie es absolut folgerichtig auch kommen musste.

Guido
--
Der Mensch hat drei Wege, klug zu handeln.
Erstens durch Nachdenken: Das ist der edelste.
Zweitens durch Nachahmen: Das ist der leichteste.
Drittens durch Erfahrung: Das ist der bitterste.
Konfuzius

Wer immun gegen ein Minimum an Aluminium ist, der hat eine Aluminiumminimumimmunitität.
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007
27.02.2012, 11:38 Uhr
Winfried



Zu Ulbrichts Ehrenrettung muß ich sagen:
So abwegig waren seine Visionen gar nicht. Er hat einfach versucht, an das Erbe Vorkriegsdeutschlands anzuknüpfen.
Thema Flugzeugbau (die berühmte "152" - das erste Düsenpassagierflugzeug): Bis 1945 befand sich der größte Teil der deutschen Flugzeugindustrie auf dem Boden Mitteldeutschlands (z.B. Junkers in Dessau, Heinkel in Warnemünde, Flugzeugwerke Gotha).
Chemieindustrie: Leunawerke.
Büromaschinenwerke, die "Vorfahren" der
Rechentechnik, gab es hier auch eine Anzahl.
Wenn die DDR wirklich eine Alternative zur BRD hätte werden sollen, wie denn sonst?
--
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008
27.02.2012, 11:50 Uhr
holm

Avatar von holm

Das sehe ich auch so. Geld zu verdienen in dem man billige Werkbank für den Westen ist, ist ein sehr beschwehrlicher Weg. Offiziell ist ja auch heute noch F&E in D die Device für die Zukunft, natürlich bei gleichzeitiger massiver Streichnung von Mitteln für die Ausbildung...

Ein Idiotenclub halt.

Gruß,

Holm
--
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009
27.02.2012, 12:14 Uhr
rm2
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Avatar von rm2

Hallo Winfried,

Du hast Me 262 in der Nähe von Kahla vergessen.
Aber denke daran das Thüringen, Dessau 2x ausgeraub (erst amis, dann ...)
wurde. Da blieb nicht viel übrig.


mfg ralph
PS: die 152 war noch jemanden "im Weg"
--
.
http://www.ycdt.net/mc80.3x . http://www.ycdtot.com/p8000
http://www.k1520.com/robotron http://www.audatec.net/audatec
http://www.ycdt.de/kkw-stendal
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010
27.02.2012, 15:00 Uhr
Guido
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Avatar von Guido


Zitat:
rm2 schrieb

mfg ralph
PS: die 152 war noch jemanden "im Weg"

>Jou, der schreibt mit so komischen Buchstaben...

Guido
--
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011
27.02.2012, 18:23 Uhr
michael jones



Wenn ich das lese, fällt mir mein Schwiegervater ein.
Der war mit seinem Vater Holz machen in der Nähe, wo das Ding runtergekommen ist, die (heute wir) haben da ein Stück Wald. Er hat immer erzählt, dass der Vogel mit irre lautem Geheul kurz über sie hinweg ist und dann ins Feld geknallt ist.
Keine Viertelstunde später waren die RUSSEN da, haben alles abgesperrt und die Leute weggejagt. Eine Tag später war der ABV da und hat sie vergattert, mit niemanden darüber zu reden. Da kann man sich auch seins denken, was die „Freunde” da wohl wollten...
--
Es gibt Wichtigeres im Leben als fortwährend dessen Geschwindigkeit zu erhöhen (Gandhi)

Der Kapitalismus hat nicht gesiegt - er ist nur übrig geblieben...
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012
27.02.2012, 18:35 Uhr
Rüdiger
Administrator



Zitat:
michael jones schrieb
Da kann man sich auch seins denken, was die „Freunde” da wohl wollten...

Um die Herstellung einen ungeliebten Produkts zu unterbinden, hätte ein einfaches Verbot ausgereicht. Ich glaube kaum, dass es stattdessen eine Verschwörung gab.
--
Kernel panic: Out of swap space.
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013
27.02.2012, 18:51 Uhr
procolotor

Avatar von procolotor

@ PS

Welche westliche Äquivalenztypen hatten die Mikroprozessorsysteme U80800 und U80900 zum Vorbild?

Gruß

Andre

Dieser Beitrag wurde am 27.02.2012 um 21:16 Uhr von procolotor editiert.
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014
27.02.2012, 20:48 Uhr
michael jones



Rüdiger, Du hast Recht, von Verschwörung braucht man da wirklich nicht reden.
Der Absturz hat ja eindeutig technische und vielleicht auch fliegerische Ursachen durch diese langsamen Fotoflüge gehabt.
Ich denke, dass die da nur auf ein paar besondere Teile aus waren, und haben schnell geschaltet. Die nächste Kaserne war da auch nur ein paar Auto-Minuten entfernt.
Die Flugzeugbauer in Dresden und Dessau haben, wenn man die zwar dünne, aber sehr interessante Literatur dazu liest, ihre Detailgeheimnisse sehr wohl gut gehütet, zumal man den Russen das Ding verkaufen und ihnen sicher kaum das Know How überlassen wollte - da waren ja sehr eigene Typen bei den Konstrukteuren bei. Sowas meinte ich eher.
--
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015
28.02.2012, 08:54 Uhr
P.S.



@procolotor
Genaueres dazu kenne ich auch nicht, d.h. in der Startegie ist dazu nicht angegeben - außer "32Bit-µP-System". Zu vermuten ist, daß man sich auf die INTEL-Linie vertändigen wollte - vor allem, weil die SU involviert waren, die von Anfang an auf INTEL gesetzt hatten.

@michael jones
Die Geschichte der "152" ist im Internet recht gut dokumentiert, u.a.:
http://www.jet152.de/flugzeug/vorschau/demo-152/152-cd-offline/index-start.htm bzw.
http://www.jet152.de/flugzeug-neu/04ju152/04ju152.htm und
http://de.wikipedia.org/wiki/152_(Flugzeug)

Es ist richtig, daß die nächste Russenkaserne nur wenige Minuten von der Absturzstelle entfernt war und daß man die "Freunde" ganz schnell zu Absperrmaßnahmen heranzog. Schließlich gab es noch offenen Grenzen und Spionage und auch Sabotage war erfahrungsgemäß nicht ausgeschlossen. Das allerdings nicht von den "Freunden" - die hatten das nicht nötig, saßen sie doch in den wichtigsten Entscheidungsgremien immer mit am Tisch.
Nicht umsonst haben die nach der Beerdigung der "152" alle relevanten Unterlagen einfach mit in die SU nehmen können.
In meiner Lehrzeit ab 1962 beim VEB Elektromat - einem Nachfolgebetrieb der Flugzeugwerke Dresden - habe ich noch viele tolle Geschichten zur "152" von den alteingesessenen Werkern hören können. Auch daß der Hintergrund des Absturzes die Forderung war, die "152" in Leipzig zur alljährlichen Frühjahresmesse unbedingt landen zu lassen, was aber bei der dort vorhandenen kürzeren Landebahn als die in Dresden-Klotzsche nicht so einfach möglich war. Deshalb die Test zur minimalen Landegeschwindigkeit mit der Folge des Absturzes.
Ich habe die "152" an diesem besagten Tag noch starten sehen - es war wunderschönes sonniges Wetter ... und wenig später zerschellte dann diese Wunderwerk deutscher Ingenieurkunst auf einem Acker nahe der Ladebahn ...
Nach Beerdigung des "152"-Projekts waren die Werker angehalten die bereits fertigen und halbfertigen Flugzeuge zu zerschneiden und dem Schrott zuzuführen.
Ein besonders trauriges Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte!

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PS

Dieser Beitrag wurde am 28.02.2012 um 09:09 Uhr von P.S. editiert.
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016
28.02.2012, 19:46 Uhr
holm

Avatar von holm


Zitat:
P.S. schrieb
@procolotor
Genaueres dazu kenne ich auch nicht, d.h. in der Startegie ist dazu nicht angegeben - außer "32Bit-µP-System". Zu vermuten ist, daß man sich auf die INTEL-Linie vertändigen wollte - vor allem, weil die SU involviert waren, die von Anfang an auf INTEL gesetzt hatten.

PS

Ich habe mich jetzt eine Weile mit russischen PDP-11 Clones und deren Chips befasst und ich kann Dir eines Versichern Peter: Du irrst wenn Du denkst das die Russen sich auf Intel festgelegt hatten. Gut es gibt den 8080,den 8086 und einige Einchipper, aber es gibt zahllose IC-Serien (!) die alle die DEC Architektur mimikrieren, also PDP und VAX.

Das ist der blanke Wahnsinn was die in dieser Richtung losgelassen haben, nicht nur das jeder Furz nachgebaut wurde, sondern es gab auch massig Eigenkonstruktionen die an die Originale nur angelehnt und diesen teilweise sogar voraus waren.
Die Fraglichen Chips können demzufolge zwar I386 usw. gewesen sein aber auch die "besseren" VAXen.

Gruß,

Holm
--
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017
01.03.2012, 08:59 Uhr
P.S.



@holm
Meine Ausführungen bezogen sich auf die PC-Rechentechnik, wo die DDR auf ZILOG gesetzt hatte.
Im übrigen hast Du vollkommen recht - in den vielen Entwicklungsstellen des Militärisch-Industriellen Komplexes gab Unmengen von teilweise auch Parallelentwicklungen von Halbleiterbauelementen, welche aber nur selten über das Laborstadium hinauskamen. Unsere Anfragen zu brauchbar ausführlicher Dokumentation und Lieferbedingungen wurden sehr oft nur ausweichend oder gar nicht beantwortet.
In der rfe gab es bereits 1976/19-20 ein sog. "Katalogheft Sowjetischer Halbleiterbauelemente", wo ein erster Einblick in den Entwicklungstand der SU-Halbleiterindustrie gegeben wurde. In den später laufend ergänzten Bauelementelisten sowjetischer HL-BE wurde das zwar immer fortgeschrieben, aber über die praktische Verfügbarkeit sagte das alles nicht aus. Nicht umsonst wurde die bis dato geltenden Spezialisierungs-Richtlinien im Laufe der 80er nach und nach "aufgeweicht", d.h. in die eigene (DDR-) Verantwortung genommen.

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PS
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018
01.03.2012, 18:07 Uhr
procolotor

Avatar von procolotor

Meine Vermutung:

U80800--> i386
U80900--> CVAX 78034

Gruß
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019
01.03.2012, 18:16 Uhr
holm

Avatar von holm

@
PS: Guck mal auf http://155la3.ru und dann unten auf aktiv dann bekommst Du eine Übersicht von russischen IC Serien. In der 500er -18xx Gegend findest Du dort mindestens 5 verschiedene PDP11-artige .... :-) mit Fotos, die gabs also auch in Hardware nicht nur auf totem Baum.
Faszinierend sind die nur als obskur zu bezeichnenden Gehäuse :-))

Gruß,

Holm
--
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Dieser Beitrag wurde am 01.03.2012 um 18:17 Uhr von holm editiert.
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020
01.04.2012, 17:33 Uhr
Micha

Avatar von Micha

ich glaub fast, Bobby Baumeister liest hier mit

Ist schon ein verrückter Zufall. Das Gebäude steht solange ich denken kann am Horizont, seit kurz nach der Wende war es verlassen.
Als ich gestern aus dem Fenster schaute glaubte ich meinen Augen nicht zu trauen: Abrissarbeiten haben begonnen.
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