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Autor Thread - Seiten: -1-
000
30.09.2010, 12:41 Uhr
Germaniumröhre



Hallo zusammen,

im MKD BT Pockau wurde die Elektronik des Produktanalysators gebaut.

Der Produktanalysator ist eine Sortieranlage die Landwirtschaft bei der z.B Kartoffeln von Steinen und Erdklumpen automatisch getrennt werden konnten. Hergestellt für den russischen Markt. Das Prinzip war das Röntgen des Sortiergutes.

Mich interessiert vor allem die Detektorschaltung , aufgebaut mit dem SEV M10FS300.

Hat jemand diese Unterlagen , oder weiß wo die zu finden sind ?

Danke
und Viele Grüße
Bernd
--
Kombjuder sorgen für Arbeit, die man ohne Diesem sicherlich nicht hätte.
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001
25.04.2011, 12:12 Uhr
Germaniumröhre



Hallo zusammen,

ich hole das mal wieder ans Tageslicht, da ich bisher noch nichts finden konnte.

Viele Grüße
Bernd
--
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002
23.07.2020, 14:47 Uhr
Germaniumröhre



Hallo,

ich hole das mal wieder hoch, da es doch einige neue Leute hier gibt.

Viele Grüße
Bernd
--
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003
23.07.2020, 15:30 Uhr
MS05



Das dürfte schwierig werden. Ich habe damals bei MKD in Dresden auf der Meschwitzstraße gearbeitet. Ich hatte damals versucht, Unterlagen zu bekommen, nachdem mir SEV in die Hände gefallen waren, die nicht ganz der Norm entsprachen. Keine Chance. Großes Geheimnis. Ich vermute mal, dass es eine militärische Nutzung der Technik gab. Diese Produktion fand ja auch zu großen Teilen in Pockau statt.
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004
10.08.2020, 16:33 Uhr
Germaniumröhre



Hallo,

ich habe Fotos von einem Modul des Produktanalysators gefunden(M10FS300 mit Stromversorgung und Auswerteelektronik) - siehe hier:
https://www.fotosik.pl/zdjecie/7090fe62fe2409cc
Kennt das Jemand oder hat gar Eines ?

Nein MS05, kein Militär, habe ich ja in 000 geschrieben. Und ich habe in Pockau gearbeitet.

Viele Grüße
Bernd
--
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005
03.04.2023, 23:06 Uhr
Germaniumröhre



Ich hole das wieder mal hoch da immer noch aktuell.

Viele Grüße
Bernd
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006
04.04.2023, 08:12 Uhr
Buebchen



@Germaniumröhre
Hallo Bernd,
Besitzt du wenigstens Unterlagen zum Multiplier?
In den Unterlagen aus der RFE ist die Beschaltung als Detector zu sehen.
Hier ein Link: http://lampes-et-tubes.info/pm/pm054.php?l=d
Dort wird auch auf die vor dem Multiplier liegende Röntgenverstärkerfolie eingegangen. Damit ist das Gerät auch als Strahlungsdetector einsetzbar. Den VEB Kalichemie in Berlin gibt es allerdings nicht mehr. Ein primitiver Ersatz für die Folie ist eine dünne Polycarbonatfolie mit einer Zinksulfidschicht. Dazu Zinksulfid in geschlagenes Hühnereiweis verteilen. Das Hühnereiweis muss steif geschlagen werden. Das sich absetzende flüssige Eiweis ist zur Legierung mit dem Zinksulfid geeignet. Die Polycarbonatfolie eventuell vor dem Beschichten aufrauhen, in die Eiweislösung tauchen und langsam und gleichmäßig rausziehen.
Wolfgang

Dieser Beitrag wurde am 04.04.2023 um 08:26 Uhr von Buebchen editiert.
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007
04.04.2023, 09:06 Uhr
Germaniumröhre



Ja, Wolfgang,

habe ich. Mich interessiert nur die Auswerteschaltung - man muß ja nicht das Fahrrad nochmal erfinden.

Übrigens hat der Bursche von deinem Link die Röntgenverstärkerfolie entfernt - hat sie wohl als nur einen Schutz betrachtet.
Die ist aber serienmäßig bereits aufgeklebt.

Viele Grüße
Bernd
--
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008
04.04.2023, 09:09 Uhr
Bert



Ich hab zwar noch keinen SEV angesteuert, aber so aufwändig ist das doch nicht, oder?

Man braucht eine Hochspannungsquelle (die heute oft schon mit eingebaut ist) und eine Teilerkette mit hochohmigen Widerständen für die Dynodenanschlüsse.
Anschließend kommt i.d.R. ein Transimpedanzverstärker, um aus dem immer noch kleinen Strom des SEV eine verwertbare Spannung zu machen.

Ich hab hier eine Schachtel mit defekten SEV-Modulen. Da ist wohl teilweise der Dunkelstrom zu hoch. Problematisch ist: die gehen schon kaputt, wenn die Detektorfläche Tageslicht sieht.

Grüße,
Bert
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009
04.04.2023, 09:22 Uhr
Germaniumröhre



Hallo Bert,

Wie man das aufbaut weiß ich schon. Am Ausgang braucht man nur einen Impedanzwandler. Der SEV verstärkt genug.
Einen SEV, der Tageslicht gesehen hat, darf man erst nach einer gewissen Zeit wieder in Betrieb nehmen - offen sowieso überhaupt nicht.
Dunkelstrom kommt auch von Verschmutzung und Feuchtigkeit. Der Sockelbereich ist hydrophobiert und die gelötete Fassung wird mit Alhohol reinst gewaschen. Es liegen ja immerhin um die 1000V an.
Was hast Du für eine Schachtel, wie hier zu sehen?
https://www.fotosik.pl/zdjecie/7090fe62fe2409cc

Viele Grüße
Bernd
--
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010
04.04.2023, 09:36 Uhr
P.S.



@Germaniumröhre, MS05
Der BT Pockau von MKD war, soweit ich informiert bin, die ausgelagerte LVO-Abteilung, weil es mit der Geheimhaltung in Dresden öfter Probleme gegeben hatte. Mein Freund Dipl.-Ing. Dietmar Israel "durfte" dort arbeiten, aber nicht an dem "Produktanalysator", sondern an speziellen Leistungsverstärkern für die NVA. Irgendwie muß er aber mit radioaktiven Stoffen zu tut gehabt haben, denn seine 2.Tochter ist bereits als Baby an Leukämie verstorben und er dann einige Jahre später ebenfalls.
In der Meschwitzstr. hatte ich auch mal gearbeitet - als Labormechaniker, als es noch SAD - "Schwingungstechnik und Akustik Dresden" hieß -> http://www.ps-blnkd.de/Lehrling.pdf, bzw. http://www.ps-blnkd.de/Beat-Elektronik.pdf.

Bereits kurz vor dem gesellschaftspolitischen Umbruch in der DDR hatte Dietmar mir von den "Anstrengungen" heimischer Elektronik-Enthusiasten erzählt auch das Westfernsehen in's "Tal der Ahnungslosigen" zu bekommen - siehe Abschnitt "Schlussbemerkungen" in http://www.ps-blnkd.de/Piratensender_DDR.pdf.
Es war schon eine verrückte Zeit damals ...

Ach übrigens - falls noch Infos zu den WF-SEVs benötigt werden - Joachim Kullmann ist einer von den "Alten Herren" im Industriesalon und noch lebt er ...

Das Wissen der Menschheit gehört allen Menschen! -
Wissen ist Macht, wer nur glaubt, der weiß nichts! -
Aber - Unwissenheit schützt vor Strafe nicht! -
Gegen die Ausgrenzung von Unwissenden und für ein liberalisiertes Urheber-, Marken- und Persönlichkeitsrecht!
PS
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011
04.04.2023, 09:53 Uhr
Buebchen



@P.S.
Hallo Peter,
Ich kann mir gut vorstellen, das die Produktanalysatoren mit einem radioaktiven Präparat mit bekannter Strahlendosis überprüft und eingestellt wurden. Damals war das Bewußtsein über die Gefahr von Radioaktivität noch nicht sehr ausgeprägt. Inzwischen wird sie wieder bagatellisiert. Es gab auch Schulpräparate in Würfelform aus gelbem Uranglas und Präparate in einer verschraubbaren Bleikapsel. Gegen die mit billigen Strahlendetektoren messbaren µ-Sievert Werte waren diese in den Bleikapseln befindlichen Präparate sehr starke Strahler.
Deshalb kann ich den Einsatz von abgereichertem Uran in Waffen wegen der doch recht hohen vorhandenen Strahlendosis und der Giftigkeit der beim explodieren entstehenden Stäube nicht verstehen und gut finden.
Ich kenne mindestens einen Bundeswehrsoldaten, der nach seinem Kosovo Einsatz an den Folgen verstorben ist. Nach meinen Informationen die einzige Erklärung für seinen Tod. Dort wurde Uranmunition eingesetzt. Im Kosovo hatten vor allem Kinder unter dem Einsatz zu leiden, die in zerschossenen Panzern gespielt hatten. Ich war Giftbeauftragter im Institut und habe Literatur über die verschiedenen Giftwirkungen gelesen.
Wolfgang

Dieser Beitrag wurde am 04.04.2023 um 09:55 Uhr von Buebchen editiert.
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012
04.04.2023, 12:13 Uhr
Bert




Zitat:
Germaniumröhre schrieb
Was hast Du für eine Schachtel, wie hier zu sehen?


Nein, das sind moderne SEVs von Hamamatsu. Wobei die inzwischen auch schon wieder 20 Jahre alt sind...

Grüße,
Bert
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013
04.04.2023, 17:09 Uhr
hjs



Beispielsweise hier gibt's das Material vorm SEV:
Dahinter kommt ein kleiner Verstärker mir Differenzierstufe.
Man kann mit einer Art Monoflop konstante Impulslängen machen und dann integrieren.
Das ergibt ein Schätzeisen, das für solche Zwecke genügt.
Wer es genauer wissen will, der nimmt einen Zähler.
Ich hatte mal u.a. das Vergnügen, einen Rötgenfluoreszenzapparat zu betreuen.
Da wurde gezählt. Russentechnik, 5 kW Röhre, Wasserkühlung 10 l/min.

MfG
hjs
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