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Robotrontechnik-Forum » Technische Diskussionen » Idee zum Bau einer Spulenwickelmaschine gesucht » Themenansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000
13.09.2010, 13:57 Uhr
Rainer



Hallo,
am Wochenende sind mir alte Rudimente einer kleinen, völlig verschlissenen Tischdrehbank mit 85er Futter zugelaufen. Führungen stark eingelaufen, Spindelmuttern völlig hin, Hauptspindellager ist auch nicht mehr so dolle, der komplette Getriebekasten für den Vorschub fehlt, Antrieb defekt usw... Aus dem Ding wieder eine Drehbank zu machen ist fast wie ein Neubau, außerdem habe ich schon eine... Daher dachte ich mir das Teil zur Spulenwickelmaschine umzubauen.


Idee1: Da der Antrieb eh hin ist würde ich die Riemenscheibe auf der Hauptspindel durch ein Zahnriemenrad ersetzen und über Zahnriemen einen kräftigen Schrittmotor anbauen. Einen zweiten Schrittmotor für die Trapezgewindespindel des Vorschubes, allerdings muß ich dort erst mal ermitteln wie groß das Umkehrspiel ist.... In das 85er Futter könnte man Spulen spannen oder Aufnahmen für Spulen. An den Flansch würde ich einen Magneten mit Hallschaltkreis basteln um die Windungszahl zu ermitteln. Diese kann natürlich auch über den Schrittmotor/Übersetzungsverhältnis Zahnriemen ermittelt werden. Wie würdet ihr den Vorschub für den Draht, die Spannvorrichtung und die Drahtführung realisieren? Und wie die Elektronik? Es muß ja irgendwie das Verhältnis zwischen Umdrehung und Drahtstärke verrechnet werden.... Der Drahtdurchmesser soll zwischen 0,1mm und 1mm betragen, ds muß dann sicher irgendwo eingeben können?

Da ich mit dem Teil nur gelegentlich mal Spulen oder den einen oder anderen Trafo umwickeln möchte ist die Frage ob sich das überhaupt lohnt einen solchen Aufwand zu betreiben.

Idee2: Den Riemenantrieb lassen und nicht auf Zahnriemen umbauen, einen Scheibenwischermotor als Antrieb verwenden und das ganze in der Drehzahl regeln. Drahtführung per Hand. Wie sind eure Erfahrungen mit sowas, kann man so vernünftig arbeiten oder ist das nervig? Ich möchte bei meinem Aufbau von den guten und auch schlechten Erfahrungen anderer profitieren und nicht das Rad nochmal erfinden.

Gruß
Rainer
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001
13.09.2010, 16:18 Uhr
Guido
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Avatar von Guido

Hallo Rainer,
kennst Du meine Maschine?

Nö? Einfach bei Tante Google Trafowickelmaschine eingeben, da stehe ich seit Jahren auf Platz 1 (is ja ooch nich schlecht...)

Für unsere gelegentlichen Arbeiten ist ein Vorschub völliger Blödsinn, sowas braucht nur ein gewerblicher Wickler. Weil: Sowas muss immer erst passend zum Drahtdurchmesser, Wickelkörper usw. justiert werden und dazu wickelt der Kollege Gewerbetreibende mal fix ein paar Trafos zur Probe, das entfällt bei uns total.
Wichtig ist, das ganze in weitem Bereich in der Drehzahl regeln zu können. Bei Drähten ab ca. 0,25mm ist auch der Drahtvorschub relativ einfach möglich, darunter wirds haarig. So ein Draht reißt fix durch, da müsste also der Drahtvorschub angetrieben oder anderweitig für "Nullwiderstand" gesorgt werden. Ich habe schonmal die Vorratsspule auf einen alten Videorecorderkopf direkt vor den Wickelkörper gestellt und nur mit zwei Fingern vorsichtig den Draht geführt. Doch auch dabei ist mir der schon durchgerissen. Das macht nach zig-tausenden Windungen besonders Spaß

Zahnriemen würde ich nicht nehmen, der hat im Gefahrenfall keinen Schlupf! Ein Schrittmotor muss es auch nicht sein, ein Gleichströmer reicht aus. Natürlich muss ein Elektronisches Zählwerk ran, das kann man heutzutage mit einem kleinen µC realisieren (wenn man kann) Andererseits habe ich noch gut ein Dutzend elektromechanische Zählwerke mit Vorwahl und Rückstellung zu liegen. Natürlich mit Schaltausgang bei Null oder vorgewähltem Zählerstand.

Gruß
Guido
--
Der Mensch hat drei Wege, klug zu handeln.
Erstens durch Nachdenken: Das ist der edelste.
Zweitens durch Nachahmen: Das ist der leichteste.
Drittens durch Erfahrung: Das ist der bitterste.
Konfuzius

Wer immun gegen ein Minimum an Aluminium ist, der hat eine Aluminiumminimumimmunitität.
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002
13.09.2010, 16:58 Uhr
holm

Avatar von holm

Ich habe mal angefangen sowas zu bauen, Spindelantrieb mit Winkelgetriebemotor und angeflaschtem Inkrementalgeber mit 8000 Impulsen/Umdrehung.
Die Verlegemimik sollte mit einem Schrittmotor und Gewindespindel passieren, wobei ein AVR die vom Inkrementalgeber kommenden Impulse durch ein programmiertes Teilerverhältnis auf den Verlegemotor bringen sollte. Im Flash des AVR hätten sich mehrere Parameter ablegen lassen. Ich hatte vor dem Ding den Drahtdurchmesser vor zu geben und den die notwendige Teilung selbst ausrechnen zu lassen. Wicklebreite währe eine Vorgabe gewesen usw.

Die PWM für den Spindelmotor mit IGBT lief schon ganz gut, an der Bremserei hatte ich noch gebastelt (wollte keine H Brücke bauen, sondern mit einem Motor Umpol-Relais umschalten und dann sanft anbremsen; im Umschaltmoment muß man natürlich den Saft auschalten).

..dann kam mit eine alte Kandulla in die Quere und so ist das Projekt liegen geblieben.
Bei dem Ding wird die Verlegerei mit einem verstellbaren Reibradgetriebe gemacht,
man wird wahnsinnig wenn man das einstellen will, da hat Guido Recht. Beim Wickeln von Röhenausgangstrafos muß man auch ständig zwischen 2 Durchmesseren wechseln, da würde amn andlig werden. Das ließe sic h mit der Prozessorgesteuerten Verlegerei natürlich prima lösen..

Gruß,

Holm
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003
13.09.2010, 20:08 Uhr
Rainer



Dem Guido seine Maschine gefällt mir ganz gut, ich denke mal mit der ollen Drehbank hab ich da ganz gute Voraussetzungen. Ein automatisches Verlegen ist sicher was feines, aber das muß dann auch 100% funktionieren, sonst hat man das ganz schnell umsonst gebaut... Ich gebe dem Guido recht, für die paar Spulen muß das von Hand gehen, sonst droht das Projekt nie fertig zu werden... Ich bin nicht so der AVR-Crack um sowas auf Mikroprozessorbasis zu starten. Ich werd mir mal Guidos Bilder näher anschauen, ein paar Skizzen mit Maßen vom Gesamtaufbau und auch von einzelnen Teilen der Drahtführung wären nicht schlecht. Da sind einige Dinge drann die könnte ich problemlos auf meiner CNC fräsen wenn ich vorher ne Zeichnung mache. Guido, gibts da irgendwas, auch wenn es nur gescannte Bleistiftzeichnungen sind?
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004
13.09.2010, 21:18 Uhr
Megabyte



mir gefällt Guidos Wickelmaschine auch sehr gut und steht auf meiner
Fertigungsliste, hatte aber auch noch an den Maßen gefehlt,
würde auch mich dafür Interessieren,sowie evt. Frässteilen.

Gruß

Helmut
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005
13.09.2010, 21:57 Uhr
Guido
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Avatar von Guido

Hallo Gemeinde,
nö, leider habe ich keine Maße von den einzelnen Teilen.
Wie auf meiner Seite ja geschrieben, habe ich das Grundgerüst dafür mal auf einem der seltenen Flohmärkte der DDR ergattert. Die war auch nicht komplett, einiges fehlte. So habe ich dann nach und nach immer mal wieder was gebaut, oft auch verworfen und immer habe ich das genommen was gerade in meinen Kisten verfügbar war. Angepasst wurde dann immer an den vorhandenen Teilen oder nach gefühlter Zweckmäßigkeit, so ging das immer weiter. Zeichnungen habe ich, wenn überhaupt, nur auf irgendeinen Zettel gekritzelt, die existieren natürlich nicht mehr.

Das einzigste was wirklich bedeutend ist, sind die Breite und Höhe für die Vorratsspulenträger. Diese sind ja standardisiert, müssen also passen.

Wenn gewünscht kann ich ja mal zum Zollstock greifen, was ist denn besonders interessant?

Guido
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Wer immun gegen ein Minimum an Aluminium ist, der hat eine Aluminiumminimumimmunitität.
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006
14.09.2010, 21:43 Uhr
Rainer



nach dem Betrachten der Bilder wären für mich ein paar Skizzen mit Maßen für die komplette Drahtführung interessant, also die Seitenteile, die Abstände der Achsen, die Rollenbreite, Durchmesser usw... Ist die untere Rolle welche dem Wickelkörper am nächsten ist verstellbar zu den anderen? Kommt der Draht über die Rolle drüber (von oben) oder geht der drunter durch? Sieht man auf den Phtos ziemlich schlecht, weil die Rolle so weiß ist....

Wie machst du die Drahtspule auf der Welle fest? Das ganze liegt ja nur in den oberen Langlöchern der Seitenteile auf. Das mit der Wirbelstrombremse über den Stepper gefällt mir gut, was für ein Poti nimmst du da? Nimmst du nur ein Spulenpaket oder hast du die in Reihe oder parallel geschalten?
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007
15.09.2010, 00:43 Uhr
Guido
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Avatar von Guido

Hallo Rainer,

Maße habe ich heute noch nicht, aber ein paar Fragen kann ich beantworten:

Die untere (weisse) Rolle ist nach oben und unten verstellbar, die lege ich immer möglichst dicht an den Trafo. Die Drahtführung mach ich mitunter verschieden, je nach Drahtstärke. Bei dickem Draht kommt der von unten und bei dünnem von oben über diese Rolle.
Die Drahtspule liegt wirklich nur in den Langlöchern. Bei dickerem Draht (so ab 0,4mm) bremse ich, bei dünnerem lege ich die Achse so ein, dass das Zahnrad auf der anderen Seite ist.
Die Wirbelstrombremse ist ein Druckermotor, ich glaube beide Wicklungen parallel und das Poti ca. 130Ohm (ein exotisches Teil aus der Bastelkiste). Das alles ist völlig empirisch entstanden.

Guido
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008
15.09.2010, 22:00 Uhr
Rainer



Das klingt schon mal gut! Kannst ja mal skizzieren und messen wenn du mal Zeit hast. Ich hab noch einige Linearführungen von ollen IBM-Nadlern, mit den Wellen und Zahnrädern könnte ich da schon was anfangen. Die restlichen Maße richten sich nach der Drehbank, nur was die Abstände der Rollen angeht und die Maße der Seitenteile, das würde ich dann nachbauen....
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