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Robotrontechnik-Forum » Technische Diskussionen » Was ist ein "DTK1"? » Themenansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000
22.12.2025, 00:57 Uhr
Xaar

Avatar von Xaar

Hallöchen!

Ich bin heute bei uns im Museum über ein Gerätchen "gestolpert", was ich so recht nicht zuordnen kann. Es steht kein Hersteller drauf, keine Seriennummer und keine weitere Angabe, aus der für mich hervor gehen könnte, wofür es genutzt wurde - nur auf der Vorderseite steht groß "DTK1" drauf:



Von der Fertigungsqualität her ist es augenscheinlich kein Gerät, was jemand alleine still und heimlich im Kämmerlein zusammengebaut hat - es wirkt schon wie ein industriell in Serie gefertigtes Gerät.

Ein paar Detailerläuterungen zum Äußeren: An der Gerätefront sind unter der dunklen Plexiglasabdeckung diverse Lichtschachtanzeigen verbaut. Auf der Oberseite ist ein, durch eine verschiebbare Abdeckklabe verdeckter Schacht vorhanden, der scheinbar eine Art "Erweiterungsmodul" aufnehmen kann - Steckverbinder im Gerät ist hier eine voll bestückte EFS39-Buchse. An der Hinterseite befinden sich rechts neben der fest angeschlossenen Netzzuleitungen zwei EFS15-Buchsen, die am Gehäuse mit "CALC" (linke Buchse) bzw. "MEM" (rechte Buchse) beschriftet sind (ist auf den Fotos nicht zu sehen).

Im Gerät selbst steckt ein EGS-Rahmen mit einem Trafo, einem Netzteilmodul und drei Platinen. Ganz links ist dabei scheinbar ein Einplatinen-Rechner gesteckt. Steckkartenformat ist schätzungsweise K1510, die Kontaktierung zum System läuft über eine voll bestückte EFS135-Buchse. Auf der EPR-Platine sind neben dem U880D als Prozessor insgesamt 6 EPROMs (beschriftet mit "LG St EPR" auf einem EPROM, "LGKS 103 19-08-86" + Prüfsummen auf den anderen 5 EPROMs) drauf, dazu 8 U202D, ein U855D, ein U857D, eine Z80A SIO/0 und diverse kleinere ICs.

Das ganze Gerät scheint etwa von 1982 zu sein - die auf der EPR-Platine verbauten ICs sind alle Baujahr 1981 oder 1982 und auch gibt es auf dem EGS-Rahmen einen Stempel, der auf das Jahr 1982 hindeutet. Nur die 5 EPROMs in der Mitte scheinen etwas neuer zu sein, zumindest deren Inhalt, wenn man ihrer Beschriftung Glauben schenkt.

Hat jemand von euch eine Idee, was das für ein Gerät sein könnte? Vielleicht eine Art Diagnose-Gerät für bestimmte Speichergeräte?

Viele Grüße, Karsten (Xaar)
--
Keyes: Mit Ihrer Handlungsweise riskieren Sie den Untergang der gesamten Menschheit!
Sline: Um den "American way of life" zu erhalten, will ich sehr gerne dieses Risikio auf mich nehmen.
(Aus: Spione wie wir)

Dieser Beitrag wurde am 22.12.2025 um 01:07 Uhr von Xaar editiert.
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001
22.12.2025, 05:56 Uhr
KK

Avatar von KK

Rate mal mit Rosenthal, DTK1 -> Digitale Transfer Konsole 1. Auf den ersten Blick könnte man denken, das ist ein Gerät zum Auslesen/Kopieren von Trommelspeichern oder ähnlichem. Aber da die beiden 15pol. Buchsen wohl die einzigen Schnittstellen zur Außenwelt sind, erscheint mir das eher unwahrscheinlich.
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002
22.12.2025, 08:35 Uhr
Rolli



Anhand der Teilenummer auf der/den Platinen sollte doch eine Zuordnung zu einem hersteller möglich sein. Vom BWS ist das Gerät schon mal nicht.
Leider sind die Informationen zu Teilenummernsystemen von Betrieben noch recht lückenhaft.
Bitte Fotos aller Platinen und sonstiger Teile mit den Teilenummern.
--
Wer Phantasie hat, ist noch lange kein Phantast

Dieser Beitrag wurde am 22.12.2025 um 08:37 Uhr von Rolli editiert.
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003
22.12.2025, 09:23 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger

Das Gerät ist von Zeiss, wird für's Auslesen der Speichermodule von Theodoliten benutzt.
Wir haben auch so eins im Rechenwerk, leider ohne Theodolit.
--
Kernel panic: Out of swap space.
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004
22.12.2025, 09:25 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger


Zitat:
KK schrieb
Rate mal mit Rosenthal, DTK1 -> Digitale Transfer Konsole 1.



Datentransfer- und Kontrollgerät 1.
--
Kernel panic: Out of swap space.
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005
22.12.2025, 09:49 Uhr
Xaar

Avatar von Xaar

Danke für den Hinweis!

Wisst ihr, für welche Geräte das verwendet wurde bzw. was daran als Peripherie angeschlossen werden konnte?

Ich hab' mal nach Bildern von Zeiss-Vermessungstechnik aus DDR-Zeiten gesucht und da einen Tachymeterautomat "RECOTA" gefunden, welches scheinbar Module hat, die von der Form her in den Modulschacht passen könnten:

https://www.bau-popp.de/pages/carl-zeiss-jena/tachymeter/recota.php



Links der Block vor der schwarzen Tasche. Allerdings könnte das auch ein Akku-Modul sein.

Die Leiterplattennummern passen auch zu Carl Zeiss. Ich werde morgen mal schauen, dass ich die alle abgelichtet bekomme - war leider auf meinen Fotos nicht mehr komplett erkennbar.

Die EPROMs würde ich auch auslesen wollen - muss aber erstmal schauen, ob das 2716 oder 2708 sind. Für letztere müsste ich erstmal meinen Adapter für die zusätzlichen -5V und +12V finden.

Viele Grüße, Karsten (Xaar)
--
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(Aus: Spione wie wir)
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006
22.12.2025, 09:56 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger


Zitat:
Xaar schrieb
Ich hab' mal nach Bildern von Zeiss-Vermessungstechnik aus DDR-Zeiten gesucht und da einen Tachymeterautomat "RECOTA" gefunden, welches scheinbar Module hat, die von der Form her in den Modulschacht passen könnten:



Treffer.
--
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