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01.12.2025, 17:56 Uhr
Lutz_II
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Ein Hallo in das Forum !
Zuerst möchte ich mich kurz vorstellen: Lutz Richter ist mein Name, wohnhaft bin ich in Dresden. Ganz neu bin ich allerdings nicht im Forum und ich lese hier öfter mit. Vor gut 10 Jahren habe ich mal eine Fragestellung zu Disketten einer Olivetti-Schreibmaschine gepostet, aber das ist inzwischen Geschichte ... okay, weiter:
Nach 46 Dienstjahren als Elektroingenieur bei der Deutschen Reichsbahn und der DB AG habe ich nun meinen Ruhestand angetreten. Das versetzt mich in die Situation mich wieder um Dinge / Hobbys zu kümmern, die ich schon immer mal vorantreiben wollte.
Eines davon ist ein Robotron EC1834. Von 1990 bis 1994 habe ich produktiv mit diesem Gerät gearbeitet. Dann stand irgend ein 486er auf meinem Schreibtisch und hat dem guten Robotron "die Show gestohlen". In den folgenden Jahren war er, obwohl der Woman Acceptance Factor (WAF) des vergilbten Gehäuse recht gering ist, zumindest noch Schaustück im Büro (Bild 01).

Ab und zu wurde er eingeschaltet. Man hörte dem Start der "großen" 40 MByte-Festplatte zu, spielte eine Runde Nibbles oder Gorillas (Bild 02) ... und widmete sich nach diesem Spaß wieder dem Alltag. Eines Tages war es auch damit vorbei - statt zu starten ... roch es nur noch etwas elektrisch verschmort aus dem Gerät ...

Das Netzteil war defekt - völlig klar. Diesbezüglich ist vieles wirklich gut im Web dokumentiert und so habe ich im April 2025 voller Optimismus die Reparatur gestartet, u. a.: - Feinsicherungen gecheckt - i.O. - Netzfilter gecheckt - i.O. - Lüfter gecheckt - i.O. - Gleichrichterdioden V16 geprüft - i. O. - alle Elektrolytkondensatoren getauscht (man kennt das, die Dinger trocknen manchmal aus ...) - Schalttransistor SU169 auf der Platine RPS5 geprüft - defekt - DAS muss der Fehler sein! Ersetzt - denkste. - Alle B3370 gegen LM337 ersetzt - kein Erfolg. - Transistor V8 (SF826D) auf der Grundplatine ersetzt - kein Erfolg. An dieser Stelle ... habe ich aufgegeben. Vielleicht kommt man mit einem Oszillografen weiter, wenn man die Meßspitzen an die wichtigen Anschlüsse der B260 hält ... Leider besitze ich keinen Oszillografen.
Außerdem wollte ich mich auch nicht am Netzteil "verzetteln", sondern den EC1834 wieder beleben. Also habe ich das Innenleben eines aktuellen ATX-Netzteils in das Gehäuse des Robotron-Netzteil verfrachtet. Dabei habe ich darauf geachtet, das Netzteil-Gehäuse möglichst wenig zu verändern, damit man später immer noch das Robotron-Innenleben wieder einsetzen kann. Einige zusätzliche kleine Löcher für die Befestigung der Platine waren nötig, mehr nicht. Netzfilter und Lüfter im Netzteil sind immer noch original Robotron (Bild 03) Mit der Stromversorgung aus dem so wieder hergestellten Netzteil ist der EC1834 sofort gestartet.

Hier die Eckdaten: - hergestellt 1990 in Karl-Marx-Stadt Hardware: - Hauptplatine mit 2 ISA-Steckplätzen und Co-Prozessor 8087 - Speichererweiterung auf 640 kByte RAM - COL-Bildschirmkarte und Monitor K7233.51 - HDC-Steckkarte und eine MFM-Festplatte 40 MByte - FDC-Steckkarte mit einem Diskettenlaufwerk K5601 sowie einem 3,5"-720 KByte-Diskettenlaufwerk - Centronics-Schnittstellenkarte (der zugehörige Nadeldrucker ist leider abhanden gekommen) - ISA-Steckkarte mit einer seriellen Schnittstelle, angeschlossen ist eine serielle Microsoft-Maus - ISA-Steckkarte Future-Domain-SCSI-Controller 950 (Bild 04) mit einer 4 GByte großen IBM-SCSI-Festplatte (Bj. 1997) - Und: Auf einem Slotblech habe ich den beim EC1834 typisch fehlenden Reset-Taster nachgerüstet (Bild 05).


Software: - MS-DOS 5.0 und DCP 3.3 (nicht installiert) - Windows 3.0 - Word für DOS, Version 5 - TP V2.2 und Wordstar 6.0 Rev. E - REDABAS-3 Version 1.00 und dBase III PLUS Version 1.1 - Multiplan Version 3.0 und MS-Chart Version 3.0 - TBASIC V1.0 und TPASCAL V3.20D - Norton-Commander Version 3.0 und Norton Utilities Version 6.00 Von der gesamten Software habe ich Diskettenabbilder und zum Teil noch Originaldisketten.
Die faktisch maximale Ausstattung des EC1834 ist schnell erklärt: Ich habe tatsächlich bis 1994 mit diesem Gerät gearbeitet. Schnell war die 40 MByte-Festplatte voll, weitere Speicherkapazität musste her. Es waren damals eine vielleicht 200 MByte große SCSI-Festplatte und der SCSI-Adapter verfügbar. Die 4 GByte große SCSI-Festplatte habe ich erst später eingesetzt ... Das 3,5"-Diskettenlaufwerk (mit 5,25" Einbaugröße ...) war überaus wichtig für den Datenaustausch mit meinen Kollegen, welche bereits AT-Computer auf dem Schreibtisch stehen hatten. Irgendwo konnte ich es gebraucht erstehen und habe damit das zweite K5601 ersetzt ...
Ein paar Handgriffe am Rechner sind noch offen: Auf der Tastatur ist die "PRT SC"-Taste beschädigt. Diese muss ich noch instandsetzen. Um den Monitor K7233.51 zu schonen, möchte ich (wie hier auch im Forum beschrieben und diskutiert) einen Adapter für ein Display zum Einsatz bringen. Und dann wird das Gerät wieder auf meinem Schreibtisch stehen, der Erinnerungen wegen, wird nur selten in Betrieb sein. Falls dann jedoch wieder einmal Besuch Windows 11 und seine Macken zum Thema macht ... führe ich Windows 3 vor :-)
Letztlich ... möchte ich das (immer noch defekte ...) Innenleben des Robotron-Netzteil an einen interessierten Mitstreiter abgeben. Ich werde es selbst nicht mehr instandsetzen / zum Einsatz bringen. Es enthält immer noch jede Menge originale Bauteile (z. B. die Trafos, Schaltkreise, Optokoppler usw.) sowie viele neue Bauteile, z. B. eben die ersetzten Elektrolytkondensatoren (Bild 06, 07, 08). Für eine kleine Abfindung von 10,- € zuzüglich Versandkosten von 5,49 € kann es gern den Besitzer wechseln. Bei Interesse bitte PN.



Außerdem habe ich noch eine EC1834-Hauptplatine abzugeben. Sie hat nur EFS-Steckplätze, der Co-Prozessor 8087 ist nicht bestückt. Es ist über 30 Jahre her, dass die Platine letztmalig benutzt wurde. Folglich muss man sie auch als defekt einordnen (Bild 09, 10, 11). Für eine kleine Abfindung von 8,- € zuzüglich Versandkosten von 5,49 € kann auch sie es gern den Besitzer wechseln. Bei Interesse bitte PN.



Mit freundlichen Grüßen, Lutz |