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Autor Thread - Seiten: -1-
000
16.09.2025, 11:15 Uhr
Rolli




Im Schaudepot Sömmerda wurde ein unbekanntes Teil, Segment einer Typenwalze, aufgefunden (sechs Ringe je 96 Zeichen; Zahlen und die meisten Grußbuchstaben sowie einige Sonderzeichen doppelt; da-121mm; di=89mm).
Vermutlich stammt es vom PD478, aber nicht sicher.
Wer kann das Teil zuordnen?
--
Wer Phantasie hat, ist noch lange kein Phantast

Dieser Beitrag wurde am 16.09.2025 um 11:19 Uhr von Rolli editiert.
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001
16.09.2025, 14:27 Uhr
erbe



Dem Bild nach zu urteilen, sollte es ein Teil der Druckwalze (Typenwalze) sein.
Dieser Beitrag wurde am 16.09.2025 um 14:28 Uhr von erbe editiert.
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002
16.09.2025, 14:49 Uhr
Rolli



Das ist schon klaro, aber von welchem Gerät?
--
Wer Phantasie hat, ist noch lange kein Phantast
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003
16.09.2025, 18:04 Uhr
Rolli



Anhand der auf dem Segment befindlichen Zeichen ist das Teil dem Paralleldrucker PD478 / EC7031 zuzuordnen.
--
Wer Phantasie hat, ist noch lange kein Phantast
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004
16.09.2025, 18:34 Uhr
Bert



Ich kann mir gerade gar nicht vorstellen, wie das funktionierten soll. Wenn man den Ring auf's Papier drückt, werden ja gleich sechs gleiche Zeichen nebeneinander gedruckt.
Wenn man das Papier mit einem Stempel andrückt, kann man zwar ein Zeichen drucken, aber dann braucht man ja die anderen Typen nicht...
--
Viele Grüße,
Bert
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005
16.09.2025, 19:24 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger


Zitat:
Bert schrieb
Wenn man den Ring auf's Papier drückt, werden ja gleich sechs gleiche Zeichen nebeneinander gedruckt.



Der Ring wird nicht aufs Papier gedrückt, der dreht sich nur hinter dem Papier.
Von Vorn schlagen stellenspezifische Hämmer zu.
--
Kernel panic: Out of swap space.
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006
16.09.2025, 20:05 Uhr
Rolli



26 solche Segmente bilden die Typenwalze von 156 Druckstellen/Zeile. Jeder Druckstelle ist ein Druckhammer zugeordnet, der bei Bedarf das Papier und das Farbtuch gegen die jeweilige Type drückt. Die Druckhämmer sind in Blöcken von acht Stück gruppiert.

--
Wer Phantasie hat, ist noch lange kein Phantast
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007
16.09.2025, 22:20 Uhr
Egon



Im Paralleldrucker 478 war für jede Druckstelle ein Elko von 4700µF/70V der die extreme Energie für den Druckmagnet
bereitstellte. Es gehörte zur täglichen Wartung das Druckbild zu kontrollieren, alle 156 Zeichen sollten so gut als
möglich auf einer Linie liegen. Dazu hatte der Drucker einen internen Testdruck und es war die Aufgabe die Flugzeiten
der Druckhämmer so einzustellen das eine gerade Zeile auf das Papier kam. Dazu dienten die 8 kleinen Korrekturschrauben
auf dem Druckmodul. Wenn man mal fremde Ausdrucke zu sehen bekam konnte man gut abschätzen ob die Techniker Ahnung hatten
oder auch nicht. Mir war dieser Drucker nie sympatisch, Farbtuch wechseln, Walze reinigen, Staub aussaugen, Magnetkupplungen
reinigen in der großen wöchentlichen Wartung und man sah aus wie ein Schwein egal wie gut man sich schüzte.
Grüße Egon
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008
17.09.2025, 09:55 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger


Zitat:
Rolli schrieb



Das abgebildete Hammermodul ist vom 478 oder vom 475?
Oder in beiden verbaut?
--
Kernel panic: Out of swap space.
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009
17.09.2025, 11:28 Uhr
Rolli



Das ist vom 478.
Das Modul vom 475 haben wir aber auch.
--
Wer Phantasie hat, ist noch lange kein Phantast
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010
17.09.2025, 19:03 Uhr
Bert



Ok, so ganz parallel haben diese Drucke also nicht gearbeitet.
Wenn ich das richtig sehe, wurden z.B. alle Nullen einer Zeile gleichzeitig gedruckt, anschließend die Einsen und dann die Zweien.

Ich versuche mir gerade die unterschiedlichen Geräusche des Druckers vorzustellen.
Jeweils ein Blatt gefüllt mit:

Quellcode:

ABC...XYZ
...
ABC...XYZ


vs.

Quellcode:

AAA...AAA
BBB...BBB
...
YYY...YYY
ZZZ...ZZZ


--
Viele Grüße,
Bert
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011
17.09.2025, 19:54 Uhr
Rolli



richtig erkannt!!!
--
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012
19.09.2025, 15:11 Uhr
Rolli



So sehen die Teile beim PD475 aus:
Druckhammermodul für neun Hämmer:

Typenwalzensegment:

--
Wer Phantasie hat, ist noch lange kein Phantast

Dieser Beitrag wurde am 19.09.2025 um 15:43 Uhr von Rolli editiert.
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013
19.09.2025, 15:17 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger


Zitat:
Bert schrieb
Ich versuche mir gerade die unterschiedlichen Geräusche des Druckers vorzustellen.
Jeweils ein Blatt gefüllt mit:

Quellcode:

ABC...XYZ
...
ABC...XYZ




Gleichmäßiges Geprassel.


Zitat:


Quellcode:

AAA...AAA
BBB...BBB
...
YYY...YYY
ZZZ...ZZZ




Maschinengewehr.
--
Kernel panic: Out of swap space.
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014
19.09.2025, 17:04 Uhr
Relaiskontakteputzer



Danke für die interessanten Einblicke. Erinnert mich an das Druckbild der Kontoauszüge zu DDR-Zeiten...
Dieser Beitrag wurde am 19.09.2025 um 19:51 Uhr von Relaiskontakteputzer editiert.
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015
19.09.2025, 20:33 Uhr
Egon



...Ich versuche mir gerade die unterschiedlichen Geräusche des Druckers vorzustellen...

Naja, das Grundgeräusch im Rechnerraum war vorrangig immer ein relativ lautes rauschen.
Wenn unser EC1022 voll beschäftigt war und die Bediener die zahlreichen Geräte gut vorbereitet hatten
dann wurde es aber auch mal richtig laut.
Wenn z.B. die Lohnrechnung oder Materialwirtschaft für den nächsten Blockstillstand im Kraftwerk gerechnet
wurde dann haben schon mal alle den Raum verlassen um dem Krach zu entgehen.
Wir hatten drei 478er Drucker, drei Lochkartenleser, 16 Bandgeräte.
Der Rechner selber erzeugte durch unzählige Lüfter Überdruck, die Kartenleser und Bandgeräte Unterdruck und
die Drucker das mechanische hämmern auf die Walze und den lauten Papiervorschub mit den Magnetkupplungen für
den Leporelloantrieb. Das war schon nervend wenn in jedem Kartenleser 2000 Lochkarten lagen die nur sporadisch
eingezogen wurden, die 16 Bandgeräte jeweils das Band nur cm-Weise gelesen oder beschrieben haben und die Drucker
mit jeweils 2000 Blatt A3 quer 2 oder 3 lagig bestückt gedruckt haben.
Dazu dann noch das Rauschen der Klimaanlage die die Luft von unten durch Löcher im Fußboden nach oben gedückt hat.
Wir hatten z.B. alle Lochplatten im freien Raum entfernt und nur unter den Geräten platziert. Ohne diese Maßnahme
waren die weiblichen Bediener ständig an Blasenentzündung erkrankt wegen der kalten Luft von unten.
Insgesamt war das alles nicht so schön wie es sich manche vorgestellt haben die unbedingt so einen Arbeitsplatz
haben wollten.

Grüße Egon
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016
22.09.2025, 11:40 Uhr
Rolli



Laut Ersatzteilkatalog gibt es vom Druckhammermodul zwei zueinander gespiegelte Baugruppen, um die Druckhämmer lückenlos aneinanderreihen zu können.

Laut Ersatzteilkatalog gibt es vom Typenwalzensegment zwei verschiedene Teile. Dadurch konnten die Zeichen wie folgt in der Zeile angeordnet werden:
123
A_A
_A
B_B
_B
--
Wer Phantasie hat, ist noch lange kein Phantast

Dieser Beitrag wurde am 22.09.2025 um 11:44 Uhr von Rolli editiert.
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