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Autor Thread - Seiten: -1-
000
17.07.2025, 20:56 Uhr
Wingman



Guten Abend,

ich bin neu, nicht im Umfeld der Elektronik, aber in diesem Forum.
Mein Name ist Elias, bin 30 Jahre alt und von Beruf Techniker in Industrieelektronik. War nach meiner Ausbildung mehrere Jahre in der Instandhaltung, Reparatur und Modifikation von industriellen Geräten und Komponenten eines Grossunternehmens in den alten Bundesländern tätig, habe dort auch meine Technikerausbildung gemacht.

Mein Erscheinen hier ist einem Hinweis geschuldet, welchen ich über ein Forenmitglied aus einem artverwandten Forum erhalten habe. Nach seiner Einschätzung sollte es in diesem Forum eher möglich sein an die gewünschten Informationen zu kommen.


Ich suche ein Listing über alle jemals erstellten Dokumente, Zeichnungen, Schaltpläne usw. welche das Prozeßleitsystem "audatec" betreffen und die ich mit meinen vorhandenen abgleichen könnte. Es geht mir dabei nur um die Überprüfung der Vollständigkeit meiner Dokumententionen.
Wenn es hier Forenmitglieder geben sollte, welche Zugriff auf ein solches Listing hätten, ich wäre sehr daran interessiert. Ein entsprechender Link oder Kontakte sind erbeten.


Elias

Dieser Beitrag wurde am 17.07.2025 um 20:57 Uhr von Wingman editiert.
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001
18.07.2025, 10:32 Uhr
Ronny_aus_Halle
Moderator


Hallo,
und Herzlich willkommen hier im Forum.
Die Frage ob deine Unterlagen vollständig sind, kommt sehr auf die Sichtweise an, vermutlich würde ich aber sagen das er es eher nicht der Fall ist. Das liegt aber Primär daran das es nicht den einen Unterlagensatz gibt. Und zum anderen das bestimmte Unterlagen nur besonderen Personenkreise zur Verfügung standen. Und Entwicklerunterlagen noch seltener sind. Dann gibt es ja auch noch die Tatsache das es Unterschiedliche Versionen der Anlagen gibt, was auch noch mal unterschiedliche Dokumente zur Folge hat.

Gerne können wir aber mal schauen was Du für Unterlagen hast und wo dir noch welche Fehlen. Auch würde ich mich freuen mehr über dein Ansinnen zu erfahren. Gerne kannst Du uns mal im Rechenwerk besuchen. Wir haben definitiv viel Unterlagen dazu da, auch zu unterschiedlichen Versionen der Anlage. Schön wäre es auf jeden Fall wenn in deine Unterlagen ja auch was dabei ist was wir noch nicht haben.

Mit besten Grüßen,
Ronny

--- Rechenwerk Halle ---

Dieser Beitrag wurde am 18.07.2025 um 12:32 Uhr von Ronny_aus_Halle editiert.
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002
18.07.2025, 10:35 Uhr
ambrosius



Willkommen hier im Forum. Zur Audatec kann ich Dir zwar leider nichts beitragen, aber da gibt es kompetente Mitglieder hier.
--
viele Grüße
Holger
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003
18.07.2025, 11:01 Uhr
P.S.



@Wingman
Audatec - da steht eine komplette Anlage vom VEB Geräte- und Regler-Werke Teltow im Industriemuseum Teltow -> https://imt-museum.de/de/home.
Dort gibt es sicherlich im Archiv auch noch Unterlagen ...

Das Wissen der Menschheit gehört allen Menschen! -
Wissen ist Macht, wer nur glaubt, der weiß nichts! -
Aber - Unwissenheit schützt vor Strafe nicht! -
Gegen die Ausgrenzung von Unwissenden und für ein liberalisiertes Urheber-, Marken- und Persönlichkeitsrecht!
PS
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004
18.07.2025, 11:02 Uhr
Klaus



@Elias
Hallo und willkommen im RT-Forum.
Wohnort BLK? … interessant…. Ich auch

Ich weiß nicht, ob Du schon mal die Hauptseite von Robotrontechnik durchstöbert hast.
Hier sind einige Infos zu audatec zu finden.
z.B:
https://www.robotrontechnik.de/index.htm?/html/computer/audatec.htm
https://www.robotrontechnik.de/index.htm?/html/sonderbeitraege/thierbach.htm
Auch einige Namen, von den Hobbyfreunden, die sich intensiver damit beschäftigen.

Mich interessiert mal, was einen 30- jährigen dazu bewegt, sich mit so einem Monster Leitsystem „audatec“ zu beschäftigen.

Selbst kann ich nichts dazu beitragen, auch wenn das audatec damals in unserer Firma im Einsatz war. Ich hatte damit nie direkt etwas zu tun. Nur einige Rangierungen um die Messungen ans audatec anzubinden.

Viele Grüße,
Klaus
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005
18.07.2025, 17:09 Uhr
Wingman



Hallo,

ich bin nicht der Foren-Hai, der seine wenige freie Zeit am PC sitzend das Leben im Forum mitkommentiert.
Allen hier erfolgten Rückmeldungen sage ich erst einmal Danke und ich werde versuchen entsprechend zusammenfassend zu antworten.

@Klaus
Wenn BLK = Burgenlandkreis für Dich territorial bedeutet, dann sind wir wirklich so gut wie "Nachbarn".
Nun ist es so, daß ich erst seit 2021 wieder in den neuen Bundesländern gänzlich heimisch bin. Vorher war ich jahrelanger vierzehntägiger Pendler in Richtung Schwabenland, 700km hin, 700km zurück. Seit einigen Jahren aber sind die Personalmanager auch hier in den neuen Bundesländern zur Einsicht gekommen, daß man sehr gute Fachkräfte rekrutieren und halten muß, um nicht den Anschluß in der Industrie V2.x oder höher zu verlieren. Eine dieser Möglichkeiten ergriff ich und es gab sehr sehr viele Freudentränen meiner Freundin, als ich ihr offerierte, daß wir nun täglich zusammen frühstücken "könnten", nicht nur aller vierzehn Tage. Und nur kurz erwähnt, meine ehemalige Perso-Cheffin hatte das blanke Entsetzen im Gesicht, vor Augen welches Loch ich in der Firma mit meinem Abgang reiße. Was dann auf den Tisch gelegt wurde war sehr verlockend aber Heimat ist nun mal Heimat und das kompensiert nicht ein Schein mehr in der Hand.
Hat nichts mit der Thematik hier zu tun, ich wollte es nur mal erwähnen.


Die Seiten von "robotrontechnik.de" habe ich diesbezüglich natürlich vorher inhaltlich druchgesehen. Nur sind diese leider sehr lückenhaft und von der Hardware, welche ich von diesem System stehen habe gibt es keine Silbe dort, nicht mal eine Erwähnung darüber.


"Mich interessiert mal, was einen 30- jährigen dazu bewegt, sich mit so einem Monster Leitsystem „audatec“ zu beschäftigen."

Also daran ist mein Vater Schuld, er hat 2018 eine komplette Anlage (Minimalausführung) aus einem Lager eines Technikums eines global agierenden Unternehmens zum Selbstkostenbeitrag vorm Schrotthändler gerettet. Und das nur Zufall, weil er zu der Zeit dort mit Ingenieuren dieses Unternehmens auf Abordnung Projektarbeit gemacht hat (ehemaliger DDR-BMSR-Ingenieur).
Wie ich aus den beiliegenden Unterlagen rauslesen konnte, war diese "Minimal-audatec-Anlage" von 1991 bis 1993 in diesem Technikum aufgebaut und wurde von einer Arbeitsgruppe analysiert und mit den damals am Markt befindlichen äquivalenten Systemen verglichen. Was man damit bezweckte ... ? Es gibt davon einen ca. 1800-seitigen gebundenen Bericht, incl. Anhang A und Anhang B, die nochmals gute 900 Seiten beinhalten. Wo die Komponenten dafür herkamem (Kauf, Demontage, Treuhandüberlassung oder was auch immer) lässt sich nicht aus dem Bericht entnehmen. Interessant ist jedoch, die haben da richtig tief in das System reingeschaut, Anhang A ist überwiegend der Thematik Verfügbarkeit, Ausfallhäufigkeit und Händelbarkeit gewidmet. Anhang B beleuchtet technische Belange und geht sehr tief in die elektronische Ausführung, inbegriffen sind Vorschläge zur Erhöhung der Verfügbarkeit (Hardwareänderungen) und des EMV-Schutzes.
Bis 2018 standen die Komponenten ausrangiert in einem Lager, incl. großem Zubehörarsenal.
Mein Vater hat, als der das ganze Arsenal "nach Hause" geholt hatte und Rentner wurde, begonnen sich damit zu beschäftigen. Mir hat er die Mitarbeit immer damit schmackhaft machen wollen, dass sich dann später sein Enkel auch für interessieren könnte. Aus dem ENKEL wurde eine ENKELin, ob sie dann mal im entsprechenden Alter dafür einen Blick übrig hat? Irgendwann, mit Aufkommen der ersten Probleme habe ich dann unterstützt. Deshalb auch mein Nick "Wingman" (Flügelmann).


@P.S.
Ich habe die Planung das Industriemuseum in Teltow zu besuchen, allein die fehlende Zeit hindert mich daran.


@Ronny_aus_Halle
Ich wollte niemanden in "Bewegung" versetzen wie Du es umschrieben hast, bevor Du die Änderungen Deines Textes vollzogen hast, dessen Original ich mir abgespeichert habe.
Hilfe ist für mich Hilfe und soll nicht eine Bringeschuld generieren.
Der Sinn meiner Anfrage war, ich wollte eigentlich nur wissen, ob es ein Listung pauschaler Dokumentationen über dieses System gibt, die grundsätzlich mit jeder Anlage mitgeliefert wurden.
Die Unterlagen, welche mein Vater mitgebracht hat, die haben den Umfang einer großen Anzahl Ordner und in Summe von vielleicht mehreren tausend Seiten, z.Bsp. Systembeschreibung bis ins Kleinste, Systembaugruppenbeschreibungen, Elektronikpläne, Signalpläne, Buspläne, Belegungs- und Verdrahtungspläne von Feldschränken, mechanische Zeichnungen und so weiter. Von den Softwareumfängen fange ich hier nicht erst an. Die dem Projekt zuzuordneten Ordner konnten wir fast gänzlich von dem gesamten Block trennen.
Als total relevant haben sich mehrere handschriftlich zusammengestellte Ordner erwiesen, die hat vermutlich ein Ingenieur der damaligen Arbeitsgruppe erstellt. Gleiches betrifft die Dokumentationen der Hard- und Software über den PSK-Schrank (Prozess-Simulations-Komponente).
Das Ansinnen meines Vaters war und ist es sich damit zu beschäftigen und irgendwann mal ein eigenes Projekt auf diesem System in Verbindung mit dem PSK-Schrank zu generieren, was auch immer es beinhalten sollte? Ich bin nur Unterstüzer und Input-Bringer, Problem-Löser.

Einen Besuch im Rechenwerk fasse ich nicht ins Auge, mein Vater war 2019 und 2023 mal dort und hat sich ein Bild über das dort stehende System gemacht. Ernüchternd wenn ich mir seine gemachten Aufnahmen ansehe.


Dies sollte erst einmal genügen.
Elias
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006
18.07.2025, 20:16 Uhr
Klaus



Hallo Elias,

ja… Burgenlandkreis

Danke für Deine interessanten Zeilen. Die Pendelei ist mir zum Glück mein ganzes Arbeitsleben erspart geblieben. Bin immer sesshaft geblieben, auch wenn man hier im Osten immer schlechter bezahlt wurde (wird). Autofahren hasse ich sowieso… nur notwendiges Übel, vor allem, wenn man auf dem Lande wohnt.
Aber nun bin ich im wohlverdienten Ruhestand

Nochmal kurz zum Thema audatec.
Ich kann da nix beitragen.
Habt ihr ernsthaft solche Schränke bei Euch zu Hause stehen?
Da brauchst Du doch ein eigenes Kraftwerk

Aber jetzt mal ernsthaft:
So ganz verstehe ich Deine „Probleme“ jetzt nicht.
Du bist doch im richtigen Forum gelandet und ja hier gibt es oft ein Geben und Nehmen und Ronny hatte ja schon geschrieben, dass es sicher für beide Seiten klasse wäre, wenn Unterlagen, Software, Wissen und evtl. auch Hilfe bei der Hardware ausgetauscht würde.
Wenn Dein Vater sich schon intensiver mit so einem System beschäftig hat, könnten die Bastler in Halle evtl. auch Infos brauchen oder umgekehrt.

Gerade auch Unterlagen, Software u.s.w. sollten abgeglichen werden, denn es kann sicher nie schaden, wenn so etwas unabhängig an zwei Orten gelagert wird. Man weiß ja nie….

Entscheiden müsst Ihr das natürlich selbst.
Ich bin jedenfalls froh, dass es das Forum und die vielen netten und hilfsbereiten Hobbyfreunde gibt. Es sind so Freundschaften, schöne Bastelprojekte entstanden und Hilfe bzw. Tipps für Reparaturen gibt es zu Hauf.
Es gibt auch andere Foren, gespickt mit Schlaumeiern, die bei jeder evtl. naiv gestellten Frage gleich ein Fass aufmachen.

Also kurz gesagt, tut Euch mit den Leuten aus Halle zusammen und bastelt vielleicht gemeinsam an dem seltenen audatec-System.
Wenn Du zum audatec im Rechenwerk „Ernüchternd“ schreibst… dann ist das doch ein Grund mehr Hilfe zu leisten, oder?
Bedenke, dass dort nicht nur audatec ein Thema ist. Viele hunderte andere Gerätschaften wollen auch betreut, gewartet, repariert werden, um sie möglichst der Nachwelt zu erhalten.

Viele Grüße,
Klaus

Dieser Beitrag wurde am 18.07.2025 um 20:20 Uhr von Klaus editiert.
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007
19.07.2025, 11:17 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger


Zitat:
Wingman schrieb
Die Seiten von "robotrontechnik.de" habe ich diesbezüglich natürlich vorher inhaltlich druchgesehen. Nur sind diese leider sehr lückenhaft und von der Hardware, welche ich von diesem System stehen habe gibt es keine Silbe dort, nicht mal eine Erwähnung darüber.



Es ist davon auszugehen, dass alle Geräte, die wir im Rechenwerk haben, sowie alle, zu denen wir Dokumentationen haben sowie alle, die in unserer verfügbaren Literatur bzw in Messprospekten erwähnt wurden, auch auf der Website beschrieben sind.

Was für Geräte hast Du denn?
Ist Dein Projekt irgendwo veröffentlicht?



Zitat:
Einen Besuch im Rechenwerk fasse ich nicht ins Auge, mein Vater war 2019 und 2023 mal dort und hat sich ein Bild über das dort stehende System gemacht. Ernüchternd wenn ich mir seine gemachten Aufnahmen ansehe.



Bei uns funktionieren zwei PSR, der STRAP, zwei FDE, die DSS, zwei KE, zwei IBE, PG, SE und A6402. Wir sind stolz, so weit gekommen zu sein.
Dass die BSE nicht läuft, liegt daran, dass wir den Schrank in entkerntem Zustand (ohne Leiterplatten, alle Kabel abgeschnitten) bekommen hatten, wir den also quasi noch mal bauen müssen. Was mangels passender EPROMs schwierig wird.
Wenn wir von irgendwo einen vollständigen BSE-Schrank und einen kompletten Firmwaresatz kriegen würden, wäre die Anlage schnell wieder am Laufen.

Die Geschichte der Anlage im Rechenwerk findest Du hier:.
https://www.robotrontechnik.de/index.htm?/html/sonderbeitraege/thierbach.htm
konkret hier:
https://www.robotrontechnik.de/index.htm?/html/sonderbeitraege/thierbach.htm#audatec

Auf der F60-Förderbrücke in Lichterfeld steht auch eine Audatec, die versuchen wir seit mehreren Jahren in Minimalform museal wieder zum Leben zu erwecken. Zwei PSR, DSS und FDE laufen dort wieder.

Sind alles Arbeiten, in die man Jahre seiner Freizeit versenken kann und in die wir auch schon Jahre unserer Freizeit versenkt haben.

Seit der letzte GRWler vom Museum Teltow in den Ruhestand gegangen ist, sind wir im Rechenwerk vermutlich die einzigen, die sich aktiv mit Audatec beschäftigen.
Wir kennen die Literaturbestände des IMT und von der F60, da gibts bezüglich Audatec nichts unerforschtes mehr.

--
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008
19.07.2025, 21:16 Uhr
sylvi



Hallo Elias,
willkommen im Forum, dein Bericht liest sich sehr interessant. Habt ihr die EPROM-Inhalte eurer Anlage gesichert? Die werden mit der Zeit vergesslich.
lg
sylvi
--
Meine Uhr ist eingeschlafen
Ich hänge lose in der Zeit
Ein Sturm hat mich hinausgetrieben
Auf das Meer der Ewigkeit
Asyl im Paradies, Silly
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009
28.07.2025, 20:09 Uhr
Wingman



Hallo,

ich habe momentan sehr wenig Zeit aber heute ist etwas Luft fürs Antworten.

@Klaus
Ja haben wir, mein Vater hat eine komplette Anlage stehen und bis jetzt ist davon noch nichts angeschlossen bzw. unter Spannung gesetzt. Das Kraftwerk muss also dafür noch nicht hochgefahren werden.

Es haben sich jede Menge an Problemen angehäuft, u.a. sind mehrere der Netzteile (5V und 12V) trotz langwährender und langsamer Formierung nicht mehr funktionsfähig (Nicht verwunderlich, das stand ja jahrelang nur rum.). Bei einem davon (12V) ist der Übertrager-Trafo primär zu sekundär in Rauch aufgegangen, das bedeutet Totalschaden. Das zweite Netzteil (5V) fängt bei einer Belastung von ca. 49% des auf dem Typenschild aufgedruckten Stromes an zu pumpen. Ich habe das mit meinem Oszi mal aufgezeichnet, so ein Verhalten kannte ich bisher aus meiner Tätigkeit noch nicht. Die Spannung bricht für einige µSek. komplett zusammen, erholt sich dann wieder und so geht es permanent, die Intervalle werden immer kürzer bis das Netzteil völlig versagt. Nach einer Ruhephase und Netztrennung funktioniert das Netzteil wieder, bis der Strom wieder über ca. 49% ansteigt. Konnte ich mehrfach nachvollziehen, da ich das Netzteil mittels elektronischer Last beansprucht hatte. Ich bin noch nicht auf die Ursache dafür gestoßen, vermutlich ein thermischer Effekt eines sterbenden oder alternden Halbleiters? Mein Vater hat jetzt die Aufgabe entsprechenden Ersatz zu beschaffen.

Dann habe ich mich um den Prüf- und Service-Schrank gekümmert. Leider wurden dort Komponenten geplündert (warum auch immer?), u.a. der darin befindliche PC und mehrere Karten des dort eingebauten K1520-Systems. Glücklicherweise lagen im Schrank unten zwei Ordner mit Unterlagen, einige EPROM's, mehreren 5 1/4" Disketten, Verbindungsleitungen etc. Mit Hilfe der Ordner konnte ich, zeitaufwendig, erst einmal theoretisch nachvollziehen, wie die Hardware im Schrank vor der "Plünderung" aufgebaut war. Nur kannte ich dieses K1520-System überhaupt nicht aber über eine Recherche im Netz konnte ich die Dokumentensammlung von Holm Tiffe finden und so war es mir möglich mich darin einzulesen, was die Funktionsweise dieses Systems betrifft. In der Innenverdrahtung, speziell auf der Rückseite des K1520-Systems war wild umverdrahtet worden, also habe ich die Verdrahtung mit den Schaltplänen abgeglichen und blinde nicht verwendete Drähte entfernt. Eine zeitaufwendige Arbeit war das.
Die nicht mehr vorhandenen K1520-Karten konnte ich über die in den Schaltplänen vorhandenen Nummern lokalisieren und mein Vater hat diese bei Ebay geordert. Wie prüfen ob die auch funktionieren war dann die große Frage. Also einen A5120 bei Ebay auch noch gekauft, der lief sogar gleich und damit die gekauften Karten mittels Quertausch getestet, soweit dies möglich war.
Nächste Hürde, die Koppelkarte für die Peripherie fehlte auch. Nicht beschaffbar, weil nicht im K1520-Sortiment vorhanden. Die wurde damals vermutlich Projektbezogen für den Prüfschrank entwickelt und hergestellt (meine Annahme, kann auch anders sein). Da Schaltplan davon vorhanden war habe ich die nachgebaut.
Der fehlende PC ist ein PC1715 gewesen, den hat mein Vater irgendwo aufgetrieben. Hat allerdings nichts gebracht, weil in dem PC1715 eine Schnittstellenkarte fehlte. Über einen USER eines anderen Forums konnten wir dann den PC1715 komplettieren.
Der PC1715 lief, die Hardware war wieder komplett ersetzt, aber für die drei Steckplätze der K1520-CPU-Karte fehlten die EPROM's. Neun EPROM's hatte ich im Schrank vorgefunden, die ich zuordnen musste. Glücklicherweise hat die jemand damals mit Bleistift beschriftet und es ist so, daß es drei verschiedene Versionen für die K1520-CPU-Karte gibt. Jede der drei EPROM-Versionen koppelt sich mit dem PC1715 nach Start der Service-/Prüf-Routinen. Was genau die Unterschiede sind entzieht sich mir momenten, ich konnte bislang keine erkennen. Der Prüf- und Servics-Schrank funktioniert jedenfalls wieder, explizit genutzt zur Fehlersuche/Analyse an audatec-Karten wurde er aber noch nicht.

Zur Zeit herrscht Stillstand, weil weder mein Vater noch ich die entsprechenden tiefgründigen Kenntnisse besitzen, um den PSK-Schrank (Prozess-Simulations-Komponente) instand zu setzen. Ohne diesen Schrank läuft das audatec-System vermutlich nicht, wenn es dann mal wieder laufen sollte. Dieser stammt zu 100% nicht von GRW Teltow, weil alleine die Dokumentation und die Schrankausführung auf Westdeutsche Komponenten (RITTAL) und dessen Inhalt (SIEMENS) verweist.
Laut Dokumentation sollte in dem PSK-Schrank ein Steuerungssystem der Firma SIEMENS eingebaut sein. Was aber darin vorgefunden wird, sind drei leere Kassetten, irgendwelche Steckerleisten und HARTING-Stecker dessen Verdrahtung teils zu den Steckerleisten geht.
Ich kenne mich nicht mit SIEMENS-Steuerungssystemen aus, kann mit den Bezeichnungen in den Stücklisten nichts anfangen, bin da völlig aussen vor. Die Größe der Kassetten ähnelt weitläufig in der Höhe denen der K1520-Karten.
Vorhanden ist ein kompletter Ausdruck des Programms, könnte sein auch auf Diskette, weil sich im Ordner zwei beschriftete 3 1/2"-Disketten befinden. Ich habe keinen PC oder Laptop der diese Disketten lesen könnte (das würde dann auch am geeigneten Betriebssystem scheitern, DOS, WIN 3.11 oder sowas?), mangels nicht verfügbarer Laufwerke. Diesbezüglich ist das auch nur eine Annahme meinerseits. Das Programm bedingt die entsprechende Hardware, da diese nicht vorhanden ist ...


@sylvi
Die EPROM-Inhalte gibt es als Dateien auf 5 1/4"-Disketten und als Backup über ein aktuell gängiges EPROM Lese- und Schreibgerät auf SSD/HD gesichert.
Mein Vater macht und verwaltet das, ich weiß nur, er hat noch keine Zuordnung der EPROM-Beschriftung zu irgendwelcher Hardware gefunden. Jedenfalls nicht in den durch ihn durchgeschauten Dokumentationen. Und ich werde mich darum nicht auch noch kümmern.

Elias
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010
29.07.2025, 08:06 Uhr
wpwsaw
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Moin,

die umfangreichen Beschreibungen ist eine Fleißarbeit, aber Bilder zu dem Beschriebenen wären sehr hilfreich vor allem weil du ja schreibst technisch nicht so tief drin zu stecken

gruß
wpw
--
RECORD, CRN1; CRN2; PicoDat; LC80; Poly880; KC85/2,3,4,5 ; KC87; Z1013; BIC; PC1715; K8915; K8924; A7100; A7150; EC1834; und P8000 ab jetzt ohne Tatra813-8x8 aber mit W50LA/Z/A; P3; ES175/2 und Multicar M25 3SK; Barkas B1000 HP
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011
29.07.2025, 13:10 Uhr
alberich



Hallo Elias,

es ist keine Schande, wenn man nicht alles weis oder sich nicht mit allem auf dem Markt befindlichen Systemen auskennt. Das wird wohl niemand von sich behaupten können.
Vielleicht helfen euch ein paar Basics weiter, die ich aus Deinen Ausführungen heraus erkannt habe:

Du schreibst unter 005: "war diese "Minimal-audatec-Anlage" von 1991 bis 1993 in diesem Technikum aufgebaut". Damit ist schon gegeben, das es sich bei diesem SIEMENS-Steuerungssystem um eine SIMATIC S5 handeln wird, weil erst im Jahr 1994 deren Nachfolger (SIMATIC S7) in den Markt eingeführt wurde. Unter 009 lese ich dann: "Die Größe der Kassetten ähnelt weitläufig in der Höhe denen der K1520-Karten.". Dafür gab es zu dieser Zeit in der Bauform nur die SIMATIC S5-135 oder 155.

Das SIEMENS-SIMATIC-S5-Grätesystem unterteilte sich in drei unterschiedliche Systeme:
- die Kleinststeuerungen AG095U/F und AG10xU, gedacht für kleinere steuerungstechnische Anwendungsfälle
- die Steuerungen der AG115U/F/H-Familie, für mittlere Anwendungsfälle und
- die Steuerungen AG135U/F/H und AG155U/F/H-Familie, für hohe und höchste Anforderungen

AG = Automatisierungsgerät
U = Universal, F = Fehlersicher, H = Hochverfügbar (Ausfallsicher)

Innerhalb der einzelnen Teilsysteme gab es noch Unterschiede in der Leistungsfähigkeit der CPU-Baugruppen. CPU-Baugruppen wurden von SIEMENS permanent weiterentwickelt, die letzten CPU-Baugruppen der AG115-Serie z. Bsp. stattete man dann mit einem erweitertem Merkerbereich aus, mit den sogenannten S-Merkern und einem zweiten DB-Bereich, den DX-Bausteinen. Die Steuerungsprogramme wurde in dieser Zeit immer umfangreicher und die On-Board befindlichen Bereiche reichten dann nicht mehr. Dies zwang SIEMENS zu permanenten Weiterentwicklungen und Modifikationen.
Alle diese drei Familien waren grundsätzlich modular ausgeführt, bestehend aus einen Grundrahmen/Grundgerät, den sogenannten Racks auf und in denen man dann die einzelnen Baugruppen gesteckt hat. Es gab Grundgeräte und Erweiterungsgeräte, welche über Kommunikationsleitungen von der CPU verwaltet und angesprochen werden konnten. SIEMENS bot für alle seine Gerätesystem unterschiedlichste Baugruppen an, CPU-Baugruppen, Kommunikationsbaugruppen, digitale E- und A-Baugruppen, analoge E- und A-Baugruppen, schnelle Zähler-Baugruppen, Positionierungs-Baugruppen und und und. Die Hardware-Adressierung der Baugruppen konnte fest oder variabel erfolgen, je nach dem was man brauchte.

Die Programmiersprache für dieses Steuerungssystem war SIEMENS SIMATIC STEP5, SCL (Structed control Language), GRAPH5 (Schrittketten-Programmierung) und HIGH-GRAPH5. STEP5-AWL (Anweisungsliste) ist wie auch SCL eine zeilenbasierte Programmiersprache. In STEP5 konnte man mittels Umschaltung auch zusätzlich zu AWL in FUP (Funktionsplan) oder KOP (Kontaktplan) programmieren. GRAPH5 bildete eine Ablaufsteuerung programmtechnisch ab.
Das programmieren mittels o.g. Tools ist kein Hexenwerk. Mit ein wenig Übung bekommt man es zügig im Selbststudium hin. Allerdings verfügt STEP5 nicht über die heutigen Funktionsumfänge entsprechender gleicher Tools. In STEP5 musste vieles rudimentär ausprogrammiert werden, was heute in gleichen Befehlen bereits integriert ist (z. Bsp. Auswertung steigende oder fallende Flanke, Kommunikationsprotokolle über INDUSTRIAL ETHERNET etc.). Und diese Software basierte noch auf DOS.

Du schreibst auch unter 009: "kann mit den Bezeichnungen in den Stücklisten nichts anfangen". Das ist ganz einfach. Alle SIEMENS-SIMATIC-S5-Baugruppen bzw. Komponenten fangen immer mit der Bezeichnung "6ES5" an, gefolgt von weiteren alphanumerischen Zeichen. Ihr Nachfolger, die SIMATIC-S7 Classic immer mit "6ES7". Damit ließe sich bereits die SIMATIC-Familie genau bestimmen. Wenn Ihr, wie Du schreibst, über eine Stückliste verfügt, dann bekommt man mittels Suche der Bezeichnung auch die Funktionalität der Baugruppen im Netz heraus.

Gleiches gilt auch für die Funktionalität des Anwenderprogramms. Du erwähnst einen kompletten Ausdruck des Programms auf Papier oder evtl. Diskette. Damit ließe sich gut RE-Engineering vollziehen. Anwenderprogramme kann man auch offline lesen, analysieren und daraus die Funktion ableiten. Etwas Erfahrung ist von Nöten, aber sollte nicht die Hürde sein. Schwieriger wird es nur, wenn der Programmierer nichts mittels Kommentaren dokumentiert hat. RE-Engineering von Software bedingt immer sich in die Gedankengänge des Erstellers zu versetzen. Und fast alle Programmierer sind schreibfaul. Kommentieren ist meist Ballast und wird nicht als notwendig angesehen. Kenner der STEP5-Programmierung werden auch langsam rar, ist halt alles bereits Jahre her, nicht komfortabel im Handling so wie heute. Es gibt u.a. auch das "SPS-Forum" mit einer S5-Sparte, falls Ihr das noch nicht kennen solltet.

Wie Du weiter schreibst, findest Du drei "leere" Kassetten in dem PSK-Schrank vor. Das würde bedeuten, dass alle Baugruppen aus den Racks gezogen wurden, nicht mehr vorhanden sind (?) und Ihr die neu beschaffen (?) müsstet. Dann könnt Ihr nur aus den E-Plänen und dem Programmausdruck die Bestückung der Hardware der drei Racks bestimmen. Sicherlich eine weitere Herausforderung, vor allem finanzieller Hinsicht.


Grüße
alberich
--
Der Mensch, der eine gute Tat vollbracht hat, soll nicht viel Aufhebens davon machen, sondern zu einer neuen schreiten.
(Marc Aurel)

Dieser Beitrag wurde am 29.07.2025 um 13:14 Uhr von alberich editiert.
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012
31.07.2025, 12:42 Uhr
rm2
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Avatar von rm2

Hallo Wingman,

willkommen im Forum.

Mach doch bitte mal Fotos der LPs und des 19" Gestells.
Damit wäre es dann möglich audatec System 1 oder 2 zu identifizieren.


mfg ralph
PS
Fotos auch gern an rm@audatec.net
--
.
http://www.ycdt.net/mc80.3x . http://www.ycdtot.com/p8000
http://www.k1520.com/robotron http://www.audatec.net/audatec
http://www.ycdt.de/kkw-stendal
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013
31.07.2025, 12:51 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger


Zitat:
rm2 schrieb
Damit wäre es dann möglich audatec System 1 oder 2 zu identifizieren.



Das wird nichts sein, was wir als Audatec kennen.
Vielleicht das Produkt eines Joint Ventures zwischen GRW und Siemens Anfang der 1990er.
Ist vielleicht nie in Serie gegangen.
--
Kernel panic: Out of swap space.
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