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Robotrontechnik-Forum » Sonstiges » Preise (DDR-Mark) für Heimcomputer und Zubehör (u.a KC85 und KC87) » Themenansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000
07.10.2023, 03:14 Uhr
HelkoP



Vielleicht interessiert es ja jemanden oder möchte diese Informationen in seine Webseite einbinden, bevor sie untergehen (über Google ist das schon nicht mehr auffindbar).

- Preise des Centrum Warenhauses (April 1989)
- Preise laut Zeitschrift "Funkamateur" (Juli 1989)
- mit BASICode per Rundfunk ausgestrahlte Preisinformation (April 1990)

http://web.archive.org/web/20060621110249/http://www.benno-gym.de/home/maertin/museum/hardware/werbung/preise.php
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001
07.10.2023, 07:56 Uhr
ralle



Danke...
--
Gruß Ralle

Wenn Sie dazu neigen, Bedienungsanleitungen zusammen mit dem Verpackungsmaterial wegzuwerfen, sehen Sie bitte von einem derart drastischen Schritt ab!...
... Nachdem Sie das Gerät eine Weile ausprobiert haben, machen Sie es sich am besten mit dieser Anleitung und ihrem Lieblingsgetränk ein oder zwei Stunden lang in Ihrem Sessel bequem. Dieser Zeitaufwand wird Sie dann später belohnen...

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002
07.10.2023, 07:57 Uhr
Guido
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Avatar von Guido

Ich habe in 88 oder 89 noch deutlich mehr für einen 85/3 bezahlt. Mit Development-Modul und 1-3 Kassetten dann rund 6000Mark! (den habe ich heute noch, leider Karton entsorgt)
Kurz danach kam der /4 raus und die Preise fielen.

Gruß Guido
--
Der Mensch hat drei Wege, klug zu handeln.
Erstens durch Nachdenken: Das ist der edelste.
Zweitens durch Nachahmen: Das ist der leichteste.
Drittens durch Erfahrung: Das ist der bitterste.
Konfuzius

Wer immun gegen ein Minimum an Aluminium ist, der hat eine Aluminiumminimumimmunitität.

Dieser Beitrag wurde am 07.10.2023 um 07:57 Uhr von Guido editiert.
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003
07.10.2023, 08:56 Uhr
KK

Avatar von KK

Ich hatte den KC85/4 erstmals auf der Leipziger Messe in Aktion gesehen und war sofort begeistert. Obwohl ich als Monteur nicht schlecht verdiente, erschien mir der Einstiegspreis von über 4000 Mark allerdings zu happig. Irgendwann 1989 besuchte ich wieder mal die RFT-Filiale an der Straße der Nationen in Karl-Marx-Stadt und da leuchtete mir ein neues Preisschild "2150 Mark" entgegen, worauf ich sofort das Scheckheft zückte. Wenn mich die Erinnerung nicht trügt, war das aber schon im Frühjahr, nicht erst im Sommer. Kurz vor der Währungsunion Mitte 1990 kostete er im Ausverkauf nur noch um die 300 Mark. Mitgenommen habe ich aber nur ein LCR-Data für 30 Mark.
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004
07.10.2023, 09:28 Uhr
P.S.



@HeikoP <000>
Vielen Dank für den Link ... hab' dann gleich mal geschaut, was es noch so auf Franks Seiten gab: Persönliches, Gedanken zur Zeit-Geschichte u.v.a.m. - alles sehr interessant!
Übrigens - auch für "gesellschaftliche Bedarfsträger" kostete der KC85/3 1987/88 noch 4500.-M, was aber für einen VEB selten ein Problem was. Der IBG (meine letzte Arbeitsstelle zu DDR-Zeiten -> http://www.ps-blnkd.de/Z8-EKR.htm ) hatten den KC kurz vor meinem Arbeitsantritt gekauft und dann später noch im A&V für 65.000.-M einen Schneider-PC - nicht für mich, sondern für die neu eingerichtete IT-Abteilung.

@Guido <002>
Eine Original-Verpackung für den Mühlhäuser KC hatte ich hier im Flohmarkt mal angeboten - wollte keiner ...

Ich würde gern persönlichen Kontakt zu Frank aufnehmen. Da seine HP nicht mehr online ist - hat jemand eine aktuelle eMail-Adresse?

Das Wissen der Menschheit gehört allen Menschen! -
Wissen ist Macht, wer nur glaubt, der weiß nichts! -
Aber - Unwissenheit schützt vor Strafe nicht! -
Gegen die Ausgrenzung von Unwissenden und für ein liberalisiertes Urheber-, Marken- und Persönlichkeitsrecht!
PS

Dieser Beitrag wurde am 08.10.2023 um 08:49 Uhr von P.S. editiert.
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005
07.10.2023, 10:50 Uhr
Besserwisser

Avatar von Besserwisser

Der Link funktioniert nur ohne die Klammer am Schluss:

http://www.ps-blnkd.de/Z8-EKR.htm
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006
07.10.2023, 12:07 Uhr
HelkoP




Zitat:
Guido schrieb
Ich habe in 88 oder 89 noch deutlich mehr für einen 85/3 bezahlt.



Das war dann wohl eher 88.
Die Preise von April 89 (Centrum Warenhaus) sind bereits deutlich reduziert, wie man am Preis des KC87 (Farbversion) sieht, denn der kostete 1988 noch 3300 Mark (wikipedia) und April 89 dann nur noch 2450 Mark.
Der Preissturz ist auch nicht auf neue Ost-Modelle zurückzuführen, sondern auf die Gebrauchtmarktpreise für den C64 und andere westliche Heimcomputer.
Nur zum Vergleich: der C64 kostete 1984 neu "nur" 694 DM. Und 5 Jahre später war der natürlich noch billiger.

Dieser Beitrag wurde am 07.10.2023 um 18:24 Uhr von HelkoP editiert.
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007
07.10.2023, 12:23 Uhr
HelkoP




Zitat:
P.S. schrieb
Ich würde gern persönlichen Kontakt zu Frank aufnehmen. Da seine HP nicht mehr online ist - hat jemand eine aktuelle eMail-Adresse?



Mit seiner alten Adresse fmaertin (at) gmx.net hast du es versucht?

PS: Auch ich kann meinen Namen fehlerfrei schreiben und es amüsiert mich, wenn mir andere ein "i" Tüpfelchen schenken möchten. Ist aber nicht schlimm...

Dieser Beitrag wurde am 07.10.2023 um 13:27 Uhr von HelkoP editiert.
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008
08.10.2023, 09:02 Uhr
P.S.



@HeikoP <007> <006>
Vielen Dank für die eMail-Adresse von Frank. Nun kann ich versuchen Kontakt aufzunehmen ...

Übrigens war die Preisbildung zu den KC's eng an die "umgerechneten" Preise westlicher Heimcomputer angepasst und das, obwohl die Herstellungskosten bei weitem nicht so hoch waren. Die Differenz nannte man "Akzise" und war die beabsichtigte Abschöpfung brachliegender Geldvermögen, d.h. die umlaufende Geldmenge war viel höher als die eigentlich dazu passende Warendecke. Heutzutage nennt man das wohl "Inflation" ...

@Besserwisser <005>
Danke für den Hinweis. - Das hätte ich nochmal testen sollen gleich nach dem Posting - habe ich jetzt korrigiert.

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009
08.10.2023, 09:34 Uhr
rm2
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Avatar von rm2

Hallo an alle,



Zitat:
P.S. schrieb
... obwohl die Herstellungskosten bei weitem nicht so hoch waren. Die Differenz nannte man "Akzise" und war die beabsichtigte Abschöpfung brachliegender Geldvermögen...




Lass das blos nicht die Wirtschaftswissenschaftler lesen. Die haben ohnehin
Probleme mit der Preisbildung in der DDR und ignorien (wissentlich?) einige mechanismen.


mfg ralph
--
.
http://www.ycdt.net/mc80.3x . http://www.ycdtot.com/p8000
http://www.k1520.com/robotron http://www.audatec.net/audatec
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010
08.10.2023, 12:24 Uhr
Besserwisser

Avatar von Besserwisser

Hier wurde die Kaufkraft zum Beispiel nicht abgeschöpft:





Die Farbgebung gleicht schon der gelben Binde mit den drei schwarzen Punkten.

Dieser Beitrag wurde am 08.10.2023 um 12:28 Uhr von Besserwisser editiert.
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011
08.10.2023, 13:35 Uhr
ralle



Dafür bekamen nur die Kumpel den Kumpeltod. Der war nicht frei erhältlich. Oder zumindest nicht so einfach zu bekommen.

War aber neben Trabbi-Ersatzteilen eine Zweitwährung. Mein Vater hat mit dem Fusel seine Laube gebaut, weil das Material auch nicht so einfach beschaffbar war. Damit ging es schneller.
--
Gruß Ralle

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012
08.10.2023, 16:22 Uhr
robbi
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Avatar von robbi

Brachliegendes Geldvermögen? Für mich unzutreffend. Ergo: Z9001 nur im Eigenbau realisierbar ( mit Unterstützung durch Volkseigentum).
--
Schreib wie du quatschst, dann schreibst du schlecht.
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013
09.10.2023, 03:52 Uhr
HelkoP




Zitat:
P.S. schrieb
Übrigens war die Preisbildung zu den KC's eng an die "umgerechneten" Preise westlicher Heimcomputer angepasst und das, obwohl die Herstellungskosten bei weitem nicht so hoch waren. Die Differenz nannte man "Akzise"



Ob das im Gegensatz zu Schnaps auch bei Heimcomputern so war, weiß ich nicht.
Es gab ja neben dem EVP (Endverbraucherpreis) auch den IAP (Industrieabgabepreis), der die reinen Herstellungskosten ohne Handelsspannen darstellen soll und der lag so wie ich das sehe, über dem EVP, was bedeutet, dass auch die Heimkomputer subventioniert waren (z.B. in wikipedia bei KC87 zu sehen).
Oder sehe ich das falsch?

Und zur Inflation. Es ist richtig, dass in einer freien Marktwirtschaft eine zu hohe umlaufende Geldmenge oft (aber nicht zwangsläufig) zu steigenden Preisen, d.h. Inflation führt.
In der DDR war das aber nicht so, da es durch die staatlich diktierten Preise praktisch keine Inflation gab.
Das war Absicht, denn Inflation war unerwünscht (auch nicht als 2%-Ziel, wie im Westen üblich). So ein Eingriff rächt sich aber auf lange Sicht.

Dieser Beitrag wurde am 09.10.2023 um 03:56 Uhr von HelkoP editiert.
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014
09.10.2023, 06:24 Uhr
KK

Avatar von KK

Im kapitalistischen System blebt die Inflation nur solange aus, wie die Geldmengen in Anlagen oder auf Konten gebunden sind. Würden viele Leute gleichzeitig auf die Idee kommen, ihr Geld in Sachwerte wandeln zu wollen, dann käme es zwangsläufig zur Inflation, weil die Nachfrage das Angebot übersteigt. Wie dramatisch das Mißverhältnis zwischen Geldmenge und realen Werten heuer ist, sieht man gut an den gigantischen Staatsverschuldungen. Ein sehr großer Teil der Geldanlagen steckt in Krediten, die keiner jemals mehr bedienen kann und die Blase platzt mit einem großen Knall wie schon mal vor einem Jahrhundert.
In der DDR wurde meines Wissens nach auch kein "Geld gedruckt", wie das bspw. die EZB tut. Die umlaufende Geldmenge blieb also konstant.
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015
09.10.2023, 16:55 Uhr
ralle



Es war eher das Angebot an Waren, was recht knapp war. So waren Tauschgeschäfte, eben Schnaps gegen Baustoffe durchaus normal. Nur der Wert des Tauschmittels bestimmte den Gegenwert was man dafür bekam.

Also das noch mal zum Wismutfusel. Die Alkoholika im regulären Verkauf sollen nicht billig gewesen sein.
--
Gruß Ralle

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016
09.10.2023, 17:36 Uhr
PIC18F2550

Avatar von PIC18F2550

Ein 14,5 Glasmantelgeschoss kam 14,50M.
--
42 ist die Antwort auf die "Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest"
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017
09.10.2023, 18:10 Uhr
Webbi



Der hatte 32 Umdrehungen und war mit der billigste Fusel.
Besser war da schon die Goldkrone.
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018
09.10.2023, 20:05 Uhr
ambrosius



... und noch besser war der Weinblattsiegel.
--
viele Grüße
Holger
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019
09.10.2023, 21:14 Uhr
Besserwisser

Avatar von Besserwisser

Lieber vom Goldbrand gezeichnet, als vom Rembrandt gemalt ...

Mit dem billigen weißen Fusel wurde oft Fruchtlikör angesetzt.
PrimaSprit war auch nicht einfach zu bekommen.

Dieser Beitrag wurde am 09.10.2023 um 21:16 Uhr von Besserwisser editiert.
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020
13.10.2023, 12:58 Uhr
P.S.



Ergänzung zu <008>
Ich habe Kontakt zu Frank Märtin bekommen! - Hätte ihn doch bald mit dem hier verwechselt:

https://informatik.rostfrank.de/ bzw. https://informatik.rostfrank.de/info/index.htm,

auch ein Gymnasial-Lehrer - aber aus Flöha. Nur, falls jemand mal was über Informatik und angrenzende Wissensgebiete nachlesen will ...

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PS
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021
14.10.2023, 10:25 Uhr
ollox




Zitat:
HelkoP schrieb

Zitat:
P.S. schrieb
Übrigens war die Preisbildung zu den KC's eng an die "umgerechneten" Preise westlicher Heimcomputer angepasst und das, obwohl die Herstellungskosten bei weitem nicht so hoch waren. Die Differenz nannte man "Akzise"



Ob das im Gegensatz zu Schnaps auch bei Heimcomputern so war, weiß ich nicht.
Es gab ja neben dem EVP (Endverbraucherpreis) auch den IAP (Industrieabgabepreis), der die reinen Herstellungskosten ohne Handelsspannen darstellen soll und der lag so wie ich das sehe, über dem EVP, was bedeutet, dass auch die Heimkomputer subventioniert waren (z.B. in wikipedia bei KC87 zu sehen).
Oder sehe ich das falsch?

Und zur Inflation. Es ist richtig, dass in einer freien Marktwirtschaft eine zu hohe umlaufende Geldmenge oft (aber nicht zwangsläufig) zu steigenden Preisen, d.h. Inflation führt.
In der DDR war das aber nicht so, da es durch die staatlich diktierten Preise praktisch keine Inflation gab.
Das war Absicht, denn Inflation war unerwünscht (auch nicht als 2%-Ziel, wie im Westen üblich). So ein Eingriff rächt sich aber auf lange Sicht.



Die DDR-Wirtschaft war durch die staatlichen Eingriffe verzerrt.
Die Preise für Mieten und Nahrungsmittel blieben durch Subventionen für JAHRZEHNTE unverändert - was einfach vollkommen der Lebenswirklichkeit widerspricht. In den letzten Jahren musste die DDR-Regierung immer größere Mengen des Staatshaushalts für Subventionen bereitsstellen. Das Wirtschaftssystem wäre auch ohne politische Wende unhaltbar gewesen.
Denn die Löhne sind gestiegen - und die DDR verzinste das Geldvermögen mit 5%.
Bei offiziellen 1,5 % Inflation stand so einem stetig wachsenden Geldvermögen kein adequater Konsum zur Verfügung (Stichwort Gebrauchtwagenpreise).
Kurz: Geld gab es im Sozialismus genug, aber man konnte damit nicht viel anfangen.
Die DDR versuchte das Geldvermögen durch überhöhte Preise abzuschöpfen, was aber nur teilweise gelang.
Die Bausubstanz und die geringe Produktivität der DDR sind Legende.
Kurz: natürlich gab es in der DDR eine wesentlich höhere Inflation als die behaupteten 1,5% - nur wurde das halt mehr oder weniger gut versteckt.
Der EVP war in der Regel subventioniert (wenn politisch erwünscht), der IAP war in der Regel ein "realer Preis" zzgl. einer Gewinnspanne.
Die "realen Preise" der DDR Produkte konnte man ab April/Mai 1990 ungefähr erahnen - weil es ab dieser Zeit eine marktwirschaftliche Preisfindung gab. Dadurch mussten z.B. neue DDR-Computer mit gebrauchten alten West-Computern konkurrieren.
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022
14.10.2023, 11:22 Uhr
RP



"In den letzten Jahren musste die DDR-Regierung immer größere Mengen des Staatshaushalts für Subventionen bereitsstellen. "

Das macht die EU und die BRD Regierung zur Zeit nicht anders, nur im noch größeren Dimensionen.

Die gesamten Fördermittel Programme sind nichts anderes als Subventionen des Staates.

Groß Konzerne werden mit Milliarden Euros subventioniert ( Bestochen) um sich bei uns anzusiedeln.

Wir und die EU subventionieren ganze Staaten, um sie vor den Untergang zu bewahren, einige EU und befreundete Länder wären ohne dieser Subventionen schon lang Pleite, oder ihre Bevölkerung hätte ihre Regierungen aus dem Land gejagt.

Diese Subventionen haben für das westliche System Existenz bedrohliche Ausmaße angenommen.

Rolf

Dieser Beitrag wurde am 14.10.2023 um 19:01 Uhr von RP editiert.
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023
14.10.2023, 15:26 Uhr
KK

Avatar von KK


Zitat:
ollox schrieb
Die DDR versuchte das Geldvermögen durch überhöhte Preise abzuschöpfen, was aber nur teilweise gelang.



Heute sind die Methoden weitaus effektiver. Das Vermögen wird mit künstlich überhöhten Energiepreisen, mit Atemluftsteuer (offiziell CO²-Abgabe genannt) sowie mit Gesetzen abgeschöpft, die Wohneigentümer zu unbezahlbaren Investitionen zwingen. Dazu Steuern und Sozialabgaben, die einen Großteil des Bruttoeinkommens verschlingen. Und trotzdem muß man für ordentliche Behandlungen noch draufzahlen. Was den Besitz von Autos anbetrifft, wird sich die Zukunft wieder zu DDR-Verhältnissen zurückentwickeln. Verbrenner soll es bald nicht mehr neu geben und E-Autos können sich privat nur Leute mit sehr hohem Einkommen leisten. Die Gebrauchtwagenpreise gehen gerade steil nach oben und ich verwette meinen Hintern, daß es bald richtig richtig teuer werden wird, noch einen Verbrenner zu fahren. Wenn das so weitergeht, dann will ich meinen Erich wieder haben.
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024
14.10.2023, 15:31 Uhr
HelkoP



Solange man nicht die Luft bezahlen muss, die man einatmet...
Bzgl. Erich hab ich schlechte Nachrichten, der ist tot.
Aber man könnte nach Cuba oder Nordkorea auswandern, wenn man auf Mangelwirtschaft steht.

Dieser Beitrag wurde am 14.10.2023 um 15:43 Uhr von HelkoP editiert.
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025
14.10.2023, 15:36 Uhr
KK

Avatar von KK


Zitat:
HelkoP schrieb
Solange man nicht die Luft bezahlen muss, die man einatmet...



Abwarten...
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026
15.10.2023, 16:37 Uhr
ollox




Zitat:
RP schrieb
"In den letzten Jahren musste die DDR-Regierung immer größere Mengen des Staatshaushalts für Subventionen bereitsstellen. "

Das macht die EU und die BRD Regierung zur Zeit nicht anders, nur im noch größeren Dimensionen.

Die gesamten Fördermittel Programme sind nichts anderes als Subventionen des Staates.

Groß Konzerne werden mit Milliarden Euros subventioniert ( Bestochen) um sich bei uns anzusiedeln.

Wir und die EU subventionieren ganze Staaten, um sie vor den Untergang zu bewahren, einige EU und befreundete Länder wären ohne dieser Subventionen schon lang Pleite, oder ihre Bevölkerung hätte ihre Regierungen aus dem Land gejagt.

Diese Subventionen haben für das westliche System Existenz bedrohliche Ausmaße angenommen.

Rolf



Das könnte man annehmen, auch die Umverteilung durch Steuern und Abgaben/Sozialversicherung ist heute enorm.
Aber: die DDR verteilte 1/3 der gesamten Wirtschaftsleistung durch mehr oder weniger sinnvolle Subventionen um.
https://www.brandeins.de/corporate-services/mck-wissen/mck-wissen-pricing/keiner-bewegt-sich
https://www.bpb.de/themen/deutsche-einheit/lange-wege-der-deutschen-einheit/47076/die-wirtschaft-in-der-ddr/
https://de.wikipedia.org/wiki/Staatshaushalt_(DDR)
https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/die-wirtschaftliche-lage-der-ddr-vor-der-wende-1989-317236
Nicht nur die Wohnungswirtschaft, auch der Energiesektor wurden massiv subventioniert. Das führte zur Verschwendung von Ressourcen.
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027
15.10.2023, 16:41 Uhr
ollox




Zitat:
KK schrieb

Zitat:
ollox schrieb
Die DDR versuchte das Geldvermögen durch überhöhte Preise abzuschöpfen, was aber nur teilweise gelang.



Heute sind die Methoden weitaus effektiver. Das Vermögen wird mit künstlich überhöhten Energiepreisen, mit Atemluftsteuer (offiziell CO²-Abgabe genannt) sowie mit Gesetzen abgeschöpft, die Wohneigentümer zu unbezahlbaren Investitionen zwingen. Dazu Steuern und Sozialabgaben, die einen Großteil des Bruttoeinkommens verschlingen. Und trotzdem muß man für ordentliche Behandlungen noch draufzahlen. Was den Besitz von Autos anbetrifft, wird sich die Zukunft wieder zu DDR-Verhältnissen zurückentwickeln. Verbrenner soll es bald nicht mehr neu geben und E-Autos können sich privat nur Leute mit sehr hohem Einkommen leisten. Die Gebrauchtwagenpreise gehen gerade steil nach oben und ich verwette meinen Hintern, daß es bald richtig richtig teuer werden wird, noch einen Verbrenner zu fahren. Wenn das so weitergeht, dann will ich meinen Erich wieder haben.



Na Kommunismus will ich nicht zurück. Aber es ist unbestreitbar, dass die aktuelle Regierung durch Steuern, Gesetze und Vorschriften massiv in die Freiheit und das Eigentum der Menschen eingreift. Gott sei Dank leben wir in einer Demokratie - und die schlechten Wahlergebnisse für die aktuelle Regierung bewirken vielleicht doch noch einen Poltikwechsel, bevor es zu spät ist...
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028
15.10.2023, 17:26 Uhr
KK

Avatar von KK


Zitat:
ollox schrieb
Na Kommunismus will ich nicht zurück.



Ich natürlich auch nicht, das war eine rhetorische Bemerkung. Allerdings sind wir auf direktem Weg in eine Gesellschaftsform, die vielleicht noch schlimmer wird. Das Corona-Theater war sowas wie eine Generalprobe dafür. Henryk Broder beschrieb es etwa so, wir bekommen nicht nur eine DDR 2.0, sondern eine DDR mit Internetanschluß. Man stelle sich vor, die Stasi hätte seinerzeit solche technischen Möglichkeiten wie heute gehabt. Verschwörungstheorie wird mancher sagen, aber komischweise realisieren sich die meisten Verschwörungstheorien. Nehmen wir als Beispiel den digitalen Euro. "Ich bezahl doch sowieso schon alles bargeldlos" heißt es oft. Digitale Währungen (CBDC) sind aber weitaus mehr als nur ein Ersatz für Bargeld, sie sind "programmierbar". Das heißt, das Geld kann bspw. mit einem Ablaufdatum versehen oder der Verwendungszweck eingeschränkt werden. "Tut uns leid, aber sie haben ihr CO²-Kontingent für diesen Monat ausgeschöpft, sie können erst nächsten Monat wieder tanken". Die Untersuchungsphase der EZB endet diesen Monat, dann soll über die Weiterentwicklung entschieden werden:

https://www.ecb.europa.eu/paym/digital_euro/html/index.de.html

Ich fress einen Besen, wenn sie sich dagegen entscheiden, meiner Meinung nach kommt der digitale Euro definitiv schon in wenigen Jahren. Und auch wenn die "Features" vorerst nicht in den Entwürfen auftauchen, können sie doch später implementiert werden, wenn das Bargeld erst abgeschafft wurde.

https://netzpolitik.org/2023/geleakter-entwurf-so-anonym-wird-der-digitale-euro/
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029
15.10.2023, 18:52 Uhr
ralle



Das Bargeld kann nicht abgeschafft werden, Weil es gibt 21Gründe dagegen. Also die 21 Mitgliedsländer.

https://www.youtube.com/watch?v=Y5Z9tDB4if4&pp=ygUTd2lzc2VuIDIgZ28gYmFyZ2VsZA%3D%3D
--
Gruß Ralle

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Dieser Beitrag wurde am 15.10.2023 um 18:55 Uhr von ralle editiert.
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030
15.10.2023, 19:19 Uhr
RP




Zitat:
KK schrieb

Zitat:
ollox schrieb
Na Kommunismus will ich nicht zurück.



hatte es auf der Erde schon mal eine kommunistisches Gesellschaftssystem nach den Auffassungen von Karl Marx gegeben? Der Sozialismus der DDR hatte damit nicht viel gemeinsam, ich kenne kein kommunistisches Land, kenne aber Staaten und Parteien die, die Lehren vom Kommunismus missbrauchten.
Die ständigen Hinweise auf Probleme der ehemals sozialistischen Staaten, sollen nur von unseren eigenen Problemen ablenken.
Die Preisbildung der DDR Planwirtschaft hatte keinen wesentlichen Einfluss auf den Internationalen Handel, für die BRD Regierung war sie mit ein Grund das die BRD für Investitionen, von BRD Unternehmen, bürgte. So kam es in den 80iger Jahren zu unzähligen BRD Unternehmensbeteiligungen in der DDR. Die neu geschaffenen Delikat und Exquisit Läden in der DDR füllten sich mit überteuerter, auch für die BRD, in der DDR produzierten Wahre.

Aber diese Diskussionen längen nur von der Lösung unsere eigenen Probleme ab.
Philosophen unserer Zeit sollten einen Ausweg aus dem Dilemma der kapitalistischen Gesellschaft zeigen, die aktuellen Regierungen der westlichen Welt sind da zu nicht in der Lage.

Rolf

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031
15.10.2023, 19:30 Uhr
Rüdiger
Administrator



Zitat:
ralle schrieb
Das Bargeld kann nicht abgeschafft werden, Weil es gibt 21Gründe dagegen. Also die 21 Mitgliedsländer.



Schweden macht vor, dass das geht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schwedische_Krone
(vorletztes Kapitel)
--
Kernel panic: Out of swap space.
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032
15.10.2023, 19:39 Uhr
KK

Avatar von KK


Zitat:
ralle schrieb
Das Bargeld kann nicht abgeschafft werden, Weil es gibt 21Gründe dagegen. Also die 21 Mitgliedsländer.



Es wird sicher nicht von jetzt auf gleich abgeschafft. Zuerst kommt der digitale Euro als zusätzliche Zahlungsmöglichkeit neben dem Bargeld. Die notorischen Barzahler bewegt man dann nach und nach zum Umstieg, indem Barzahlungen mit höheren Gebühren belegt oder umgekehrt Digitalzahlungen vergünstigt werden. Natürlich wird es trotzdem noch Leute geben, die weiterhin Scheine präferieren. Aber wenn erst eine kritische Masse erreicht wurde, erklärt man das Bargeld eben auch gegen den Rest an Widerstand für obsolet. Das läuft dann wie einst mit dem Euro, da wurde die Bevölkerung auch nicht gefragt.
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033
15.10.2023, 19:58 Uhr
Besserwisser

Avatar von Besserwisser

Solange mir mein Geldinstitut für jeden Buchungsvorgang 60 Cent berechnet
(von ein paar wenigen Freibuchungen mal abgesehen),
werde ich nur größere Anschaffungen elektronisch bezahlen.
Das wäre ja sonst, wie wenn ich jedesmal den einen Euro im Einkaufswagen stecken lasse.

Im Durchschnitt hole ich zweimal im Monat Cash
und bezahle damit meine kleinen täglichen Einkäufe in bar.
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034
15.10.2023, 20:54 Uhr
HelkoP




Zitat:
ollox schrieb
Aber es ist unbestreitbar, dass die aktuelle Regierung durch Steuern, Gesetze und Vorschriften massiv in die Freiheit und das Eigentum der Menschen eingreift. Gott sei Dank leben wir in einer Demokratie



Die Demokratie hat nicht nur Vorteile. Ein Autokrat, der es "richtig" macht, wäre besser als Demokraten, die sich gegenseitig behindern und nötige Reformen verzögern.
Auch die Mehrheit kann falsch liegen.

Ich bin mir sicher, dass die Mehrheit in Deutschland nicht weiß, wie das Geldsystem funktioniert (Geldschöpfung).
Auch die mehrheitliche Unterstützung der Bevölkerung für die überzogenen Coronamaßnahmen wegen eines Grippevirus zeigen nur, wie dumm die Mehrheit ist.
Dass diese Maßnahmen der Grund sind für die aktuelle Inflation, die so hoch ist wie seit 70 nicht mehr und dass jeder Bürger massiv enteignet wird, das merken diese Idioten nicht.
Die sind so dumm und glauben, der Ukraine-Krieg sei die Ursache.

Bei soviel dummen Leuten schadet Demokratie leider mehr als sie nützt.

Dieser Beitrag wurde am 15.10.2023 um 20:56 Uhr von HelkoP editiert.
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035
16.10.2023, 06:38 Uhr
Ontario



zu 010
beim VEB Untergrundspeicher Mittenwalde gab es 2x im Jahr 12 Pullen von diesem Zeugs:



Vom Meister persönlich zur Truppe draußen gebracht und sofort kassiert; (1,10 pro Buddel)
Geschmacklich reiner Fusel, aber so als Verstärker im Tee ganz brauchbar.
Interessant waren die Handelsoptionen wenn der Kohlenmann kam oder die Einkellerungs-
Kartoffeln .
--
Nix ist besser als garnix!

Dieser Beitrag wurde am 16.10.2023 um 06:40 Uhr von Ontario editiert.
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036
16.10.2023, 09:36 Uhr
Dirk mit KC-4



Mai 2021 stand Untergrundspeicher Mittenwalde zum Verkauf, ein 500 Hektar großes Bergwerkseigentum unter den Feldern zwischen Mittenwalde und Brusendorf zum Verkauf und zur unterirdischen behälterlosen Speicherung von Abfällen oder Brennstoffen an. Betroffen sind aufgrund der Größe auch die Gemarkungen Ragow und Groß Machnow (Teltow-Fläming).
https://www.maz-online.de/lokales/dahme-spreewald/mittenwalde/mittenwalde-untergrundspeicher-fuer-abfaelle-und-brennstoffe-steht-zum-verkauf-LC34EI725RQFVB2FNGSYJJDFPY.html

Abfälle und Brennstoffe, da wird alles bis runter zum Grundwasser verseucht sein..

Und diesen Kumpeltod, Wismutfusel oder Grubenfusel gibts heute immer noch, aber mit 66%, den muss man dann runter verdünnen um auf die 32% zu kommen. Den Preis haben die aber angepasst, 22 Euro für nen halben Liter:
https://www.amazon.de/Trinkbrantwein-Grubenfusel-Ansatzspirituose-66-vol/dp/B07GSJ4FVR

Also für 22 Euro bekommt man 0,5l 66% bzw 1l 33%. Das wären also 11 Euro heute angepasster BRD Preis für 0,5l 33%, für ehemals 1,10 Mark die 0,5l 33%.
Die Kapitalisten haben also 'nur' das Komma versetzt bzw. kostet das nun den 10fachen Preis. Ist schon recht sportlich..
--
Ich kann 2 Dinge wirklich nur gut, zum einen war es die Fallschirmjägerei und zum anderen Computer. Fragt man, was ich nun besser kann, würden einige sagen das eine, andere würden das andere sagen. Aber im Grunde ist beides gleich: ein großes Abenteuer

Dieser Beitrag wurde am 16.10.2023 um 10:05 Uhr von Dirk mit KC-4 editiert.
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037
17.10.2023, 06:14 Uhr
Ontario



In Mittenwalde war nur der Hauptbetrieb, Raupenwerkstatt, Tischlerei, Wohnwagenbau, Lager, Arbeiterwohnheim, Betriebsarzt, Kindergarten und jede Menge Verwaltung. Also außer den üblichen Umweltsauereien dürfte dort im Boden aus DDR Zeit nix Schlimmeres sein.
Dort wurde die ganze Planung für die "Trasse" erledigt. Es wurde Material ohne Ende vom Kran bis zum letzten Nagel per Bahn nach Russland geschickt. Dazu kam das Menschenmaterial, Klamotten, Flugplanung und was weiß ich noch.

Das Speichern des Russengases erfolgt in riesigen ausgesolten Hohlräumen in Salzstöcken, z. B. bei Teutschental. Das wird ja heute noch so gemacht und war ja grade im letzten Jahr durch den Ukraine-Krieg hochaktuell.
Abfälle wurden m.W. in sogenannten Deponiebohrungen verklappt.

Ich war in der Abteilung Bau beschäftigt, die viele Plattenstraßen und Bohrplätze inclusive Bohrturmfundamenten usw für EE Grimmen vorbereitete. Die Kohle stimmte und wir bekamen auch Bergmannsgeld, Schnaps und Kohlen als Deputat.
--
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038
17.10.2023, 23:28 Uhr
ROBOTROONIE




Zitat:
Besserwisser schrieb
Solange mir mein Geldinstitut für jeden Buchungsvorgang 60 Cent berechnet
(von ein paar wenigen Freibuchungen mal abgesehen),
werde ich nur größere Anschaffungen elektronisch bezahlen.
Das wäre ja sonst, wie wenn ich jedesmal den einen Euro im Einkaufswagen stecken lasse.


Institut wechseln?
Chips nehmen?
--
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039
18.10.2023, 00:09 Uhr
Egon



Das ganze mit Schnaps und so nannte sich bei uns Deputat.
Im Kraftwerk bekamen wir entweder 2000KWh Strom oder 100 Centner Briketts
für das Jahr umsonst, je nach Wohnung.
Die Kumpels im Tagebau eben 2 Liter Schnaps pro Monat auf Marken oder auch
Briketts für ein Jahr. Viele haben diesen Schnaps als Zahlungsmittel verwendet.
Die Kenner und Verwender davon haben über Jahre bestätigt das es nichts besseres
für die heimische Produktion von Likören mit Früchten aus dem eigenen Garten gibt.
Der Begriff "Kumpeltod" kam daher das es einige nicht schafften die 4 0,5 Liter Flaschen
nach der Abholung auch bis nach Hause zu bringen.
Mein Vater hat seine Ration regelmäßig an unseren Nachbarn untern uns (ein Busfahrer)
verschenkt der dann nur zwei Abende auf dem Balkon brauchte um das Zeug zu
vernichten.
Grüße Egon
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040
18.10.2023, 02:02 Uhr
Besserwisser

Avatar von Besserwisser


Zitat:
ROBOTROONIE schrieb

Zitat:
Besserwisser schrieb
Solange mir mein Geldinstitut für jeden Buchungsvorgang 60 Cent berechnet
(von ein paar wenigen Freibuchungen mal abgesehen),
werde ich nur größere Anschaffungen elektronisch bezahlen.
Das wäre ja sonst, wie wenn ich jedesmal den einen Euro im Einkaufswagen stecken lasse.


Institut wechseln?
Chips nehmen?



Andere Geldinstitute haben bereits nachgezogen.
Mir ist auch die örtliche Erreichbarkeit einer Filiale wichtig.

Und das mit den Einkaufschips war mehr symbolisch gemeint.
Will also nicht bei jedem Bagatell-Einkauf noch extra drauflegen.
Ich glaube, vielen e-Cash-Zahlern ist das gar nicht bewußt oder einfach egal.

Dieser Beitrag wurde am 18.10.2023 um 02:07 Uhr von Besserwisser editiert.
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041
18.10.2023, 06:35 Uhr
HelkoP




Zitat:
Besserwisser schrieb
Will also nicht bei jedem Bagatell-Einkauf noch extra drauflegen.
Ich glaube, vielen e-Cash-Zahlern ist das gar nicht bewußt oder einfach egal.



Ich hab noch von keiner Bank gehört, die für elektronische Zahlungen Gebühren vom Kunden (dem Zahler) berechnet. Die Gebühren zahlt immer der Verkäufer, also Zahlungsempfänger.
Es ist genau umgekehrt, dass einige Banken z.B. Gebühren berechnen, wenn man Bargeld aufs eigene Konto einzahlt.
Und wenn es so gemeint ist, dass diese Gebühren die Waren verteuern:
Ja, das stimmt theoretisch, aber das kann man nicht verhindern, indem man Bargeld benutzt.

Dieser Beitrag wurde am 18.10.2023 um 06:36 Uhr von HelkoP editiert.
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042
18.10.2023, 07:54 Uhr
ROBOTROONIE




Zitat:
Besserwisser schrieb
Andere Geldinstitute haben bereits nachgezogen.
Mir ist auch die örtliche Erreichbarkeit einer Filiale wichtig.

Und das mit den Einkaufschips war mehr symbolisch gemeint.
Will also nicht bei jedem Bagatell-Einkauf noch extra drauflegen.
Ich glaube, vielen e-Cash-Zahlern ist das gar nicht bewußt oder einfach egal.




Ich habe noch nie für ein Giro bezahlt (habe mehrere).
Auch nicht für das aktuell älteste (seit Anfang 2000). Das zuvor habe ich auch aufgelöst, da es dann kosten sollte. Einige haben auch Filialen vor Ort - die ich nicht brauche.
Manche benötigen zwar Spielchen (monatl. Überweisung für Mindesteingang) - aber bei Zwangsgebühren bin ich weg.
Wie bei der PSD, die seit Jahresanfang trotz Gehaltseingang Monatsgebühren durchdrücken will.
Habe nicht zugestimmt und Ende Oktober ist Schluß.



Zitat:
HelkoP schrieb
Ich hab noch von keiner Bank gehört, die für elektronische Zahlungen Gebühren vom Kunden (dem Zahler) berechnet.


Gibt solche Gebührenmodelle (je Buchung).
Manchmal habe ich >10 auf einem Konto am Tag (von anderen eigenen Konten). Da würde ich ja arm.
--
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043
19.10.2023, 08:15 Uhr
KK

Avatar von KK


Zitat:
HelkoP schrieb
Ich hab noch von keiner Bank gehört, die für elektronische Zahlungen Gebühren vom Kunden (dem Zahler) berechnet. Die Gebühren zahlt immer der Verkäufer, also Zahlungsempfänger.



Das trifft nur auf die Gebühren zu, die der Betreiber des elektronischen Zahlungssystems erhebt. Je nach Bank werden für die Buchung auf dem Konto trotzdem Gebühren berechnet. Meine Sparkasse nimmt bspw. 40 Cent pro Buchung für Lastschriften, Gutschriften und Kartenzahlungen sowie 20 Cent für Überweisungen und 60 Cent für Barauszahlungen. Ist allerdings ein Geschäftskonto.
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044
19.10.2023, 09:58 Uhr
Zwangsrentner



Hallo HelkoP:

So sieht der "Spaß" bei mir aus, 4x Lastschrift / 4x Privatüberweisung.
Die 3-4 mal Kostenlose Buchungen wurden vor einigen Jahren abgeschafft!
grüsse aussem harz
--
I'm just a truckle, but I don't like to truckle >TIMOTHY TRUCKLE<

Dieser Beitrag wurde am 19.10.2023 um 10:06 Uhr von Zwangsrentner editiert.
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045
19.10.2023, 10:08 Uhr
P.S.



Ist schon interessant, wie man von der Preisgestaltung /-entwicklung bei DDR-Computern über den Schnaps zu heutigen Geschäfts- und Gebührenmodellen von Banken kommt ...!

Die "geistigen Ergüsse" von ollox weiter zu kommentieren erachte ich als zwecklos, weil bei ihm offensichtlich ein ganz anderes "Bild" vorherrscht.

Das Wissen der Menschheit gehört allen Menschen! -
Wissen ist Macht, wer nur glaubt, der weiß nichts! -
Aber - Unwissenheit schützt vor Strafe nicht! -
Gegen die Ausgrenzung von Unwissenden und für ein liberalisiertes Urheber-, Marken- und Persönlichkeitsrecht!
PS
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046
19.10.2023, 11:54 Uhr
ralle



Farb-TV mit Infrarotfernbedienung 6700,-. Die mit lebendiger waren etwas billiger.
--
Gruß Ralle

Wenn Sie dazu neigen, Bedienungsanleitungen zusammen mit dem Verpackungsmaterial wegzuwerfen, sehen Sie bitte von einem derart drastischen Schritt ab!...
... Nachdem Sie das Gerät eine Weile ausprobiert haben, machen Sie es sich am besten mit dieser Anleitung und ihrem Lieblingsgetränk ein oder zwei Stunden lang in Ihrem Sessel bequem. Dieser Zeitaufwand wird Sie dann später belohnen...

aus KENWOOD-Bedienungsanleitung TM-D700
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047
19.10.2023, 19:18 Uhr
wpwsaw
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...aktuelle Reste aus meinem Bestand.... ;-))




gruß
wpw
--
RECORD, CRN1; CRN2; PicoDat; LC80; Poly880; KC85/2,3,4,5 ; KC87; Z1013; BIC; PC1715; K8915; K8924; A7100; A7150; EC1834; und P8000 ab jetzt ohne Tatra813-8x8 aber mit W50LA/Z/A; P3; ES175/2 und Multicar M25 3SK; Barkas B1000 HP
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048
20.10.2023, 11:16 Uhr
ralle



@PS, der Schnaps war ein Hinweis auf diverse Zweitwährrungen in der DDR.
--
Gruß Ralle

Wenn Sie dazu neigen, Bedienungsanleitungen zusammen mit dem Verpackungsmaterial wegzuwerfen, sehen Sie bitte von einem derart drastischen Schritt ab!...
... Nachdem Sie das Gerät eine Weile ausprobiert haben, machen Sie es sich am besten mit dieser Anleitung und ihrem Lieblingsgetränk ein oder zwei Stunden lang in Ihrem Sessel bequem. Dieser Zeitaufwand wird Sie dann später belohnen...

aus KENWOOD-Bedienungsanleitung TM-D700
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049
22.10.2023, 09:38 Uhr
ollox




Zitat:
P.S. schrieb
Ist schon interessant, wie man von der Preisgestaltung /-entwicklung bei DDR-Computern über den Schnaps zu heutigen Geschäfts- und Gebührenmodellen von Banken kommt ...!

Die "geistigen Ergüsse" von ollox weiter zu kommentieren erachte ich als zwecklos, weil bei ihm offensichtlich ein ganz anderes "Bild" vorherrscht.

Das Wissen der Menschheit gehört allen Menschen! -
Wissen ist Macht, wer nur glaubt, der weiß nichts! -
Aber - Unwissenheit schützt vor Strafe nicht! -
Gegen die Ausgrenzung von Unwissenden und für ein liberalisiertes Urheber-, Marken- und Persönlichkeitsrecht!
PS



Ach ja: P.S. - wenn sachlich nichts mehr geht, dann kann er immer noch persönlich werden.
Das ist total traurig, finde ich.
Aber "nur" weil man "im real exisiteren Sozialismus" gelebt hat, heißt das noch nicht, dass man auch ein Experte für die damaligen Verhältnisse ist.
Das ist so ähnlich wie mit dem Bereich "Schule": alle hier waren mal auf einer Schule. Aber nicht jeder hat auch Ahnung, wie guter Unterricht und gutes Lernen geht.
Die DDR Wirtschaft (1949-1990) ist relativ gut nach 1990 untersucht worden.
Beinahe alle Historiker/Wirtschaftswissenschaftler kommen zu ähnlichen Ergebnissen (habe ich nur wiedergegeben). Es gibt abweichende Meinungen, die sich oft aus persönlichen Erfahrungen erklären lassen, teilweise auch durch selektive Auswahl von historischen Quellen.
Das ist auch völlig okay, denn wir leben ja in einer Demokratie...
Deshalb beschreibe ich mal der hoffentlich unwiderlegbaren Fakt: die DDR, samt "real existierendem Sozialismus" existiert seit 1990 nicht mehr. Millionen DDR Bürger haben dagegen demonstriert oder sind ausgewandert. Dafür gab es wirtschaftliche und politische Gründe.
Und wenn man glaubt, dass Sozialismus/Kommunismus funktioniert, dann kann man sich das ja tatsächlich "live" anschauen: z.B. in Nordkorea, Kuba, Venezuela.
Und zum Stichwort "Hightech": ja, Nordkorea ist in der Lage "Hightech" im Bereich Atomwaffen und Weltraumraketen zu produzieren. Es ist inoffizielles Mitglied im Cub der Atommächte/Weltraummächte. Das sagt natürlich nichts über die wirtschaftliche Stärke der Volkswirtschaft oder die Wettbewerbsfähigkeit der Nordkoreanischen Wirtschaft.
Südkorea hat keine Atomwaffen und erst vor 6 Monaten einen Satelliten gestartet. Trotzdem wage ich mal zu behaupten: Südkorea ist gegenüber Nordkorea das "bessere" und nachhaltigere Modell. Aber auch hier darf man anderer Meinung sein...
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050
22.10.2023, 12:35 Uhr
RP



"Das ist so ähnlich wie mit dem Bereich "Schule": alle hier waren mal auf einer Schule. Aber nicht jeder hat auch Ahnung, wie guter Unterricht und gutes Lernen geht.
Die DDR Wirtschaft (1949-1990) ist relativ gut nach 1990 untersucht worden."

Ohne dein Alter zu kennen sind deine Darstellungen geprägt von der ständigen negativ Darstellung des "Systems DDR" in allen Medien der BRD nach ihrer Gründung bis zum heutigen Tag.
Wenn die BRD ihre eigene Geschichte so intensiv wie die Vergangenheit, der nicht mehr existierenden DDR untersucht hätte, wäre die Wiedervereinigung anders verlaufen.
Es war eben nicht das Ampel-Mänchen und der Links-abbiege Pfeil den der Osten in die Vereinigung eingebracht hat.
Du als Dresdner solltest es wissen, internationale Hochtechnologie Konzerne siedelten sich recht schnell im Osten an.
Auch BRD Konzerne investierten, schnell im Osten und bauten ihre modernsten Betriebe, in Dresden, Zwickau, Eisenach, Leipzig usw. Nicht um den Bürgern zu helfen sondern mit dem Ziel Geld zu verdienen.
Es war das bessere Schul und Bildungssystem der DDR, Facharbeiter aus dem Osten fanden auch in den alten Bundesländern schnell Arbeit.
Der Breiten-Sport der DDR war eben nicht nur Doping. Das staatliche Gesundheitssystem war in der Effektivität dem mehr Kassensystem der BRD weit überlegen.
Die beiden deutschen Staaten, als Ergebnis des zweiten Weltkrieges zu betrachten haben unsere Medien vergessen. Die USA gesteuerte BRD war die gute, die UDSSR gelenkte DDR muss demzufolge das Böse sein.
Wenn auch jetzt das Argument der Demokratie angeführt wird - die Frage ist was ist Demokratie? Ein, "Ein Parteien System" unter Einbeziehung einer breiten Volksvertretung (DDR), oder das System der BRD, in dem das Wahl berechtigte Volk zur Zeit von einer ca 30% Minderheit regiert wird.

Warum gelingt es uns nicht ein Partei übergreifendes Demokratie System, mit den Interessen des ganzen Volkes zu gestallten.
Nicht möglich? Doch der Bundeskanzler wird direkt vom Volk gewählt, er sucht alle seine Minister aus allen gewählten Abgeordneten, unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit aus.

Warum schreibe ich das in einem Technik Forum?
Schraubt euren A7150 auf und schaut euch die Bestückung der Leiterplatten an, ein internationales System übergreifendes Gemeinschaftserzeugnis von Robotron. In unzähligen Elektronik Geräten der BRD steckten Bauelemente aus der DDR und umgedreht.

Rolf
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051
22.10.2023, 13:07 Uhr
ollox




Zitat:
RP schrieb
"Das ist so ähnlich wie mit dem Bereich "Schule": alle hier waren mal auf einer Schule. Aber nicht jeder hat auch Ahnung, wie guter Unterricht und gutes Lernen geht.
Die DDR Wirtschaft (1949-1990) ist relativ gut nach 1990 untersucht worden."

Ohne dein Alter zu kennen sind deine Darstellungen geprägt von der ständigen negativ Darstellung des "Systems DDR" in allen Medien der BRD nach ihrer Gründung bis zum heutigen Tag.
...
Rolf



Ich stimme dir in vielerlei Hinsicht zu: hier in Ostdeutschland wurde investiert, weil die Firmen Profite wollten - was ja eine legitime Sache ist.
Ich sehe es als großes Problem, dass jetzt 80-90% des Ostdeutschen Vermögens von Westdeutschen besessen wird. Das kann nicht gut sein, das sind kolonialähnliche Verhältnisse.
Auch sehe ich, dass nicht alles in der DDR schlecht war: die Schulbildung war um Größenordnungen besser - wenn man bereit ist, den Teil mit der Ideologie im Bildungswesen und die Repressionen gegen Andersdenkende auszublenden.
Ich sehe durchaus die Defizite des heutigen Systems - da gibt es wahrlich genug!
ABER das ändert nichts (und hat auch nichts mit Geschichtswissenschaft zu tun) an meiner Gesamteinschätzung: die DDR war politisch und wirtschaftlich an Ende. Die Krise der DDR beschleunigte sich in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre, weil sich die Krise in der Sowjetunion und in Osteuropa beschleunigte.
Das exponentielle Wachstum des Westens gerade im Hightechbereich verstärkte die Krise im Ostblock um ein Vielfaches, weil so die Produktivität des Ostblocks immer weiter zurück fiel.
Ein hermetisch abgeriegelter Ostblock hätte unter Bedingungen wie sie in Nordkorea existieren vermutlich bis heute überlebt - Aber das ist Spekulation.
Die Produkte und Dienstleistungen der DDR waren eben nicht wettbewerbstauglich - bis auf wenige Ausnahmen.
Und es mag sein, dass hier und da ein paar Bauelemente in Richtung Westen exportiert wurden.
Aber selbst bei diesen Ausnahmen kann man davon ausgehen, dass der Reinertrag für die DDR-Volkswirtschaft negativ war.
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052
22.10.2023, 13:42 Uhr
HelkoP




Zitat:
ollox schrieb
Die Produkte und Dienstleistungen der DDR waren eben nicht wettbewerbstauglich - bis auf wenige Ausnahmen.
Und es mag sein, dass hier und da ein paar Bauelemente in Richtung Westen exportiert wurden.
Aber selbst bei diesen Ausnahmen kann man davon ausgehen, dass der Reinertrag für die DDR-Volkswirtschaft negativ war.



Wenn ich dich richtig verstehe, glaubst du, die DDR hat auch noch das westliche Ausland subventioniert?

Dadurch, dass die Löhne inder DDR deutlich geringer waren und zusätzlich die Währung 5x schwächer, war es keine Kunst, westliche Preise zu unterbieten.

Es wäre in Deutschland heute nicht möglich, Produkte zu fertigen und diese für 1€ inklusive Versand nach China zu zu verschicken.
Umgekehrt geht das. Aber ich käme nicht auf die Idee, dass die Chinesen dabei Verlust machen oder uns subventionieren.
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053
22.10.2023, 13:58 Uhr
Besserwisser

Avatar von Besserwisser

Der "Ostblock" war auch deshalb benachteiligt,
weil er nicht auf Ressourcen aus ehemaligen Kolonialgebieten zurückgreifen konnte.
Die Embargo-Listen des Westens haben auch dafür gesorgt, dass das weiter so bleibt.

Die Bewertung der Kaufkraft einer Währung war wohl von den Dingen abhängig,
welche im "Warenkorb" lagen.
Manche Menschen machten das an den Preisen für irgendwelchen Technik-Kram fest,
den man nicht unbedingt täglich kaufen muss,
im Gegensatz zu lebensnotwendigen Waren, Dienst-und Sozialleistungen.

Um Währungsspekulationen und den Leerkauf des Binnenmarktes zu verhindern,
wurden eben bestimmte Währungen an den vom Westen gesteuerten internationalen Börsen nicht gehandelt.
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054
22.10.2023, 22:51 Uhr
HelkoP



Der Wechselkurs einer Währung ist von Angebot und Nachfrage einer Währung abhängig, nicht von der Kaufkraft dieser Währung im Herkunftsland.
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055
23.10.2023, 09:46 Uhr
ollox




Zitat:
HelkoP schrieb
Der Wechselkurs einer Währung ist von Angebot und Nachfrage einer Währung abhängig, nicht von der Kaufkraft dieser Währung im Herkunftsland.



Das stimmt bei "FREI" konvertierbaren Währungen! Die Währungen des "Ostblocks" waren eben nicht frei konvertierbar. Der "offizielle" Wechselkurs der DDR-Mark zur (west)Deutschen Mark lag irgendwo zwischen 4-5 Mark pro Westmark.
Den offiziellen Wechselkurs gab es natürlich so nicht! Aber als die DDR in den 1980ern für die Chipproduktion Silber brauchte, transportierten Diplomaten große Mengen Silber in Koffern über die Grenze von Westberlin nach Ostberlin und verkauften Silber, und konvertierten das direkt wieder in Westmark.
Prompt stiegt der inoffizielle Wechselkurs kurzzeitig auf 7-8 Mark zu 1 Westmark.
Die DDR bekam Panik und reduzierte die Silberankäufe wieder - der Kurs pendelte sich wieder bei 5:1 ein.
Der Schwarzmarktkurs lag irgendwo zwischen 8 und 20 DDR Mark pro DM (kam auf die Umstände an)

Auch die Produkte, die man spottbillig aus China kauft unterliegen Preiverzerrungen!
Chinas Währung ist nämlich NICHT frei konvertierbar!
Die Chinesische Zentralbank legt den Wechselkurs nach politischen Vorgaben fest!
Und ja, damit subventionieren die Chinesen ihre Exporte - und zwar zum Schaden ihrer eigenen Kaufkraft.
Davon profitieren natürlich kurzfristig die Konsumenten in den USA/EU usw.
Allerdings muss man sich dann nicht wundern, wenn die heimische produzierende Industrie dann reihenweise pleitegeht und China einen Weltmarktanteil von >90% hält (Stichwort Solarpanels, seltene Erden, Medizinprodukte, Masken...).
Auch billige Energie, nicht vorhandene Umweltstandards, laxe Arbeitsschutzrechte usw. verzerren natürlich den Wettbewerb - und das kann man durchaus als "Subvention" bezeichnen.
Auch die DDR hatte einen ähnlichen "Wettbewerbsvorteil": der Raubbau an der Natur, die Verklappung von Abfällen, der Braunkohletagebau, etc. all das interessierte die Regierung wenig. Der Leidtagende war die ansässige Bevölkerung, die gesundheitlich Probleme bekam.
Die Kosten dieser Politik übernimmt die heutige Generation (Renaturierung, Gesundheitskosten...).
Insofern: irgendwann in der Zukunft wird die chinesische Bevölkerung die Kosten für die heutigen billigen chinesischen Produkte unausweichlich präsentiert bekommen.
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056
23.10.2023, 10:05 Uhr
ROBOTROONIE



Das Rad hat sich doch schon weitergedreht.
Auch China ist zu teuer und von da wird nach Vietnam, Kambodscha, Bangladesch weitergezogen. Nicht nur bei Kleidung.
Wenn Asien alle ist, geht es dann wohl in Afrika weiter?
--
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057
26.10.2023, 00:02 Uhr
rm2
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Avatar von rm2


Zitat:
ollox schrieb

... all das interessierte die Regierung wenig ...



ollox woher nimmst Du diese Gewissheit?
Hast Du dich jemals mit Werkleitern, Produktionsleitern darüber unterhalten?
Kennst Du die Zusammenhänge, Steuerungsprozesse der DDR-Wirtschaft?
Ich habe da meine Zweifel.
Die tatsächluche Kostenermittlung und die Preisbildung laufen nach unterschiedlichen Mechanismen!


mfg ralph
--
.
http://www.ycdt.net/mc80.3x . http://www.ycdtot.com/p8000
http://www.k1520.com/robotron http://www.audatec.net/audatec
http://www.ycdt.de/kkw-stendal

Dieser Beitrag wurde am 26.10.2023 um 00:04 Uhr von rm2 editiert.
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058
26.10.2023, 08:43 Uhr
René Meyer

Avatar von René Meyer

Wenn der KC compact erst im April 1990 auf den Markt gekommen ist, aber im April 999 Mark gekostet hat, wurde er denn je für die anvisierten 2300 Mark verkauft?
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059
26.10.2023, 09:30 Uhr
Buebchen



@René Meyer
Hallo,
Anfang 1991 habe ich in der Berliner Kronenstraße in der Nähe der Friedrichstraße einen KC Compakt für 230 DM, Floppycontroler und Floppylaufwerk für unter 200 DM in einem Laden gekauft, der DDR und West Computer wie den Schneider PC und die KC 85/3-4 Komponenten ( BUS-Erweiterung, Floppy, Floppycontroler sowie Module für 15-18 DM) sehr billig abgegeben hat. Kurz vorher habe ich bei Karstadt am Hermannplatz einen Schneider CPC464 für 220DM gekauft.
Im Gegensatz dazu habe ich 1988 einen KC85/2 inklusive Basic Modul, in Königswusterhausen im An und Verkauf für 2300 Mark gekauft. Disketten kosteten dort über 200 Mark je nach Hersteller, das Stück.
Wolfgang

Dieser Beitrag wurde am 26.10.2023 um 09:33 Uhr von Buebchen editiert.
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060
26.10.2023, 09:40 Uhr
Dirk mit KC-4



>Disketten kosteten dort über 200 Mark je nach Hersteller, das Stück.

wurden dir die 5 1/4 Disketten (werden es ja gewesen sein) unter dem Ladentisch verkauft? Alle 5 1/4 Disketten kamen ja aus dem Westen. Robotron und Co produzierten 5 1/4 Laufwerke, aber keine Disketten, die kamen wie auch immer aus dem Westen. Wahrscheinlich durch Schalck-Golodkowski und seiner 'Kommerziellen Koordinierung'.

Vor ein paar Jahren fand ich mal auf einer seite im Internet Kataloge. Hoch offizielle Kataloge mit West-Waren, die DDR Bürger hätten kaufen können (zumindest laut Katalog). Dort fand sich auch ein VW Golf I (in grün) und sogar ein Fertighaus vom damaligen BRD Hersteller Neckermann. Disketten, weiß ich nicht, aber ich glaube einige West Computer wie der Schneider CPC waren da drin. Leider habe ich den pdf Katalog nicht mehr. Es soll davon aber jedes Jahr eine Ausgabe gegeben haben.
--
Ich kann 2 Dinge wirklich nur gut, zum einen war es die Fallschirmjägerei und zum anderen Computer. Fragt man, was ich nun besser kann, würden einige sagen das eine, andere würden das andere sagen. Aber im Grunde ist beides gleich: ein großes Abenteuer

Dieser Beitrag wurde am 26.10.2023 um 09:42 Uhr von Dirk mit KC-4 editiert.
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061
26.10.2023, 09:47 Uhr
ROBOTROONIE




Zitat:
Dirk mit KC-4 schrieb
Vor ein paar Jahren fand ich mal auf einer seite im Internet Kataloge. Hoch offizielle Kataloge mit West-Waren, die DDR Bürger hätten kaufen können (zumindest laut Katalog). Dort fand sich auch ein VW Golf I (in grün) und sogar ein Fertighaus vom damaligen BRD Hersteller Neckermann. Disketten, weiß ich nicht, aber ich glaube einige West Computer wie der Schneider CPC waren da drin. Leider habe ich den pdf Katalog nicht mehr. Es soll davon aber jedes Jahr eine Ausgabe gegeben haben.



Genex. Mit Preisen in DM. Habe ich auch - z.B. den 1986er.
Bei manchen West-KfZ der Hinweis, dass nach 5 Jahren die ET-Versorgung nur noch in DM erfolgt.

Soll ja auch 2 Versionen gegeben haben - einen für die Westverwandten und einen für DDR-Bürger (an der Trasse).
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062
26.10.2023, 10:28 Uhr
ralle




Zitat:
René Meyer schrieb
Wenn der KC compact erst im April 1990 auf den Markt gekommen ist, aber im April 999 Mark gekostet hat, wurde er denn je für die anvisierten 2300 Mark verkauft?



Der wurde im Herbst 1989 angekündigt, Vorstellung Januar 1990. Und da war schon fast alles gelaufen. Juni Währungsunion, Oktober Wiedervereinigung oder auch feindliche Übernahme durch die Bundesrepublik. Die 80x86er wurden für den Hausgebrauch erschwinglich, die DOSe eroberte bald die Wohnungen. Der C64 wurde n7cht mehr in Braunschweig gefertigt.
--
Gruß Ralle

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063
26.10.2023, 10:34 Uhr
Rüdiger
Administrator



Zitat:
ralle schrieb
Und da war schon fast alles gelaufen. Juni Währungsunion, Oktober Wiedervereinigung oder auch feindliche Übernahme durch die Bundesrepublik.



Feindlich war die nicht: die Mehrheit der DDR-Bürger wollten es so.
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064
26.10.2023, 11:40 Uhr
Dirk mit KC-4




Zitat:
Feindlich war die nicht: die Mehrheit der DDR-Bürger wollten es so.



Ich kann dir sagen wer es nicht wollte: Der letzte Parteivorsitzende der SED: Gregor Gysi hat sich bis zuletzt gegen die Wiedervereinigung gewehrt. Der Knaller war dann aber, dass die SED einfach unbenannt wurde, PDS, heute heißt sie 'die Linke', ist aber knallhart der volle Rechtsnachfolger der SED - was viele gar nicht wissen und dann auch noch im guten Glauben 'die Linke' wählen..

Selbst 'die Linke' Politiker, fragt man die, ob die überhaupt wissen in welcher Partei die sind und das diese Partei über 140 Mautertote auf dem gewissen hat und unzählige Stasi Opfer, dann kommen Achsel zucken und große Augen.
Die oberste 'die Linke' Parteiführungen, weiß natürlich das sie weiterhin die SED Partei sind, aber schon auf Land- und Kreisebene weiß das kaum einer..

Wers nicht glaubt hier ausführlich nachzulesen:
https://www.welt.de/politik/article3649188/Die-Linke-Wir-sind-Rechtsnachfolgerin-der-SED.html
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065
26.10.2023, 11:42 Uhr
Dirk mit KC-4



@ROBOTROONIE, wenn du den Genex Katalog hast, schau doch mal bitte ob da Computer drin sind und die Preise dafür
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066
26.10.2023, 12:07 Uhr
ralle




Zitat:
Rüdiger schrieb

Zitat:
ralle schrieb
Und da war schon fast alles gelaufen. Juni Währungsunion, Oktober Wiedervereinigung oder auch feindliche Übernahme durch die Bundesrepublik.



Feindlich war die nicht: die Mehrheit der DDR-Bürger wollten es so.


Rüdiger, es gibt solche und solche. Ohne die Wende wäre ich nicht Elektriker mit Gesellenbrief geworden. Ich würde immer noch in der Elektronik Kondensatoren zusammen setzten. Für mich war es ein Gewinn. Mit der Tatsache, das wenn du dich selbst nicht kümmerst, dann verkümmerst. Ich würde immer noch bei den Eltern wohnen, weil keine Eigene Wohnung. Du weist, wie ich den Satz meine.
--
Gruß Ralle

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067
26.10.2023, 12:17 Uhr
Dirk mit KC-4




Zitat:
Ich würde immer noch in der Elektronik Kondensatoren zusammen setzten.



erzähl mehr davon. War das ein 'Zwangsberuf' oder konntest du dir den vermutlich Fabrikjob freiwillig aussuchen? Und hattest du den Wunsch statt dessen lieber eine Lehre zu machen, Facharbeiter zu werden und wurde dir das verweigert?
Und hättest du sagen können, ich kündige, ich habe keine Lust mehr Kondensatoren zusammen setzten, wäre das überhaupt möglich gewesen? Und gabs da "unaussprechliche" Drohungen von der Partei?
--
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068
26.10.2023, 12:49 Uhr
KK

Avatar von KK


Zitat:
Dirk mit KC-4 schrieb
wurden dir die 5 1/4 Disketten (werden es ja gewesen sein) unter dem Ladentisch verkauft? Alle 5 1/4 Disketten kamen ja aus dem Westen.



Im Karl-Marx-Städter A&V am Busbahnhof gabs die für 50 Mark das Stück. Und ja, es waren West-Disketten, wie auch immer die den Weg dahin fanden.




Zitat:
Dirk mit KC-4 schrieb
Ich kann dir sagen wer es nicht wollte: Der letzte Parteivorsitzende der SED: Gregor Gysi hat sich bis zuletzt gegen die Wiedervereinigung gewehrt.



Auch die momentan hochgehypte Sahra Wagenknecht hätte nach eigener Aussage lieber in der DDR gelebt (und dort vermutlich eine großartige SED-Karriere hingelegt). Aber dank des von ihr verschmähten Kapitalismus ist sie ohne einen einzigen Tag Arbeit Multimillionärin geworden.


Zitat:
ralle schrieb
Ohne die Wende wäre ich nicht Elektriker mit Gesellenbrief geworden. Ich würde immer noch in der Elektronik Kondensatoren zusammen setzten. Für mich war es ein Gewinn.



Unterm Strich für mich auch. Niemals hätte ich in der DDR ohne entsprechende Ausbildung in der EDV-Branche arbeiten können. Auch nicht mit noch so viel Fachwissen. Da zählte nur die Kaderakte. Ich würde wahrscheinlich immer noch klapprige Laster durch die Gegend kutschieren. Nichtsdestotrotz hat die Wiedervereinigung vor allem westdeutschen Geschäftemachern in die Tasche gewirtschaftet und tut es noch immer.
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069
26.10.2023, 13:03 Uhr
Rüdiger
Administrator



Zitat:
Dirk mit KC-4 schrieb
War das ein 'Zwangsberuf'



Sowas gabs damals?
--
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070
26.10.2023, 13:04 Uhr
RP



Rüdiger,

das die Mehrheit der DDR Bürger die Wiedervereinigung beider Deutscher Staten wollte ist richtig, aber das "so" wollte nur die BRD Regierung und sie hat das "wie" vorgeschrieben.

Eine Treuhand Gesellschaft zur Abwicklung der DDR Wirtschaft mit 99% BRD Managern, denen im Arbeitsvertrag Straffreiheit für eventuelle Straftaten im Rahmen ihre Aufgabenerfüllung zugesichert wurde wollte wohl keiner.

Über abgegebene Versprechen der BRD Regierung im Rahmen der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten redetet man nicht mehr, es waren hat "Versprecher".

Das mit der Wahrheit und dem Erinnerungsvermögen von Politikern war wohl nicht nur ein Problem von DDR Politikern, hatten auch die BRD Politiker und Regierungen, noch schlimmer, sie haben und hat es jetzt noch.


Dirk mit KC-4

Die Welt zu lesen, nein danke da ist mir meine Zeit zu schade.

Hast du das Blatt Abonniert?

Bei der Datenschutzerklärung kann man die Seite doch nicht öffnen.
Ich habe da nur zwei Möglichkeiten die Zeitung zu kaufen oder mich zu verkaufen.

Rolf

Dieser Beitrag wurde am 26.10.2023 um 16:58 Uhr von RP editiert.
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071
26.10.2023, 13:37 Uhr
Buebchen



@Dirk mit KC-4
Hallo,
Die angebotenen Disketten lagen in dem An und Verkauf Laden in Königswusterhausen in einer verschlossenen Vitrine neben der Eingangs Tür. Ich habe erst später Disketten gekauft, da mir der Preis dort zu hoch war.
In der Nähe des An und Verkaufs Ladens habe ich meine S3004 (1400,- Mark) für den Z1013 und KC85/2 gekauft mit dem ich auch das Eprommer Listing zu dem Eprommer nach Prof. Voelz, Marco Cieri gedruckt habe, das noch auf meiner alten Homepage zu finden ist.
Wolfgang

Dieser Beitrag wurde am 26.10.2023 um 13:39 Uhr von Buebchen editiert.
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072
26.10.2023, 13:54 Uhr
ROBOTROONIE




Zitat:
Dirk mit KC-4 schrieb
PDS, heute heißt sie 'die Linke'


Jein.
Da steckt auch noch WASG drin.
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Dieser Beitrag wurde am 26.10.2023 um 13:55 Uhr von ROBOTROONIE editiert.
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073
26.10.2023, 14:24 Uhr
ROBOTROONIE




Zitat:
Dirk mit KC-4 schrieb
@ROBOTROONIE, wenn du den Genex Katalog hast, schau doch mal bitte ob da Computer drin sind und die Preise dafür



das wird nicht so bald
Kram ist in einer Umzugskisten im unbewohnten Gebäude in einer anderen Stadt.

Auszüge bei wiki - z.B. wurde in dem Jahr die Schwalbe letztmals ausgeliefert (bis Jahresmitte), dann der Nachfolger.
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074
26.10.2023, 15:44 Uhr
RP



Dirk mit KC-4

Die Preise im Genex Katalog und Intershop der DDR waren in der Regel an den vom Hersteller empfohlenen Marktpreis angelegt, der bis zu 50% über den Angebots Ladenpreis in der BRD lag. Aber ohne BRD Mehrwertsteuer.
Bei Wahren aus der DDR Produktion waren es in der Regel 80% bis 50% vom DDR Mark Preis , aber du hast das Auto, zum Beispiel, ohne Bestellung bekommen.

Ab Mitte der 70iger Jahre entwickelte sich in der DDR ein regelrechter am Markt orientierter Schwarzmarkt für fast alle Waren, zum Teil über die A+V Läden und über privat Annoncen in der Presse, siehe Funkamateur.

Der DDR Staat hat das weitgehend, stillschweigend akzeptiert, der BRD Regierung wäre das nicht passiert, die Steuereinnahmen Verluste für die DDR waren sicher durch diesen Schwarzmarkt und auch Schwarzarbeit extrem hoch.
Ich selbst baute alles an Elektronik was gesucht wurde, Lichtorgeln, NF Verstärker, PAL Decoder und schon in der Schule, ZDF und Bayern 3 TV Konverter, Bauelemente die es nicht in der DDR gab versorgte der Kunde.
Die DDR Eigenheime wurden zu 90% in Schwarzarbeit errichtet, der Maucher verdiente so mit Feierabend Arbeit mehr als auf Arbeit.


Rolf

Dieser Beitrag wurde am 26.10.2023 um 16:56 Uhr von RP editiert.
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075
26.10.2023, 16:58 Uhr
robbi
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Avatar von robbi

Im August 1989 durfte ich zum ersten Mal nach 1961 wieder Verwandte in Westberlin besuchen. Durch vorherige Absprache bekam ich von einem Verwandten, der bei Bull arbeitete, ein ausgemustertes (weil defekt) 5,25"-360K-Laufwerk, aber zweiseitig.
Auf der Stresemannstraße (Atzert Radio, hießen die noch so?) habe ich mir dann eine Commodore-Tastatur und eine Kiste mit 10 Disketten kaufen können.
Das waren die Voraussetzungen, meinen Eigenbau-Z9001 endlich zum CP/M-Rechner zu erweitern.
Die Fehlersuche im Diskettenlaufwerk (ohne Schaltung) war abenteuerlich. Schließlich habe ich einen gedruckten Widerstand als defekt erkannt. Die Reparatur bestand dann darin, daß ich einen wertähnlichen Widerstand außerhalb der Folienplatine angeschaltet habe. Löten konnte ich auf der Folie nicht, auch nicht brücken. Der interne Widerstand war mal da und mal unendlich, wahrscheinlich ein Riß auf der Folie. Das Laufwerk arbeitet heute noch sehr solide.

RPs letzten Satz kann ich bestätigen. Beim Eigenheimbau gab es zwei Kredite: einen für das Baumaterial, einen zweiten für die Arbeitsleistungen. Der wurde von vornherein um etwa die Hälfte gekürzt. Die Handwerker mußte man aus eigener Tasche bezahlen. Mein Maurer wollte/bekam 10 Mark/Stunde.

Zwangsberufe gab es eher nicht, nur durfte man nicht alles werden, auch bei entsprechenden fachlichen Voraussetzungen. Die Genossen wußten, eine Berufswahl zu verhindern.
ABI habe ich 1962 gemacht und war konfirmiert! Die Stolpersteine kamen dann bei der Studienbewerbung... Später war das alles noch viel strenger.
--
Schreib wie du quatschst, dann schreibst du schlecht.

Dieser Beitrag wurde am 26.10.2023 um 17:05 Uhr von robbi editiert.
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076
26.10.2023, 17:11 Uhr
ralle



Bei mir war die Einschränkung 8.Klasse. Das minimierte die Berufswahl deutlich. Dagegen sorgte meine Hüfte dafür, das ich nicht auf dem Bau musste. Eher in einer der Fabrikationshallen, im dem Fall die VEB Elektronik Gera. Dafür gab es aber eine echt solide Berufsausbildung für einen Hilfsarbeiterjob. Das gab es nur in der DDR. Lernen waren 2,5Jahre, mit 95,- Einstiegslohn für das erste halbe Jahr.
--
Gruß Ralle

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077
27.10.2023, 10:02 Uhr
Dirk mit KC-4




Zitat:
Die Welt zu lesen, nein danke da ist mir meine Zeit zu schade.



@RP - welche Pressezeitung über den Prozess berichtet ist völlig wurscht, der kernsatz: Die Linke ist Rechtsnachfolger der SED, ist ein Zitat, das vor Gericht getätigt wurde, von der linken Parteiführung selber.

Aber ich habe noch etwas interessantes über diese SED Führung (deren letzter Parteiführer Gysi heute noch im Bundestag sitzt, was eigentlich unglaublich ist - naja glücklicherweise nicht mehr lange dank Wagenknecht, die Die Linken endlich aus dem Bundestag geschmissen hat), was auch kaum jemand wußte: „Direktive 1/67“

"Mit einem speziellen Codewort an alle 211 Kreisdienststellen des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) sollte im Ernstfall eine ungeheuerliche Maschinerie in Gang gesetzt werden: Innerhalb von 24 Stunden sollten über 2.900 Personen festgenommen und über 10.000 in Isolierungslager verschleppt werden. Weitere 72.000 Bürgerinnen und Bürger sollten unter verstärkte Überwachung gestellt werden. So sah es die streng geheime „Direktive 1/67“ vor."

https://www.stasi-unterlagen-archiv.de/informationen-zur-stasi/themen/beitrag/vorbereitung-auf-den-tag-x/
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078
27.10.2023, 10:06 Uhr
felge1966



Wie wäre es denn, die Politik aus einem technischen Forum rauszulassen?
Nach Meiner Sicht ist das eher was für die Trollwiese.
--
http://felgentreu.spdns.org/bilder/jacob120.gif
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079
27.10.2023, 10:26 Uhr
Dirk mit KC-4



Felge du hast ja recht, man regt sich nur drüber auf und das Blut gerät in Wallung..
Obwohl das ja nicht wirklich Politik ist sondern als geplanter Massenmord durchgehen würde..
--
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Dieser Beitrag wurde am 27.10.2023 um 10:28 Uhr von Dirk mit KC-4 editiert.
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080
28.10.2023, 18:17 Uhr
ollox



Ja, Politik kann man tatsächlich aus einen technischen Forum raushalten.
Die Beschreibung von historischen "Tatsachen" ist aber keine Politik. Dazu darf man natürlich unterschiedliche Sichtweisen haben.
Ich finde es interessant, dass die weniger positiven Ansichten/Vorgänge der DDR und ihrer Wirtschaft so wenig thematisiert werden.
Ich wundere mich immer, wie man eine derart kaputte Wirtschaft, wie es die DDR-Wirtschaft in den 1980ern war, schönreden kann.
Ja, die DDR-Regierung musste "um jeden Preis" Devisen erwirtschaften. Ungefähr 30% der jährlich Erwirtschafteten Devisen gingen ab Mitte der 1980er Jahre nur für die Zinszahlungen drauf.
Die DDR ging davon aus, dass sie bald (in weniger als 5 Jahren) nicht mehr genug Devisen allein für die Zinsen erwirtschaften kann - das nennt man geläufig "Bankrott".
Deshalb war es der !DDR Regierung! auch völlig egal, wie hoch die Kosten im Inland waren, solange überhaupt Devisen flossen. Dass das die Betriebe und die Mitarbeiter anders sahen, ist mir völlig klar.
Ich rede auch nicht die Lebensleistung, oder die "Errungenschaften" der Menschen schlecht.
Im Gegenteil: ich habe höchte Achtung vor dem, was die (ehrlich arbeitenden) Menschen in der DDR geleistet haben.
Mein Großvater war selbstständiger Bäcker in der DDR. Mir und meinem Großvater muss niemand erzählen, was Sozialismus bedeutet...
Das Brot/Brötchen waren irgendwann billiger als Getreide/Futtermittel, also verfütterten die Bauern Brot an die Schweine - kannst du dir nicht ausdenken...
Das Fleisch wurde dann in den Westen verkauft, oder wieder zu subventionierten Preisen verkauft.
Stichwort Preise für Mikro-Elektronik: Weil die Politik besonders im Bereich Chips nach Autarkie strebte (China versucht das auch, schon lange) spielten ökonomische Grundsätze keine Rolle. Die Betriebe mussten Kleinstserien entwickeln, die sich nie und nimmer rechneten.
Stichwort Ausgaben: ich kenne jemanden, der nach der Lehre zum "Elektrofacharbeiter" (so ähnlich, muss ich fragen) mit 19 Jahren im VEB Robotron Elektronik in der "besonderen Produktion" (Militärtechnik, Polizei, Geheimdienst) Leiterplatten und Bauteile verlötet hat.
Die Person hatte mit knapp 19 Jahren 1200,- DDR Mark im Monat und bekam eine schicke Neubauwohnung...
Um das mal ins Verhältnis zu setzen: ich kenne Projektanten/Programmierer bei Robotron, die Mathematik studiert hatten, spezielle Anwenderlösungen entwickelten und ungefähr das gleiche Geld hatten - aber mit Anfang 50...
Ebenso kenne ich Hochschullehrer, die auch um die 1200-1300 Mark im Monat hatten.
Ich an dem Beispiel nur deutlich machen, wo die DDR Prioritäten setzte!
Und ja, das macht Nordkorea heute im Extrem, aber die DDR hatte auch Prioritäten.
Die DDR war ab Mitte der 1980er auch deshalb so dringend auf Devisen angewiesen, weil die Sowjetunion jetzt ihre Gas- und Öllieferungen in Dollar und zu Weltmarktpreisen haben wollte.
Bis zu den Ölkrisen lief das ungefähr so: die DDR lieferte Elektronik (und anderes) an die Sowjetunion und bekam dafür Rostoffe aus der Sowjetunion.
Das war ein guter Deal für die DDR: sie konnte die Rohstoffe weiterverarbeiten und für "richtiges" Geld (DMark) an den Westen verkaufen.
Nach der Ölkrise fielen die Preise, aber die Einkaufspreise waren schon langfristig festgelegt, ebenso die Verkaufspreise.
Die Profite der DDR verschwanden. Die Sowjetunion brauchte Unsummen für Afghanistan, Tschernobyl explodierte 1986 und kostete nochmal ein Vielfaches, die Sanktionen der USA und des Westens wirkten langsam.
DESHALB sollte Gorbatschow als Generalsekretär die Sowjetunion retten. Die Sowjetunion konnte es sich schlicht nicht mehr leisten, die DDR und all die anderen Sozialistischen Länder zu päppeln...Das spürte die DDR direkt. Honecker hat doch den Ausreiseerleichterungen nur zugestimmt, weil es nicht mehr anders ging.
Deshalb ist es schon legitim, auf die immer noch aktuellen Akteure hinzuweisen, die damals (wie heute) vor allem ihre eigenen Vorteile im Kopf haben.
Die sich wenig um die "normale" Bevölkerung scherten. Die eben bereit waren, der Volkswirtschaft Lasten aufzubürden (Geheimdienst, Militär, Partei), und dann die Erzeugnisse mit Verlust verkauften, nur damit das Sozialistische System weiter existiert.
Vielleicht erinnern sich ja mehr Menschen daran, wie es auch war, wenn hier solche Beiträge stehen bleiben.
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081
28.10.2023, 19:39 Uhr
RP



"Die Beschreibung von historischen "Tatsachen" ist aber keine Politik. Dazu darf man natürlich unterschiedliche Sichtweisen haben.
Ich finde es interessant, dass die weniger positiven Ansichten/Vorgänge der DDR und ihrer Wirtschaft so wenig thematisiert werden."

ollox

ganz im Gegenteil, die historischen " Tatsachen " werden aus dem Zusammenhang, von Historikern, so Bearbeitet das sie zur politischen Meinungsbildung missbraucht werden.
Probleme, der ehemaligen DDR, werden so thematisiert das sie in ihrer Darstellung immer ein negativ Bild beim Konsumenten ( Leser) entstehen lassen.
Das ist eine ganz gefährliche Politik, da sie von den eigenen Fehlern und Menschen verachtenden Entscheidungen in der real Politik der BRD ablenkt.

Ich habe mit 25 Jahren an Verkaufs Verhandlungen 1978 zur Leipziger Messe zwischen den VEB Malitex und der BRD Firma Quelle teilgenommen, da wurde nichts unter den Herstellungskosten verkauft, 5% Gewinn wurde angestrebt und auch meist erreicht. Die Produktions Kosten von Textilien waren auch in der DDR sehr niedrig und hatten nichts mit dem Ladenpreis gemeinsam.
Da kommen wir zu der negativen Seite. Die Ladenpreise der DDR wurden vom Amt für Preise nach einen angeblichen Gebrauchswert ermittelt.
Dein Großvater als Bäckermeister konnte mit diesem "Irrsinn" sehr gut leben, die meisten Bäcker hatten selbst zwei bis drei Schweine und fütterten sie mit nicht mehr verkaufbaren Bäckerei Abfällen. Ein Schwein brachte am Jahresende ca 1000 DDR Mark Steuerfreies Zusatzeinkommen für den LPG Bauern oder Bäckermeister.
Die Bäckermeister die ich kenne hatten in der DDR alle ihr eigenes Haus und Auto und keine überschuldete Bäckerei.
Ihre Kinder und Enkel habe nach dem Zusammenbruch der DDR, in der BRD fast alle das Handwerk aufgegeben, die Kosten können in kleinen Bäckereien kaum noch erwirtschaftet werden.

Rolf

Dieser Beitrag wurde am 28.10.2023 um 19:51 Uhr von RP editiert.
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082
29.10.2023, 03:25 Uhr
ollox



Lieber RP,

na dann muss ich das halt mal konkret am Beispiel meines Großvaters ausführen:
Ja, er hatte eine Bäckerei/Konditorei. In dem Haus befanden sich ca. 10 vermietete Wohnungen.
Die Bäckerei hatte die Ausstattung von 1936, mein Großvater arbeitete die meiste Zeit allein, seine Frau verkaufte.
Die Töchter durften nicht studieren, obwohl sie Klassenbeste waren (nur Ingenieursschule), weil der Vater kein Proletarier war, erst die jüngste Tochter durfte ab ca. 1968 wieder studieren, weil sie zu den Besten gehörte, und die DDR dringend Akademiker brauchte.
Ein(1) Auto hatte der Großvater, später ein Krause Duo.
Das Haus hatte Ofenheizung, Trockenklo und Bleirohre - bis Mitte der 1990er Jahre - dann waren alle ausgezogen (das Haus wurde bis heute nicht saniert).
Warum? Weil 5-20 DDR Mark Miete Pro Monat pro Wohnung eben auch nicht für Sanierungen gereicht haben - im Gegenteil, das Haus kostete mehr Geld, als es einbrachte.
DESHALB waren die Erben 1989 froh, dass sie das Haus an die Stadt/kommunale Wohnungswirtschaft verschenken konnten. Die Stadt nahm das Haus nur, weil es schuldenfrei war.
Das Erbe des Großvaters betrug unter 10.000 DDRmark.
Eine Rückübertragung nach 1990 an die Erben scheiterte, weil das Haus schuldenfrei verschenkt wurde.
Bis heute steht das Haus leer, es wurde vor 10-15 Jahren von der Stadt für ca. 5000 Euro versteigert.
Nein, meine Großeltern verreisten nie, verprassten nie Geld - sie hatten es schlicht nicht.
Ich weiß, dass das Beispiel nicht auf andere Städte, Branchen usw. übertragbar ist.
Ich weiß, dass manche selbstständige Handwerker gut leben leben konnten.
Ich weiß, dass es zum Beispiel in Dresden einen Fleischermeister gab, der "alles" hatte. Also Farbfernseher, Trabantkarosserien usw.
Aber dieser Fleischermeister wollte kein Geld: der wollte Arbeitsleistung.
Wenn man was brauchte, musste man für ihn arbeiten (Geld hatte er genug...).
Ab 1971 bis Anfang der 1980er konnte Erich Honecker seine "Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik" durch Importe und Sozialausgaben umsetzen.
Bis dahin konnte die DDR auch Erfolge im Export erzielen. Aber ab den späten 1970ern fiel die DDR immer weiter zurück, vor allem im wichtigen Exportbereich "Maschinenbau". Weil eben die Chips und Steuerungscomputer fehlten.
Die Werkzeugmaschinen waren nicht schlecht, die westlichen aber eben produktiver/wirtschaftlicher.
Die DDR Regierung erkannte, dass sie ohne Mikroelektronik bald keine Maschinen mehr in nennenwertem Umfang für Devisen würde verkaufen können. Deshalb die massiven Investitionen in die Mikroelektronik.
Auch die Substitution von Öl und Gas durch Braunkohle geht auf den Devisenmangel zurück.
Und da könnte man heute einen Bogen schlagen: auch heute geht in bestimmten Wirtschafts/Politikbereichen wieder die Ideologie vor Vernunft und Sachverstand.
Das liegt vielleicht daran, dass heutige "westdeutsche Eliten" keine Anhnung haben, was Sozialismus wirklich mit einem Land und den Menschen macht...

https://de.wikipedia.org/wiki/Einheit_von_Wirtschafts-_und_Sozialpolitik

Dieser Beitrag wurde am 29.10.2023 um 03:40 Uhr von ollox editiert.
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29.10.2023, 08:31 Uhr
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Zitat:
Dirk mit KC-4 schrieb
War das ein 'Zwangsberuf' oder konntest du dir den vermutlich Fabrikjob freiwillig aussuchen?
Und hattest du den Wunsch statt dessen lieber eine Lehre zu machen, Facharbeiter zu werden und
wurde dir das verweigert?
Und hättest du sagen können, ich kündige, ich habe keine Lust mehr Kondensatoren zusammen
setzten, wäre das überhaupt möglich gewesen? Und gabs da "unaussprechliche"
Drohungen von der Partei?



Wer das Schulsystem der DDR erlebt hat, wundert sich über solche Fragen.
Es gab klare, bekannte Richtlinien das Arbeiterkinder bei der Berufswahl bevorzugt
wurden. Die 10klassige POS gilt auch heute noch als wegweisende Bildungseinrichtung
(siehe Finnland), was man von dem veralteten bundesdeutschen Bildungssystem
nicht sagen kann. Die Pisa-Studien bestätigen das Jahr für Jahr. Die regierenden Politiker
beweisen immer wieder ihre Unfähigkeit das Problem zu lösen. Vielen Kinder von
HARTZ4-Empfängern wird der höhere Bildungsweg verwehrt, was für eine Exportnation in den
nächsten 50 Jahren tötlich enden wird - da braucht man kein Hellseher zu sein.

Zur Wahl des Arbeitsplatzes: da in der DDR fast jeder Betrieb händeringend Arbeitskräfte
Suchte war ein Wechsel immer möglich. Was die Bereiche LVO und GVS angeht kann ich
keine Aussagen treffen (LVO Bereiche Landesverteidigung, GVS Geheimnisträger).


Noch mal zu den unsäglichen Preisvergleichen zw. DDR und BRD:
1. beide Gesellschaftssystem verwendeten annähernd dieselbe Kostenermittlung (Namen aber anders)
2. in der DDR legten staatliche Stellen die Preise nach bestimmten politischen Vorgeben fest
--- Preisstützung für Waren täglicher Bedarf, Mieten, Energie
--- Geldabschöpfung bei hochwertigen Gütern
3. die Preise waren über einen sehr langen Zeitraum konstant, was erhebliche Probleme verursachte,
die über den Staatshaushalt abgefangen wurden
4. Es gab mindestens 2 Industriepreisreformen in der DDR-Geschichte – ABER fast alle
Wirtschaftsanalysten, die die DDR-Wirtschaft analysiert haben, ignorierten diese Mechanismen.

Und in diesem Zusammenhang habe ich noch nicht die Mechanismen der
Bilanzanteile und ihre durchgreifende Steuerung des gesamten
Wirtschaftsprozesses berücksichtigt. Diese zwingen notwendigen
Arbeiten wurden leider von keinem der „DDR-Wirtschaftsanalysen“ durchgeführt.
Wahrscheinlich war ihnen das alles zu schwer.




mfg ralph
--
.
http://www.ycdt.net/mc80.3x . http://www.ycdtot.com/p8000
http://www.k1520.com/robotron http://www.audatec.net/audatec
http://www.ycdt.de/kkw-stendal

Dieser Beitrag wurde am 29.10.2023 um 08:49 Uhr von rm2 editiert.
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084
29.10.2023, 10:30 Uhr
KK

Avatar von KK


Zitat:
ollox schrieb
Die Person hatte mit knapp 19 Jahren 1200,- DDR Mark im Monat und bekam eine schicke Neubauwohnung...
Um das mal ins Verhältnis zu setzen: ich kenne Projektanten/Programmierer bei Robotron, die Mathematik studiert hatten, spezielle Anwenderlösungen entwickelten und ungefähr das gleiche Geld hatten - aber mit Anfang 50...
Ebenso kenne ich Hochschullehrer, die auch um die 1200-1300 Mark im Monat hatten



Solche Löhne waren nicht ungewöhnlich, wenn man kein Problem mit unorthodoxen Arbeitszeiten hatte. Als Freileitungsmonteur verdiente ich 1200 in schlechten Monaten, in guten über 1400. Mußte dafür aber auch Zyklus arbeiten, d.h. Montag abend anreisen und durcharbeiten bis einschließlich nächsten Montag. Und zwar jeden Tag 12 Stunden. In den Freiwochen fuhr ich im zweiten Arbeitsverhältnis noch Linienbusse beim Nahverkehr, das brachte nochmal um die 300 Mark pro Monat. Als junger Mensch kann man das machen, heute würde ich es nicht mehr tun.

Eine schicke Neubauwohnung hatte ich allerdings nicht. War schon froh, in eine alte abgewrackte Bude mit Ofenheizung und Plumpsklo auf dem Gang ziehen zu dürfen, die ich selbst auf Vordermann bingen mußte.

Dieser Beitrag wurde am 29.10.2023 um 10:32 Uhr von KK editiert.
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085
29.10.2023, 10:54 Uhr
RP



ollox

"Ich weiß, dass manche selbstständige Handwerker gut leben leben konnten.
Ich weiß, dass es zum Beispiel in Dresden einen Fleischermeister gab, der "alles" hatte. Also Farbfernseher, Trabantkarosserien usw.
Aber dieser Fleischermeister wollte kein Geld: der wollte Arbeitsleistung."

du kannst mir glauben, es waren nicht manche es waren die meisten Handwerker in der DDR die nicht nur gut, sondern sehr gut von ihren Einkommen leben konnten.

Das Beisiel deines Großvaters, ist typisch für Bäcker Betriebe in größeren Städten in der DDR, aber auch für die in der BRD. Ein Bäckermeister in Köln konnte sein Haus und die Bäckerei nur mit einem Kredit modernisieren, den er in der Regel auf Grund des Einkommens ( Gewinn nach Steuern ) nicht bekam. Die Häuser wurden Verkauft, der Bäcker ging in eine Großbäckerei und aus dem Geschäft wurde oft eine Backwaren Filiale.

Auf dem Land ging es Bäcker in der DDR und der BRD gut.

Mit dem nicht kosten deckenden Mieten hatten nicht nur die wenigen verbliebenen Hausbesitzer von Mehrfamilienhäusern ein Problem nein selbst der DDR Staat hat seine Bausubstanz verfallen lassen und setzte ein völlig überzogenes Wohnungsprogramm um.

Was ich damit sagen möchte, es ist unsinnig die Geschichte der DDR ohne die Geschichte der BRD zu betrachten.

Ein Beispiel aus meiner Lehrzeit beim VEB Malitex, wenn Quelle und Neckermann bestellten, waren Sonderschichten am Wochenende angesagt, gut bezahlt.
Im Wareneingang und Versand wurden wir eingesetzt. Einmahl hatte ich die Aufgabe einen Güterzug Wagon mit Stoff aus der VR China zu entladen, (die Reichsbahn hatte einen Abstellgleis direkt im Betrieb) die Pallen wurden neu verpackt und als DDR Wahre gekennzeichnet und wieder eingeladen.
Eine Frage nach der für mich unsinnig erscheinenden Arbeitsaufgabe wurde mir schnell beantwortet," das ist Zollfreier Innerdeutscher Handel, die DDR importiert aus China Zollfrei und Exportiert Zollfrei über die "Innerdeutsche" Grenze".
So sparte die BRD, auf Kosten ihrer EG Partner Einfuhrzoll aus China. So rettete die DDR auch einen Teil der BRD Textilindustrie. Ich bin mir sicher das das kein Einzelfall wahr und das diese Umsätze in keiner Nachwende Bilanz erscheinen.

Rolf
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086
29.10.2023, 12:19 Uhr
Dirk mit KC-4



>Ich habe mit 25 Jahren an Verkaufs Verhandlungen 1978 zur Leipziger Messe zwischen den VEB Malitex und der BRD Firma Quelle teilgenommen, da wurde nichts unter den Herstellungskosten verkauft, 5% Gewinn wurde angestrebt und auch meist erreicht. Die Produktions Kosten von Textilien waren auch in der DDR sehr niedrig und hatten nichts mit dem Ladenpreis gemeinsam.

Mein Vater war Einkäufer eines sehr großen Spielzeuggroßhändlers. Er kaufte weltweit Spielzeug von den Herstellern, dass dann über die BRD Großhandelsketten weiterverkauft wurde, die dann an die Einzelhändler weiter verkauften. Mein Vater, er lebt nicht mehr, erzählte dass er genau 2 Sachen aus der DDR, einkaufte. Einmal waren es Holzschlitten und einmal waren es Weihnachtstürme aus Holz gefertigt, bei der sich durch eine angezündete Kerze oberhalb des Turms ein Art Flügel langsam drehte. Diese Weihnachtstürme waren teilweise sehr aufwendig aus Holz gefertigt, teilweise mit kleinen geschnitzten Figuren. (Leider habe ich keinen Weihnachtsturm mehr). Ab und zu kam noch anderes Holzspielzeug aus der DDR dazu, aber das Weihnachtsgeschäft mit der DDR, also die Holzschlitten und diese Weihnachtstürme müssen wohl erstklassig gelaufen sein. Woher letztlich die Weihnachtsschlitten und diese schönen Weihnachtstürme kamen, wo sie gefertigt wurden wußte er nicht, vielleicht DDR-Knastarbeit? Aber es war absolut hochwertig gefertigt.
Es gab also eine relativ gute Handelsbeziehung BRD-DDR, das wenige was die DDR produziert hat, was es hier nicht gab in dieser Qualität zu diesem Preis.
Ich glaub da gabs auch noch Weihnachtsschmuck auch aus Holz aus dem Erzgebirge, glaub ich.
Und dieses ganze Holzzeug war wohl wirklich begehrt in der BRD und der Preis halt unschlagbar.

Ein Weihnachten hatte er aus Russland Matroschka gekauft, handbemalte Puppen, die man in einander stecken konnte, auch aus Holz gefertigt. Einen ganzen Güterwagon davon voll beladen - und es wurde DER Ladenhüter überhaupt. Die haben diese Matroschka Puppen später verschenkt, jedem Kunden, überall wo sie waren, auch auf Messen so eine Matroschka in die Hand gedrückt. Die Dinger wollte wirklich keiner haben. Ich als Kind auch nicht, ich wußte nicht was man damit machen soll. Für was benutzt man die oder stellt man die echt nur ins Regal?
--
Ich kann 2 Dinge wirklich nur gut, zum einen war es die Fallschirmjägerei und zum anderen Computer. Fragt man, was ich nun besser kann, würden einige sagen das eine, andere würden das andere sagen. Aber im Grunde ist beides gleich: ein großes Abenteuer

Dieser Beitrag wurde am 29.10.2023 um 12:22 Uhr von Dirk mit KC-4 editiert.
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087
29.10.2023, 12:33 Uhr
Dirk mit KC-4



>DESHALB waren die Erben 1989 froh, dass sie das Haus an die Stadt/kommunale Wohnungswirtschaft verschenken konnten. Die Stadt nahm das Haus nur, weil es schuldenfrei war.
Das Erbe des Großvaters betrug unter 10.000 DDRmark.
Eine Rückübertragung nach 1990 an die Erben scheiterte, weil das Haus schuldenfrei verschenkt wurde.
Bis heute steht das Haus leer, es wurde vor 10-15 Jahren von der Stadt für ca. 5000 Euro versteigert.

Ähm, ein Haus geschenkt nehm ich, Zustand und Lage völlig egal, naja es sollte noch optisch nach Haus erkennbar sein, also 4 Wände und nen Dach drüber sollte vorhanden sein. Ich würde sogar dahin umziehen, habe ja keine Familie und besser als hier Miete zahlen.. Also wer da nen Haus los werden will - gerne PN an mich, oder was von Versteigerungen weiß für 5000 Euro, auch PN an mich :-)
--
Ich kann 2 Dinge wirklich nur gut, zum einen war es die Fallschirmjägerei und zum anderen Computer. Fragt man, was ich nun besser kann, würden einige sagen das eine, andere würden das andere sagen. Aber im Grunde ist beides gleich: ein großes Abenteuer
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088
29.10.2023, 12:50 Uhr
RP



diese Matroschka Puppen sind ein gutes Lernspielzeug für Kinder im Alter ab ein bis zwei Jahren, meine Engel Kinder spielte sehr gerne, im "Sortier Lern Alter", mit diesen Puppen. Die große Puppe wurde schnell zur Oma, danach, die Mamma und die Kinder. Alle mussten wieder in den Bauch der Oma und das ist für ein Kind in diesem Alter eine lehrreiche Aufgabe.

Rolf
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089
29.10.2023, 12:55 Uhr
KK

Avatar von KK


Zitat:
Dirk mit KC-4 schrieb
Weihnachtstürme aus Holz gefertigt



Wir Erzgebirgler nennen das "Pyramide".
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090
29.10.2023, 13:10 Uhr
ollox




Zitat:
Dirk mit KC-4 schrieb
>DESHALB waren die Erben 1989 froh, dass sie das Haus an die Stadt/kommunale Wohnungswirtschaft verschenken konnten. Die Stadt nahm das Haus nur, weil es schuldenfrei war.
Das Erbe des Großvaters betrug unter 10.000 DDRmark.
Eine Rückübertragung nach 1990 an die Erben scheiterte, weil das Haus schuldenfrei verschenkt wurde.
Bis heute steht das Haus leer, es wurde vor 10-15 Jahren von der Stadt für ca. 5000 Euro versteigert.

Ähm, ein Haus geschenkt nehm ich, Zustand und Lage völlig egal, naja es sollte noch optisch nach Haus erkennbar sein, also 4 Wände und nen Dach drüber sollte vorhanden sein. Ich würde sogar dahin umziehen, habe ja keine Familie und besser als hier Miete zahlen.. Also wer da nen Haus los werden will - gerne PN an mich, oder was von Versteigerungen weiß für 5000 Euro, auch PN an mich :-)



Kein Problem:

https://www.sga-ag.de/fileadmin/user_upload/api/kataloge/sga/Katalog_S23-04.pdf

da gibt es jede Menge billige Häuser zu ersteigern...

am 24.11. 2023 in Leipzig
am 28.11. 2023 in Dresden

Aber nicht wundern, wenn neue Gesetze, Materialkosten, Handwerker oder die Bausubstanz das ganze "schöne" Haus in ein Fass ohne Boden verwandeln. Die niedrigen Preise haben einen Grund...

Dieser Beitrag wurde am 29.10.2023 um 13:16 Uhr von ollox editiert.
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091
29.10.2023, 13:12 Uhr
Dirk mit KC-4



Ich hab grad mal geschaut, eure "Pyramiden" kosten richtig Geld..

ich glaube die war das, die Größe stimmt, oben der kleine Schneemann und unten die Häuser. Obs genau diese war weiß ich aber nicht. Die hatten wir im Wohnzimmer stehn und meine Mutter hatte ständig Angst das der Teppich anfängt zu brennen durch die Kerzen, weil halt Kerzendorne auf den Tellern fehlte um umkippen der Kerzen zu verhindern:
https://www.erzgebirge-palast.de/Weihnachtspyramiden/4-stoeckige-Pyramiden/4-stoeckige-Pyramide-Erzgebirgsmotiv-54-cm::1450.html

da steht ein Preis dran von 745 Euro - unglaublich.. Ich war grad noch am schauen ob das in Ostmark ist, 1:10 oder so..
--
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Dieser Beitrag wurde am 29.10.2023 um 13:16 Uhr von Dirk mit KC-4 editiert.
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092
29.10.2023, 13:26 Uhr
Dirk mit KC-4



Ollox, danke, ich werd in dem Katalog mal rumstöbern.
Wenn aber einer was hat, per PN melden. Ich nehm auch das unsanierte oder baufällige Haus in nem kleinem Dorf an der polnischen Grenze oder wegen mir tschechischen Grenze oder mitten im Wald im Erzgebirge :-)
--
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093
29.10.2023, 16:56 Uhr
schlaub_01



Das sind ja noch Preise, dafür bekommt man bei uns in Jena nicht mal das unberäumte und unerschlossene Grundstück. Inzwischen ist man hier bei einem Neubau mal locker bei mindestens 600k. Hatte letztens eine Eigentumswohnung mit 90 qm gesehen - soll 880k kosten. Das kann sich ja kaum noch jemand leisten...

Viele Grüße,
Sven.
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094
29.10.2023, 18:56 Uhr
Dirk mit KC-4



Sven, ist wahrscheinlich wie mit den Pyramiden, Preis ist 1:10, 10fach überteuert..
--
Ich kann 2 Dinge wirklich nur gut, zum einen war es die Fallschirmjägerei und zum anderen Computer. Fragt man, was ich nun besser kann, würden einige sagen das eine, andere würden das andere sagen. Aber im Grunde ist beides gleich: ein großes Abenteuer
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095
29.10.2023, 19:10 Uhr
ralle



Das war halt ein gesellschaftliches Problem. Früher haben sich Häuser kaum gelohnt, heute bekommen die Verkäufer den Hals nicht voll.

Nahrungsmittel wurde stark subventioniert und Gebrauchsgegenstände waren entsprechenden dem Gebrauchswert recht teuer. Dafür reparaturfreundlich.


--
Gruß Ralle

Wenn Sie dazu neigen, Bedienungsanleitungen zusammen mit dem Verpackungsmaterial wegzuwerfen, sehen Sie bitte von einem derart drastischen Schritt ab!...
... Nachdem Sie das Gerät eine Weile ausprobiert haben, machen Sie es sich am besten mit dieser Anleitung und ihrem Lieblingsgetränk ein oder zwei Stunden lang in Ihrem Sessel bequem. Dieser Zeitaufwand wird Sie dann später belohnen...

aus KENWOOD-Bedienungsanleitung TM-D700
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096
29.10.2023, 19:28 Uhr
UR1968
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Hallo Dirk,

die Pyramiden sind Handarbeit. Für 74€ kannst Du die nicht herstellen.

Tschüß
Uwe
--
https://uwes-bastelbude.ch
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097
09.11.2023, 18:22 Uhr
HelkoP




Zitat:
Dirk mit KC-4 schrieb
Ähm, ein Haus geschenkt nehm ich, Zustand und Lage völlig egal, naja es sollte noch optisch nach Haus erkennbar sein, also 4 Wände und nen Dach drüber sollte vorhanden sein. Ich würde sogar dahin umziehen, habe ja keine Familie und besser als hier Miete zahlen.. Also wer da nen Haus los werden will - gerne PN an mich, oder was von Versteigerungen weiß für 5000 Euro, auch PN an mich :-)



Du darfst damals nicht mit heute verwechseln. Du hättest es damals auch nicht geschenkt genommen. Geschenkt ist manchmal schon zu teuer...
Was du wohl völlig ausblendest, man konnte in der DDR keine Grundstücke kaufen.
Das heißt, das verschenkte abgeranzte Haus war ohne Grundstück.
Wirtschaftlich hat es sich in der DDR nicht gelohnt, ein eigenes Haus zu haben (siehe DDR-Mietpreise).
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098
09.11.2023, 18:56 Uhr
RP



"Was du wohl völlig ausblendest, man konnte in der DDR keine Grundstücke kaufen.
Das heißt, das verschenkte abgeranzte Haus war ohne Grundstück.
Wirtschaftlich hat es sich in der DDR nicht gelohnt, ein eigenes Haus zu haben (siehe DDR-Mietpreise)."

Das ist völliger Plötzin, meine Eltern kauften 1970 ein Einfamilienhaus mit 1000m² Grundstück für 60000 Mark, ich 1986 ein älteres baufälliges Zweifamilienhaus mit 3700m² Grundstück für 16000 Mark der DDR, so wie die Mietpreise waren auch die Grundstückpreise.
Ein neugebautes Eigenheim mit Grundstück ca 500m² bis 600m² kostete ca 100000 Mark. Die Grundbuch Führung in der DDR unterscheidete sich nicht von der der BRD.
Das Wohnungseigentum wurde vom DDR Staat mit einem fast zinslosen Kredit für Eigenheim Neubauten gefördert.

Rolf

Dieser Beitrag wurde am 09.11.2023 um 19:02 Uhr von RP editiert.
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099
09.11.2023, 19:14 Uhr
Rolly2



Fast zinnslos war das nicht, es waren 3,5 %. Es gab für einen EW65 70000 Ostmark Kredit. Grungstück musste man selbst besorgen/kaufen. Ohne riesige Eigenleistung hätten, auch damals, die 70000 nicht ausgereicht. Baufirmen, so wie heute, gab es beim privaten Eigenheimbau im Normalfalle nicht. Für gewisse Menschen, welche gleicher als gleich waren,
gab eis hingegen alles.

VG, Andreas
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100
09.11.2023, 19:26 Uhr
Rolly2



Übrigens war der offizielle, vom Staat vorgegebene, Kaufpreis für 1 Quadratmeter Bauland 0,43 DDR-Mark. Dafür hat man das aber von einem Privatverkäufer nicht bekommen.
Der Notar fragte nur "über den Kaufpreis sind sich die Partein einig?", nach einem "JA" beider Parteien, na ja, dann kann ich ja den Quadratmeterpreis eintragen.
Das wars dann auch schon. 260 DDR-Mark für den Notar, das war mehr als die 500 m² gekostet hatten.
Heute kann man darüber nur schmunzeln.

VG, Andreas
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101
09.11.2023, 19:37 Uhr
HelkoP



@RP
https://zeitgeschichte-online.de/themen/haus-ohne-grund

Vielleicht gab es Grundstückseigentümer, aber das meiste Land war Volkseigentum (Landbesitzer wurden 1948 enteignet). Und dieses Volkseigentum ging zu DDR-Zeiten nicht in Privatbesitz über.

Du schreibst auch völligen Blödsinn.
Rechne dir mal aus, wieviel Zinsen (man kann locker mit 4-5% rechnen) man für 60.000 Mark jedes Jahr aufs Sparbuch bekam. Das war ein Vielfaches von Wohnungsmieten.
Da hilft auch kein zinsloser Kredit, denn die entgangenen Zinsen für die aufzuwendenden Kreditraten muss man mitberechnen.
Aber rechnen kann nicht jeder.

Wohnungseigentum wurde gefördert? Indem es keine Baustoffe zu kaufen gab und man diese oft nur mit Westgeld oder mit "Beziehungen" kaufen konnte?
Volkseigener Boden wurde zwar zur Verfügung gestellt für Eigenheime und man bekam auch ein unbefristetes und unentgeltliches Nutzungsrecht, das galt aber nur dann, wenn man noch kein Eigenheim hatte. Beim Erbfall galt dasselbe.
Außerdem durfte man es nicht weitervermieten. Eigenheimbauer wurden also keine Grundstücksbesitzer.

Freies Eigentum ist was anderes.

Dieser Beitrag wurde am 09.11.2023 um 19:54 Uhr von HelkoP editiert.
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102
09.11.2023, 19:45 Uhr
HelkoP




Zitat:
Rolly2 schrieb
Übrigens war der offizielle, vom Staat vorgegebene, Kaufpreis für 1 Quadratmeter Bauland 0,43 DDR-Mark.



Wo hast du das her?
Das war sicherlich das Nutzungsrecht, kein Kaufpreis.
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103
09.11.2023, 19:59 Uhr
Rolly2



Hallo Heiko,
selbst durchgemacht, war der offizielle Kaufpreis. Ist also ein Tatsachenbericht! Baustoffe, ja da hast du recht, aber nocheinmal, nicht jeder war gleich. DM, Gegenleistung oder Ähnliches halfen da schon.
Der schwarz arbeitende Maurer verlangte bei mir 10 Mark/Stunde, das war noch sehr günstig.
Er wurde dazu noch reichlich mit Speisen und vor allem mit Getränken versorgt.
Die 10 Mark waren aber ein Freundschaftspreis.
VG, Andreas
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104
09.11.2023, 20:08 Uhr
RP



Ich konnte die 16000 Mark vom ersparten zahlen, gebaut wurde mit Hilfe von Freunden, mein Onkel kaufte ein Abbruch Fabrik Gebäude, da wurden Ziegel abgeputzt, Holzbalken und Schalung ausgebaut, das reichte für sein Eigenheim und meinen Ausbau, gefahren wurde das Baumaterial mit PKW mit Hänger.
Sand gab es fast immer, Zement und Kalk; da musste man schon regelmäßig zur BHG, Fliesen 2,5m² konnte man bestellen , also mussten alle die man kannte Fliesen fürs Bad bestellen. Da hatte man sogar die Wahl zwischen blauer oder weißer Fliese.

Meine Eltern hatten für ihr Haus einen Kredit aufnehmen müssen, da lag aber der Zins bei 0.8% und 2,5% Tilgung. Nach der Währungsunion hatten meine Eltern den Kredit mit einer Zahlung getilgt. Da die Sparkasse die Zinsen und Tilgung in Form einer Umschuldung anpassen wollte.

Rolf

Dieser Beitrag wurde am 10.11.2023 um 00:40 Uhr von RP editiert.
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105
09.11.2023, 20:24 Uhr
Rolly2



Ich stand damals vor der Wahl, ein Grundstücch von der Stadt als Pachtgrundstück zur Bebauung zu erwerben. Das war Ende 1988. Das Bundesrecht hat aber damals, wie auch heute, gesagt, alles was auf dem Grundstück steht gehört dem Grundstücksbesitzer.
Das war Ende 1988. Diese Information bekam ich, Gott sei Dank, von einem sehr guten Freund. Der musss das geahnt oder gewusst haben, was da kommt.
Deshalb habe ich von privat gekauft, war aber auch wesendlich teurer.

VG, Andreas
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106
09.11.2023, 23:54 Uhr
RP



Helko,
ich kenne die Quellen deiner Informationen über die DDR nicht. Im Eigentums Recht gab es im Zivilrecht der DDR und der BRD bis 1976 keinen unterschied, das war durch das BGB geregelt, erst im ZGB der DDR wurden da Konkretisierungen auf das Recht in der DDR eingefügt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Zivilgesetzbuch_(DDR)

Das was du meinst waren Entscheidungen , vor der Gründung der BRD und DDR durch die Militärregierungen.

Im sowjetischen Sektor, die Enteignung der Kriegsverbrecher und der Bodenreform, in der Grundbesitz ab 100 Hektar enteignet wurde. Diese Flächen wurden in 5 Hektar Parzellen auf Neubauern aufgeteilt.
Diese wurden als neue Eigentümer im Grundbuch eingetragen. Sie konnten das Land Vererben, aber nicht verkaufen, aber zurückgeben, dann ging es bis zur Bildung der ersten LPG an einen anderen Neubauern. Es blieb aber privat Eigentum der Neubauern. Auch in den ersten LPG blieben die Bauern Landeigentümer.

Mit dem von den Gemeinten verpachteten Grundstücken hatten viele Häuslebauer nach der Wiedervereinigung Probleme, da es eben auch nach DDR Recht kein Volkseigenes Land war, sondern nur vom Staat verwaltet, oft mit Eigentümern in der BRD oder Ausland auf der ganzen Welt.
Die Grundbücher in der DDR wurden genauso exakt, mit deutscher Genauigkeit, wie in der BRD geführt. Ich musste 1986 eine Sterbeurkunde einer Frau vorlegen die ein lebenslanges Wohnrecht, eingetragen im Grundbuch, für das Grundstück hatte, das ich gekauft hatte. Die Frau wäre 130 Jahre alt gewesen, ist aber 1945 wehrend der amerikanischen Besatzungszeit von Hohenstein-Ernstthal gestorben. Eine Woche lang habe ich alte Kirchen Bücher studiert bis ich ihren Sterbe Eintrag gefunden hatte und mir dann ein Notar einen Todes Schein ausstellte.

Helko, deine Rechnungen gehen nicht ganz auf, eine Wohnung musstest du erst mal in der DDR bekommen, das eigene Haus und Grundstück war auch ein Stück kleinbürgerliche Freiheit in der soz. DDR und im eigenen Haus hatte ich endlich Platz für meine Hobbys. Meine Frau konnte im Garden all das Obst und Gemüse anbauen was es nicht immer gab.

Rolf
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107
10.11.2023, 09:12 Uhr
P.S.



Es ist schon erschreckened, wieviel Unkenntnis und Desinformation über die wahren Zustände in der DDR immer noch existieren. Wie bekannt ist, bin ich in Berlin in den 1970er Jahren Eigenheimbauer gewesen und ich weiß wovon ich rede - alle Details demnächst nachzulesen in -> http://www.ps-blnkd.de/Eigenheim.htm.
Natürlich gab es Privateigentum an Grund und Boden in der DDR, allerdings - wie schon RP in <106> richtig bemerkte - schon stark vermindert durch Besatzungsrecht. Das betraf vor allem Großgrundbesitzer ("Junker") und Kriegsgewinnler. Wobei letztere fast die gesamte Industrie betraf, weil im 2.WK fast alles auf Kriegsproduktion umgestellt war.
Schwieriger war dann schon der Erwerb von Grund und Boden, z.B. zum Zwecke eines Einfamilienhausbaus. Einen offiziellen Immobilienmarkt gab es in der DDR nicht, dieser wurde klamm heimlich über die wenigen noch verbliebenen Immobilienmakler - hier in Berlin z.B. Oehmcke - abgewickelt. Und die hatten sehr lange Wartelisten ...
Außerdem hatte der Staat immer das Vorkaufsrecht - ist heute auch noch so, nur daß damals dieses Vorkaufsrecht z.T. zugunsten "verdienter Genossen" mißbraucht wurde. Zulauf an Grundstücksangeboten gab's in Berlin kaum - die Grundstücke wurden i.d.R. vererbt. Anders in der "Zone" - hier wurden die Immobilien der nach dem Westen gegangenen Bürger regulär in Volkseigentum überführt. In Berlin ging das infolge des besonderen 4-Mächtestatus nicht. Solche sog. "Westgrundstücke" wurden vom Magistrat/KWV staatlich verwaltet und wenn es sich um leere, oder Wochenendgrundstücke handelte, dem Kleingartenverband zur Nutzung übergeben (nicht übertragen!).
Noch was zur Baustoffversorgung. Anders als in der "Zone" konnte man sich in Berlin eigentlich nicht darüber beklagen. In den verschiedenen Verkaufstellen des VEB Baustoffversorgungskombinat und auch der BHG gab es zu unterschiedlichen Zeiten das unterschiedlichste Material. Gut informiert mußte man nur rechtzeitig vor Ort sein. Allerdings gab es auch dauerhafte Engpässe, z.B. Holz, was nun wieder in anderen Regionen kein Problem war, z.B. im Vogtland. Aber wie bekommt man eine Fuhre Holz von Klngenthal nach Berlin ... ?
Dafür hatten die "Häuslebauer" in Dresden oft Probleme mit Zement, deshalb hatte ich oft den Trabbi mit 5 Sack beladen dort hin gefahren ...
Übrigens war es auch in der BRD nicht ganz einfach zu einem EFH zu kommen - siehe dazu den dreiteiligen Fernseh-Film der 1970-er Jahre "Einmal im Leben...- die Geschichte eines Eigenheims".

Das Wissen der Menschheit gehört allen Menschen! -
Wissen ist Macht, wer nur glaubt, der weiß nichts! -
Aber - Unwissenheit schützt vor Strafe nicht! -
Gegen die Ausgrenzung von Unwissenden und für ein liberalisiertes Urheber-, Marken- und Persönlichkeitsrecht!
PS
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108
10.11.2023, 09:18 Uhr
Guido
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Avatar von Guido

Oha, wr hatten in der DDR zwar die größten Mikrochips und sogar begehbare Computer (mit Einliegerwohnungen), doch eigene Grundstücke musste man als Privatanwender nun doch nicht dafür kaufen.....

Warum kommt der Thread von Computerpreisen auf Grundstücksrechte?

Derailing vom feinsten...!

Gruß Guido
--
Der Mensch hat drei Wege, klug zu handeln.
Erstens durch Nachdenken: Das ist der edelste.
Zweitens durch Nachahmen: Das ist der leichteste.
Drittens durch Erfahrung: Das ist der bitterste.
Konfuzius

Wer immun gegen ein Minimum an Aluminium ist, der hat eine Aluminiumminimumimmunitität.

Dieser Beitrag wurde am 10.11.2023 um 09:19 Uhr von Guido editiert.
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109
10.11.2023, 09:22 Uhr
ROBOTROONIE




Zitat:
RP schrieb
...mein Onkel kaufte ein Abbruch Fabrik Gebäude, da wurden Ziegel abgeputzt, Holzbalken und Schalung ausgebaut, das reichte für sein Eigenheim und meinen Ausbau, gefahren wurde das Baumaterial mit PKW mit Hänger.



Wie war das möglich, dass er das kaufte?
Hatte er einen (Handwerks)Betrieb?
Weil es kein Bauland war?


Auch ich habe gestern in Unterlagen um 1970 gestöbert, in dem es um Grundbuch, Grundschulden, Totenscheine usw. ging. War teils nicht so einfach, alles zusammen zu bekommen.


Ansonsten für alle: noch Mal das Werk "Der Außerplanbau" lesen, was hier schon mal gepostet wurde.
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110
10.11.2023, 09:25 Uhr
ralle




Zitat:
Guido schrieb
Oha, wr hatten in der DDR zwar die größten Mikrochips und sogar begehbare Computer (mit Einliegerwohnungen), doch eigene Grundstücke musste man als Privatanwender nun doch nicht dafür kaufen.....

Warum kommt der Thread von Computerpreisen auf Grundstücksrechte?

Derailing vom feinsten...!

Gruß Guido


Nur Gott allein weiß, was unwichtig ist. Die Baugenehmigung stellte schlussendlich immer noch das Parteisäckel aus. Pachtverträge waren grundsätzlich normal. Mietshäuser eher ein Verlustgeschäft aufgrund der niedrigen Mieten. Und Vitamin B oder Wismutfusel lies so manches Bauwerk wachsen.

Also Schnaps gegen Baumaterial...
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Gruß Ralle

Wenn Sie dazu neigen, Bedienungsanleitungen zusammen mit dem Verpackungsmaterial wegzuwerfen, sehen Sie bitte von einem derart drastischen Schritt ab!...
... Nachdem Sie das Gerät eine Weile ausprobiert haben, machen Sie es sich am besten mit dieser Anleitung und ihrem Lieblingsgetränk ein oder zwei Stunden lang in Ihrem Sessel bequem. Dieser Zeitaufwand wird Sie dann später belohnen...

aus KENWOOD-Bedienungsanleitung TM-D700
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111
10.11.2023, 10:03 Uhr
RP



"Wie war das möglich, dass er das kaufte?"

im Umland von Hohenstein-Ernstthal gab es unzählige stillgelegte Betriebe, aus dem Bereich Bergbau, die oft dem Verfall Preisgegeben wurden.
Mein Onkel kaufte ein Verwaltungsgebäude einer alten Ziegelei. Ob er das von der Gemeinte oder eine VEB abkaufte kann ich nicht sagen, es war nur das Gebäude, so konnte das ohne Notar abgewickelt werden. Das wurde bis zum letzten Ziegel und Nagel verwertet.

Guido,

ich glaube auch die Grundstück Preise und der Erwerb eines eigenen Grundstück hatte für mich durch aus was mit dem Computer Preisen zu tuen. Bauelemente waren sehr teuer und schwer zu bekommen. Mann musste Ales sammeln, da wurde das Hobby zum Platz Problem. Der Industrie Elektronik Schrott war für mich die wichtigste Quelle von Bauelementen, der war aber oft sehr groß.

Mein Kinderzimmer war immer zu klein für die unzähligen Radios und später Fernseher. Im Alter von 12 Jahren wusste ich, ich brauche ein eigenes Haus. Mit 20 Jahren ging ich auf die Suche, ein alter Bauernhof war mein Traum, die schnappten mir alle die LPG weg, über ihr Vorkaufsrecht, da der Kauf bei der Gemeinte angezeigt werden musste.

Ralle

"Die Baugenehmigung stellte schlussendlich immer noch das Parteisäckel aus"

nein es war das Bauamt der Gemeinte, besetzt mit Bauingenieuren, ich musste für meinen Werkstatt Bau, zwei mal neue Statik Berechnungen einreichen, die haben das sogar geprüft und den Bau abgenommen. Es war in der BRD, nicht anders, mit nur noch mehr Gängelei. Dafür hatten die kein Material Problem, aber fast gleiche Baugesetze.

Rolf

Dieser Beitrag wurde am 10.11.2023 um 13:13 Uhr von RP editiert.
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112
10.11.2023, 23:02 Uhr
robbi
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Avatar von robbi

@Guido
Du hast ja recht... Trotzdem:

Das Grundstück habe ich von einem Genossen, der annahm die DDR besteht 1000 Jahre, erworben. Er wohnte in Zwickau und das Grundstück war in Dresden. Er wollte den zehnfachen Quadratmeterpreis...
Die Baubewilligung bekam ich vom Rat der Stadt. Gebaut habe ich 2,5 Jahre. Ich sollte eigentlich mit einer Baugemeinschaft bauen. Als ich kurz vor dem Einzug bei der Wasserwirtschaft die Abnahme meines Hausanschlusses beantragte, hatte die Baugeminschaft endlich alle Bauunterlagen beisammen und sie konnten anfangen...

Es war ein unanfechtbarer Kauf!!!
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