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Robotrontechnik-Forum » Technische Diskussionen » Disketten aus ostdeutscher Produktion » Themenansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000
12.05.2023, 12:50 Uhr
Rüdiger
Administrator


Anscheinend wurden in den 1990ern in Dessau auch Disketten gefertigt:
https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/filmfabrik-dessau-10-disketten-5-25-ds-hd-ovp-/2439865630-225-20449

Weiß jemand näheres, von wann bis wann?
Wirklich dort gefertigt oder nur den Namen drauf gedruckt?
--
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001
13.05.2023, 16:08 Uhr
ollox



Nein, ein Diskettenproduktion gab es nicht in der DDR!
Ich habe viel Quad density Disketten von Robotron, aber die stammen aus Bulgarien (5,1/4") und kamen in sehr hochwertigen transparenten Acryl Packungen. Im Commodore 1571 Laufwerk hatten diese Disketten ein markantes Schleifgeräusch...
Ich glaube, nur die 1571 Laufwerke konnten diese Disketten beschreiben und lesen, weil sie einen moderneren Schreibkopf für 4xdensity hatten, zumindest liefen die Disketten nicht im 1541 Laufwerk.
Die DDR bezog sämtliche Disketten aus Bulgarien/dem westlichen Ausland.
Die "Dessauer Disketten" sehen wie ein Nachwende Produkt aus.
Nein, nach der Wende wurde keine Produktion von Floppy-Folie in Dessau errichtet.
Die DDR wollte sicher die 3,5" Floppys herstellen, und hatte dafür auch schon die Produktionsanlagen - die Magnetköpfe wären weiter aus Japan import worden.
Evtl. hätte die DDR auch eine Produktionslinie für 3,5" Disks errichten wollen - aber das war Zukunftsmusik und mir sind keine derartigen Beschlüsse bekannt. Man könnte ja bei ORWO recherchieren....
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002
14.05.2023, 11:38 Uhr
Rüdiger
Administrator


Das ist soweit alles bekannt.
Bleiben immer noch die Fragen: von wann bis wann gabs die Dessauer Disketten und sind die Folien dort zumindest konfektioniert worden?
--
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003
14.05.2023, 17:42 Uhr
RP



vor oder auch nach der Wende, ist sicher keiner auf die Idee gekommen in Dessau 5,25" HD Disketten zu fertigen. Das 1,2MB Format war schon Geschichte. In der Nachwendezeit wurde so manches verkauft das nach Ost deutscher Produktion ausschauen sollte, ich denke da nur an Fernseher mit dem LOGO RFT, billig Waschmaschinen aus Italien, als Schwarzenberger Waschautomaten usw.
Die Kunden haben den Müll gekauft und wollten so die schon nicht mehr existierenden Betriebe retten, immer im Glauben wir müssen doch was für den Osten tuen.

Rolf
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004
15.05.2023, 08:32 Uhr
P.S.



@ollox <001>
Wie kommst Du auf diese Behauptung?
Hast Du bei ORWO in Wolfen/Dessau gearbeitet? - Oder woher sind Deine Infos?
In https://www.robotrontechnik.de/html/komponenten/datentraeger.htm kann nachgelesen werden, daß Disketten (auch) von ORWO hergestellt wurden - 8" und 5,25". Die Technologie zur Magnetbeschichtung war schon von den Magnetplatten für die Großrechner vorhanden.
Sicherlich hat es anfangs Qualitätsprobleme gegeben, die dann in den späten 1980er Jahren (wahrscheinlich) durch eine Import-Technologie aus dem NSW beseitigt waren - Stichwort "Verlängerte Werkbank". Diese Vorgehensweise war zu jener Zeit typisch - man denke nur an "Salamander" ...
Solche Kooperations-Abkommen gab's schon sehr frühzeitig - häufig noch auf Grund persönlicher Beziehungen von Werkleitern noch aus der Zeit vorm Mauerbau. So hatte z.B. der BD von Stern-Radio Berlin Oskar Mater "gute Beziehungen" nach Westberlin und konnte somit einiges an Produktions-Defiziten bei Stern-Radio regeln. Als in Radeberg der "Combi-Vision" im Plastgehäuse gefertigt werden sollte, gab's anfangs auch Probleme einen DDR-Hersteller zu finden, der solche Großplast-Sprtzwerkzeuge bauen konnte. Übergangsweise wurden die ebenfalls aus Westberlin bezogen. Erst als man in der Nähe von Schwerin ein entsprechendes Werk aufbauen konnte (wahrscheinlich mit dem "abgelegten" Maschinen-Park aus dem NSW), war dieses Problem dann beseitigt.

Der NSW-Import von Disketten (und anderen Datenträgern) war sehr problematisch, weil diese einerseits unter das COCOM-Embargo fielen (... könnten ja geheime NATO-Infos drauf sein ...) und andererseits auch ein Einfuhrverbot der DDR dazu bestand - mit der Begründung möglicher "imperialistisch-faschistischer Propaganda".
Daß es trotzdem gemacht wurde - auch "privat" - war der Mangelwirtschaft geschuldet. Im A&V konnte man (auch die VEBs) NSW-Disketten zu Horrorpreisen von ~100M je Stück erwerben. Die Quelle waren Oma-Importe und Stasi-Schwarz-Importe. Ich berichtete schon darüber ...
Daß Disketten aus Bulgarien gekommen sein sollen, wage ich zu bezweifeln. Im Gegensatz zur DDR hatten die doch wohl keine Fertigung von Laufwerken - oder?

@Rüdiger <002>
Vieleicht wäre eine diesbezügliche Anfrage im Wolfen-Dessauer Filmfabrik-Museum hilfreich:
https://www.ifm-wolfen.de/

Das Wissen der Menschheit gehört allen Menschen! -
Wissen ist Macht, wer nur glaubt, der weiß nichts! -
Aber - Unwissenheit schützt vor Strafe nicht! -
Gegen die Ausgrenzung von Unwissenden und für ein liberalisiertes Urheber-, Marken- und Persönlichkeitsrecht!
PS
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005
15.05.2023, 10:03 Uhr
Rüdiger
Administrator



Zitat:
P.S. schrieb
@Rüdiger <002>
Vieleicht wäre eine diesbezügliche Anfrage im Wolfen-Dessauer Filmfabrik-Museum hilfreich:
https://www.ifm-wolfen.de/



Ich habe dem Museum eine Mail geschrieben. Mal sehen, ob die näheres wissen...


Zitat:
Daß Disketten aus Bulgarien gekommen sein sollen, wage ich zu bezweifeln.



Die hatte es definitiv gegeben.


Zitat:
Im Gegensatz zur DDR hatten die doch wohl keine Fertigung von Laufwerken - oder?



Auch die hatte es definitiv gegeben.
Hier findest Du die für die DDR relevanten Produkte: https://www.robotrontechnik.de/index.htm?/html/standorte/isot.htm
Falls Du 's nicht glaubst, ich habe Belegexemplare da.
--
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Dieser Beitrag wurde am 15.05.2023 um 10:10 Uhr von Rüdiger editiert.
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006
15.05.2023, 10:17 Uhr
Mystic-X



Ich hab hier eine Schachtel von Dessauer Disketten in 3,5".
Einziger sinnvoller Hinweis auf der Schachtel ist das Dessau noch die 4500 als PLZ hat.

Die Disketten in der Schachtel sind aber keine Dessauer…
--
Gruß
Markus
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007
15.05.2023, 10:28 Uhr
Rüdiger
Administrator



Zitat:
Mystic-X schrieb
Ich hab hier eine Schachtel von Dessauer Disketten in 3,5".



Schick mal bitte Bilder.
--
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008
16.05.2023, 09:44 Uhr
P.S.



@Rüdiger <005>
Danke für die Info - man lernst eben immer noch mal was dazu.
Ein Gerät mit der Bezeichnung "EC5074" hätte ich eher in die Kategorie "Großrechner" eingeordnet ... , was jedoch in https://www.robotrontechnik.de/index.htm?/html/komponenten/fs.htm#ec5074 über die Technik steht, ist nicht nur interessant, sondern auch recht amüsamt: Stabiles Alu-Druckgußchassis, aber Antrieb mit Phasenschieberkondensator-Motor direkt aus dem 50Hz-Netz ... die hatte wohl sehr großes Vertrauen in die Stabilität ihres Stromnetzes.
Obwohl es einen RGW-Stromnetzverbund gab, hatten die DDR-Kraftwerke große Probleme die doch recht weiten Tolerenzen (Netzfrequenz & Spannung) einzuhalten. Ich berichtete darüber schon mal und in http://www.ps-blnkd.de/ApplikationsLabor_new.pdf - 1. Nachtrag "Digitales Schalttafelinstrument zur genauen Messung der Netzfrequenz 50,00 Hz" kann dazu was nachgelesen werden ...

Von bulgarischen Disketten zu den EC5074-Laufwerken steht aber nichts ...

Bin ebenfalls sehr gespannt, ob und was die aus dem Wolfen-Dessauer Filmfabrik-Museum antworten.

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009
16.05.2023, 10:01 Uhr
Rüdiger
Administrator



Zitat:
P.S. schrieb
Stabiles Alu-Druckgußchassis, aber Antrieb mit Phasenschieberkondensator-Motor direkt aus dem 50Hz-Netz ... die hatte wohl sehr großes Vertrauen in die Stabilität ihres Stromnetzes.



Fast alle 8"-Diskettenlaufwerke liefen damals mit Wechselstrommotoren, auch die aus der DDR und die aus Ungarn. Die Spindelmotoren drehten weitgehend spannungsunabhängig, nur von der Netzfrequenz abhängig.

Erst die letzte Generation von Laufwerken im Westen (Tandon) hatte quarzgesteuerte, riemenlose Motoren. Der Osten hatten diesen Schritt nie gemacht, da hatte man sich stattdessen auf 5,25" und 3,5" konzentriert.
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010
16.05.2023, 10:04 Uhr
Rüdiger
Administrator



Zitat:
P.S. schrieb
Von bulgarischen Disketten zu den EC5074-Laufwerken steht aber nichts ...



Hier kannst Du welche kaufen: https://www.ebay.ca/itm/265955009854
--
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011
17.05.2023, 08:26 Uhr
P.S.



@Rüdiger <010>
Da ich keine 8"-LW habe, brauche ich sowas nicht, aber für Leute mit solchen Gerätschaften sicherlich auch heute noch interessant ...

<009>
Wenn die 8"-LW alle so'n Antrieb hatten - und dann bei der "wabernden" Netzfrequenzkonstanz, dann mußte es doch andauernd Lesefehler gegeben haben. Auch im Westen war die Netzfrequenz nicht so konstant, so daß derart gesteuerte Uhren andauernd falsch gingen ...

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012
17.05.2023, 09:12 Uhr
Rüdiger
Administrator



Zitat:
P.S. schrieb
Wenn die 8"-LW alle so'n Antrieb hatten - und dann bei der "wabernden" Netzfrequenzkonstanz, dann mußte es doch andauernd Lesefehler gegeben haben.



Dazu hatte der Floppycontroller eine PLL, die 6% Abweichung in jeder Richtung ausregeln konnte. Notfalls gab es eine automatische Lese/Schreib-Wiederholung.
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013
30.05.2023, 08:53 Uhr
Rüdiger
Administrator



Zitat:
P.S. schrieb
Bin ebenfalls sehr gespannt, ob und was die aus dem Wolfen-Dessauer Filmfabrik-Museum antworten.



Ich habe die Antwort bekommen, dass deren Wissen zu Orwo 1991 (der Auflösung des Kombinats) abrupt endet.
--
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014
31.05.2023, 12:10 Uhr
P.S.



@Rüdiger <013>
Na, wenn deren Wissen erst 1991 endete, dann müßte ja noch was zu der Zeit davor vorhanden sein. Haben die ein Archiv, oder ist der ganze Papierkram im Landesarchiv, oder schlimmer noch gleich im Papiercontainer gelandet?
Die Antwort vom Wolfen-Dessauer Filmfabrik-Museum bestand wirklich nur aus dem einen Satz?

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015
31.05.2023, 16:29 Uhr
Rüdiger
Administrator



Zitat:
P.S. schrieb
Die Antwort vom Wolfen-Dessauer Filmfabrik-Museum bestand wirklich nur aus dem einen Satz?



Es gab den Rat, beim Dessauer Stadtarchiv nach Material zu fragen.
Und dass es gerüchteweise eine Gruppe von Ex-Magnetbandwerkern in Dessau gibt, die sich mit der Geschichte des Werkes beschäftigen, zu denen es aber von Seiten ORWO keinen Kontakt gibt.
Alles in allem recht unbefriedigend...
--
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Dieser Beitrag wurde am 31.05.2023 um 16:32 Uhr von Rüdiger editiert.
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016
18.06.2023, 11:53 Uhr
tilobyte



Schade, das hätte mich auch mal interessiert.
Ja, bei uns im Osten ist mit der DDR so vieles an Wissen und Informationen über die letzten Jahrzehnte verschwunden.

Und das Museum will oder kann keinen Kontakt aufnehmen? Was ist mit (Heimat)vereinen vor Ort, welche ehemalige Mitarbeiter kennen könnten?
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017
18.06.2023, 17:53 Uhr
Rüdiger
Administrator



Zitat:
tilobyte schrieb
Schade, das hätte mich auch mal interessiert.



Mach Dich bitte ans Werk und erforsche das.
--
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018
18.06.2023, 21:54 Uhr
ollox



Die DDR fertigte KEINE Disketten.
Man einigte sich im RGW/ESER auf eine arbeitsteilige Produktion.
Für die Disketten und Festplatten sollte Bulgarien zuständig sein - und war auch dür diesen Teil der Computerproduktion zuständig.
Okay, die Sowjets haben vermutlich ALLES selbst machen wollen, aber die "RGW-Zwerge" wollten die Computerproduktion wirklich "effizient" lösen, also arbeitsteilig.
Das hat natürlich nicht funktioniert, weil die Bulgarischen Erzeugnisse gravierende Qualitäts- und Quantitätsprobleme hatten.
Irgendwo las ich, dass JEDE Festplatte aus Bulgarien erstmal in der DDR von Mängeln befreit werden musste.
Die Disketten waren nun wirklich KEINE CoCom-Embargo-Ware.
Die waren so teuer, weil die DDR-Mark einfach nichts wert war.
Bei Robotron Dresden gab es jede Menge Westdisketten.
Die Bulgarischen Disketten wurden eher verschmäht, weil sie qualitativ einfach schlecht waren.
Sogar der BIC5105 wurde mit "Commodore" Disketten ausgeliefert.
Da die DDR bald merkte, das die Kooperation mit den RGW-Staaten (außer der Sowjetunion) einfach zu viele Probleme verursachte, entschloss sich die DDR dann notgedrungen "alles" selbst zu machen.
Aber da wurde keine 5^1/4" DD/QD/HD? Produktionslinie aufgebaut - denn die DDR hatte ja schon für 3 ^1/2" HD Diskettenlaufwerke eine Produktionslinie fast fertig - die Magnetköpfe wären weiter aus dem Westen gekommen.
Also bitte: Niemand kann über ORWO-Disketten berichten, weil keine Disketten von OrWO produziert wurden.
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019
18.06.2023, 23:16 Uhr
Egon



...Irgendwo las ich, dass JEDE Festplatte aus Bulgarien erstmal in der DDR von Mängeln befreit werden musste...

Welche waren das denn?

Grüße Egon
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020
19.06.2023, 08:02 Uhr
Ronny_aus_Halle
Moderator



Zitat:
ollox schrieb
Die DDR fertigte KEINE Disketten.
Man einigte sich im RGW/ESER auf eine arbeitsteilige Produktion.
Für die Disketten und Festplatten sollte Bulgarien zuständig sein - und war auch dür diesen Teil der Computerproduktion zuständig.
Okay, die Sowjets haben vermutlich ALLES selbst machen wollen, aber die "RGW-Zwerge" wollten die Computerproduktion wirklich "effizient" lösen, also arbeitsteilig.
Das hat natürlich nicht funktioniert, weil die Bulgarischen Erzeugnisse gravierende Qualitäts- und Quantitätsprobleme hatten.
Irgendwo las ich, dass JEDE Festplatte aus Bulgarien erstmal in der DDR von Mängeln befreit werden musste.
Die Disketten waren nun wirklich KEINE CoCom-Embargo-Ware.
Die waren so teuer, weil die DDR-Mark einfach nichts wert war.
Bei Robotron Dresden gab es jede Menge Westdisketten.
Die Bulgarischen Disketten wurden eher verschmäht, weil sie qualitativ einfach schlecht waren.
Sogar der BIC5105 wurde mit "Commodore" Disketten ausgeliefert.
Da die DDR bald merkte, das die Kooperation mit den RGW-Staaten (außer der Sowjetunion) einfach zu viele Probleme verursachte, entschloss sich die DDR dann notgedrungen "alles" selbst zu machen.
Aber da wurde keine 5^1/4" DD/QD/HD? Produktionslinie aufgebaut - denn die DDR hatte ja schon für 3 ^1/2" HD Diskettenlaufwerke eine Produktionslinie fast fertig - die Magnetköpfe wären weiter aus dem Westen gekommen.
Also bitte: Niemand kann über ORWO-Disketten berichten, weil keine Disketten von OrWO produziert wurden.


Du warst an einer Stelle tätig die damit zu tun hatte ?
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021
19.06.2023, 09:34 Uhr
Rolli



@Egon <019>
Es geht hier um Disketten! Festplatten sind etwas anderes
--
Wer Phantasie hat, ist noch lange kein Phantast
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022
19.06.2023, 10:55 Uhr
Rüdiger
Administrator



Zitat:
ollox schrieb
Die DDR fertigte KEINE Disketten.



Das deckt sich auch mit meiner Erkenntnis. Es geht mir hier aber um die Zeit nach der DDR.


Zitat:
Irgendwo las ich, dass JEDE Festplatte aus Bulgarien erstmal in der DDR von Mängeln befreit werden musste.



Betrifft das nur einen elektrischen Neu-Abgleich oder wurden da Teile ersetzt?
Dass bulgarische Speichertechnik störanfällig war, ist mir bekannt. Dass da im Vorfeld von der DDR Dinge korrigiert wurden, hingegen nicht.
--
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Dieser Beitrag wurde am 19.06.2023 um 10:56 Uhr von Rüdiger editiert.
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023
19.06.2023, 14:10 Uhr
ollox




Zitat:
Rüdiger schrieb

Zitat:
ollox schrieb
Die DDR fertigte KEINE Disketten.



Das deckt sich auch mit meiner Erkenntnis. Es geht mir hier aber um die Zeit nach der DDR.


Zitat:
Irgendwo las ich, dass JEDE Festplatte aus Bulgarien erstmal in der DDR von Mängeln befreit werden musste.



Betrifft das nur einen elektrischen Neu-Abgleich oder wurden da Teile ersetzt?
Dass bulgarische Speichertechnik störanfällig war, ist mir bekannt. Dass da im Vorfeld von der DDR Dinge korrigiert wurden, hingegen nicht.



Nach der Wende wurde zwar auch in sinnlose Projekte investiert, aber eine Diskettenfertigung wurde gar nicht erst erwogen (war ja schon im Westen unwirtschaftlich)
CDs wurden sehr erfolgreich Produziert (Pilz).
Ja, es ging hauptsächlich um eine Neujustage. Allerdings könnten auch gleichzeitig anfällige Bauteile prophylaktisch gegen westliche Bauteile gewechselt worden sein, muss ich noch mal recherchieren...(es handelte sich um "Großrechner", die bei wichtigen Kunden in wichtigen Funktionen eingesetzt wurden.
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024
19.06.2023, 19:40 Uhr
Micha

Avatar von Micha

Auf Arbeit im Betrieb stand im Büro unserer Sekretärin bis vor paar Jahren in einer Ramsch-Ecke ein Karton mit etlichen 10er Packungen von 3,5" Disketten, Verpackungen in grau, mit blauer Aufschrift "Dessauer Diskette". Hab da leider nie so richtig drauf geachtet. Muss mal fragen, aber ich glaube die sind inzwischen im schwarzen Loch der Zeit verschwunden.
Und selbst falls die noch auffindbar wären - die Frage ob das echte Dessauer Produkte sind oder nur umgelabelt - würde das auch nicht beantworten. Ich tippe auf 'nur umgelabelt', aber das ist keine Gewissheit, nur eine indizien-gespeiste Meinung.
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