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Autor Thread - Seiten: -1-
000
26.03.2023, 12:45 Uhr
ingotron



Ein elektromechanisches Navigationsmodul:

https://www.youtube.com/watch?v=dmHaCQ8Ul6E
https://www.youtube.com/watch?v=CP5dfjxdkQ4
https://www.youtube.com/watch?v=vCogLM-R8FU
https://www.youtube.com/watch?v=nDHtJy9cpC0

Gruß Ingo
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Man darf die Menschen nicht mit ihren Engsten alleinlassen. (Zitat: Peter Glaser)
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001
26.03.2023, 13:06 Uhr
Enrico
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Irre
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MFG
Enrico
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002
26.03.2023, 17:05 Uhr
serveralpha

Avatar von serveralpha

Da werden Erinnerungen an meine Armeezeit wach! :-)
Wir hatten auf einem Fahrzeug (GAZ66) eine russischen Navigationsanlage, die ich gelegentlich bedienen musste.
Das Ding war auch ein Wunderwerk der Fein- und Elektromechanik und nannte sich Kurstisch KR-4.
Hier zu sehen:
http://www.rwd-mb3.de/pages/kp4.htm
Hier sieht man alle zur Anlage gehörigen Teile die im Fahrzeug verbaut waren.
https://www.nva-harnekop.de/images/i_kp4_1g13_1.jpg

Der Hintergrund war, wenn wir mit unseren Raketen bei Nacht und Nebel durch den Wald fuhren, mussten wir zu jedem Zeitpunkt wissen, wo wir uns gerade befinden, wenn ein Kommando zur Startvorbereitung gekommen wäre.
Also genaue Koordinaten mussten bekannt sein.
Als Orientierung lief da im Vermesserfahrzeug eine Navigationsanlage mit.

Mal ganz grob zur Funktionsweise:
Auf einer Walze wurde eine topografische Karte eingespannt und auf den Punkt, wo man sich gerade befand, eine Bleistiftspitze aufgesetzt.
An diesem Kurstisch wurden dann an zwei mechanischen Zählwerken die X-Y-Koordinaten (Gauss-Krüger-System) mit kleinen Kurbeln, sowie der Maßstab der aufgespannten Karte eingestellt.
Wenn das Fahrzeug nun kreuz und quer durch die Gegend fuhr, lief die Stiftspitze auf der Karte mit und hinterliess dort eine Spur des zurückgelegten Weges. Die beiden Zählwerke liefen auch mit und zeigten stets die aktuellen Koordinaten an.
Die Karte wurde durch die Walze gedreht (Y-Achse bzw. Nord-Süd-Richtung) und der Stift auf einem Reiter verschoben (X-Achse, Ost-West).
Ein Trägheitskreisel ermittelte bei Kurvenfahrten die Fahrtrichtungsänderung, und über ein Rad des Fahrzeugs wurde die zurück gelegte Strecke ermittelt.
Beide Größen (Fahrtrichtungswinkel und Wegstrecke) wurden durch Mechanik wie Zahn- und Kegelräder als stufenlos wirkendes Getriebe in X-Y-Bewegungen für den Stift auf der Karte umgesetzt und die Koordinatenzählwerke gesteuert.
Man hatte also im Prinzip das, was heute jedes GPS-Navi in einem Auto auch anzeigen kann.
Eine Kartendarstellung mit Straßen und Wegen und (meist über versteckte Menü-Punkte anzeigbar) die Koordinaten als Längen- und Breitengrad oder im Grauss-Krüger-System als Hoch- und Seitenwert.

Das Ganze hatte natürlich bei längeren Wegstrecken seine Ungenauigkeiten durch Unebenheiten bei Wald- und Feldwegen, wo das Rad für die Streckenmessung im Matsch vielleicht rutschte.
Darum war es Aufgabe des Bedieners, am Fenster das Gelände und etwaige Wegkreuzungen oder andere markante Stellen zu erkennen und mit der Position des Stiftes auf der Karte zu vergleichen.
Bei Abweichungen musste man schnell reagieren und die Stiftspitze durch Drehen an den beiden Kurbeln für X+Y auf der Karte korrigieren.
Damit stimmte dann auch wieder die Koordinatenanzeige in den Zählwerken.

Es war eine faszinierende Sache den Getrieberädern während der Fahrt bei ihrer Arbeit zuzuschauen.
Da kommt man sich vor wie ein kleines Kind, dass zum ersten mal eine anfahrende Dampflok beobachtet. ;-)
--
"Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage." (Hamlet, Vorreiter der Digitaltechnik)
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