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26.05.2023, 21:55 Uhr
Egon
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Also ganz sicher kann ich vom EC1022 berichten der bei uns lief. Als ausgeborgter Techniker am EC1040 oder 1055 war ich an Reparaturen an der Maschine nicht beteiligt, wohl aber an der Peripherie. Am 1022 wie auch am GSS, MBS oder den russischen Peripheriegeräten war zunächst als technische Anleitung der Blockschaltplan in unterschiedlichen dicken Heftern wichtigstes Arbeitsmittel. Darin waren jeweils auf A3 die Blockschaltungen gedruckt und zu A4 Seiten gefaltet. Das war unsere Orientierung bei der Fehlersuche und auf den ersten Blick auch leicht überschaubar. Einheitlich war die Anordnung in Plan links alle Eingänge und rechts alle Ausgänge mit den technischen Bezeichnungen die sich auf die kommenden und gehenden Signale auf die anderen Blockschaltbilder bezogen. Jedes Blockschaltbild hatte eine Kodierung die auf die eigentliche Innenschaltung verwies. Ein Beispiel wie das zu verstehen ist. Alle mechan. Peripheriegeräte z.B. hatten den Sammelfehler "Ausrüstungsfehler" der mit einem roten Leuchtfeld am Bedienpult angezeigt wurde. Damit wurden jegliche Fehler ob mechanisch, elektrisch oder elektronisch gesammelt und das Gerät sofort gestoppt. Nun war im Blockschaltbild dazu ein ODER-Glied mit z.B. 30 Eingängen gegeben, links also dann alle Signale der Fehlerursache, rechts das Signal Ausrüstungsfehler und das Stopp-Signal. Da es kein ODER mit 30 Eingängen gibt verwies die Kodierung der Blockschaltung dann auf die entsprechenden Bücher mit der eigentlichen Schaltung dieser ODER-Schaltung die dann aber meist aus 5-6 oder noch mehr Einzelplatinen bestand. Auf diesen Platinen gab es die bekannten Eingangssignale aus der Blockschaltung und dann aber auch die direkte Umsetzung mit den bekannten ICs der D10 Serie. Es wurden ja immer nur D100, D103, D110, D120, D140, D130, D150, D172 und D174 verwendet um solche komplexen Schaltungen zu bilden. Es konnte also durchaus sein das dieses ODER-Glied am Ende aus bis zu 100 Einzel ICs bestand. Lag der Fehler tatsächlich in der der Ausrüstung war alles klar, es gab ein mechanisches oder pneumatisches Problem oder eine wichtige Lichtschranke oder Kontakt war ausgefallen o.ä.. War das aber nicht der Fall ging die Suche in diesem Oder-Glied mit seinen etlichen Platinen weiter und das war dann echt stressig besonders dann wenn das Gerät dringend benötigt wurde. Dazu kam dann noch das unbedingte Talent einen russischen Schaltungstrick auch zu erkennen denn nicht immer war sofort erkennbar wie das eigentlich funktionieren sollte. Die russischen Entwickler waren extrem kreativ und reizten die ICs oft so streng aus das auch mit einem schnellen Oszi C1-70 nichts zu machen war, da mussten dann unsere Eigenbaugeräte ran um das zu ergründen. Grüße Egon Dieser Beitrag wurde am 26.05.2023 um 22:01 Uhr von Egon editiert. |