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Robotrontechnik-Forum » Sonstiges » Stern Radio Weissensee Kassettenbandgerät MKG » Themenansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000
25.04.2022, 20:41 Uhr
Buebchen



Hallo kennt oder hat jemand solch ein Gerät?
Wolfgang
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001
25.04.2022, 21:03 Uhr
ggrohmann



Hallo Wolfgang!

Ted221 kann dir mehr drüber sagen. Das ist ein recht seltener kleiner Recorder, der für das MfS gebaut wurde. Einige typengebundene Bauteile stammen vom LCR.

Etwas zum mkg findest du hier: http://www.rft-geraete.de/Geraete-fuer-Behoerden
Vor ein paar Jahren hab ich ein solches Gerät auf dem KC-Clubtreffen gezeigt.

Guido
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002
25.04.2022, 21:14 Uhr
Buebchen



@ggrohmann
Hallo Guido,
Danke für deinen Link, sehr interessant.
Wolfgang
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003
25.04.2022, 22:32 Uhr
ted211



Hallo,
Das MKG (MagnetKassettenGerät) wurde im Auftrag des MfS OTS als
Spitzengerät bei Stern Radio Berlin entwickelt und gebaut. Es hat ein
japanisches Laufwerk mit Glasferritkopf. Decknummer 31424 für das
MKG-1.
Gruß Detlev

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004
26.04.2022, 09:21 Uhr
ggrohmann



Hallo!

Im MKG findest sich das bekannte Lizenz-Laufwerk MU300, welches zu tausenden auch im SKR 550/551/700/701/720/730/1000/1100/1200, im KR2000, in allen LCR-Varianten, in den SC1800 und 1900/1920 und im SK 3930 und anderswo eingesetzt wurde. Diese Laufwerke wurden in Berlin gefertigt. Im MKG kamen offensichtlich auch höherwertige Gummiriemen und langzeitstabiles Fett zum Einsatz. in meinem MKG ist definitiv ein Berliner Laufwerk verbaut. Bei Inbetriebnahme vor einigen Jahren fand ich ein komplett funktionsfähiges Laufwerk vor, was für ein MU300 aus Berliner Fertigung heutzutage doch eher ungewöhnlich ist.

Was mich etwas erstaunte, ist die Verwendung einiger Teile vom LCR, wie die Laufwerkstasten, das Einstellrad für die Lautstärke und vor allem die anfällige Kassettenfachklappe. Das paßt nicht so recht zu einer Entwicklung von Stern Radio Berlin - die hätten da im eigenen Sortiment schon beispielsweise eine deutlich haltbarere Kassettenfachklappe verfügbar gehabt.

Guido
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005
26.04.2022, 09:54 Uhr
ralle



Wurde da nicht zufällig für das MU300 ein komplettes Band organisiert?
--
Gruß Ralle

Wenn Sie dazu neigen, Bedienungsanleitungen zusammen mit dem Verpackungsmaterial wegzuwerfen, sehen Sie bitte von einem derart drastischen Schritt ab!...
... Nachdem Sie das Gerät eine Weile ausprobiert haben, machen Sie es sich am besten mit dieser Anleitung und ihrem Lieblingsgetränk ein oder zwei Stunden lang in Ihrem Sessel bequem. Dieser Zeitaufwand wird Sie dann später belohnen...

aus KENWOOD-Bedienungsanleitung TM-D700
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006
26.04.2022, 11:27 Uhr
ggrohmann




Zitat:
ralle schrieb
Wurde da nicht zufällig für das MU300 ein komplettes Band organisiert?



Die haben die Fertigungsanlagen komplett gekauft und die Laufwerke als Lizenz produziert. Die Laufwerke sollten zuerst in Sonneberg hergestellt werden, aber dort soll es Qualitätsprobleme gegeben haben. Die Anlagen wurden dann nach Berlin umgesetzt.

Gzuido
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007
26.04.2022, 12:14 Uhr
ralle



Zumindest ist in meinem SKR700 noch ein Sankyo-Motor drinnen. In den LCR VEM-Motoren.

Also was sprach dagegen, hochwertige Fette und Riemen in MfS-Aufträgen zu verbauen, als in allgemeinen Konsumgütern. Zumal auch im NSW die Halbwertszeit dieser Produkte nicht allzu hoch war. Bestes Beispiel währe Blaupunkt, damals noch Bosch-Gruppe. Da gab es jedes Jahr neue Design-Linien.

Das MKT war ja als Ablösung der schon betagten UHER gedacht, zumal die Ersatzteile aus eigenen Land verfügbar wurden. Obwohl, ein Blick auf die Platine könnte noch mehr Beschaffungskriminalität zeigen, also Importe aus dem damals NSW.
--
Gruß Ralle

Wenn Sie dazu neigen, Bedienungsanleitungen zusammen mit dem Verpackungsmaterial wegzuwerfen, sehen Sie bitte von einem derart drastischen Schritt ab!...
... Nachdem Sie das Gerät eine Weile ausprobiert haben, machen Sie es sich am besten mit dieser Anleitung und ihrem Lieblingsgetränk ein oder zwei Stunden lang in Ihrem Sessel bequem. Dieser Zeitaufwand wird Sie dann später belohnen...

aus KENWOOD-Bedienungsanleitung TM-D700
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008
26.04.2022, 13:44 Uhr
Buebchen



Hallo,
Nach der Wende konnte man im Stern Radio Berlin Weissensee einen Abverkauf von Geräten und Messmitteln machen. Leider wusste ich damals noch nichts von der Qualität des MKG. Die standen dort auch zum Verkauf. Auch in einer Lagerhalle der Stasi in Berlin Hohenschönhausen wurden Werkzeuge und Geräte verkauft. Auch dort standen dreier Kassettengeräte im EGS Gehäuse aus Abhöranlagen zum Verkauf, für die wir uns damals nicht interessiert hatten. war wohl ein Fehler wie ich das jetzt einschätze. Eigentlich sind wir nur aus Neugier dort hin gegangen. Letztendlich haben wir jede Menge Hartmetallbohrer zum Leiterplatten Bohren gekauft, von denen ich Heute noch zehre.
Wolfgang
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009
26.04.2022, 16:24 Uhr
ted211



Hallo Wolfgang,
war es das CAG-EZ (Einzelgerät), was Du da gesehen hast?
VieleGrüße,
Detlev

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010
26.04.2022, 17:06 Uhr
ralle



Genauso eines wollte ich ersteigern, also das Laufwerk.
--
Gruß Ralle

Wenn Sie dazu neigen, Bedienungsanleitungen zusammen mit dem Verpackungsmaterial wegzuwerfen, sehen Sie bitte von einem derart drastischen Schritt ab!...
... Nachdem Sie das Gerät eine Weile ausprobiert haben, machen Sie es sich am besten mit dieser Anleitung und ihrem Lieblingsgetränk ein oder zwei Stunden lang in Ihrem Sessel bequem. Dieser Zeitaufwand wird Sie dann später belohnen...

aus KENWOOD-Bedienungsanleitung TM-D700
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011
26.04.2022, 18:24 Uhr
Buebchen



@ted211
Hallo Detlev,
Ich glaube genau solche Geräte standen in der MFS Lagerhalle in Hohenschönhausen in Stapeln herum. Es waren immer zwei Kassetenbandgeräte im Gehäuse mit der Abmessung. Diese EGS Gehäuse haben wir für die Steuerung unsere Anlagen im Institut ebenfalls oft verwendet. Ein Kollege hatte solche Kassettenrecorder Kombinationen mal an einem Einsatzort gesehen. Dort wurden für die Berliner Schulen die Filmprojektoren, Tonbandgeräte und andere Technik repariert. In einem sonst immer abgeschlossenen Raum standen diese Geräte in Betrieb herum, als die Tür bei seinem vorbeigehen einmal offen war. Es war an dem Tag extrem heiß und der Raum hatte keine Fenster. Zum Glück wurde er nicht bemerkt. Dadrin saß ein uns bekannter Kollege. Der lebt allerdings schon lange nicht mehr. Was da abgehört wurde war für ihn nicht feststellbar. Nach der Wende verschwand das Equipment sehr schnell. Dann war der Raum offen. Da ich wie gesagt auch guten Kontakt zu meinem Physiklehrer hatte war ich Jahre vorher auch ab und zu mit zu reparierenden Geräten von meiner Schule dort. Darüber kam ich über den merkwürdigen Raum mit meinem Kollegen ins Gespräch. Wie gesagt, die Welt und besonders Berlin ist ein Dorf.
Wolfgang

Dieser Beitrag wurde am 26.04.2022 um 18:26 Uhr von Buebchen editiert.
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012
27.04.2022, 15:03 Uhr
ROBOTROONIE




Zitat:
Buebchen schrieb
@ted211
...Ein Kollege hatte solche Kassettenrecorder Kombinationen mal an einem Einsatzort gesehen. ... war ich Jahre vorher auch ab und zu mit zu reparierenden Geräten von meiner Schule dort. ...
Wolfgang



Und wo dieser Ort war, ist heute noch geheim?
--
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013
27.04.2022, 15:54 Uhr
Buebchen



@ROBOTRONIE
Hallo,
Geheim ist dieser Ort sicher nicht mehr. Er war wohl in der Wilhelmstraße in Berlin-Mitte. Ich bin aber nicht mehr ganz sicher. Es sind immerhin mehr als 50 Jahre vergangen als ich dort Geräte abgeholt und hingebracht habe. Wer in dieser Reparaturwerkstatt für Schultechnik zu tun hatte weiss das sicher besser. Da die Werkstatt für die Schulen in ganz Ostberlin zuständig war. Mir sind nur noch die Filmprojektoren TK16 in Erinnerung, die dort herumstanden, weil ich damit bei der Armee ebenfalls zu tun hatte. Ich kann mir nicht vorstellen, das du dich noch an alle Orte mit Adresse erinnern kannst wo du ein oder zweimal vor 50 Jahren warst.
Wolfgang

Dieser Beitrag wurde am 27.04.2022 um 15:54 Uhr von Buebchen editiert.
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014
27.04.2022, 16:06 Uhr
Buebchen



Hallo,
Ich habe mir gerade die Gegend um die Wilhelmstraße mit Google Maps angesehen. Dort befinden sich wohl Heute noch einige Botschaften in der Nähe. Wird wohl richtig sein, das sich die Werkstatt mit dem mysteriösen Raum dort befand.
Wolfgang
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015
27.04.2022, 20:38 Uhr
ted211



Hallo,
hier isrt das Bild einer Rufnummernselektierungsanlage RSA 32, die 32 Leitungen auf das Auftreten programmierter Rufnummern überwachte.
Gruß Detlev

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016
29.04.2022, 20:57 Uhr
Rolli



In den größeren Fächern in der Mitte der Schränke stehen jeweils links und rechts zwei Streifendrucker. Die wurden damals im BWS entwickelt und gebaut.
--
Wer Phantasie hat, ist noch lange kein Phantast

Dieser Beitrag wurde am 30.04.2022 um 11:28 Uhr von Rolli editiert.
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017
01.05.2022, 11:00 Uhr
ted211



Wurden denn da auch die Rechner dazu TSG7-1.1 gebaut?

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018
01.05.2022, 12:38 Uhr
Rolli



so weit ich weiss, ja. Zumindesrens kenne cih die personen aus dem Schriftverkehr. In dem Zusammenhang fiel für uns in der "normalen " Entwicklung auch ein original Intelsystem SBC80 ab. Auch von der Olivetti-Baugruppe des Elektroerosivdruckers landete ein Exemplar bei uns, ohne dass wir wussten, was damit in der Abteilung E1 entwickelt wurde.
--
Wer Phantasie hat, ist noch lange kein Phantast

Dieser Beitrag wurde am 01.05.2022 um 16:21 Uhr von Rolli editiert.
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019
01.05.2022, 14:40 Uhr
ted211



Der SBC80 war in den Rechnern TSG-7.1.2, die oben auf den Schränken stehen.


Dieser Beitrag wurde am 01.05.2022 um 14:40 Uhr von ted211 editiert.
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020
02.05.2022, 14:17 Uhr
ted211



Korrektur: Das Bild 15 zeigt vier RSA 32, nicht eine.
Gruß Detlev
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021
29.01.2024, 22:42 Uhr
ggrohmann



Hallo!


Zitat:
ted211 schrieb
Hallo,
Das MKG (MagnetKassettenGerät) wurde im Auftrag des MfS OTS als
Spitzengerät bei Stern Radio Berlin entwickelt und gebaut.



Ich zweifle das mittlerweile sehr stark an. Ich besitze ein solchen Gerät und habe jetzt auch die Papiere dazu gefunden. Dazu gehört auch eine Übergabebescheinigung vom Hersteller an die Dienststelle. Das Formular ist bei mir nicht ausgefüllt - das Gerät wurde demzufolge nie an eine Dienststelle geliefert, sondern vermutlich ab 1990 in einem Werksverkauf o.ä erworben.

Es wird darin aber als Hersteller wie von mir bisher vermutet der "VEB Elektronik Gera, BT Lobenstein" benannt. Das ist auf dem Formular eingestempelt.

Guido
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022
30.01.2024, 07:09 Uhr
ralle



Der VEB Elektronik Gera hat zu DDR-Zeiten so einiges für die Behörden hergestellt. Als Lehrlinge konnte man nur Mutmaßen, was genau. Zumindest Eingang Südstraße Richtung den 2 Hauptgebäuden gab es 2 'Müllplätze', bei denen Teile entsorgt wurden, dessen Herkunft schleierhaft war. Es gab in der Südstr. Eine Kantine, wo wir von der Berufsschule zum Essen gehen konnten. Am Ende waren es doch die Kantine in der Berufsschule ganz oben also Limoversorgung.

Die restlichen Müllplätze waren für Keramikkondensatoren.
--
Gruß Ralle

Wenn Sie dazu neigen, Bedienungsanleitungen zusammen mit dem Verpackungsmaterial wegzuwerfen, sehen Sie bitte von einem derart drastischen Schritt ab!...
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