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Robotrontechnik-Forum » Technische Diskussionen » Anekdoten für Z1013 Vortrag » Themenansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000
13.04.2022, 08:47 Uhr
ad fontes



Wie man vielleicht dem Veranstaltungsunterforum entnommen haben könnte, halte ich in 10d einen Vortrag auf dem Vintage Computer Festival in Truderung bei München zu Z1013 & Co und FPGA Retro. Grundlage ist ein Z1013 Nachbau auh mit Unterstützung aus diesem Forum.

https://www.robotrontechnik.de/html/forum/thwb/showtopic.php?threadid=9276&s=f190eefb95407776042117b3ab0e073e

Siehe auch den längeren Artikel dort: https://www.mikrocontroller.net/articles/Retrocomputing_auf_FPGA


Titel des Vortrag ist derzeit „Bretter, die die Welt bedeuten“. Man verzeihe mir die grobschlächtige Bezeichnung der Singleboardcomputer als „Brett“ aber so wird imho der Unterschied zu den ‚Spielkonsolen mit praktischen Neben-Nutzen deutlich

Folgende Fragen stellen sich auch zu den anderen 'Rechenbrettern' mit TV-Ausgang wi JuTe Computer, Amateurfunkcomputer.


Ich such daher noch Anekdotenhaftes aus dieser Zeit, beispielsweise :
-welche Erwartungshaltung bestand beim Kauf?
-wo/wie wurde dieser erworben Gab es Versand? Anzahl Ladenlokale ?
-falls man den als Steurechner für eine Anlage benutzt, welche war das (außer Modeleisenbahn)
-was wurde darauf programmiert, was war typisches Zubehör (außer Glotze und Rekorder)
-was steckte an der Messerleiste?

-Wieviel Selbstbau steckte im JuTe und AC1? Bohren? Bestücken,
Erstellung von Hilfs- und testmittel, welches Werkzeug/Testequipment war unbedingt erforderlich, was wurde improvisiert?

MfG, Volker
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001
13.04.2022, 11:04 Uhr
ralle



Der Z1013 ist nicht vergleichbar mit den AC1 und Co. Der wurde zwar als Computerbausatz angeboten, war aber bis auf Tastatur und Power schon soweit einsatzfertig. Bei den Bauanleitungen musste noch das Material organisiert und teilweise sozialistisch umgelagert werden. Wobei die Bauanleitungen schon über die Situation Auskunft gaben.
--
Gruß Ralle

Wenn Sie dazu neigen, Bedienungsanleitungen zusammen mit dem Verpackungsmaterial wegzuwerfen, sehen Sie bitte von einem derart drastischen Schritt ab!...
... Nachdem Sie das Gerät eine Weile ausprobiert haben, machen Sie es sich am besten mit dieser Anleitung und ihrem Lieblingsgetränk ein oder zwei Stunden lang in Ihrem Sessel bequem. Dieser Zeitaufwand wird Sie dann später belohnen...

aus KENWOOD-Bedienungsanleitung TM-D700
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002
13.04.2022, 19:35 Uhr
volkerp
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Avatar von volkerp

Eine profunde Aufarbeitung zur Geschichte gibt es hier:

https://hc-ddr.hucki.net/wiki/doku.php/z1013/entwicklung_kdw
--
VolkerP

http://hc-ddr.hucki.net
(Z9001, Z1013, LC-80, ...)
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003
13.04.2022, 22:11 Uhr
Lötspitze



Hallo,
bei mir war der Z1013 der erste eigene Rechner und mein Herz hängt heute noch daran; allerdings mit einer Pause ab ca. Mitte der 90er bis 2010 (in der Zeit lagen die Prioritäten anders).
Ich hatte mit 12 oder 13 Jahren angefangen, Lichtorgeln, Verstärker und sowas aufzubauen und war während meiner Lehrzeit in einer Elektronik-AG aktiv. Ein Mikrorechner war lange Zeit ein unerfüllter Traum, aber zumindest waren Literatur und Zeitschriften zu dem Thema soweit verfügbar.
1988 befand ich mich mitten in meinem staatlich verordneten anderthalbjährigen Grundwehrdienst, als mich ein Telegramm oder Brief von meinem Vater erreichte. Ein Kollege von ihm hätte vor zig Monaten einen Mikrorechnerbausatz bestellt, den er nun nicht mehr bräuchte und ob ich ihn denn haben wöllte. Schon beim Lesen habe ich innerlich Freudensprünge gemacht. Denn andere Rechner (KC85/3, KC87) waren für mich nicht zu bekommen und andererseits auch unerschwinglich. „Dieser Z1013(.16) würde 965 Mark kosten“ – ich habe keine Sekunde gezögert und sofort das Geld zusammengekratzt.
Irgendwann habe ich dann mal Urlaub bekommen und konnte erstmalig den Z1013 bestaunen und mich näher damit beschäftigen. Leider gings nach wenigen Tagen schon wieder ab „zur Truppe“. Allerdings hatte ich dort genug Zeit, mir Gedanken über den Gehäusebau, Trafo, Selbstbaubusplatine usw. zu machen. Die wenige Zeit zu Hause wurde dann immer am Z1013 gewerkelt und irgendwann war der Rechner soweit einsatzbereit. Zwischendurch hatte die Westverwandtschaft sogar eine Ersatztastatur von Commodore geschickt und von Robotron Riesa hatte ich die dazugehörige U880-Ansteuerung bekommen. Damit war der Z1013 sehr komfortabel zu bedienen.
1989 kamen noch Module hinzu, die ich mir am Pirnaischen Platz in Dresden in einem Hochhausgeschäft gekauft habe (Bastler aus dem Dresdner Raum werden das sicherlich kennen). Die 16k dRAM kosteten zwischen 300 und 400 Mark, wenn ich mich recht entsinne, und das Stromversorgungsmodul war auch nicht gerade ein Schnäppchen. Das tat finanziell schon ganz schön weh. Schaltkreise und sonstige Sachen für Erweiterungen (z.B. die Feingrafik nach der Practic) hatte ich mir meist in Wermsdorf bei Oschatz gekauft, was bei Wind und Wetter eine über 50km lange Anreise mit dem Moped bedeutete. Natürlich immer schön mit Einkaufsliste, um ja nichts zu vergessen. Wenn Tage später dann gleich mal was in Rauch aufging, hat man sich so richtig in den A... gebissen.
Bis dahin wurde der Z1013 eigentlich nur zum Kennenlernen der Rechentechnik, zum Spielen und zum leichten Programmieren benutzt (BASIC). Ich habe einiges an Programmen getestet und verändert, die so in den verschiedenen Zeitschriften veröffentlicht wurden. Ende 1989 bin ich ins Studium gestartet und dann wurde der Rechner schon eher als Arbeitsmittel zum Verfassen von Schriftstücken interessant. Durch die Wende hatte ich das Glück, 1990 sehr preisgünstig einen aufgemotzten Z1013.64 mit Centronics-Druckerschnittstelle, RAM-Floppy und Brosig-Tastatur sowie einen 9-Nadel-Drucker zu bekommen. Mit diesem habe ich dann 2-3 Jahre lang meine Schreibarbeiten beim Studium erledigt und dabei dauernd gebetet, daß die Magnetkassetten nicht kaputt gehen, auf denen die Sachen gespeichert wurden.
Irgendwann Mitte der 90er war dann der erste 386er da und der Z1013 ist erst einmal für ca. 15 Jahre beiseite gelegt wurden. Erst danach war wieder der Reiz und auch die Zeit da, sich intensiver mit der Technik aus den 80ern zu beschäftigen. Was dazu sehr beigetragen hat, ist dieses Forum hier mit seinen tollen Mitgliedern. Seit 2010 lese ich sehr interessiert mit und freue mich über jede Anregung für die nächsten Bastelstunden. Besten Dank deshalb noch mal in die gesamte Runde hier.

VG Matthias
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___________________
...geboren, um zu löten.

Wer rennen soll, muß auch mal stolpern dürfen.
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004
14.04.2022, 10:50 Uhr
Hobi



Vielleicht noch eine Nachwendegeschichte:

Januar 1990:
Von meinem Begrüssungsgeld, das in Bayern noch etwas aufgestockt wurde, und noch etwas von meinen Eltern hatte ich die Summe für einen Drucker und eine vernünftige Tastatur. Also auf nach Berlin.

Als Typ hatte ich mir einen Präsident K6320 ausgesucht. Einen Drucker, den es damals in der DDR nicht zu kaufen gab, aber im Westen zur preiswertesten Einstiegsklasse gehörte. Doch oh wunder, dort angekommen hatte eine plötzliche Teuerung eingesetzt. Statt 249 DM kostete der Drucker 289 DM.

Das gleiche galt für die Tastatur. Vor einem Monat war sie noch für 2.49 DM in der Krabbelkiste zu haben. Jetzt lag eine nackte, aus einer Schreibmaschine stammende Tastatur schon bei 10.49 DM.

Willkommen in der Marktwirtschaft.

Den Z1013 hatte ich dann bis Anfang '92 und intensiv für Textverarbeitung genutzt, solange die 64K halt gereicht haben. Um die Grafiken habe ich herumgedruckt und im nachhinein eingefügt.
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Corontäne
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005
19.04.2022, 12:19 Uhr
EFB

Avatar von EFB

Hier auch noch ein paar Infos über meinen Z1013, den ich von einem Funkamateur aus Halberstadt habe...

http://www.computermuseum.efb-1.de/z1013/c_z1013.html
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006
19.04.2022, 12:58 Uhr
Andreas



Hallo Ernst
Wäre schön wenn der RTTY-Text noch erreichbar wäre.
--
Viele Grüße
Andreas
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007
20.04.2022, 10:07 Uhr
EFB

Avatar von EFB


Zitat:
Andreas schrieb
Wäre schön wenn der RTTY-Text noch erreichbar wäre.



Oops... da kümmere ich mich drum.

edit
...so, müsste jetzt gehen, danke für den Hinweis :-)

Dieser Beitrag wurde am 20.04.2022 um 17:43 Uhr von EFB editiert.
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