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Robotrontechnik-Forum » Technische Diskussionen » Gibt es einen Analogcomputer Tesla APS2? » Themenansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000
25.02.2022, 16:24 Uhr
Zessi



Auf der Robotrontechnik-Seite über elektronische Analogrechner wird der APS2 von TESLA erwähnt. Ich kann aber nur Informationen zum AP-S (S mit Hatschek, bekomme ich nicht hin) finden. Gab es wirklich einen APS2?

Grüße
Günther
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001
26.02.2022, 22:52 Uhr
Zessi



Ich habe das TESLA-Museum (http://www.museumtesla.eu/oddelenien.htm) angemailt. Dort gibt es anscheinend nichts zum Thema APS2 oder AP-S.

Wer hat die Analogcomputer-Seite auf Robotrontechnik erstellt? Ich würde mit ihm (oder ihr) gerne Kontakt aufnehmen.

Grüße
Günther
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002
27.02.2022, 15:01 Uhr
Gerhard



Ja, den APS (mit oder ohne Bindestrich und mit oder ohne die 2, weiss ich nicht mehr) gab es tatsächlich. Die Abkürzung steht für "Analogový pocítac skolný" (mit Hácek auf allen c und s), also "Schulanalogrechner".

Der hatte etwa die Größe eines normalen Fernsehers und wurde, soweit ich mich erinnere, in kleiner Stückzahl bei Tesla Pardubice hergestellt. Ich hatte das gute Stück zufälig mal auf der Leipziger Messe (oder bei bei einem Besuch unserer Partnerhochschule in Pardubice ???) entdeckt und fand es damals trotz seiner recht bescheidenen Austattung gut geeignet für die Ausbildung unserer Studenten an der TH Merseburg. Daher versuchte ich, den Import von zwei Exemplaren zu veranlassen. Erstaunlicherweise mit Erfolg. In der damaligen Planbürokratie mangelte es an vielem, aber nicht an Geld aus anderweitigen geplanten aber nicht erfüllten Importen.

Das Gerät wurde dann etlliche Jahre intensiv in unserem Laborpraktikum zur Physikalischen Chemie und auch im Rahmen einiger Diplomarbeiten genutzt.
Leider sind mit der "Abwicklung" der TH Merseburg auch sämtliche Dokumentationen den Bach herutergegangen, und auch privat habe ich nichts übrigbehalten, zumal sich auch meine Einstellung zur Frage Analog/digital geändert hat. (Letzteres ist auch in diesem Forum ausführlich dargestellt.) Bestenfalls kann ich noch ein wenig in meinen Erinnerungen kramen, bon gern dazu bereit.

Dieser Beitrag wurde am 27.02.2022 um 15:20 Uhr von Gerhard editiert.
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003
27.02.2022, 18:35 Uhr
Zessi



Informationen aus erster Hand, das macht richtig Spaß.

Bisher habe ich zu dem AP-S nur ein paar Zeilen und ein Foto bei Wolfgang Schwarz, Analogprogrammierung, Leipzig 1974, gefunden. Die Ausschnitte habe ich als PDF gescannt:

https://nc.montag.de/index.php/s/mjfHzazdT7Am6S7

Entspricht das Deiner Erinnerung? Wäre das für die Webseite eine gute Ergänzung (das Foto kann ich noch einmal besser scannen)?

Dieser Beitrag wurde am 27.02.2022 um 18:36 Uhr von Zessi editiert.
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004
28.02.2022, 09:48 Uhr
Gerhard



Hallo Günther,
Freut mich, dass mich meine Erinnerungen nicht vollständig getäuscht haben.

Was willst Du mit dem Ding machen? Willst Du es nachbauen? Auf so was deutet ja Dein aktueller Beitrag hier im Forum betr. Plotter hin. Wäre sicher interessant, wenn auch nicht ganz ohne Aufwand ...

Auf alle Fälle könntest Du das Bild mal mit höherer Auflösung (im Halbtonmodus, um die lästige Rasterbildung zu vermeiden) scannen, bitte *.jpg, nicht *.pdf.

Dass die Radiofans im Teslamuseum keinen APS haben, wundert mich nicht, das war ja nicht mal als Kleinserie zu bezeichnen und kam wahrscheinlich gar nicht in den regulären Handel. Immerhin geben sie auf der zitierten Seite ihren Fachmann für Automatisierungs- und Rechentechnik an, sogar mit Bild und URL. Versuch doch mal, den zu kontaktieren.

Mit freundlichem Gruß
Gerhard
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005
28.02.2022, 10:29 Uhr
DL
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In der Doku https://automa.cz/Aton/FileRepository/pdf_articles/13324.pdf Bild5 sieht man den auch. Bis 1975 sollen davon 350 Stück gebaut worden sein, zum Preis von ca. 75000 Kronen, wie rechts daneben steht
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006
28.02.2022, 13:02 Uhr
Zessi



005: Ich würde mal sagen, der Artikel ist ein Volltreffer (soweit ich das mit Google Translate verstehe). Das Foto von dem AP-S scheint neuerer Natur zu sein, vielleicht hat ein Exemplar überlebt.

In der Literaturliste wird auf die Seite https://historiepocitacu.cz/analogove-a-hybridni-pocitace.html verwiesen. Demnach gab es auch zwei Analogcomputer AP 3 bzw. AP 4, allerdings eines anderen Herstellers und auch keinen AP 2.

004: Nachbauen möchte ich den AP-S, zumindest aktuell, nicht. Mir ist beim Stöbern nur aufgefallen, dass zu dem Rechner nichts zu finden ist und ich es schade fände, wenn vielleicht noch vorhandenes Wissen dazu verloren ginge, also z.B. Deine Beschreibung des Einsatzes, die historische Einordnung, ein paar bessere Fotos, das Handbuch und Schaltpläne. Den Bestellzahlen von The Analog Thing (https://the-analog-thing.org/) nach scheint ja das Interesse an Analogrechnern wieder zu steigen.

Mirek (Joromir?) Kucera, der Fachmann für Automatisierungs- und Rechentechnik, hat sogar Analogcomputer als Stichpunkt aufgeführt. Ihn hatte ich angeschrieben, er konnte mir allerdings nichts zu der Technik sagen.

Grüße
Günther
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007
28.02.2022, 16:08 Uhr
Buebchen



@Zessi
Hallo,
Im Tietze Schenk 1.Auflage von 1969 sind sämtliche Baugruppen eines Analogrechners bei den Operationsverstärkern beschrieben. Wie das in den folgenden Ausgaben war kann ich nicht sagen. Sie wurden jedoch immer theoretischer. Ich kenne jemanden, der danach einen funktionierenden Analogrechner mit digitaler Ergebnisausgabe gebaut hat. Leider ist der Rechner nicht mehr vorhanden. Wurde jedoch bis Mitte der neunziger Jahre benutzt. Der Erbauer ist inzwischen 85 Jahre alt und hat mit Elekronik nichts mehr zu tun.
Der Tietze Schenk sollte in Uni Bibliotheken und Forschungseinrichtungen zu finden sein.
Wolfgang

Dieser Beitrag wurde am 28.02.2022 um 16:14 Uhr von Buebchen editiert.
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008
28.02.2022, 16:15 Uhr
Zessi



@Buebchen
Hallo Wolfgang,
danke, da werde ich doch einmal nachschauen. Wofür und wie lange wurde der Rechner genutzt?
Günther
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009
28.02.2022, 16:19 Uhr
Buebchen



@Zessi,
Über den Verwendungszweck bin ich nicht informiert. Nur das er sehr erfolgreich genutzt wurde weis ich. Ab 1988 wurde parallel dazu ein Synclair QL benutzt.
Ging wohl irgendwie um die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Viruserkrankungen bei unterschiedlichen Startparametern. Liess wohl erstaunliche Rückschlüsse zu. Ich bin da allerdings kein Fachmann, kann also auch dazu nichts sagen. Habe ich nur nebenbei im Rauschen mitbekommen. Es war kein offizeller Forschungsauftrag und es lebt wohl kaum noch jemand von den damit involvierten.
Wolfgang

Dieser Beitrag wurde am 28.02.2022 um 16:29 Uhr von Buebchen editiert.
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010
28.02.2022, 18:25 Uhr
ted211



Hallo,
im Tietze Schenk 7. Auflage von 1985 sind die linearen und nichtlinearen Analogrechenschaltungen auch enthalten.
Detlev
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011
28.02.2022, 21:08 Uhr
Rüdiger
Administrator



Zitat:
Zessi schrieb
Wer hat die Analogcomputer-Seite auf Robotrontechnik erstellt?



Gerhard.


Zitat:
Zessi schrieb
Demnach gab es auch zwei Analogcomputer AP 3 bzw. AP 4, allerdings eines anderen Herstellers und auch keinen AP 2.



Wenn es einen AP3 gegeben hat, wird's wohl davor einen AP2 gegeben haben.
--
Kernel panic: Out of swap space.

Dieser Beitrag wurde am 28.02.2022 um 21:08 Uhr von Rüdiger editiert.
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012
01.03.2022, 09:58 Uhr
Buebchen



Hallo
Falls jemand erwägt, einen Analogrechner selber aufzubauen möchte ich darauf hinweisen, das der größte Finanzposten dafür die Potentiometer sind. Es sind nur Präzisionswendelpotentiometer mit Getriebe geeignet um reproduzierbare Ergebnisse zu erreichen. Die Operationsverstärker sind inzwischen erschwinglich. Bei den Widerständen kommt es auf die Gleichheit bei der Präzision und dem Temperaturgang an. Damit sie auch bei Temperaturschwankungen für die Anwendung funktionieren sind Widerstandsnetzwerke angeraten. Die DDR Widerstandsnetzwerke aus Hermsdorf mit Silikonverguss haben hervorragende Eigenschaften. Um eine Funktionsbaugruppe sollten wegen des gleichen Temperaturverhaltens nur Widerstände eines Netzwerkes verwendet werden.
Wolfgang

Dieser Beitrag wurde am 01.03.2022 um 13:48 Uhr von Buebchen editiert.
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013
02.03.2022, 20:56 Uhr
Zessi




Zitat:
Gerhard schrieb
Auf alle Fälle könntest Du das Bild mal mit höherer Auflösung (im Halbtonmodus, um die lästige Rasterbildung zu vermeiden) scannen, bitte *.jpg, nicht *.pdf.



Hallo Gerhard,

zu meinem Bedauern ist die Qualität der Vorlage schon schlecht. Ich habe jetzt mit 300dpi gescannt:

https://nc.montag.de/index.php/s/Qgs2Nz6SPmtEotc

Das Foto in dem Artikel aus 005 ist wesentlich besser, zumindest was die Details des Gerätes angeht.

Grüße
Günther
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014
03.03.2022, 09:42 Uhr
Gerhard



@013
ja, da ist wirklich nicht mehr herauszuholen. Immerhin zeigt es den APS "in action" und ist somit doch recht interessant
Das andere (aus 005) habe ich mir auch schon auf DIN A4 ausgedruckt, sieht recht gut aus. Leider ist es mir noch nicht gelungen, aus dem sch... PDF einen solchen Ausschnitt z.B als *.JPG-File, herauszuschneiden.
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015
03.03.2022, 10:51 Uhr
volkerp
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Avatar von volkerp

@zessi, hast bei http://www.analogmuseum.org/ schon mal nachgefragt?
Bernd Ulmann ist der größte Sammler von Analogrechnern und Unterlagen zum Thema.
--
VolkerP

http://hc-ddr.hucki.net
(Z9001, Z1013, LC-80, ...)
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016
03.03.2022, 13:15 Uhr
Zessi




Zitat:
Gerhard schrieb
Leider ist es mir noch nicht gelungen, aus dem sch... PDF einen solchen Ausschnitt z.B als *.JPG-File, herauszuschneiden.



Schau mal hier: https://nc.montag.de/index.php/s/4MjkatSd8i3BbnY

Dieser Beitrag wurde am 03.03.2022 um 13:16 Uhr von Zessi editiert.
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017
03.03.2022, 13:18 Uhr
Zessi



@volkerp, danke, ich werde ihn fragen.
--
Zessi
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018
03.03.2022, 13:27 Uhr
Rüdiger
Administrator


Diese "Eisenbahn" finde ich unglaublich schick, leider gibt es im Internet kaum Informationen darüber:


--
Kernel panic: Out of swap space.
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019
03.03.2022, 14:24 Uhr
Zessi



@Rüdiger: Schönes Teil, woher stammt das Foto?
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020
03.03.2022, 14:38 Uhr
Rüdiger
Administrator


Aus irgendeinem Buch. Das Bild hatte ich vor 20 Jahren mal gescannt.
--
Kernel panic: Out of swap space.
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021
03.03.2022, 14:38 Uhr
Zessi



@015
Bernd Ulmann kennt den AP-S auch leider nicht.
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