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Robotrontechnik-Forum » Sonstiges » Merkwürdiges Sterben zweier Z80 CPUs » Themenansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000
16.04.2021, 09:02 Uhr
KK

Avatar von KK

Während ich gestern die frisch gebrannten Monitor-EPROMs in meinem LC80ex-V1 testete, reagierte dieser plötzlich nicht mehr, völlig zappenduster. Ich schob das zunächst auf einen fehlerhaften EPROM, aber auch andere brachten keine Abhilfe. Weitere Maßnahmen, wie nachdrücken der ICs usw., zeigten ebenfalls keine Wirkung. Also holte ich den V2 aus dem Schrank und fuhr mit diesem fort.
Später nahm ich den V1 mit dem Oszi unter die Lupe. Takt lag an, aber keinerlei Aktivität auf irgendwelchen Adreß- oder Datenleitungen. Pro forma CPU getauscht und siehe da, alles roger. Die ausgebaute CPU in den V2 gesteckt, tot. Anderen Prozessor aus der Reservekiste probiert, ebenfalls tot. Ursprünglich verbaute CPU wieder eingesetzt, tüdelüt, alles gut. Anschließendes Hin- und Herstecken in V1 und V2 ergab, daß tatsächlich nur die Prozessoren kaputt sind und sonst nix. Es handelt sich um Z84C00BB6 von STM mit 6MHz. Beide identisch, ich hatte sie vor einigen Jahren im Doppelpack bei ebay gekauft. Während der eine im LC80ex-V1 werkelte, lag der andere fast die ganze Zeit in der Kiste. Schon merkwürdig, als ob da ein Haltbarkeitsdatum überschritten wurde. Die U880 laufen dagegen alle noch ohne Zicken. Hat jemand ähnliche Erfahrungen?

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001
16.04.2021, 11:32 Uhr
kaiOr

Avatar von kaiOr

Den falschen Pullover angezogen! :P

CMOS-Bauteile altern bei ESD abrupter als NMOS, zumindest wenn die integrierten Klemmdioden fehlen oder zu schwach sind.
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002
16.04.2021, 12:06 Uhr
KK

Avatar von KK


Zitat:
kaiOr schrieb
Den falschen Pullover angezogen! :P



Würde erklären, warum der eine aus der Kiste gar nicht erst wollte (obwohl antistatisch verpackt). Aber der andere war jahrelang auf dem Board gesteckt und versagte mittendrin seinen Dienst (erst "Hängen", dann gar nix mehr).
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003
16.04.2021, 12:48 Uhr
Rüdiger
Administrator



Zitat:
KK schrieb
Während ich gestern die frisch gebrannten Monitor-EPROMs in meinem LC80ex-V1 testete, reagierte dieser plötzlich nicht mehr, völlig zappenduster. Ich schob das zunächst auf einen fehlerhaften EPROM, aber auch andere brachten keine Abhilfe. Weitere Maßnahmen, wie nachdrücken der ICs usw., zeigten ebenfalls keine Wirkung. Also holte ich den V2 aus dem Schrank und fuhr mit diesem fort.
Später nahm ich den V1 mit dem Oszi unter die Lupe. Takt lag an, aber keinerlei Aktivität auf irgendwelchen Adreß- oder Datenleitungen. Pro forma CPU getauscht und siehe da, alles roger. Die ausgebaute CPU in den V2 gesteckt, tot. Anderen Prozessor aus der Reservekiste probiert, ebenfalls tot. Ursprünglich verbaute CPU wieder eingesetzt, tüdelüt, alles gut. Anschließendes Hin- und Herstecken in V1 und V2 ergab, daß tatsächlich nur die Prozessoren kaputt sind und sonst nix. Es handelt sich um Z84C00BB6 von STM mit 6MHz. Beide identisch, ich hatte sie vor einigen Jahren im Doppelpack bei ebay gekauft. Während der eine im LC80ex-V1 werkelte, lag der andere fast die ganze Zeit in der Kiste. Schon merkwürdig, als ob da ein Haltbarkeitsdatum überschritten wurde. Die U880 laufen dagegen alle noch ohne Zicken. Hat jemand ähnliche Erfahrungen?



Stimmt die Betriebsspannung? Auch während des Einschaltens?
--
Kernel panic: Out of swap space.
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004
16.04.2021, 16:21 Uhr
KK

Avatar von KK


Zitat:
Rüdiger schrieb
Stimmt die Betriebsspannung? Auch während des Einschaltens?



Ja. Zumindest, so schnell ein 7805 regeln kann. Die CPUs wurden ausschließlich im LC80ex betrieben und der eine funktionierte über Jahre hinweg.
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005
30.04.2021, 12:19 Uhr
serveralpha

Avatar von serveralpha

Ein unsaubere Spannungsversorgung?
Eventuell zu langsam ansteigende Betriebsspannung nach Einschalten?
Strahlungsquellen in der Nähe? ;-)

Der Latch-Up Effekt kann CMOS-Schaltstufen in undefinierte (niederohmige) Zustände bringen, die dann zu thermischen Problemen führen können.
Sowas hat man gelegentlich auch bei mit Batterie- bzw. Akku betrieben Geräten, wenn die Spannung sinkt und sich irgendwelche Schaltstufen "aufhängen" und damit die Restenergie der Spannungsquelle bis zur Zerstörung verheizen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Latch-Up-Effekt
--
"Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage." (Hamlet, Vorreiter der Digitaltechnik)
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006
01.05.2021, 17:21 Uhr
KK

Avatar von KK


Zitat:
serveralpha schrieb
Ein unsaubere Spannungsversorgung?



Siehe vorstehende Posts. Die Stromversorgung mit dem 7805 ist der LC80-Standard. Die CPU lief damit auch mehrere Jahre, bevor sie von jetzt auf gleich den Löffel abgab.
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007
01.05.2021, 18:22 Uhr
mark1111



@KK: Die beiden CPU sind doch aus einer Serie? Hoffentlich kein Serienfehler. Ähnlich wie bei mir mit RAMs S215D. Acht Stück im Rechner, fünf davon Datecode S6, diese fünf Stück (bis jetzt) defekt oder fehlerhaft, die restlichen drei (Datecode SN) bis jetzt noch O.K.

Viele Grüße
mark1111
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008
01.05.2021, 19:16 Uhr
KK

Avatar von KK


Zitat:
mark1111 schrieb
Die beiden CPU sind doch aus einer Serie?



Ja, ich habe sie zusammen gekauft. Möglicherweise Fälschungen, die schlechte Haltbarkeit der Beschriftung läßt es vermuten.
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009
03.05.2021, 18:51 Uhr
KK

Avatar von KK

So, ich habe aus dem RGW-Land Bulgarien gut abgelagerte, nagelneue UA880D importiert und alle drei Exemplare meiner LC80ex damit bestückt. Trotz drei Jahrzehnten Winterschlaf rennen sie aus dem Stand von Null auf 3,6MHz als wäre nix gewesen. Erich wäre stolz auf diese dem Klassenfeind überlegene Ingenieurskunst!

Beschrieben waren die CPUs als NMOS, aber ihre Coolness läßt eher CMOS vermuten. Woran (außer der Stromaufnahme) erkenne ich, ob CMOS oder NMOS? Die Beschriftung lautet:

UA 880 D
MME A6
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010
03.05.2021, 19:33 Uhr
Andreas



Hallo KK
Ich habe eine größere Anzahl von U84Cxx Sowohl PIO,CTC als auch CPU habe ich im LC80ex am laufen. Das sicherste Zeichen ist nun mal die Stromaufnahme. Ich habe viel hin und her getauscht.Jede dieser IC nimmt kaum 10% der NMOS-Typen auf. Man kann es sicher auch an verschiedenen dynamischen Daten erkennen.
--
Viele Grüße
Andreas

Dieser Beitrag wurde am 03.05.2021 um 19:34 Uhr von Andreas editiert.
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011
03.05.2021, 20:01 Uhr
KK

Avatar von KK


Zitat:
Andreas schrieb
Ich habe eine größere Anzahl von U84Cxx Sowohl PIO,CTC als auch CPU habe ich im LC80ex am laufen.



OK, wenn ich richtig recherchiert habe, gibt es die CMOS-Varianten wohl nur als U84C, alles andere sind NMOS.

Dieser Beitrag wurde am 03.05.2021 um 20:02 Uhr von KK editiert.
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012
03.05.2021, 22:02 Uhr
Enrico
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Ich habe hier noch einen U880DC08 liegen.
Ich denke mal nicht, dass der mit 8 MHz noch in NMOS gefertigt wurde.
--
MFG
Enrico
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013
03.05.2021, 22:42 Uhr
Andreas



Das würde mich jetzt doch mal interessieren Enrico.Bekomme mal raus ob er 15mA oder 150mA zieht.
--
Viele Grüße
Andreas
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014
03.05.2021, 23:32 Uhr
Enrico
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Dazu müsste ich den ja wo einbauen, z.B. LC80,
und dafür Leiterbahnen durchtrennen.
--
MFG
Enrico
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015
04.05.2021, 05:56 Uhr
KK

Avatar von KK


Zitat:
Enrico schrieb
Ich habe hier noch einen U880DC08 liegen.
Ich denke mal nicht, dass der mit 8 MHz noch in NMOS gefertigt wurde.



Wahrscheinlich doch. Dieser Typ wurde wohl erst ab 1992 gefertigt:

https://dewiki.de/Lexikon/MME_U880
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016
04.05.2021, 07:53 Uhr
Deff

Avatar von Deff


Zitat:
Enrico schrieb
Dazu müsste ich den ja wo einbauen, z.B. LC80,
und dafür Leiterbahnen durchtrennen.


Nicht Dein Ernst?
--
Die Politik ist ein Versuch der Politiker, zusammen mit dem Volk mit den Problemen fertig zu werden, die das Volk ohne die Politiker niemals gehabt hätte. (Dieter Hildebrandt)
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017
04.05.2021, 11:13 Uhr
kaiOr

Avatar von kaiOr


Zitat:
Enrico schrieb
Dazu müsste ich den ja wo einbauen, z.B. LC80


...und den Takt erhöhen. Bei nur 900kHz könnte man zu falschen Schlussfolgerungen kommen.
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018
04.05.2021, 11:37 Uhr
mark1111



@ Enrico: Oder auf dem Steckbrett den Z80 Tester von T. Scherrer aufbauen:

http://www.z80.info/z80test0.htm

Da kann man dann die Stromaufnahme des U880 ohne großen Aufwand messen.

Viele Grüße
mark1111
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019
04.05.2021, 11:51 Uhr
Enrico
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mark, dafür müsste ich ja verdammt viel Langeweile haben, und extra soviel Arbeit machen....

Der LC80ex hat ja zum Glück nen SIcherungshalter drin.

Mit dem UA880 komme ich auf 690 mA.
Mit dem U880DC8 sind es 710 mA. Takt solle 1,8Mhz sein (=1/2).
--
MFG
Enrico
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020
04.05.2021, 11:52 Uhr
Deff

Avatar von Deff

...aber dann sollte man auch diverse Taktfrequenzen einstellen können! Z.B. 12MHz-Quarz mit Teiler-IC für die einzelnen Takte.
Nicht selten werden ja gerade CPUs umgelabelt in CMOs und hin zu höheren Frequenzen.

@Enrico

Zitat:
mark, dafür müsste ich ja verdammt viel Langeweile haben....


Bei dieser Aussage hat Dich ganz sicher ein heftiger Schluckauf geplagt.

Ingo

PS:
Bei der Scherrer-Schaltung sollte man die Positionen von LEDs und Vorwiderständen vertauschen, denn dann kann man, wie im Fall der anderen Pulldowns, SILs in Sternausführung nutzen. Das Einfügen eines Jumpers in die Vcc-Leitung wäre für die Strommessung ebenfalls sinnvoll.
--
Die Politik ist ein Versuch der Politiker, zusammen mit dem Volk mit den Problemen fertig zu werden, die das Volk ohne die Politiker niemals gehabt hätte. (Dieter Hildebrandt)

Dieser Beitrag wurde am 04.05.2021 um 12:02 Uhr von Deff editiert.
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021
04.05.2021, 12:08 Uhr
Enrico
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Ja Takt 1:1, wären dann 3,6 MHz.
--
MFG
Enrico
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022
04.05.2021, 12:09 Uhr
Andreas



Na siehste Enrico.Jetzt wissen wir Bescheid.Es ist ein NMOS.Es wird jetzt natürlich Zweifler geben.Für mich ist es eindeutig.
--
Viele Grüße
Andreas
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023
04.05.2021, 13:01 Uhr
Bert



Ich habe mir mal die statische Stromaufnahme von ein paar Z80 angeschaut:


U880D 112 mA
UB880D 91 mA
Z8400AB1 72 mA
TMPZ84C000AP-8 26 mA

Ob die CPUs noch funktionieren und wenn ja, bis zu welchem Takt, habe ich nicht probiert.

Grüße,
Bert
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