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12.03.2020, 14:36 Uhr
srn
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M105 – Rev. 0.0 / Ein Erfahrungsbericht
Tim war so freundlich und hatte mir eine Platine des M105 überlassen und mich ausdrücklich darum gebeten, hier etwas dazu zu schreiben. Die Platine hat die Revision, die nach seinen Worten „die besten Eigenschaften“ hat. Dazu noch den MACH111 und die beiden programmierten EEPROM. Das Set hat folgenden Versionsstand: - Platine 0.0 - MACH111 0.5 - VGA-Treiber 0.1 Die Hardware- und Softwarekombination wird die Basis für eine der beiden M105-Varianten sein, die Tim veröffentlichen möchte. Diese hier wird weniger SMD-Bauteile enthalten und mit einer Software gesteuert werden, welche einen kleineren Funktionsumfang besitzt, als die Variante 2, die sich zurzeit noch in der Entwicklung befindet. Als Stichwort sei hier das Zurücklesen der Bilddaten genannt. Die Variante 1 „lauscht“ nur am KC-Bus und schreibt keine Daten.
Leitfaden zum Aufbau Die Platine hat eine sehr gute Qualität und läßt sich sehr gut löten. Man muß aber gut aufpassen, daß keine Lötbrücken (Kurzschlüsse) entstehen, da die Vias zum Teil sehr dicht beieinander liegen bzw. sich sehr dicht an Pads befinden. Anhand der Bestückungsabbildung können alle Bauteile identifiziert werden. Der Bestückungsaufdruck ist tw. unleserlich, da Vias oder Pads diesen unterbrechen. Bis auf die RISC (Propeller-IC) und den MACH111 bekommt man alles bei Reichelt. Den RISC kann man bei Elmicro kaufen und den MACH sicherlich bei eBay. Es folgt auch noch eine Stückliste. Was man zuerst einlötet, ist prinzipiell egal, jedoch sollte man den SMD-Spannungswandler vor den beiden benachbarten Elkos einbauen. Ich habe erst alle passiven Bauteile und dann die 6 SMD-IC eingelötet. Auf der Lötseite müssen 15 SMD-Kondensatoren angebracht und IEI/IEO und MEI/MEO kurzgeschlossen werden.
Die stehenden Widerstände direkt hinter den VGA-Buchsen müssen soweit wie möglich in Richtung des Edge-Connectors eingelötet werden, sonst passen die VGA-Buchsen in der geschlossenen Form nicht hinein. Bei offenen Buchsen gibt es keine Probleme. Alternativ kann auch die Bauform 0204 gewählt werden, dann sollte es auch passen. Des weiteren muß auf der Lötseite ein wenig „ge-patched“ werden. Aber auch dazu gibt es eine Abbildung. Es müssen vier 1k8-Widerstände eingebaut werden. In der finalen Revision wird das aber wegfallen.
Nach dem Einbau der LEDs mußte ich feststellen, daß diese gar nicht leuchten. Gewundert habe ich mich darüber nicht sehr, denn bei einem 10k-Vorwiderstand und einer minimalen Stromaufnahme von 2 mA bleibt für die LED einfach nicht genug Strom übrig. Vom M066 hatte ich noch DUO-LEDs übrig, welche schon bei ca. 250 µA leuchten. Da sie mir aber immer noch nicht hell genug leuchteten, tauschte ich die Widerstände gegen 4k7. Danach zeigte sich, daß ich die SMD-IC schlecht eingebaut hatte. Das Modul hatte keine Funktion mehr. Schon beim einlöten der Schaltkreise hatte ich bei einigen Pads den Verdacht, daß die Lötstellen kalt sind. Die Prüfung mit dem Multimeter war aber immer positiv und vor dem Wechsel der Widerstände funktionierte das Modul auch tadellos. Daher mein Rat: Mit einer guten Lupe nach dem Einbau der IC die Lötstellen prüfen.
Bauteile Wichtig beim Kauf der Bauteile: Die Bestückungsabbildung ist der „Master“.
Stückliste
Quellcode: | Bezeichnung Anzahl Reichelt o.ä. Widerstand 10k0 12 x METALL 10,0K Widerstand 1k8 5 x METALL 1,80K Widerstand 470 6 x METALL 470 Widerstand 240 10 x METALL 240
SMD-Kondensator, 1206 15 x Kondensator 100 nF 1 x Kondensator 470 nF 1 x Elko 220 µF, RM 5.0 1 x Elko 10 µF/35V, RM 2.5 1 x Elko 47 µF, RM 2.5 1 x
Spannungswandler 1 x LM 1117 IMP-3.3
IC-Fassung 40-polig 2 x IC-Fassung 8-polig 2 x PLCC-Fassung 44-polig 1 x PLCC 44 VGA-Buchsen 2 x HD 15FW Stiftleisten 4 polig 2 x
Low-Current-LED, 5mm 2 x
Quarz, 5MHz 1 x 5,0000-HC49U-S
IC 74LVX573 4 x 74LVX 573 D IC 74LVX244 2 x 74LVX 244 D RISC P8X32A-D40 2 x Elmicro MACH111-15JC 1 x eBay EEPROM 24LC256 2 x 24LC256-I/P
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Betrieb Wenn alles fertig ist, dann funktioniert das Modul ohne Probleme und in - meiner Meinung nach - einer bestechenden Qualität, wenn man den geeigneten Monitor bzw. die geeigneten Monitore hat.
Das M105 gibt die Auflösung mit 1280x1024 und 59 Hz heraus. Ideal ist also ein Monitor mit dieser Auflösung oder einem Vielfachen davon. Wichtig ist auf jeden Fall die Zeilenanzahl. Kann der Monitor nicht 1024 Zeilen anzeigen, dann wird das Bild entweder gar nicht oder verschoben dargestellt. Das zeigte sich an einem 14-Zoll-Monitor mit einer Auflösung von 1024x768.
Die physische Auflösung von 1280x1024 beherrschen aber meiner Erfahrung nach nur Monitore ab 19 Zoll (eventuell auch sehr gute 17-Zoll-Monitore). Ich möchte mir aber keine zwei 19-Zöller hinstellen und dann eventuell auch noch den Hauptbildschirm am KC. Kleinere Monitore sollten es schon sein. Es gibt aber Monitore (und auch recht kleine), die haben zum Beispiel eine physikalische Auflösung von nur 1024x768. Erhalten sie als Eingangssignal 1280x1024, dann skalieren sie die Auflösung. Der Versuch mit einem 8-Zoll-Monitor mit dieser Auflösung brachte genau dieses Ergebnis, in einer bestechenden Qualität. Tims Meinung dazu ist zwar eine andere, aber ich bin mit dem Ergebnis mehr als zufrieden.
Ebenso wichtig ist es, daß der Monitor die 59 Hz Horizontalfrequenz verarbeiten kann. Moderne, besser gesagt Monitore von heutzutage, erwarten eine Frequenz von 60 Hz. Nicht immer sind sie so tolerant, daß sie die 59 Hz akzeptieren.
Ausblick Wenn ich Tim richtig verstanden habe, dann will er versuchen, auch die native Auflösung von 320x256 Pixeln zu unterstützen (ggf. mit einer Verdopplung auf 640x512). Dazu muß aber der VGA-Treiber, dieser befindet sich übrigens in den beiden EEPROMs auf der Platine, angepaßt werden. Das Format soll dann auf 800x600 Pixel „aufgefüllt“ werden, d.h. die fehlenden Pixel werden durch einen Farbrahmen ergänzt. Damit wird dann die „auto detection“ des Monitors ermöglicht.
Fazit Auf jeden Fall ist das eine wunderbare Entwicklung von Tim und ich hoffe und drücke die Daumen, daß er sie zu einem guten Ende bringt. Diese Variante 1 zeigt schon sehr gute Eigenschaften. Ich bin gespannt, was die Variante 2 an Verbesserungen mit sich bringt. Nachfolgend noch ein paar Impressionen zum Aufbau und zum Modul.
Das ganze Gelaber von mir hier ist auch in dieser PDF-Datei enthalten: http://kc-und-atari.idylle-am-waldrand.com/download/public/m105.pdf
Falls ich Interesse geweckt habe, dann einfach Tim fragen. Ich denke, eine Platine kann er bestimmt noch „entbehren“. Ich würde die beiden RISC-IC dazugeben. Und wenn jemand etwas hier vermißt, dann ergänze ich das gern. -- http://www.kc-und-atari.de/ --- M004 Dieser Beitrag wurde am 12.03.2020 um 14:37 Uhr von srn editiert. |