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Robotrontechnik-Forum » Technische Diskussionen » minirex mit Prozent- oder Wurzelfunktion » Themenansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000
02.08.2017, 20:20 Uhr
AE
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Ausangspunkt meiner Nachforschungen war, daß unerwartet viele minirex 73 mit U821 bekannt sind und dabei vor dem Öffnen auch noch das Werkssiegel trugen. Der Schaltkreis wurde bekanntlich erst ca. 4 Jahre nach dem Taschenrechner hergestellt. Mir ist kein sinnvoller, technischer Grund für solchen werksseitigen Austausch bekannt, noch dazu wo dieser nicht ganz unproblematisch bei der Qualität der DDR-Leiterkarten ist.

Vom minirex 73 wurden zwei elektronische Varianten hergestellt:



Entwickelt und anfangs produziert wurde er mit einer Schaltkreisbestückung bestehend aus TMS105, 2 * SN75491 und 2 * SN75492 von Texas Instruments. Auf Grund von Beschaffungsschwierigkeiten (resultierend aus westlicher Embargopolitik in der Zeit des Kalten Krieges) wurde dann eine Ausführung mit MK5020, 2 * ITT491 und 2 * ITT492 gefertigt. Der MK5020 von MOSTEK ist zwar weitgehend pin- und funktionskompatibel zum TMS105, besitzt aber weiterentwickelte Eigenschaften:
- nur eine Betriebsspannung bei geringerer Stromaufnahme,
- interner Taktgenerator,
- weitere rechentechnische Funktionen (z.B. Prozent- und Wurzelfunktion).
[mehr hier: www.datamath.org/chips/mk5020.htm ]
Für den Einsatz des MOSTEK-Schaltkreises mußte die Schaltung des minirex modifiziert werden. Der diskrete Taktgenerator wurde nicht bestückt, dafür der Takteingang (Pin 1) mit einer R-C-Kombination beschaltet.
Der MK5020 kam u.a. auch in den Taschenrechnern ARISTO M64 und Corvus 310 zum Einsatz. Diese gestatteten sowohl die Prozent-, als auch die Wurzelfunktion.



Da die Anwendung der Prozentfunktion in den Taschenrechnern uneinheitlich ist, hier die implementierte Methodik des MK5020:
Ausgangswert [*] Prozentsatz [%] -> Prozentwert,
bzw. für prozentuale Auf- oder Abschläge
Ausgangswert [+] oder [-] Prozentsatz [%] -> Prozentwert [=] -> Endwert.

Dann erreichten mich Fotos des radikant. Nichts für Sammler, denn es handelt sich um ein Entwicklungsmuster, das ab 1977 dann in veränderter Form als konkret 400 produziert wurde.



Da der minirex 73 über die "funktionslose" Taste [D] verfügt, (Erst ab minirex 74 ist damit der Rückruf aus dem Strom-Spar-Modus schaltungstechnisch realisiert.) kam bei mir die Idee auf, bei einem minirex 73 mit MOSTEK-Schaltkreis die Prozent- oder Wurzelfunktion nachzurüsten.
Dazu ist es für die Prozentfunktion nur erforderlich, auf der Tastaturleiterkarte die Leiterbahn-Einbindung der Taste [D] an vier Stellen aufzutrennen und drei Brücken zu löten, wie auf nachstehendem Foto eingetragen. (Basis sind die Angaben auf der oben angeführten internet-Seite.)



Etwas komplizierter ist die Nutzung der Wurzelfunktion mit der Taste [D]. Hierfür ist die Verschaltung dieser Taste an den gleichen Stellen wieder aufzutrennen und drei Brücken zu löten. Zusätzlich sind entsprechend dem vorstehendem Bild drei Dioden (mit der Anode an den digit-Ausgängen 4, 6 und 7) zu ergänzen.

Da es auch einige Exemplare des minirex 75 gibt, in welchen ein Schaltkreis MS5020 verbaut ist, sind oben gemachte Ausführungen dort analog möglich. Hier ist aber zu beachten, daß die Strom-Spar-Schaltung realisiert ist und somit die Rückruf-Möglichkeit mittels Taste [D] dann entfällt. Gegebenenfalls ist der Schaltransistor zu entfernen und durch eine Brücke zu ersetzen, wie bei späten Exemplaren bzw. minirex 75 ohne Fließ-/Festkomma-Auswahl sowieso ausgeführt.

Die hier vorgestellte Nachrüstung einer Prozent- oder Wurzelfunktion ist selbstverständlich nichts für Vertreter des Echten, Wahren; doch wer hat schon einen minirex 73 mit Wurzelfunktion?

Dieser Beitrag wurde am 04.08.2017 um 18:06 Uhr von AE editiert.
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001
02.08.2017, 23:07 Uhr
Rolli



Beim link unter der ersten Bildreihe muss die "]" am Ende weg.
--
Wer Phantasie hat, ist noch lange kein Phantast

Dieser Beitrag wurde am 02.08.2017 um 23:14 Uhr von Rolli editiert.
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002
04.08.2017, 18:07 Uhr
AE
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Danke für den Hinweis. Ich habe die Schreibweise korrigiert.
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003
14.08.2017, 22:22 Uhr
Stephan Hloucal



Im Bildarchiv des VEB Funkwerk Erfurt, welches im kommenden Jahr komplett (ca. 30.000 Bilder) digitalisiert werden soll, haben wir ein s/w Bild des radikand gefunden. Nun werden wir doch einmal mit den alten Entwicklern Kontakt aufnehmen müssen um eventuell diese Geheimnisse lüften zu können.
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