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Robotrontechnik-Forum » Sonstiges » Netztrafo Primärwicklung neu wickeln? » Themenansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000
06.07.2016, 21:17 Uhr
millenniumpilot



Hallo Ihr,

ich habe hier ein Conrad Dualnetzteil PS2403D, bei dem die Primärwicklung einen Kurzschluss hat.
An und für sich ein schönes Netzteil, noch fast alles Diskret aufgebaut und als Linearregler konzipiert.

Der Trafo besitzt einen Zweikammerwickelkörper, die Primärwicklung hat ihren eigenen Bereich.

Den Trafo versuche ich nun zu retten und habe Fragen an jemanden, der sich mit so etwas auskennt.

- ist Primär selbst wickeln zu riskant?

- wenn nein, kann man sich erlauben, die Primärwicklung vorsichtig abzuwickeln, die Kurschlussstelle ausfindig zu machen und rauszuschneiden/isolieren?

- ist der Lack nach dem Abwickeln und erneut aufwickeln überhaupt noch in Ordnung oder wäre es besser, die vorhanden Wicklungen abzuwickeln, zu zählen und mit neuen Draht zu ersetzen?

- wie sieht es mit der Lagenisolation aus? Braucht man die oder gibt es Lack mit ausreichend hoher Isolationsfestigkeit?

- kann man das jemanden, der das noch nie gemacht hat und dumme Fragen stellt, überhaupt empfehlen?


Bin für Hinweise, aber auch warnende Zeigefinger, ganz offen.
Gruß Dirk

Dieser Beitrag wurde am 06.07.2016 um 21:18 Uhr von millenniumpilot editiert.
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001
06.07.2016, 23:02 Uhr
Heiko_P



Hallo Dirk,

Eine Primärwicklung selbst zu wickeln ist mit dem nötigen Wissen und Erfahrung prinzipiell möglich. Meine Empfehlung ist, ohne ausreichende Erfahrung die Finger von der Primärwicklung zu lassen und nach einem gleichwertigen Ersatztrafo zu suchen. Sollte das erfolglos sein dann bitte jemand um Hilfe der sich mit Trafo wickeln auskennt.

Gruß
Heiko
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002
07.07.2016, 08:46 Uhr
Deff

Avatar von Deff

Beim Betrachten des Schaltplanes ist der NT ein ziemlich aufwändiger, da mehrere Sekundärwicklungen vorhanden und die auch noch mit diversen Anzapfungen versehen sind. Es wird wohl also eher daraufhinauslaufen, den Originaltrafo beschaffen zu müssen oder eben die Reparatur gänzlich bleiben zu lassen.
Das würde sich vermutlich schlagartig ändern, wenn die defekte Primärwicklung einzig und allein in einer Kammer wäre, aber ohne Foto dazu schwierig zu sagen.

Ingo
=> http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/500000-524999/511455-sp-01-en-Power_Supply_PS2403_D.pdf
--
Die Politik ist ein Versuch der Politiker, zusammen mit dem Volk mit den Problemen fertig zu werden, die das Volk ohne die Politiker niemals gehabt hätte. (Dieter Hildebrandt)

Dieser Beitrag wurde am 07.07.2016 um 08:47 Uhr von Deff editiert.
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003
07.07.2016, 08:58 Uhr
P.S.



@millenniumpilot <000>
Wenn der Trafo schon als 2-Kammer-Variante ausgeführt ist, sollte das an und für sich keine Hürde sein. Ich habe früher in meinen "jungen Jahren" Dutzende von Trafos gewickelt - aus Altmaterial, was ich von anderen abgewickelten Trafos gewonnen hatte. In der Regel reicht in dem Fall die Drahtisolation aus, so dass man ohne zusätzliche Lagenisolation auskommt. Sicherlich wird Dein Trafo auch so sein ...
Zu DDR-Zeiten gab es recht preiswert einen 6,3V-Heiztrafo für Bildröhren, deren Kathoden im Laufe der Zeit Feinschluß zum Heizfaden bekamen und somit nicht mehr direkt in der Heizungskette betrieben werden konnten. Deren Aufbau - ein M65-Kern war auch mit einer 2-Kammerwicklung.

Zum Selberwickeln solltest Du Dir aber eine einfache Vorrichtung zum Ab- und wieder Aufwickeln bauen. Ggf. eignet sich dazu ein Drehzahl-regelbarer Akkuschrauber mit entsprechend eingespannter Wickelkörper-Aufnahme, den man auf die Werkbank festschraubt, sowie ein leichtgängiges "Abwickel-Gestell". Drahtführung wird mit Hand gemacht.
Natürlich besteht immer ein Risiko dabei, dass defekte Drahtstellen unbemerkt wieder mit eingewickelt werden - aber "Versuch macht klug" ...

Ich hatte mir damals zum Trafowickeln (Netz- und NF-Ausgangstrafos für Röhren) extra eine richtige Wickelmaschine gebaut mit einem Bürsten-verstellbaren Nebenschlussmotor zur Drehzahlregelung und mechanischem Windungszähler. Vorbild waren die professionellen Wickelmaschinen (Kandulla) im VEB Elektromat Dresden, wo ich in der Wickelei im Sommer 1966 Schichtarbeit "sozialistische Hilfe" leisten mußte, weil der Plan in Gefahr war ... Na ja - und dabei ist dann bei mir auch so Einiges "hängen" geblieben ...

Aber - wie Heiko_P schon richtig bemerkte - einfacher ist sicherlich ein neuer Trafo. Ob der für Dich dann kostengünstiger ist, must Du selbst entscheiden.

Das Wissen der Menschheit gehört allen Menschen! -
Wissen ist Macht, wer nur glaubt, der weiss nichts! -
Jedoch - Unwissenheit schützt vor Strafe nicht! -
Gegen die Ausgrenzung von Unwissenden und für ein liberalisiertes Urheberrecht!
PS

Dieser Beitrag wurde am 07.07.2016 um 09:04 Uhr von P.S. editiert.
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004
07.07.2016, 09:00 Uhr
felge1966



Beim Neuwickeln der Primärseite solltest du besser neuen Draht verwenden, da der Draht beim Abwickeln schon in Mitleidenschaft gezogen wird und blanke Stellen nicht ausgeschlossen werden können.

Gruß Jörg
--
http://felgentreu.spdns.org/bilder/jacob120.gif
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005
07.07.2016, 11:43 Uhr
Rolli



Bei Conrad bzw. Voltcraft einfach mal nachfragen, ob die gewillt sind zu helfen.
Eine Reparatur wäre schon sinnvoll, das Netzteil war ja nicht gerade billig.Hast du mal ein Foto vom Trafo?
Wie es aussieht, ist auch eine Thermosicherung mit eingewickelt. Vielleicht ist die defekt und nicht die Wicklung.

Gruß
Rolf
--
Wer Phantasie hat, ist noch lange kein Phantast

Dieser Beitrag wurde am 07.07.2016 um 11:50 Uhr von Rolli editiert.
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006
07.07.2016, 11:52 Uhr
Enrico
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Bei Handwicklung kann das schwer werden, alles wieder draufzubekommen.
I.d.R. brauch man mehr Platz, als wenn es mit der Wickelmaschine gemacht wird.
--
MFG
Enrico
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007
07.07.2016, 13:28 Uhr
millenniumpilot



na dann bleibt wahrscheinlich nur, ein funktionsfähiges Netzteil kaufen, den Trafo ausbauen und in meinem Gerät einzubauen. ;-)

Der Trafo hat leider sehr viele Sekundärwicklungen.
Die Primärwicklung ist aber wohl nur in der einen Kammer.
Aber eh ich mir die Finger verbrenne.....

Ich suche mal meine Bestände durch und versuche den Trafo durch mehrere Ringkerntrafos zu ersetzen.
Ich habe noch einige Ringkerntrafos mit 2x15V/2,7A und 2x9V/100mA da.
Weis jemand, ob ich Ringkerntrafos einfach übereinander montieren darf?
Davon müsste ich dann 4 Stück montieren.

Gruß Dirk
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008
07.07.2016, 13:47 Uhr
Enrico
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Solange Du nicht anfässt, verbrennst Du dich bestimmt nicht.

Oder ob man Dir bei Reinhöfer das wickeln würde?
--
MFG
Enrico
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009
07.07.2016, 16:30 Uhr
Deff

Avatar von Deff

Also, Dirk, fokussiere Dich mal lieber auf eine neu aufzubringende Primärwicklung.
Alles andere macht nicht wirklich viel Sinn, erst recht nicht der Turm zu Babel aus mehreren RKTs, den Du hier anbietest.
Wenn der Trafokern auch genietet sein sollte, kann man diesen i.d.R. auftrennen und den Wickelkörper vom Kernschenkel runterziehen und in die Ersatzwickelvorrichtung o.ä. einspannen.

Ingo
--
Die Politik ist ein Versuch der Politiker, zusammen mit dem Volk mit den Problemen fertig zu werden, die das Volk ohne die Politiker niemals gehabt hätte. (Dieter Hildebrandt)
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010
07.07.2016, 20:52 Uhr
edbru



PS2403D ist ja wohl ein kleines Hammerteil.

Ich würde Primär abwickeln, notieren - rausbekommen was Kurzschluss ist - und wieder raufwickeln.
Soo alt können die Kupferdrähte nicht sein um brüchig zu werden.

Nur meine kleine Meinung.

Gruß
Eddi
--
ich brauch es nicht, so sprach der Rabe.
Es ist nur schön wenn ich es habe.
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011
07.07.2016, 21:25 Uhr
Mobby5



@milleniumpilot

Woraus Schlußfolgerst Du, dass die Primärwicklung einen Kurzschluss hat?
--
und ausserdem muss in Zeile 20 der Doppelpunkt durch ein Semikolon ersetzt werden
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012
08.07.2016, 15:01 Uhr
millenniumpilot



Hallo Ihr,

dank für die Ratschläge.
Das Gerät wurde mir geschenkt und es steht groß drauf "Defekt, Kurzschluss in der Primärwicklung".
Die Sekundärwicklungen habe ich alle schon mal mit einem Multimeter durchgemessen und die Werte erscheinen stimmig. Vor allem, da alle Wicklungen doppelt vorhanden und somit vergleichbar sind.

Die Primärwicklung wurde schon von jemanden etwas "aufgepuhlt" und an einem Stelltrenntrafo ´vorsichtig hochgefahren konnte ich maximal bis auf 20V hoch gehen.

Ich werde jetzt einmal zum Wiederfinden der Anschlussbelegung ein Foto von den Sekundäranschlüssen machen und dann alle Zuleitungen ablöten.
Dann schließe ich den nackten Trafo noch einmal an den Stelltrenntrafo an.


Nachtrag: Alle Leitungen abgelötet. Bei 30...50V funkt und brutzelt es aus der Primärwicklung.


Dieser Beitrag wurde am 08.07.2016 um 16:24 Uhr von millenniumpilot editiert.
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013
08.07.2016, 18:53 Uhr
millenniumpilot



so, weiter geht's.
Habe mit Hilfe von 5 Netzteilen die Funktionsfähigkeit des Netzteils überprüft.
Schaut soweit OK aus. Ein Display hat ein Segmentfehler, da habe ich aber Ersatz da. Ein Ausgang lässt sich nicht ganz bis auf 0,0V Regeln, da kann ich ggf. noch etwas in der Schaltung justieren.

Das Netzteil ist es also wert, repariert zu werden. Morgen demontiere ich den Wickelkörper, schaue nach der Drahtstärke und dann schauen wir wie es weiter geht.

Ggf. frage ich hier im Forum, ob mir jemand die Wickelung neu wickeln kann. Ich hätte leider nur einen Besenstiel für solche Zwecke zur Verfügung.


Dieser Beitrag wurde am 08.07.2016 um 18:59 Uhr von millenniumpilot editiert.
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014
08.07.2016, 20:04 Uhr
RP



Was für Größe hat der Trafo?, die Primärwicklung kann doch unmöglich mit dem Kern des Trafos verbunden sein ( blauer Draht), auch die Drahtstärke ist mir für die 230V Wicklung zu dick.

Rolf
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015
08.07.2016, 20:12 Uhr
Rolly2



Die Wickellagen sehen auch nicht gerade professionell aus, eher wie von Hand gewickelt. Iso-Lagen sind nicht zu sehen.

VG Andreas
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016
08.07.2016, 20:13 Uhr
millenniumpilot



Primärseitig ist das Trafo mit 3,15A abgesichert. Das ist schon was...
Mit dem Kern ist sie nicht verbunden.
Das ist eine optische Täuschung. Das ist links keine Lötöse.

Die beiden blauen Kabel (1x davon mit roten ISO-Schlauch) gehen zum Netzschalter und Sicherung. Ist also definitiv die Primärwicklung.

Dieser Beitrag wurde am 08.07.2016 um 20:16 Uhr von millenniumpilot editiert.
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017
08.07.2016, 20:29 Uhr
Rolly2



Ist das ein "M" oder "IE"-Schnitt. Messe das doch einmal aus, also Länge x Breite des Kernpaketes. Vielleicht kannst du auch die Drahtstärke messen?

VG Andreas
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018
08.07.2016, 20:43 Uhr
RP



http://www.jogis-roehrenbude.de/Transformator.htm

Hier findest du die wichtigsten Angaben für deinen Trafo, die Leistung müsste ca 200VA sein. Der Kern ein E-I Trafo.

Rolf
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019
08.07.2016, 21:07 Uhr
Rolly2



Rolf, hast Du den Schnitt und die Leistung geschätzt ? Die Sicherung kann da ja nur ein Anhaltspunkt sein. 200 VA scheinen mir aber weit überhöht.

VG Andreas
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020
08.07.2016, 21:23 Uhr
millenniumpilot



Hallo,

der Trafo ist auseinandergeschraubt.
Kern müsste EI sein, bekomme aber bisher die Bleche nicht auseinander. Die Blechgröße ist irgendwo zw. EI106 unf EI130. Gibt es EI114?
Paketdicke sind 66mm.

Die Drahtdicke der Primärwicklung inkl. Lack ist 0,83mm. das sind also laut Tabelle vom Link obigen Beitrag ca. 0,50mm².
Morgen mess ich aber alles nochmals mit ausgeschlafenen Augen.

Dafür das das Netzteil 2x 40V a 3A liefern soll, sind doch 200VA viel zu wenig. Oder?!

Dieser Beitrag wurde am 08.07.2016 um 21:27 Uhr von millenniumpilot editiert.
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021
18.10.2016, 19:56 Uhr
millenniumpilot



Hallo Ihr,

falls es jemanden interessiert ;-)
Lange hat es gedauert, das Netzteil funktioniert aber wieder.
Trafo neu wickeln habe ich mir nicht zugetraut und leider habe ich nicht einmal den Kern zerlegt bekommen.

Deff hat zwar Recht mit seiner Warnung vor einen Trafoturm - mit meinen vorhandenen Trafos aus der Restekiste hätte ich den defekten Trafo durch 6 (in Worten Sechs) Einzeltrafos ersetzen müssen - aber bei Ebay gab es für je Stück 15€ einen fast passenden Trafo für eine Netzteilhälfte.
Der Originaltrafo hatte schließlich 14 Sekundärwicklungen.

Jetzt wurden 2 Ringkerntrafos verbaut. Als Hauptwicklung dient nun eine Wicklung mit 28V/4A. Die Logik der Sekundärwicklungsumschaltung wurde deaktiviert. Der Originaltrafo hatte Abgriffe bei 21V, 39V und 51V.
Der Ringkerntrafo ist ziemlich steif, so das ich sichere 32V bei 3 A dem Netzteil entnehmen kann. Reicht auch aus.
Ob das Netzteil nun immer noch Dauerkurzschlussfest ist, muss ich erst noch testen. Aber nach 10 Minuten hat noch nicht die Thermosicherung angesprochen. Das reicht mir eigentlich.


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