Computer PRL

(PRL=Programmierbarer Rechner für Lochkarten, nicht zu verwechseln mit dem Prüfgerät PRL01)
Dieser röhrenbestückte Rechner wurde 1959 von ELREMA entwickelt und sollte ab 1960 in Serie produziert werden. Der PRL war sowohl für wissenschaftliche und als auch für ökonomische Aufgaben gedacht. Die DDR-Industrie war für letztere offenbar noch nicht bereit: zu fest verankert waren vielerorts noch traditionelle Arbeitsweisen. So wurden nur 1 oder 2 Exemplare gebaut, was auch daran lag, dass der PRL zu diesem Zeitpunkt bereits technisch veraltet war und volltransistorisierte Rechner, wie der Rechner R100 bereits in Entwicklung waren.


Großrechner PRL, 1. Schrank

Großrechner PRL, 2. Schrank

Großrechner PRL, 3. Schrank

Netzteil-Schrank des PRL

Der PRL war auf vier Schränke sowie einen Netzteilschrank aufgeteilt und enthielt 2500 Elektronenröhren (wobei die Doppeltriode ECC962 eine herausragende Rolle spielte). An peripheren Geräten gehörte ein Lochkartendoppler mit einer Geschwindigkeit von 7200 Karten pro Stunde dazu. Die Verarbeitungsgeschwindigkeit des PRL war auf diesen Wert angeglichen.

Die Programmierung des PRL erfolgte über Steckbretter, die jeweils 128 Programmschritte umfassen konnten. Neben den Grundrechenarten Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division konnte er auch Sprungbefehle ausführen, was ihm in begrenztem Maße die Möglichkeit der Schleifenprogrammierung verlieh.


Bedieneinheit des PRL.
Die Telefonwählscheibe diente der Dateneingabe

Das erste gebaute Gerät wurde in der Versuchsrechenstation des Herstellers benutzt, machte da u.a. Berechnungen für das MZ-Werk in Zschopau. Anschließend wurde die eindrucksvolle Anlage an das Polytechnische Museum Dresden übergeben. Heute steht sie in den Technischen Sammlungen Dresden.


Letzte Änderung dieser Seite: 10.05.2023Herkunft: www.robotrontechnik.de