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Autor Thread - Seiten: -1-
000
11.09.2012, 07:44 Uhr
ralle



Und zwar beim erstellen eines Artikels über die Spieleprogramierer auf dem Gebiet der ehemaligen dadaer.

Hier mein erster versuch:

Computerspiele in der DDR

Grundlagen:

ROBOTRON: Dieser Betrieb bediente vorwiegend professionelle Anwender in Büro und Produktion, die Konsumgüter wurden dem Betrieb mehr oder weniger aufgedrückt.

Rundfunk und FernmeldeTechnik: Neben Komunikationsanlagen wurden aber auch in einigen Betriebsteilen (Sonneberg; Berlin um einige zu nennen) vorwiegend Konsumgüter produziert.

Diese beiden Quasikonzerne dominierten im Bereich Rechentechnik, also Computer aller Leistungsklassen.

Da es hier um Konsumgüter geht, währen die wichtigsten Betriebe

VEB Mikroelektronik Mühlhausen: KC 85/2-4 (RFT)
VEB Robotron-Elektronik Riesa: Computerbausatz Z1013 (Robotron)
VEB Robotron-Meßelektronik "Otto Schön": Z9001; KC85/1 und KC87 (Robotron)
zu nennen. Dementsprechend sind auch die Beigaben zu sehen. Allerdings gibt es leider keine Spezialchips, welche der CPU die Arbeit erleichtern konnten. So haben die Homecomputer je nach Herstellerbetrieb unterschiedliche Ausstattungsmerkmale. Immerhin war das BASIC auf allem nahezu gleich. Nur mit dem feinem Unterschied, das die Computer nicht gleich im BASIC starteten.


Tonmäßig waren aber alle nur mit PIO-Sound zugange. Verbindungen zur Außenwelt funktionierten meist über Tastaturen, von grottig bescheiden wie die orginale Folientastatur des Z1013 bis zu einigermaßen brauchbar der Mühlhausener KC-Reihe. Einen Spielhebelanschluß brachten nur die KC87 (und seine Vorgänger) serienmäßig mit, die auch gerne genutzt wurde, die Tastatur des KC87 ist aber zum Spielen wenig geeignet. In sachen Arbeitsspeicher lagen aber alle gleich auf, 64K Ram waren durchaus drinne oder konnten ohne große vorkenntnisse in Form von Modulen nachgerüstet werden. Als Massenspeicher war vorwiegend ein einfacher Kassettenrecorder vorgesehen. Nur für den Mühlhausener KC gab es zum Schluß noch eine Diskettenerweiterung. Die KC87-Diskettenerweiterung stammt nicht direkt vom Herstellerbetrieb.
Diese eher bescheidenen Vorraussetzungen hinderten die Programierer nicht daran, gute Spielideen auf diesen Rechnern umzusetzen. Selbst heute noch machen diese Spiele richtig Spass, Klassiker wie Boulderdash und Sokobahn, Wand oder Breakout haben nichts an ihrer Fazination eingebüßt. Selbst die als unzureichent erscheinende Blockgrafik konnte sich je nach Talent des Programierers sehenlassen. Die scheinbar misserabel wirkende Farbauflösung der Mühlhausener Reihe war auch nicht die Hürde, siehe hierzu Boulderdash und Jungle. Desweiteren halfen auch die teilweise schon recht umfangreichen Handbücher, beim Z1013 ist sogar ein Assembler-Kurs dabei und das TINY-BASIC mußte noch abgetippt werden, bei der Realisierung der Spiele. Üblich waren aber auch die Weitergabe der Adressen zum Programm und Ideenaustausch, welche meist in den Vorspann zu lesen waren. Ein Kuriosum bilden die Spielekassetten, welche nicht direkt von den Herstellern der Rechner kamen. Mühlhausen kaufte sich die Spiele ein, ein anderer Vorspann mit einfachen Ansatz eines Kopierschutzes (der KC85/3 bietet die möglichkeit dazu), bewirkte ein professionelles Auftreten. Sonst waren diese Spiele eher Homebrew.
Während die Computer KC85/2-4 und KC87 eher Plug&Play-Geräte waren, mußte der Z1013 vorher zusammengebaut werden, das heißt, Netztrafo organisieren und die Tastatur nach Anleitung anschließen. Ein Tonbandgerät und ein SW-Fernseher waren schon meist vorhanden. Für den Z1013 gibt es reichlich Anleitungen zum bau von Gehäusen und wesendlich bessere Tastaturen. Das gleiche gilt auch für Zubehör, den das Angebot war recht mager, im gegesatz zu den anderen Modellen. Das ich hier Bürocomputer und Selbstbaucomputer auslasse, liegt eher in der Natur des Konsumgutes. Genauso auch den BIC und den KCC. Immerhin gibt es brauchbare Emulatoren und deren nützliche Tools, mit dem man die Programme via Tapeeingang auf die Orginal-Geräte laden kann. Moderne Medien wie USB-Stick‘s sind den Geräten auch nicht mehr fremd.

Datenpumpen:

Heute gibt es die Möglichkeit, Daten via USB, KCLOAD oder auch dem MEGAMODUL in die Speicher der Rechner zu schaufeln. USB-Lösungen gibt es mittlerweile schon für alle hier besprochenen Rechner, teilweise sogar mit einer funktionierenten Netzwerklösung kombiniert, mit Telnet-Client‘s ist INTERNET nicht ganz fremd. Das Megamodul besitzt eine GEM-änliche Oberfläche, mittels Menü können die auf EPROM gebrannten Programme gestartet werden. KCLOAD ist ein Teilprogram des KC-Emulators, mit dessen Hilfe können Programme via Soundkarte sowohl geladen als auch gespeichert werden. Interessand für den, was einen der Rechner sein eigen nennt und die anderen Lösungen zu Bastelintensiv sind. Allerdings muß man im Internetz ganz schön suchen, bis die Soft via Soundkarte in Rechner geladen ist. Ich hab bis jetzte nur KC85 als auch Z1013-Soft im Web gefunden. Das erspart zumintest einen den Ärger mit den kaputten Kassettenrecorder. KC85-User können neben der USB-Netzwerklösung immer noch auf das D004 zurückgreifen, eine Weiterendwicklung, die D008 steht schon in den Startlöchern.

Datensichtgeräte.

Die Mühlhausener KC-Serie konnte als einzige farbige Bilder über den Antenneneingang eines Colortron-TV schicken, sofern der Fernseher mit einem PAL-Dekoder ausgestattet war. In der ehemaligen DDR war die Farb-Fernsehnorm SECAM üblich. Die Robotroner schickten nur ein schwarzweiss-Bild auf dem Eingang, der KC87 besaß zwar eine Farbkarte, aber keinen PAL-coder!
Für diesem blieb nur der direkte Weg zu den Katoden der Bildröhren übrig, es wurde auch ein endsprechenter Anschlußsatz für die in den späten 1980er Jahren gebauten Farbfernseher geliefert. Der Einbau erfolgte in den Fachwerkstätten. Für den Z1013 gab es Umbauanleitungen für den „Junost“, ein russischer Kofferfernseher, um das Bild zu verbessern. Das Prinzip war hier recht einfach, man umgehe den Modulator und den Fernsehempfänger und gebe das (F)BAS-Signal auf dem endsprechenten Videoverstärker.
Bildmäßig waren die Mühlhausener Computer den Robotron-Maschienen wesendlich besser gestellt, die Auflösung war 320*256 Pixel und beim KC85/4 war die Farbauflösung höher, siehe hierzu http://www.mpm-kc85.de . Die Robotroner Computer konnten nur mit eine Pseudografik aufwarten, einige Modelle der KC87-Reihe waren auch mit Farbkarten ausgestattet. Beim Z1013 gab es nur schwarz/weiß mit einem festen Zeichensatz.
Siehe hierzu http://www.sax.de/%7Ezander/index2h.html.
Übrigens der KC85/2-4 bietet sowohl (F)BAS als auch RGB an. Gerade beim RGB in Verbindung mit einem 1084 gibt ein super Bild.

ich hoffe ihr mißtraut mir
--
Gruß Ralle

Wenn Sie dazu neigen, Bedienungsanleitungen zusammen mit dem Verpackungsmaterial wegzuwerfen, sehen Sie bitte von einem derart drastischen Schritt ab!...
... Nachdem Sie das Gerät eine Weile ausprobiert haben, machen Sie es sich am besten mit dieser Anleitung und ihrem Lieblingsgetränk ein oder zwei Stunden lang in Ihrem Sessel bequem. Dieser Zeitaufwand wird Sie dann später belohnen...

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001
11.09.2012, 13:10 Uhr
CarstenSc



Jag mal den Rechtschreibprüfer drüber...
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002
11.09.2012, 13:47 Uhr
felge1966



@ralle
Bei der Rechnerauflistung sollte aber auch der KC Compact und der A5105 mit aufgeführt werden. Diese waren ja vom Ansatz her auch als Kleincomputer entwickelt worden. Beim A5105 gehe ich dabei vom Grundgerät aus. Insgesamt klingt der ganze Text allerdings nur wie ein subjektives Loblied auf den Mühlhäuser KC. Ein wenig mehr Objektivität wäre da wünschenswert.

Gruß Jörg
--
http://felgentreu.spdns.org/bilder/jacob120.gif

Dieser Beitrag wurde am 11.09.2012 um 13:51 Uhr von felge1966 editiert.
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003
11.09.2012, 14:25 Uhr
ralle



@Felge1966: wobei beide allerdings nicht Häufig waren, den die kamen zu spät, um von Programierern endeckt und erforscht zu werden. Spiele sind meist die Nebenprodukte, häufiger sind die Anwendungen. Hier geht es um die Zeit bis 1989 und da war das Dreigestirn nahezu präsent. Wären der BIC und der Amstrad-Clon KCC eher da, so ab 1986, sehe die Entwicklung wesendlich anders aus.
--
Gruß Ralle

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004
11.09.2012, 18:45 Uhr
tf



Mir ist die Zielrichtung des Artikels nicht klar: Oben drüber steht "Artikel über die Spieleprogramierer", die Überschrift ist "Computerspiele in der DDR", aber dann geht es nur um die Hardware und deren Möglichkeiten.

Gab es denn Spieleprogrammierer als solche? Welche Spiele gab es? Gab es die im Westen verbreiteten Arten von Spielen (Adventures, Interactive Fiction, Geduldsspiele etc.)? Wie kamen die Spiele zustande, wie wurden sie verbreitet?

Ich kann da leider nicht mitreden, da auf meinem AC1 Spiele keine Rolle spielten, finde das Thema aber spannend. Ein Anfang ist auf der Software-Seite hier schon gemacht.

Grüße,

Thomas
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005
11.09.2012, 18:52 Uhr
karsten
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Avatar von karsten

wie hier schon mal bemerkt wurde gibt es keine "ehemalige DDR"

MfG
Karsten

Edit:
weiter unten steht ich hätte mich aufgeregt.
Also bitte Jungens, Aufregen ist was anderes.
Wenn Beschreibungen verfasst werden, sollte es doch richtig zugehen, nicht nur technisch.
--
1. Grundgesetz der Messtechnik? Wer misst misst Mist!
(fast) alle DDR-Schaltkreise und viele Transistoren
Elektronikarchäologie, MC80, K1520

Dieser Beitrag wurde am 12.09.2012 um 11:03 Uhr von karsten editiert.
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006
11.09.2012, 19:21 Uhr
ralle



@tf: Selbstbaucomputer kann man schon einbinden, aber in den Bundesländern westlich und südlich des Thüringer Waldes, des Harzes und der Elbe waren Selbstbaucomputer zwar vorhanden aber nicht die Regel. Hier geht es doch um die Massenware Homecomputer. Da waren unsere westlichen und südlichen Nachbarn durch Sinclair; Comodore (zu dem auch AMIGA gehörte) und Amstrad um einige zu nennen regelrecht überfordert (was das Kaufen und verbrauchen betrifft).

In den mitteldeutschen und nordostdeutschen Ländern waren Selbstbaucomputer eher ein Zwang, um an der Hightech-Revolution teilzuhaben. Die wenigsten hatten die Beziehung oder verdammt gutes Glück, einen der Geräte sein eigen zu nennen.
Selbst auf dem einfachsten, den Z1013 gab es Wartezeiten.

Da es nun diese 3 Gängigen Intustriell hergestellten Computer gibt, eben dieser Artikel...

@Karsten: selbst das deutsche reich ist noch existent, es wurde nie aufgelößt.
--
Gruß Ralle

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007
11.09.2012, 19:56 Uhr
Rolanet

Avatar von Rolanet


Zitat:
ralle schrieb
@Karsten: selbst das deutsche reich ist noch existent, es wurde nie aufgelößt.

Du hast sicher den Smiley vergessen. Ernstgemeint wird Dein Kommentar ja wohl nicht gewesen sein. Oder glaubst Du an die Geschichten von einer "BRD GmbH" und an die "Kommissarische Reichsregierung"?
--
"Das Internet? Gibt's den Blödsinn immer noch?" (Homer Simpson)

Dieser Beitrag wurde am 11.09.2012 um 20:28 Uhr von Rolanet editiert.
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008
12.09.2012, 07:25 Uhr
ralle



Du kannst immerhin noch einen Ausweiß als Bürger des deutschen Reiches beantragen.

Nee, hier hat sich jemand aufgeregt, das ich den Begriff "auf dem Gebiet der ehemalige DDR" lieber verwende, als dieses herabwürdigente OSTdeutschland. Ich hab in Bavarialand und Schwabenland öfters mit Geografisch Unwissenden zu kämpfen, weil da in Osten die Tschechei und die Slowakei liegt...
--
Gruß Ralle

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009
12.09.2012, 09:14 Uhr
P.S.



@ralle <000>
Interessantes Thema! - Du solltest aber bei den historischen Gegebenheiten bleiben.
Begonnen hatte hier in der DDR alles etwa Mitte der 70er mit einem Artikel im Funkamateur, wo der Autor versuchte auf der Basis von einfachen TTL-ICs etwas "zusammenzustricken", womit man erstmals ein eigenes Bild auf dem SW-Fernsehbildschirm zu sehen bekam. Das Highlight war dann schon ein sich selbst bewegender Punkt, welcher diagonal über den Bildschirm "flog" und den man mit ebenfalls beweglichen "Reflektoren" in die entgegengesetzte Richtung schicken konnte - d.h. ein primitiver Vorläufer (oder Clone) des "PingPong".

Dass in der DDR "kleine" Computer zunächst unter der Bezeichnung "Heimcomputer" entwickelt wurden, ist nicht den staatlichen Auflagen zu verdanken, sondern der unermüdlichen Eigeninitiative einiger enthusiastischer Elektronik-Entwickler bei ROBOTRON und in Mühlhausen, die etwa zeitgleich Anfang der 80er die technische Möglichkeit sahen, auf Basis des nunmehr vorhandenen U880-Systems ein Erzeugnis "Heimcomputer" als Konsumgut im Produktionsprozess des - "ihres" - VEB unterzubringen. Nach staatlicher Vorgabe sollten 5% der Warenproduktion als Konsumgüter erfolgen. Daran taten sich einige Kombinate recht schwer, die in der Hauptsache industrielle Warenproduktion hatten - so auch ROBOTRON. Deshalb war z.B. der Z9001 (später KC85/1 usw.) für ROBOTRON und der HC900 (später KC85/2 usw.) für das Kombinat Mikroelektronik recht willkommen. Außerdem hatten die Entwickler (das trifft insbesondere auf Mühlhausen zu) großmundig versprochen, nur "Anfallbauelemente" einsetzen zu wollen. Das erwies sich aber als nicht durchführbar, da diese einerseits zwar voll funktionsfähig waren, aber die Steubreite doch zu groß war, um in einer Serienproduktion bestehen zu können. Außerdem - und das war dann später der Hauptgrund nur noch typisierte BE einzusetzen - durch die immer besser beherrschte HL-Technologie war der "Anfall" einfach viel zu wenig.

Im Übrigen hatte das Kombinat Rundfunk- und Fernsehtechnik (RuF) nichts mit Computern am Hut und die hatten auch nichts mit Fernmeldetechnik zu tun. Das war Sache des Kombinates Nachrichten- und Messtechnik (NuM).
Obwohl im Zentrallaboratorium für Rundfunk- und Fernsehempfangstechnik (ZRF) in Dresden schon frühzeitig an der Digitalisierung gearbeitet wurde, tat sich der Industriezweig RuF mit der "Computerisierung" ihrer Erzeugnisse recht schwer. Erst mit dem Aufkommen der Einchip-Mikrorechner-ICs gab es hier und da einen Einsatz für Steuerungsaufgaben.

Zurück zu den Spiele-Computern.
Es sollte nicht der Eindruck vermittelt werden, das die in der DDR hergestellten Heimcomputer vordergründig für die Befriedigung der "Spielsucht" der Bevölkerung gedacht waren. Die Heimcomputer hießen später Kleincomputer, weil urplötzlich der Bedarf "gesellschaftlicher Bedarfsträger" bei Weitem die Produktionskapazitäten beider Hersteller überschritt. Das kann auch als Grund angesehen werden, beide "Konkurrenz"-Erzeugnisse parallel besteht zu lassen.
Zwar kamen die Mehrzahl der Kleincomputer in sog. "Computer-Kabinetten" in Schulen, der Berufsausbildung und auch in der Erwachsenen-Qualifizierung (KdT) zum Einsatz - und dort wurde natürlich auch gespielt, aber vordergründig ging es um die Vermittlung von Kenntnissen damaliger moderner Computer- und Halbleitertechnik in Sachen Hard- und Software. So überrascht es nicht, dass gerade in diesen "Gründerjahren" sehr viele neuartige Programme (auch Spiele, aber nicht nur) entstanden, die nicht nur von westlichen Vorbildern "abgekupfert" wurden. Auch was Hardware-Entwicklungen betrifft, gab es andauernd etwas Neues, was auch mit dem Eigenaufkommen immer neuerer BE zusammenhing.
Weil wir gerade bei den BE sind - natürlich gab es im Unterschied zu westlichen Heimcomputern (z.B. C64) zunächst keine "Spezialchips", mit denen sehr komfortabel manches Problem leichter Hardware-mäßig lösbar gewesen wäre. Das hatte aber auch den Vorteil, nicht erst mühsam hinter die "Geheimnisse" dieser BE zu kommen, sondern gleich eine Software-Lösung anzustreben. In den späten 80ern gab es dann schon auch eigene "Spezial-Chips", so den Disketten-Controller, den Grafik-Controller und nicht zu vergessen die in "ASIC gegossenen" Spezialchips für die Speicherverwaltung und die Sounderzeugung beim A5105.
Warum der Grafik-Controller U82720D nicht bereits im KC85/4 zum Einsatz kam ist mir bis heute ein Rätsel.

Auf weitere Mängel und Ungereimtheiten will ich an dieser Stelle nicht auch noch eingehen. Dazu haben sich schon andere geäußert.
Nur noch soviel - man sollte nicht versuchen, die heutigen Erkenntnisse auf die damalige Zeit zu transferieren, so haben z.B. USB-Sticks da nichts zu suchen!

Das Wissen der Menschheit gehört allen Menschen! -
Wissen ist Macht, wer glaubt, der weiß nichts! -
Unwissenheit schützt vor Strafe nicht! -
Gegen die Ausgrenzung von Unwissenden und für ein liberalisiertes Urheber- und Markenrecht!
PS

Dieser Beitrag wurde am 12.09.2012 um 09:23 Uhr von P.S. editiert.
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010
12.09.2012, 13:23 Uhr
jmueller



P.S. schrieb:

Zitat:
...in "ASIC gegossenen" Spezialchips für die Speicherverwaltung und die Sounderzeugung beim A5105.

Wobei sie den Sound-Chip nicht ganz 100%ig hinbekommen haben.

Da war wohl die Mühlhäuser Sichtweise die bessere,
beim KC compact den recht preiswerten Originalchip einzusetzen,
der später bei MME auch als U8912 produziert werden sollte.

Jens
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011
12.09.2012, 15:03 Uhr
ralle



Der artikel ist für die Retro gedacht und der Chef dort ist ein eingefleischter C64-Fan.
achso, danke für die Hinweiße PS. Aber USB und Netzwerk gehören schon rein oder willst du die Aktiven Bastler für dumm verkaufen? der Abschnitt Datenpumpen geht von heute aus und nicht von vor 25 Jahren.
--
Gruß Ralle

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012
14.09.2012, 09:15 Uhr
P.S.



@ralle <011>
In der Intension mit Deiner Überschrift "Computerspiele in der DDR" hatte ich da was falsch verstanden. Aber weiter unten steht zwar eindeutig, aber eben auch schnell zu überlesen: "Heute gibt es die Möglichkeit...."
D.h. mir liegt es fern, einen aktiven Bastler - von denen es ja vergleichsweise zu DDR-Zeiten nur noch wenige gibt - als dumm zu verkaufen, im Gegenteil - ich begrüße das ausdrücklich und meine Unterstützung ist jederzeit gewiss.

@jmueller
Leider habe ich nie einen A5105 in Aktion gesehen, bzw. gehört - die Sound-Qualität kann ich nicht beurteilen. Vielleicht kann ja robbi was dazu sagen.
Bezüglich des Mühlhäuser Konzepts eines "einfachen" Nachbaus des Amstrad war das des A5105 m.E. viel anspruchsvoller. Allerdings haben die Mühlhäuser den CPC6128-Clon nicht voll kompatibel realisieren können, weil eben nicht die Spezialchips (Gate-Arrays) von Amstrad zum Einsatz kamen, sondern eine "integriert diskrete Lösung" mit Standard-TTL-ICs verwendet werden mußte - siehe http://www.robotron-net.de/kc85xx.html#KC-compact. Das betraf aber wohl nicht den Soundchip, denn wie schon in http://www.robotron-net.de/Service/Dokus/kccvorstell.html erwähnt, ist dort ein "spezieller Soundchip" zum Einsatz gekommen, der später mal durch Eigenaufkommen U8912 ersetzt werden sollte.
Somit ist Dein Hinweis auf einen U8912 schon richtig - hast Du da noch nähere Informationen (Vorbildtyp, geplante Einführung usw.)? Dieser ist in den Entwicklungsplänen des KME bisher noch nicht gesehen worden. Im Schaltbild ist ein "uralter" AY-3-8912 angegeben, womit es mit Sicherheit Streit mit MME gegeben hätte (hat?), von wegen des völlig veralteten Vorbildtys.

Im Übrigen habe ich mal in der entsprechenden Rubrik auf RT nachgelesen - http://www.robotrontechnik.de/html/computer/kc_muehlhausen.htm - da bedarf es dringend Korrekturen und Ergänzungen! - Siehe http://www.robotron-net.de/kc85xx.html#KC-compact.

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PS

Dieser Beitrag wurde am 14.09.2012 um 22:59 Uhr von P.S. editiert.
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013
14.09.2012, 12:49 Uhr
ralle



PS: Was die Soundprogrammierung des BIC betrifft, es ähnelt stark der des comodore c128 im V7-Basic. Wie ich aus den Anleitungen herrausgelesen habe, sollte es noch ein auf dem AY basierentens Modul für den BIC geben. Die anleitungen des Bic kannst du beim Ulli einsehen, die für'n c128 such ich dir raus. Wird ne weile dauern...
--
Gruß Ralle

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014
14.09.2012, 16:04 Uhr
jmueller



Wenn man sich die Beschreibung der Register des BIC-Soundgenerators genauer anschaut,
stellt man fest, dass mit einer kleinen Ausnahme alle Bits in allen Registern 1:1
die gleiche Bedeutung haben wie beim AY 3-891x.
Da ist klar, was die BIC-Entwickler angestrebet haben.
Auch beim RBASIC ist die Ähnlichkeit (oder Zielsetzung) zum MSX nicht zu leugnen.
Die offensichtlich angestrebte Kompatibilität, zumindest auf BASIC-Syntax-Ebene,
ist ja auch zu begrüßen.

Die kleine Kompatibilitäts-Ausnahme beim BIC-Soundgenerator ist,
das die Robotroner "übersehen" haben, dass das Register 7 beim Original invertiert ist.

Und wie ich auf das "nicht ganz 100%ig hinbekommen" gekommen bin, erklärt das:

1: siehe letzte Zeile auf Seite 2 von
http://www.sax.de/~zander/bic/bc_musik.pdf

2. Bei meinen eigenen wenigen Tests hat sich der BIC-Soundgenerator verhaspelt,
wenn man die Frequenz der Tongeneratoren umprogrammiert,
während sie aktiv sind.
Der Originalchip ändert dabei ganz sauber seine Frequenz.

Jens
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015
14.09.2012, 16:54 Uhr
jmueller



Hab noch vergessen, auf eine Frage zu antworten:

P.S. schrieb:


Zitat:
Somit ist Dein Hinweis auf einen U8912 schon richtig - hast Du da noch nähere Informationen (Vorbildtyp, geplante Einführung usw.)? Dieser ist in den Entwicklungsplänen des KME bisher noch nicht gesehen worden.

Die Aussage, dass der Soundchip in der DDR als U8912 hergestellt werden sollte,
wurde in einem Nebensatz von Dr. Müller von MPM während der Vorstellung des KC compact
auf der Frankfurter Computerfachtagung im Herbst 1989 gemacht,
auf der ich selbst anwesend war. Mehr wurde dazu nicht gesagt.

Bei der Vorstellung des KC compact kam auch ganz klar rüber,
dass das Ziel verfolgt wurde,
endlich auch im Spielbereich etwas adäquates anbieten zu können,
weshalb auch ein Joystick und 50 Spiele angekündigt wurden.

Jens
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016
16.09.2012, 08:08 Uhr
ralle



So hier ein Link für die Soundprogramierung unter Basic V7:
http://www.c128.net/clex/bhb-4.8.htm

Es ist zwar hier der SID und nicht der AY , aber wichtiger sind die BASIC-Befehle
Beim Ulli ist dann das für das RB-Basic zu finden
--
Gruß Ralle

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Dieser Beitrag wurde am 16.09.2012 um 08:10 Uhr von ralle editiert.
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017
16.09.2012, 09:05 Uhr
P.S.



@ralle, jmueller
Resümiert wäre Eure Aussage richtig zu interpretieren, dass der im A5105 verbaute Sound-ASIC eine, wenn auch nicht ganz 100%ige, "Nachempfindung" des SID aus dem C128 von Commodore ist, obwohl dieser auf einer ganz anderen µP-Basis aufsetzt?
Demzufolge wären dann zwar eine BASIC-Softwarekompatibilität gegeben, aber auf der Maschinencode-Ebene dann doch wohl nicht. Somit hätte das RBASIC auch nichts mit dem KC-BASIC gemein, wenn es ursprünglich aus der Commodore-Quelle (MSX) kommt - außer der gleich, oder ähnlichen Schreibweise/Syntax (?) der Befehle? Wenn dem so ist, würde das einen enormen Aufwand bei der Adaptierung einer ganzen Programmiersprache auf einen anderen Prozessor bedeutet haben.

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PS
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018
16.09.2012, 15:10 Uhr
ralle



Nee, das muß erstmal nichts heisen, es kann auch ein AY sein. Mir ist nur der Syntax, weswegen ich im Forum64 nachhackte, des RB-Basic aufgefallen. Also die vielen Ähnlichkeiten. Warum sollte was Eigenes entstehen, wenn schon via Intershop diverse West-Rechner in die DDR fanden. zum Beispiel hat der BIC einen, vorallem im Z80-Sektor ungewohnten ONSCREEN-Editor.
--
Gruß Ralle

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