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Robotrontechnik-Forum » Sonstiges » BSS-01 (Bildschirmspiel 01) » Themenansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000
08.11.2010, 22:24 Uhr
lillylotus



Liebes Forum,
für unsere Masterarbeit, eine DVD über die DDR-Videospielkonsole "Bildschirmspiel
01" suchen wir Personen, die von 1977 bis 1989 als Spieler,
Jugendclubleiter, Ingenieure, Arbeiter, Funktionäre, Chip-Schmuggler etc. mit der BSS01 in
Berührung gekommen sind und/oder Auskunft über folgende Organisationen
geben können (und wollen):
- Haus der Jungen Pioniere Lichtenberg
- Sport und Erholungszentrum Berlin (SEZ)
- Halbleiterwerk Frankfurt/Oder
- Ministerium für Elektronik-Elektrotechnik um diese Zeit
- Robotron
Wir freuen uns über jeden Hinweis!
herzlichst,
Emily Völker, Jöran Eitel & Karla Höss
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001
09.11.2010, 04:50 Uhr
karsten
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Avatar von karsten


Zitat:
lillylotus schrieb
- Halbleiterwerk Frankfurt/Oder
- Ministerium für Elektronik-Elektrotechnik um diese Zeit
- Robotron
Wir freuen uns über jeden Hinweis!

Hier schon rein geschaut: ?
Buch "Die Geschichte der Mikroelektronik/Halbleiterindustrie in der DDR", www.funkverlag.de
--
1. Grundgesetz der Messtechnik? Wer misst misst Mist!
(fast) alle DDR-Schaltkreise und viele Transistoren
Elektronikarchäologie, MC80, K1520
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002
09.11.2010, 08:28 Uhr
P.S.



@lillylotos
...in der Wikipedia steht alles Wesentliche zum BSS-01, einschließlich einem Link zu meiner Insider-Geschichte.
Robotron hatte nichts damit zu tun!
Wenn Ihr jedoch den ehemaligen Staatssekretär im Ministerium Elektrotechnik-Elektronik (MEE) Karl Nendel zu einem Interview bewegen könntet, kämen möglicherweise noch Neuigkeiten ans Licht.
Leider gibt es in Frankfurt/Oderr kein Museum zum Halbleiterwerk, aber vieles der Hinterlassenschaften soll im Fundus des Frankfurter Stadtmusem sein Dasein fristen und dann gibt da auch noch die Archive der Viadrina.

Es würde uns sehr freuen von Euren Erfolgen zu hören.

Das Wissen der Menschheit gehört allen Menschen! -
Wissen ist Macht, wer glaubt, der weis nichts! -
Unwissenheit schützt vor Strafe nicht! -
Gegen die Ausgrenzung von Unwissenden und für ein liberalisiertes Urheberrecht!
PS
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003
09.11.2010, 09:10 Uhr
lillylotus



@PS
Vielen Dank für die Hinweise! Ich denke das Frankfurt Stadmuseum und die Archive der Viadrina werden wir uns auf jeden Fall anschauen! Natürlich haben wir auch den Wikipediaeintrag und die Insider-Geschichte schon gelesen, aber das reicht ja leider nicht für einen Film - wir brauchen v.a. Interviewpartner!
Karl Nendel versuchen wir schon zuerreichen. Aber sicherlich gibt es noch andere Menschen, die an der Entscheidung zur Produktion des BSS-01 beteiligt waren. Wir würden gerne den Entstehungsprozess des BSS-01 dokumentieren, dazu gehört auch, woher jedes einzelne Bauteil kam. Der Chip wurde ja aus dem NSW importiert - und das am Cocom-Abkommen vorbei, d.h. er musste irgendwie geschmuggelt werden. Dass das MEE sich trotz der widrigen Umstände für die Produktion dieses Spiels entschlossen hat, überrascht.
Uns als Medienwissenschaftler interessiert ausserdem die Bedeutung des Spiels in verschiedenen Dimensionen: wir suchen auch nach Menschen, die selbst gespielt haben, die das BSS-01 ver- und gekauft haben, aber auch Menschen, die uns die technischen Details und den Schaltplan erklären können. Vielleicht gibt es sogar Tüftler, die das BSS-01 als Hobby technisch modifiziert haben?
Ausserdem: warum wurde von der Produktion des geplanten BSS-02 zugunsten eines Radioweckers abgesehen?
z.Z. forschen wir auch im Deutschen Rundfunkarchiv nach Fernsehbeiträge zum Bildschirmspiel von den Jahren 1980 bis 1985, aber das ist gar nicht so einfach...
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004
09.11.2010, 09:12 Uhr
lillylotus



@Karsten,
in das Buch wird hineingeschaut!
Danke!
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005
09.11.2010, 18:19 Uhr
lux-O-mat




Zitat:
lillylotus schrieb
Vielleicht gibt es sogar Tüftler, die das BSS-01 als Hobby technisch modifiziert haben?

Gab es. Eine Modifikation siehe hier:
http://www.pong-picture-page.de/catalog/product_info.php?products_id=2311&osCsid=drm2p4bivqfr7hevnmfoib32e3

MfG, Jan.
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006
09.11.2010, 18:44 Uhr
michael jones



Ist doch die halbe Miete für die Dipl-Arbeit

Jetzt weiß ich endlich, wozu ich diesen Chip in meiner Bauteilsammlung so lange gehütet habe - diesen Winter wird ein Steinzeit-Pong ohne AVR gebaut! Ist mir entgangen, dass der dafür eingesetzt wurde...
--
Es gibt Wichtigeres im Leben als fortwährend dessen Geschwindigkeit zu erhöhen (Gandhi)

Der Kapitalismus hat nicht gesiegt - er ist nur übrig geblieben...
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007
09.11.2010, 20:08 Uhr
Tom Nachdenk



In einem/einigen? Bastelbüchern ist meines Wissens auch eine Modifikation des Bildschirmspiels beschrieben, bei der einige Spiele 'nachgerüstet' wurden.
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008
10.11.2010, 08:59 Uhr
P.S.



@lillylotos
Schon damals stand nicht jeder Chip auf der Embargoliste. Vordergründig sollte entprechend der US-amerikanischen Militäradministration verhindert werden, daß "rüstungsrelvante Güter" in den Machtbereich des COMECON (RGW-Staaten) gelangten. Die Interpretation, was denn nun "rüstungsrelevant" gewesen sein soll, war von Präsidentschaft zu Präsidentschaft verschieden und am verschäftesten in der Reagen-Ära. Der Spieleconsolen-IC von GI gehörte offensichtlich nicht dazu. Hier war es seitens der DDR "lediglich" ein NSW-Devisen-Problem. Deshalb auch meine damalige Frage an den Genossen Staatssekretär, wie in der Insider-Geschichte beschrieben.
Warum das anfangs noch angedachte Nachfolge-Projekt BSS-02 zu Gunsten eines Radioweckers beerdigt wurde, hatte ich in der Insider-Geschichte auch schon angedeutet - das Aufkommen der Heimcomputer nun auch in der DDR, womit man viele und vor allem bessere Spiele implementieren konnte.
Soweit ich mich erinnere, geht der Radiowecker auf eine FDJ-Initiative aus dem HFO zurück, wonach es zweckmäßiger wäre, ein Erzeugnis zu entwickeln, was die Pünktlichkeit früh am Arbeitsplatz unterstützt, als nächtlange Spielsucht-Arien.
Vielleicht könnt Ihr ja den damaligen BD des HFO Elmar Sommer, bzw. den Direktor für Beschaffung und Absatz Hannes Godau ausfindig machen, die könnten sicherlich noch weitere Details zum Thema "BSS-01" berichten.

Mir ist allerdings unklar, warum heutzutage wegen der ersten und einzigen Spieleconsole der DDR so ein Aufhebens gemacht wird. So weit ich mich erinnern kann, wurde das Gerät seinerzeit von der DDR-Bevölkerung auch nicht sonderlich gut angenommen - man hatte schließlich andere Sorgen, als sich mit sinnlosen Spielen die Zeit zu vertreiben. Anders wurde das erst - wie bereits mehrfach beschrieben - als dann die Heimcomputer der KC-Serien aus einheimischer Produktion oder die "geduldeten" Privat-Westimporte zu Verfügung standen. Die Nachfrage war so riesengroß, daß die Schwarzmarkt-Preise locker den "Schwindelkurs" 1:5 überstiegen, wie zahlreiche Anzeigen in damaligen Ausgaben des FUNKAMATEUR oder rfe belegen können.

Es gibt wesentlich wichtigere Themen, die noch der wissenschaftlichen Aufbereitung harren - siehe z.B. "Die letzten Opto aus dem WFB" (die Geschichte des MOEZ)...

Das Wissen der Menschheit gehört allen Menschen! -
Wissen ist Macht, wer glaubt, der weis nichts! -
Unwissenheit schützt vor Strafe nicht! -
Gegen die Ausgrenzung von Unwissenden und für ein liberalisiertes Urheberrecht!
PS

Dieser Beitrag wurde am 10.11.2010 um 09:20 Uhr von P.S. editiert.
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009
15.11.2010, 15:57 Uhr
lillylotus



@PS
Nun ja, als Medienwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Computerspiele interessiert uns eben die BSS-01, v.a. weil es ja die einzige Heimspielkonsole der DDR war! Und Computerspiele sind inzwischen zum Leitmedium schlechthin geworden, deshalb spielen sie auch in unserer Gesellschaft eine nicht unerhebliche Rolle (ob das nun gut oder schlecht ist, ist dabei nicht die Fragen, vielmehr geht darum, diesen Umstand zu erforschen und zu verstehen!).
Vielen Dank für die weiteren Informationen, das hilft uns wirklich sehr viel weiter!
Denken Sie denn, es ist zu nächtlichen Spielsucht-Arien gekommen? Wir suchen nämlich auch nach Menschen, die leidenschaftlich BSS-01 gespielt haben!
Und wissen Sie denn, wie wir Herrn Nendel, Herrn Godau auch Herrn Sommer finden könnten? Oder wer dei FDJ-Intiative am HFO geleitet hat?
Vielen Dank für Ihre Hilfe!!!
herzliche Grüße,
Emily Völker
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