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Robotrontechnik-Forum » Technische Diskussionen » Ju+Te 2k BAS-Signal » Themenansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000
13.02.2024, 19:10 Uhr
jute-tom



Im Rahmen meines Ju+Te-FPGA-Projektes versuche ich jetzt auch ein "normales" Videosignal zu erzeugen.

Unter https://hc-ddr.hucki.net/wiki/doku.php/tiny/dokumentation ist ja der Originalschaltplan zu finden ("Tiny, der kleine Selbstbaucomputer", Seite 13), wo über 2 SAY 30 und 2 Widerständen (2,7k zwischen P37 gegen VCC, 7,8k zwischen Ausgang D195 und SAY 30 für das Helligkeitssignal) das BAS-Signal erzeugt wird. Erste Frage: gehe ich recht in der Annahme, dass es sich hier um das "normale" Videosignal handelt, was auch mit 75 gegen Masse ermittelt wird? Wenn ich das nachrechne, ergeben sich ungefähr folgende Spannungspegel:
Sync (P37=H), Schwarz(H): effektiv ~1,9k (also 2,7k und 6,8k parallel) gegen 4,3V (5V - Diodenflussspannung), also bei 75Ohm ergibt das ca. 0,16V
kein Sync (P37=L), Schwarz(H): 6,8k gegen 4,3V, also bei 75Ohm ergibt das ca. 0,05V
kein Sync (P37=L), Weiß(L): 2,7k gegen 4,3V ergibt das ca. 0,12V

Sind die Spannungen nicht etwas niedrig? Ich hätte so ca. 1V Maximum erwartet.

Weiter hinten, auf Seite 29, steht noch einmal etwas über das Videosignal, u.a. "Verschiedene Fernseher sind mit einem Video-Eingang ausgerüstet. Hier wird das Bildamplituden- und Synchronsignal aber mit negativ gerichteten Impulsen erwartet.". Betrifft diese Aussage nur DDR-Fernseher oder ist sie auch für heutige Fernseher noch gültig?
--
Viele Grüße,
Thomas
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001
13.02.2024, 20:42 Uhr
HeikoS

Avatar von HeikoS

Hallo Thomas,

die Originalschaltung funktioniert an den Standard-TV-Eingängen (SCART/(F)BAS) nicht. Dazu muss es invertiert werden. Ich habe das so gelöst:

Nicht das Analog-Signal inverviert, sondern die digitalen Signale für Bildinhalt und Sync., dann gemischt und über einen Emitterfolger niederohmig ausgekoppelt, damit an 75 Ohm auch genug Strom fliesst.



Läuft bei mir und wolle1945 sehr gut ..

Viele Grüße,
Heiko

Dieser Beitrag wurde am 13.02.2024 um 20:43 Uhr von HeikoS editiert.
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002
13.02.2024, 21:35 Uhr
jute-tom



Haben also Standard-TV-Videoeingänge negative Sync-Pulse? Aus https://www.youtube.com/watch?v=f25PJgUPFzs hatte ich abgeleitet, dass die Sync-Pulse die jeweils höchsten Pegal haben und Weiß die niedrigsten.

Ich habe vor, folgenden Monitor einzusetzen, den ich bereits auf dem einen oder anderen Foto hier im Forum zu sehen glaubte: https://www.aliexpress.com/item/1005005447263665.html
--
Viele Grüße,
Thomas
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003
13.02.2024, 21:39 Uhr
HeikoS

Avatar von HeikoS

Hallo Thomas,

genau so ist es. Sync-Impulse sind negativ. Genau diesen Monitor habe ich auch - kann bisher nichts aussetzen an dem Gerät.

Grüße,
Heiko
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004
13.02.2024, 21:45 Uhr
Bert




Zitat:
jute-tom schrieb
Sind die Spannungen nicht etwas niedrig?


Ja.

Bei mir sieht es im besten Fall so aus:

Ich weiß aber nicht mehr, ob ich die Messung mit Umkehrstufe oder ohne gemacht habe.
Auf jeden Fall wird der Pegel noch geringer, wenn dann der TV dranhängt.

Da der Tiny nur schwarz und weiß ausgibt, kann man trotzdem gut was sehen.

So sollte ein ordentliches BAS-Signal aussehen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Fernsehsignal#Horizontale_Synchronisation

Grüße,
Bert
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005
13.02.2024, 21:55 Uhr
HeikoS

Avatar von HeikoS

Dein Bild ist mit Umkehrstufe aufgenommen. Die Umkehrschaltungen, die so im Umlauf sind, haben aber das Problem, dass sie nicht niederohmig sind. Da ist der Emitterfolger auf jeden Fall besser geeignet an 75 Ohm.

Die Singalgröße ergibt sich aus dem Spannungsteiler des 100 Ohm Widerstands und des 75 Ohm Eingangswiderstands im TV. Den 100 Ohm kann man also auch noch größer machen um genau 1Vss zu bekommen. Und man braucht keine Potis mehr zum Einstellen.

Früher wurde ja an allen möglichen Stellen ins TV eingekoppelt, meist irgendwo in den Video-Verstärker. Das war ja immer anders gelöst von Impedanz und Pegel her ... war ne schöne Zeit ...


Viele Grüße,
Heiko

Dieser Beitrag wurde am 13.02.2024 um 22:00 Uhr von HeikoS editiert.
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006
13.02.2024, 22:39 Uhr
EMRFAN



Bei meinem Tiny-Aufbau war ich mit dem Schwarz-Weiß-Bild auch erst nicht zufrieden. Da habe ich mir das Prinzip beim RS232-BAS-Bausatz von Pollin (Bestellnr.: 810099) abgeschaut und die Schaltung mit den Negatoren an den Tiny angepasst. (Einsatz Schiebereg. 74HC165 beim Tiny)
Der 1 KOhm und 330 Ohm Widerstand wurde nach Tests mit Einstellreglern so ausgewählt. Diese Ausgangsschaltung funktioniert m.E. besser auch an einem akt. Fernseher und auch an anderen Geräten mit Chinch-Eingang und zusammen mit einem UHF-Modulator.



Beste Grüße
Bertram
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007
13.02.2024, 23:54 Uhr
PC-Opa



Hier mal die erprobte Schaltung für die "Umkehrstufe".



Funktioniert so bereits seit 20 Jahren zuverlässig.
--
Gruß Wolfgang
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008
14.02.2024, 09:27 Uhr
Bert




Zitat:
PC-Opa schrieb
Hier mal die erprobte Schaltung für die "Umkehrstufe".


Mag ja sein, das die erprobt ist, aber schön und nachbausicher ist sie nicht.

Ganz konkret: der Transistor hat keinen definierten Arbeitspunkt. Bei jedem Exemplar kann die Verstärkung anders ausfallen und es muß ggf. mit dem Poti nachgeholfen werden.

Da macht der Vorschlag von Bertram in 006 auf mich einen guten Eindruck, da kommen zumindest ordentliche Pegel zustande:


Am Tiny ist meiner Meinung nach einiges hardwaremäßig eher gebastelt und hingebogen. Die BAS-Ausgabe und das Kassetteninterface gehört dazu.
Man darf auch nicht vergessen, das den Entwicklern zu ihrer Zeit nicht die Informationsmöglichkeiten zur Verfügung standen, wie wir sie heute kennen.

Viele Grüße,
Bert

P.S.:
Der Schaltungsvorschlag von HeikoS in 001 liefert auch ordentliche Pegel:

Dieser Beitrag wurde am 14.02.2024 um 09:39 Uhr von Bert editiert.
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009
14.02.2024, 09:59 Uhr
PC-Opa



@Bert:
Der Ursprung der Schaltung war 1988/89 in der JU+TE Zeitschrift dargestellt, nur ein Festwiderstand wurde durch einen Einstellregler ersetzt. Die von mir gezeigte Schaltung ist auch genauso im JU+TE Tiny 2007 und im JU+TE Tiny 2009 (alles nach E. Mueller) realisiert worden. Durch den Einstellregler 1,5k kann das Bild perfekt eingestellt werden. Das ist also schon gut erprobt worden, nicht nur durch mich.
Der Bauteilaufwand hält sich in Grenzen und das Teil läßt sich auch gut auf Lochraster aufbauen.
--
Gruß Wolfgang
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010
14.02.2024, 11:00 Uhr
Bert



Ja Wolfgang. Du siehst aber hoffentlich auch, das ich mit der Schaltung im besten Fall nur 450 mV rausbekomme (in 004). Und da hängt der TV mit seinen 75 Ohm Eingangswiderstand noch gar nicht dran.


Mit TV bleiben da nur 200 mVpp übrig


Die Norm sieht 1 Vpp vor:
https://de.wikipedia.org/wiki/Fernsehsignal#Horizontale_Synchronisation


Viele Grüße,
Bert

Dieser Beitrag wurde am 14.02.2024 um 11:05 Uhr von Bert editiert.
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011
15.02.2024, 12:48 Uhr
HeikoS

Avatar von HeikoS

Wow, hier ist ja ein Eletroniklabor entstanden ... mit Schaltungsanalysen und Simulationen. Toll !

Naja, Schaltungen müssen ja immer im Kontext der Anwendung betrachtet werden. Die von Wolfgang vorgestellte Schaltung stammt eben bestimmt noch aus der Zeit, als in die TV's ohne SCART etc. eingekoppelt wurde. Habe das mal an einem "Raduga" gesehen ... (wer den Feuertod nicht fürchtete ;-)))), hat das gemacht). Da macht das evtl. auch Sinn, über einen Koppel-Kondensator zu gehen um Spannungspotenziale etc. abzukoppeln. Aber an 75 Ohm ist sie nicht gut geeignet, aber: was funktioniert ist erstmal auch gut - es gibt immer Verbesserungen ...

Viele Grüße,
Heiko
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012
15.02.2024, 21:08 Uhr
ErnstD



Die Schaltung von PC-Opa ist gut. Ich habe allerdings mit dem Einstellregler "bis ans untere Ende" regeln müssen, ein wenig spielt der verwendete Transistor auch noch eine Rolle. Wenn es dann geht, ist es aber stabil.

MfG Ernst D
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013
16.02.2024, 22:22 Uhr
PC-Opa



Hier noch mal was zu der Schaltung aus 007 von E. Mueller an mich gesendet:

Hallo Wolfgang,
ich habe die Diskussion um das Videosignal des JU+TE verfolgt und zum
Anlass genommen, um an meinem letzten Exemplar ein paar Messungen
vorzunehmen.
Direkt an der Videobuchse messe ich ein fast normgerechtes Signal. Und
dies mit der Originalschaltung - wie von Dir bereits mitgeteilt.
Es hängt wahrscheinlich sehr stark von den eingesetzten Bauteilen ab.
Siehe Bild im Anhang.
Gruß
E.Mueller


--
Gruß Wolfgang

Dieser Beitrag wurde am 16.02.2024 um 22:23 Uhr von PC-Opa editiert.
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014
17.02.2024, 17:19 Uhr
jute-tom



Sollte es reichen, um auch nur irgend etwas auf dem Bild zu sehen, einen einfachen Spannungsteiler zu nutzen (das FPGA nutzt max. 3,3V als Spannung an den Pins):
- von invertiertem P37 über 560Ohm an Video
- von invertiertem Schieberegisteroutput über 240Ohm an Video?
Die FPGA-Pins habe ich so eingestellt, dass sie (angeblich) 24mA bringen können.
--
Viele Grüße,
Thomas
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015
07.04.2024, 09:06 Uhr
stone

Avatar von stone

Hallo Tom,

es kommt zwar spät, aber es kommt. Ich habe das BAS-Problem bei meinem JU+TE anders gelöst:


Gruß Jona

Dieser Beitrag wurde am 07.04.2024 um 09:07 Uhr von stone editiert.
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