Datensicherung von Robotron-Disketten ===================================== 1. Datenschutz, Umgang mit den Daten ==================================== Von den Datensicherungen verbleibt jeweils eine Kopie auf meinem Server. Der Zweck meiner Kopie ist die Erhaltung der Funktion historischer Rechner. Es ist normal, dass Datensicherungen auch Dateien mit persoenlichen Daten enthalten. Ich versuche jeden Missbrauch solcher Daten zu verhindern. Ich bin der einzige, der direkten Zugang zum Sicherungsserver hat. Eine blinde Veroeffentlichung ist nicht vorgesehen. Lediglich dessen Inhaltsverzeichnis ist oeffentlich. Interessierte Hobbykollegen koennen Dateien bei mir bestellen. Dabei kontrolliere ich die ausgehenden Dateien auf persoenliche Daten und entferne diese bei Bedarf bzw. verfremde sie durch Phantasiewerte. Auf besonderen Wunsch des Besitzers sperre ich bestimmte Dateien auch komplett fuer die Herausgabe. Ausserdem entferne ich auf besonderen Wunsch des Besitzers auch bestimmte Daten gaenzlich aus meiner Kopie. 2. Reparaturen an den Disketten =============================== Sollten Disketten beschaedigte Oberflaechen haben (Schmutz, Kalk, leichte Kratzer), damit also unlesbar sein, kann ich versuchen, die Daten durch Nachschleifen der Oberflaeche retten (Erfolgsquote ca. 50%). Fuer diesen Prozess muss ich den Kunststoffmantel der Diskette aufschneiden. Nachgeschliffene Disketten sollten moeglichst nicht weiter benutzt werden, stattdessen besser die betroffenen Daten auf neue Disketten zurueckschreiben. Sollte eine Diskette von einem Virus befallen sein, versuche ich diesen in den Einzeldateien zu entfernen. Aus der Imagedatei laesst sich ein Virus ueblicherweise nicht entfernen. In jedem Fall gibt es eine entsprechende Warnung in der DT-INFO.TXT. Eventuelle logische Fehler (Dateisystemfehler) versuche ich zu beheben, um eine Extraktion der Einzeldateien zu ermoeglichen. Geloeschte Dateien versuche ich wiederherzustellen, sie werden in einem separaten Verzeichnis (!UNDEL) abgelegt. Mit dem (vorher gemachten) Sektorabzug kann die Diskette beiden Faellen bei Bedarf wieder in den Originalzustand zurueck versetzt werden. 3. Die Hauptverzeichnisse auf der CD ==================================== Die Datentraegerabzuege sind auf der CD meist (nach unterschiedlichen Gesichtspunkten sortiert) mehrfach vorhanden: -im Verzeichnis UNSORT in der Reihenfolge ihrer Sicherung (nach Diskettennummer) Dieses Verzeichnis enthaelt die gesamte Datensicherung und kann fuer Recherchen genutzt werden. z.B. Suchfunktion des Norton-Commander oder die Windows-Suchfunktion. Dabei kann besonders die Datei DT-INFO.TXT (siehe 5.) herangezogen werden. -im Verzeichnis RECHNER in Unterverzeichnissen, die nach den zugehoerigen Rechnern benannt sind. Sollte es fuer den betreffenden Rechner mehrere Betriebssysteme geben, werden diese nochmals durch Unterverzeichnisse getrennt. Die DISK-Verzeichnisse der einzelnen Disketten sind identisch mit denen im Verzeichnis UNSORT. Das Verzeichnis RECHNER eignet sich zum Stoebern mittels Dateimanager/Explorer. Sollten alle Disketten zum selben Rechner + Betriebssystem gehoeren, gibt es das Verzeichnis RECHNER nicht. -Auf Wunsch baue ich ein Verzeichnis TEXTE auf, in die ich Dateien kopiere, die durch Datenkonvertierung von Textverarbeitungs-Dokumenten in reine Textdateien entstanden sind. Dieses Verzeichnis soll eine Nutzung der Daten in modernen Textverarbeitungsprogrammen erleichtern. In den DISK-Verzeichnissen liegen hingegen die unkonvertierten Versionen der Dateien. Beispiel einer Sicherung von 4 Disketten: UNSORT DISK.001 DISK.002 DISK.003 DISK.004 RECHNER A5120 SCP DISK.002 DISK.004 SIOS DISK.001 EC1834 DCP DISK.003 Weiterhin befindet sich auf der CD ein Verzeichnis namens \CDTOOLS, in dem sich Programme befinden, die sich zum Rueckschreiben der Daten eignen. Siehe 7. 4. Struktur der Ablage einer einzelnen Diskette =============================================== 4.1. Nummerierung der Datentraeger ---------------------------------- Jeder Datentraeger bekommt eine fortlaufende Nummer, unabhaengig vom Inhalt. Ich beginne im Normalfall mit der 1, es sei denn, es gibt bereits ein Nummerierungssystem des Besitzers. Die Nummer schreibe ich mit Bleistift auf den Aufkleber als Zahl in einem Kreis, sie wird auf der CD als Verzeichnisname benutzt (DISK.xxx). Sollten mehr als 999 Datentraeger existieren, erfolgt die Bezeichnung auf der CD ab dem 1000. Datentraeger mit DISK___x.xxx Wenn ich entdecke, dass Datentraeger in einer bestimmten Reihenfolge zusammen gehoeren, versuche ich, sie auch in dieser Reihenfolge zu nummerieren. Falls eine Diskette zwei Dateisysteme (Kopf0 und Kopf1) beinhaltet (z.B. bei UDOS), bekommt die Diskette nur 1 Nummer. Die Dateiextraktionen erfolgen dann in zwei Verzeichnisse (KOPF0 und KOPF1) Falls jede Seite eine unabhaengige Formatierung enthaelt, die durch Herumdrehen der Diskette im Laufwerk wirksam wird (sogenannte "Flippy-Disk", die Diskette ist meist doppelt gelocht), bekommt die Diskette zwei Nummern. Die Diskettennummer fuer die Rueckseite steht auch zusaetzlich auf der Vorderseite als Zahl im Kreis mit einem Pfeil darueber. Dieser Sonderfall wird in der DT-INFO.TXT in den Sektionen DATENTRAEGER und HINWEIS dokumentiert. 4.2. Aufbau eines Diskettenverzeichnisses ----------------------------------------- Dieses Verzeichnis (DISK.xxx bzw. DISK___x.xxx) enthaelt: -alle Dateien und Verzeichnisse, die sich auf der Diskette befinden. Siehe auch 6.3. Die Dateinamen entsprechen bei den meisten Betriebssystemen den originalen historischen Namen. Bei exotischen Betriebssystemen (MUTOS, JAMB) ist moeglicherweise keine Einzeldatei-Extraktion moeglich und damit das Verzeichnis leer. Sonderzeichen, die unter Windows bei Dateinamen verboten sind (z.B. "/"), ersetze ich durch andere Zeichen. Bei den Betriebssystemen SIOS und BROS bekommen die Teildateien... ...aus der SOURCELB die Endung *.SL, ...aus der RELOCLB die Endung *.RL und ...aus der PHASELB die Endung *.PL Bei Bedarf erstelle ich Hilfsdateien, die Hinweise geben, warum keine normalen Dateien existieren: "-leer-" kennzeichnet eine Diskette, die keine Dateien (und auch keine geloeschten Daten) beinhaltet. Diesen Zustand kann eine Diskette haben, wenn sie nie benutzt wurde oder wenn der alte Inhalt durch Neu-Formatieren zerstoert wurde. Auf so gekennzeichnete Disketten ist keine Datenrettung moeglich, sie koennen fuer neue Daten genutzt werden. "-unform-" kennzeichnet Disketten, die nicht formatiert sind: sie koennen fuer neue Daten genutzt werden. -das Verzeichnis !IMAGE (siehe 4.2.1) -eventuell das Verzeichnis !DEFEKT (siehe 4.2.2) -eventuell das Verzeichnis !UNDEL (siehe 4.2.3) -eventuell das Verzeichnis !ARCHIVE (siehe 4.2.4) 4.2.1 Unterverzeichnis !IMAGE. Dieses Verzeichnis wird samt seinem Inhalt durch die Datensicherung erstellt. In ihm befinden sich: -die Beschreibungsdatei DT-INFO.TXT. In ihr steht die Beschriftung des Datentraegers, seine Formatierungsart, soweit ermittelbar: der zugeordnete Rechner und das Betriebssystem sowie ggf. Eintragungen ueber Fehler sowie Hinweise auf Sicherungsprobleme. Siehe auch 5. -Weiterhin befindet sich dort die Imagedatei. Sie enthaelt den sektorweisen Abzug des Datentraegers und gestattet, ihn im Fall von Disketten inklusive Bootsektor (auch inkl. aller Fehler und geloeschter Dateien) identisch wiederherzustellen. In erster Linie versuche ich, den Abzug mit COPYQM zu machen. Die Datei heisst dann DISK.CQM. Laesst sich kein Abzug mit COPYQM machen (aufgrund von Fehlern oder speziellen Formatierungsarten), versuche ich, den Abzug mit TELEDISK zu machen. Die Datei heisst dann DISK.TD0. Laesst sich kein Abzug mit TELEDISK machen, mache ich den Abzug mit CW2DMK. Die Datei heisst dann DISK.DMK und die zugehoerige Logdatei DISK.LOG. Da .DMK-Dateien intern bei bestimmten Formatierungsarten die Buchstaben doppelt beinhalten und sich das so schlecht lesen laesst, fuege ich teilweise eine .DMH-Datei hinzu, die die halbierte Variante der .DMK-Datei darstellt. Siehe auch 6.2. Bei sehr wertvollen oder kritischen Disketten wiederhole ich ggf. die Einlesung der Diskette unter dem Name DISKX.TDO/DISKX.DMK. Haben Disketten auf beiden Koepfen unterschiedliche Dateisysteme oder Formatierungsarten, gibt es statt der Datei DISK.TDO/DISK.DMK die Dateien DISK_0.TDO/DISK_0.DMK und DISK_1.TDO/DISK_1.DMK. In Sonderfaellen gibt es die Datei DISK.DMP. Sie beinhaltet die reinen Sektor-Nutzdaten ohne Formatierungsinformationen. Sie kann entweder rechnerisch aus der eigentlichen Image-Datei extrahiert werden (z.B. bei SIOS/BROS-Disketten), oder im Ausnahmefall (z.B. beim Fehlen ganzer Datenspuren) anstelle der Imagedatei direkt aus der Diskette extrahiert worden sein. Bei physisch defekten Disketten werden Fehler mit in die Imagedatei geschrieben, ein defekter Sektor wird also auch beim Rueckschreiben der Imagedatei wieder als defekter Sektor auftauchen. Sind bei der Datensicherung Reparaturversuche oder Ersetzungen von defekten Dateien notwendig, ist die Imagedatei davon nicht betroffen. Sie enthaelt also immer den ungeaenderten Abzug. Bei Fehlern/Problemen existiert immer ein entsprechender Eintrag dazu in der DT-INFO.TXT (siehe 5.). Bei Spulenmagnetbaendern heisst die Imagedatei *.TU10, ihr ist eine Blockbeschreibungsdatei *.TU10_meta beigelegt. Bei Magnetkassetten (fuer K5200) gibt es keine Imagedatei, die Daten werden stattdessen durchnummeriert als Einzeldateien herausgeschrieben. -Moeglicherweise gibt es im Verzeichnis !IMAGE eine Datei LABEL.JPG. Sie enthaelt ein Foto (JPEG) des eingescannten Aufklebers. -Moeglicherweise gibt es im Verzeichnis !IMAGE die Datei FEHLT.TXT. Sie enthaelt die Liste der Dateien, die nicht gesichert werden konnten, beispielsweise aufgrund von Sektorfehlern. Diese Datei ist immer verbunden mit einem FEHLER-Eintrag in der DT-INFO.TXT (siehe 5.). Siehe auch 4.2.2 -Moeglicherweise gibt es im Verzeichnis !IMAGE eine Datei DIR.TXT. Diese Datei enthaelt die Ausgabe der Dateinamen-Auflistung und soll helfen, fehlende/defekte Dateien (-> FEHLT.TXT) anhand von Groesse und Datum spaeter durch fehlerfreie Dateien zu ersetzen. Siehe auch 4.2.2 Ausserdem dient sie bei UDOS-Disketten der Wiedergewinnung der originalen Dateinamen waehrend der Datensicherung und dokumentiert bei SIOS/BROS-Disketten Anfang und Ende der Teildateien. -Moeglicherweise gibt es im Verzeichnis !IMAGE Dateien mit Namen RETTUNG*.HEX. In diesen Dateien befinden sich Sektoren, die in der Image-Datei fehlerbehaftet sind, durch spezielle Rettungsmassnahmen aber nachtraeglich noch einzeln fehlerfrei gelesen werden konnten. Der Inhalt der HEX-Dateien kann nach dem Rueckschreiben der Image-Datei mit einem Hex-Editor wieder in die betroffenen Sektoren geschrieben werden. Die RETTUNG*.HEX sind immer verbunden mit einem FEHLER-Eintrag in der DT-INFO.TXT (siehe 5.). -Moeglicherweise gibt es im Verzeichnis !IMAGE Dateien DEFEKT*.HEX. In diesen Dateien befinden sich Sektoren, die in der Image-Datei fehlerbehaftet sind und die mit speziellen nachtraeglichen Verfahren auch nur fehlerbehaftet gelesen werden konnten. In ihnen wird der Sektorinhalt gespeichert, der bei einer Vielzahl an Lesungen eine moeglichst geringe Fehleranzahl aufwies. Die DEFEKT*.HEX sind immer verbunden mit einem FEHLER-Eintrag in der DT-INFO.TXT (siehe 5.). -Moeglicherweise gibt es im Verzeichnis !IMAGE eine Datei LABEL.TXT Sie enthaelt bei DCP-Disketten die maschinell ausgelesene Datentraegerbezeichnung (VolID). (siehe auch 5.) 4.2.2. Verzeichnis !DEFEKT (existiert nur bei Datentraegern mit Lesefehlern) In diesem Verzeichnis stehen Dateien, die (meist auf Grund defekter Sektoren) nicht korrekt gelesen werden konnten und die daher fehlerbehaftet sind. Die Dateien in diesem Verzeichnis sind als Ansatz gedacht, sie spaeter durch entsprechende fehlerfreie Dateien zu ersetzen. Besitzt der Datentraeger Unterverzeichnisse (z.B. DCP), wird die entsprechende Verzeichnisstruktur auch im Verzeichnis !DEFEKT abgebildet. Das Verzeichnis !DEFEKT ist immer verbunden mit einem FEHLER-Eintrag in der DT-INFO.TXT (siehe 5.). 4.2.3 Verzeichnis !UNDEL (existiert nur, wenn der Datentraeger geloeschte Dateien enthaelt) In ihm befinden sich die Dateien, die per Betriebssystem geloescht wurden und durch spezielle Massnahmen bei der Datensicherung wieder ans Licht gekommen sind. Da eine Ueberschreibung (Kreuzverkettung) durch andere Dateien nicht ausgeschlossen werden kann, koennen die Dateien im Verzeichnis !UNDEL durchaus fehlerbehaftet sein. Das Verzeichnis !UNDEL ist meist verbunden mit einem HINWEIS-Eintrag in der DT-INFO.TXT (siehe 5.). 4.2.4 Verzeichnis !ARCHIVE Es existiert nur, wenn sich auf dem Datentraeger Daten befinden, die mit einem Archivierungsprogramm (z.B. BACKUP) oder Komprimierungsprogramm (z.B. PKZIP) zusammengepackt wurden. Im Verzeichnis !ARCHIVE befindet sich dann der ausgepackten Inhalt. Archive erstrecken sich z.T. ueber mehrere Datentraeger. Die Extraktion in das !ARCHIVE-Verzeichnis erfolgt in diesem Fall im ersten Datentraeger des Datentraegergruppe. Die folgenden Datentraeger des Archivsatzes enthalten dann einen verbindenden HINWEIS-Eintrag in der DT-INFO.TXT (siehe 5.). Beispiele: DISK.001 (eine Originaldiskette) redabas.com (normale gesicherte Datei) tp.com (normale gesicherte Datei) !IMAGE DT-INFO.TXT (Disketten-Beschreibungsdatei) disk.cqm (Image-Datei) label.jpg (Bild des Aufklebers) DISK.002 (eine Diskette, die Sektorfehler enthaelt) kp.com (normale gesicherte Datei) power.com (normale gesicherte Datei) init.com (normale gesicherte Datei) !DEFEKT (Ablage fuer defekte Dateien) kp.doc (fehlerhaft gelesene Datei) !IMAGE DT-INFO.TXT (Disketten-Beschreibungsdatei) disk.td0 (Image-Datei) fehlt.txt (Hinweis auf nicht-gesicherte Dateien) dir.txt (Hinweis auf den Disketten-Inhalt) DISK.003 (Eine Diskette, die mit MSBackup erstellt wurde) BACKUP.001 (normale gesicherte Datei) CONTROL.001 (normale gesicherte Datei) !ARCHIVE (Ablage fuer archivierte Dateien) autoexec.bat (Im Archiv BACKUP01 befindliche Datei) config.sys (Im Archiv BACKUP01 befindliche Datei) command.com (Im Archiv BACKUP01 befindliche Datei) !IMAGE DT-INFO.TXT (Disketten-Beschreibungsdatei) disk.cqm (Image-Datei) DISK.004 (Eine Diskette mit teilweise geloeschtem Inhalt) kp.com (normale gesicherte Datei) !UNDEL (Ablage-Verzeichnis fuer ehemals geloeschte Dateien) command.com (ehemals geloeschte Datei) !IMAGE DT-INFO.TXT (Disketten-Beschreibungsdatei) disk.cqm (Image-Datei) 5. Aufbau der Datei DT-INFO.TXT =============================== Diese Datei beinhaltet Metadaten, existiert individuell fuer jeden Datentraeger im Verzeichnis !IMAGE und hat eine einheitliche Struktur: -Die Beschriftung der Aufkleber. Diese (meist mehrzeilige) Angabe endet mit einer Trennzeile aus 20 Gleichheitszeichen. Hat der Datentraeger mehrere Beschriftungsfelder/Aufkleber, werden diese durch eine Leerzeile getrennt. Unlesbare Beschriftungen werden durch ???? dargestellt. Bildliche Beschriftungen koennen allenfalls in der LABEL.JPG dargestellt werden. -Hinter dem Schluesselwort DATENTRAEGER: die Art des Datentraegers (z.B. "Diskette 5,25 Zoll", "Magnetband 1/2 Zoll" oder "EPROM U555") und ggf. dessen Speicherdichte. Flippy-Disketten werden durch das Anhaengsel ", doppelt gelocht" gekennzeichnet. -Hinter dem Schuesselwort RECHNER: der Name des zugehoerigen Computers, falls zuordbar (z.B. A5120, PC). -Hinter dem Schlueselwort BETRIEBSSYSTEM: der Name des zugehoerigen Betriebssystems, falls zuordbar (z.B. DCP, SCP, SIOS). -Hinter dem Schluesselwort FORMATIERUNG: die Formatierungsart entweder in Kilobyte/Megabyte (z.B. 360k, 1,2M) oder in der Form "Sektoranzahl x Sektorgroesse x Spuranzahl" (z.B. 16x256x80). Handelt es sich um eine einseitige Formatierungsart, kommt das Anhaengsel "x1" dahinter (z.B. 16x256x40x1). Gibt es bei einer Formatierungsart mehrere moegliche Groessen, wird diese als Anhaengsel angegeben (z.B. 5x1024x80 780k, 5x1024x80 800k). Ein Formatwechsel zwischen Bootspuren und Datenspuren wird hinter dem Anhaengsel "Bootspur:" angegeben (z.B. 16x256x80, Bootspur: 16x128) Versehentliche Formatwechsel (entstanden durch partielles Neu-Formatieren) werden nicht hier, sondern unter den Schluesselworten "FEHLER:" oder "HINWEIS:" protokolliert. Magnetbaender, Lochbaender und EPROMs haben keine FORMATIERUNG. Weiterhin koennen in der DT-INFO.TXT stehen: -Schluesselwort FEHLER: Hinweis auf Defekte des Datentraegers. Sektorfehler sind fuer Disketten/Platten in der Form: Spur/Kopf/Sektor oder Spur/Kopf angegeben. Bei mehreren Fehlern werden die Eintraege durch Komma getrennt (z.B. 3/0/4, 5/1/4 =Spur 3 Kopf 0 Sektor 4 und Spur 5 Kopf 1 Sektor 4), Fehlerbereiche durch "-" (z.B. 3-5,8/0/1 = Spuren 3 bis 5 und 8, Kopf 0, Sektor 1) Wenn aufloesbar ist, welche Dateien diese Sektoren benutzen, stehen deren Namen dahinter (z.B. 5/0/3 (AUTOEXEC.BAT)). Wenn alle Defekte im leeren Bereich des Datentraegers liegen, gibt es das Anhaengsel "Keine Daten betroffen.". Das Ergebnis eines Einzelsektor-Rettungsversuchs wird ggf. eine Zeile tiefer angezeigt: + = Sektorinhalt in RETTUNG*.HEX-Datei nachtraeglich gerettet. - = Sektorhalt ist auch nach einer Vielzahl an Leseversuchen nicht fehlerfrei lesbar. l = Sektor ist leer, keine Rettung notwendig. Fuer Spulenmagnetbaender erfolgt der Fehlereintrag in der Form x.yyyy, wobei x die betroffene Dateinummer (beginnend mit 0) und y die betroffene Blocknummer (beginnend mit 0) ist. Der Inhalt von in Klammern geschriebenen Bloecken kann aus einer anderen Lesung desselben Bandes fehlerfrei regeneriert werden. -Schluesselwort PROBLEM: Weist darauf hin, dass die Datensicherung aufgrund unvollkommener Datensicherungsmethoden nicht oder nur unzureichend erfolgreich war. -Schluesselwort INHALT: Bemerkung zu den Dateien auf dem Datentraeger. Speziell, wenn diese von der Beschriftung abweichen. -Schluesselwort HINWEIS: Fuer allgemeine Erkenntnisse, z.B. zugehoerige Hardware. Falls sich bei der Sicherung herausstellt, dass der Datentraeger zu einem verstreuten Backupsatz gehoert, gibt es HINWEIS-Eintraege bei allen betroffenen Datentraegern. Bei Flippy-Disketten gibt es stets einen Hinweis-Eintrag, welche Diskettennummer sich auf der Gegenseite befindet. -Schluesselwort WARNUNG: weist z.B. auf Virenbefall and andere Gefahren hin. -Schluesselwort HERKUNFT: fuer Angaben zum frueheren Einsatzort bzw. Besitzer des Datentraegers. -Schluesselwort VolID: Die Datentraegerbezeichnung (LABEL). Dieser Wert steht softwareseitig auf dem Datentraeger und ist bei einigen Betriebssystem fuer das Ansprechen des Datentraegers essenziell. Manche Backupprogramme identifizieren die eingelegten Datentraeger anhand des LABELs. -Schluesselwort BOOTFAEHIG: mit den Werten "ja" oder "nein". Er gibt an, ob man mit dieser Diskette den Rechner booten kann. Dieser Wert ist theoretisch ermittelt. -Schluesselwort ORIGINALDISKETTE bzw. ORIGINALDATENTRAEGER, wenn es sich augenscheinlich um einen solchen handelt. Eine Pruefung der Originalitaet des Inhalts wird nicht vorgenommen. -Schluesselwort QUELLE: Bei Backups (speziell Magnetbaendern) beschreibt der Wert, von welchem Datentraeger das Backup einst erstellt wurde. Die Reihenfolge der Eintraege in der DT-INFO.TXT ist (mit Ausnahme der Beschriftung als ersten Block) nicht festgelegt. Eintragungen ohne Wert sind zu vermeiden. Die Datei DT-INFO.TXT wird im OEM-Zeichensatz (DOS-Zeichensatz) erstellt. Beim Anzeigen mit ANSI-Betrachtern (z.B. Windows-Programme) werden die Umlaute ggf. nicht korrekt dargestellt. Generell koennen sich Eintraege in der DT-INFO.TXT ueber mehrere Zeilen erstrecken. Wenn dies der Fall ist, ist der Text in allen Folgezeilen durch Leerzeichen/Tabs eingerueckt. Die DT-INFO.TXT-Dateien koennen durch Programme zum Aufbau von Datenbanken benutzt werden oder auch zur Live-Recherche mithilfe externer Suchprogramme. 6. Rueckschreiben der Daten ============================== 6.1. Voraussetzungen fuer das Rueckschreiben einer Diskette ----------------------------------------------------------- Ich empfehle einen aelteren PC (nicht schneller als Pentium II) dafuer zu nehmen. Bei schnelleren Rechnern gibt es z.T. Probleme mit den Dienstprogrammen bzw. mit dem Zugriff auf 5,25-Zoll-Diskettenlaufwerke (BIOS-Fehler). Fuer 5,25-Zoll-Disketten sind in den meisten Faellen HD-Laufwerke optimal. Ausnahme sind Disketten, die auf Rechnern mit 40-spurigen Laufwerken (z.B. K5600.10) gelesen werden sollen. In diesem Fall muss die Diskette am PC mit einem 40-spurigen Laufwerk geschrieben werden. Der Anschluss von 8-Zoll-Laufwerken am PC ist technisch moeglich, aber hardwareseitig mit einigen Umbauten verbunden und sollte nur von erfahrenen Anwendern realisiert werden. 8-Zoll-Disketten-Images koennen alternativ auf 5,25-Zoll-HD-Disketten zurueckgeschrieben werden. Als Betriebssystem sollte man DOS oder die gebootete Nur-Eingabe-Aufforderung von Windows (Bis V.98) nehmen. Das Starten der meisten Dienstprogramme aus Multitasking-Oberflaechen heraus funktioniert nicht. CQM-Dateien sollten sich mit allen PC-Floppycontrollern rueckschreiben lassen. TD0-Dateien lassen sich nur mit manchen PC-Floppycontroller rueckschreiben (z.B. bei FM-Codierung). DMK-Dateien benoetigen einen Catweasel-Controller zum Rueckschreiben. Als Datentraeger fuer DDR-Computer sind immer DD-Disketten oder SD-Disketten zu verwenden: DDR-Diskettenlaufwerke koennen mit HD-Disketten nicht umgehen. Beispielcomputer: Laufwerk A: 1,4 MB 3,5" Laufwerk B: 1,2 MB 5,25" Laufwerk C: Festplatte 6.2. Rueckschreiben der Imagedateien von Disketten -------------------------------------------------- Die Imagedateien ermoeglichen das Rueckschreiben bzw. Kopieren der gesamten Diskette in korrekter Reihenfolge, inklusive Bootsektor, inkl. geloeschter Dateien (und ggf. inklusive aller Fehler). Imagedateien koennen als .CQM-Datei, als .TD0-Datei oder als .DMK-Datei vorliegen. .CQM-Dateien werden mit dem Programm COPYQM eingespielt. Befehl: COPYQM B: PLAYBACK=DISK.CQM .TD0-Dateien werden mit dem Programm TELEDISK eingespielt. Befehl: TELEDISK Anschliessend und auswaehlen und als Dateiname angeben. .DMK-Dateien werden mit DMK2CW eingespielt und bedingen das Vorhandensein eines Catweasel-Controllers. Befehl: DMK2CW DISK.DMK Die Programme COPYQM, TELEDISK und DMK2CW befinden sich auf der CD im Verzeichnis \CDTOOLS Imagedateien des Betriebssystems UDOS1526 koennen nicht mit normalen Floppycontrollern geschrieben werden, da sonst die Steuerbytes durch Beschraenkungen im PC-Floppycontroller fehlen. Diese Disketten koennen nur mit Spezialcontrollern (z.B. Catweasel) oder per 1:1-Kopie (auf dem Originalrechner, Befehl COPY.DISK) kopiert werden. Die TD0-Imagedatei ist bei UDOS nur fuer Informationszwecke gedacht. Imagedateien mit Formatwechseln (A5120-Rechnerserie oder SCP1700-Systeme) sind zeitkritisch. Bei Benutzung langsamer Floppycontroller entstehen beim Rueckschreiben Fehler beim Formatwechsel. Dies kann sich darin auswirken, dass die Diskette nicht bootet. Auf die Lesbarkeit der Dateien bei bereits gebootetem Rechner hat das aber meist keinen Einfluss. Durch Benutzung eines Hochgeschwindigkeits-Floppycontrollers beim Schreiben kann dieser Effekt verhindert werden. 6.3. Rueckschreiben von Einzeldateien von Disketten --------------------------------------------------- Dateien von DCP, DOS: Diese Dateien koennen direkt unter DOS auf 360k-Disketten kopiert werden. Wenn Dateien auf 720k-DCP-Disketten kopiert werden sollen und ein HD-Laufwerk benutzt wird, ist vorher das Programm 720K.COM zu laden. 720k-DCP-Disketten koennen bei Bedarf am PC mit FORM720 B: formatiert werden. Dateien von SCP, BCU, CP/A, CP/M, CP/K, CP/Z, DAC, OS/M, M/OS, SCP/M, MicroDos, ZSDOS: Es gibt 2 zwei alternative Uebertragungsprogramme: 1. Das Programm 22DISK. Dazu ist mit CMENU die passende Formatierart auszuwaehlen und mit DTOC dateiname B: die Datei auf die Diskette zu kopieren. Wildcards (*,?) koennen benutzt werden. 2. Das Programm SUPERCOPY. Dazu ist mittels SELECT.COM die passende Formatierart auszuwaehlen. Anschliessend kann die Datei mit COPY dateiname D: oder einem Dateimanager (z.B. Norton-Commander) auf die Diskette kopiert werden. Eine abgeleitete (genauso funktionierende) Version von SuperCopy ist SCPDRV. 22DISK und SUPERCOPY sind als Shareware im Internet erhaeltlich. Dateien von UDOS: Textdateien vom Betriebssystem UDOS sind auf eine CP/M-Diskette zu kopieren und koennen dann unter UDOS mit dem Programm CONUDOS auf eine UDOS-Diskette uebertragen werden. Binaere Dateien koennen derzeit noch nicht zurueckgeschrieben werden. Dateien von SIOS, BROS: Es gibt eine Konvertiermoeglichkeit von SIOS nach DOS, allerdings nicht umgekehrt. Die konvertierten Teildateien sind daher nur als informativ zu werten. Ein Datenaustausch von physischen Dateien kann unter SCP mit dem Befehlen UTR1 und UTR2 erreicht werden. Ich empfehle allerdings bei SIOS/BROS das Einspielen der gesamten Imagedatei und das Kopieren der Einzeldateien dann unter SIOS (Befehl FSERV) vorzunehmen. Dateien von MEOS: Diese Dateien koennen am Buerocomputer PC1715 unter dem betriebssystem SCP mit den Dienstprogramm MEOSCOPY. Dateien von MUTOS, BOS, JAMB: Fuer diese Betriebssysteme gibt es noch keine Einzeldatei-Sicherungs-Moeglichkeiten. Ich empfehle das Einspielen der Imagedatei und das Kopieren der Einzeldateien unter dem betreffenden Betriebssystem vorzunehmen. Dateien von MOOS, OMOS und OS/RW: Die Dateien koennen am Buerocomputer A5120 unter dem Betriebssystem SCP mit dem Programm FEX auf Digitalkassetten DK470 geschrieben werden. Diese koennen am K1600-Rechner unter dem Betriebssystem MOOS mit dem Programm FLX eingelesen werden. 6.4. Rueckschreiben von Digitalkassetten ---------------------------------------- Die Digitalkassetten DK470 koennen mit dem Programm FEX am Buerocomputer A5120 unter dem Betriebssystem SCP zurueckgeschrieben werden. 6.5. Rueckschreiben von Analogkassetten --------------------------------------- Die Daten von Analogkassetten sind entweder als *.WAV abgelegt und koennen mit einem Audiorecorderprogramm am PC wieder auf eine Kassette geschrieben werden. Oder sie sind im Format entsprechender Emulatoren (*.TAP) abgelegt und koennen ggf von diesen Emulatoren wieder zurueckgeschrieben werden. 6.6. Rueckschreiben von Spulenmagnetbaendern und K1600-Festplatten ------------------------------------------------------------------ Diese Datentraeger koennen mit dem Programm PDP11GUI auf dem PC unter dem Betriebssystem Windows zurueckgeschreiben werden. Voraussetzung ist ein funktionierender K1600-Computer und eine Kopplung des PCs mit dessen Konsoleschnittstelle. 6.7. Rueckschreiben von EPROMs ------------------------------ EPROMs sind im Binaerformat abgelegt. Dateien *.ROM stellen 1:1-Abzuege dar. Bei Dateien *.BIN sind ggf. Adress- und Dateninvertierungen herausgerechnet bzw. bei 16-Bit-Rechnern H-EPROM und L-EPROM zusammnengeschachtelt. 6.8. Rueckschreiben von Lochbaendern ------------------------------------ Entweder nutzt man zum Zurueckschreiben einen Lochbandstanzer mit V.24-Schnittstelle am PC oder einen Stanzer daro1215 am Buerocomputer A5120. Dateien *.LB stellen 1:1-Abzuege dar. 7. Nutzung der Daten am PC ========================== 7.1. Ausfuehrbare Programme --------------------------- Ausfuehrbare Programme des Betriebssystems DCP koennen am PC unter einigen Windows-Versionen direkt gestartet werden. Bei Bedarf koennen DOS-Emulatoren (z.B. DOSBox, VMWare mit DOS) verwendet werden. Die Programme anderer Betriebssysteme (z.B. SCP) koennen nicht direkt gestartet werden. In einigen Faellen gibt es Emulatoren (z.B. MYZ80), die das Ausfuehren solcher Programme ermoeglichen. Emulatoren funktionieren normalerweise nur fuer Programme, die keine direkten Hardwarezugriffe machen. 7.2. Textdateien ---------------- Textdateien koennen mit herkoemmlichen Textbetrachtern/Text-Editoren gelesen werden. Dateien, die mit dem Textverarbeitungsprogramm TP bzw. Wordstar erstellt wurden, kann man mit dem Filterprogramm TPVIEW lesen. Der Norton-Commander auf der CD ist so eingestellt, dass er automatisch TPVIEW startet, wenn man auf einer Datei die ENTER-Taste drueckt. Siehe 7. 7.3. Dateien von Anwendungsprogrammen (BASIC, Datenbanken, Tabellenblaetter) ---------------------------------------------------------------------------- Viele der modernen Anwendungsprogramme haben Importmoeglichkeiten fuer alte Dateien. Notfalls kann eine Ansicht auch im Textbetrachter bzw. Text-Editor erfolgen. Oder das Originalprogramm wird in einem Emulator fuer DOS bzw. CP/M gestartet. 8. Dienstprogramme ================== Zum Lesen von Texten auf der CD empfehle ich, den Norton-Commander im Verzeichnis \CDTOOLS zu benutzen. Auf die Datei gehen, F3 (Anzeigen) druecken. Dann mit F8 das passende Textformat (meist Wordstar) auswaehlen. Unter Windows ist die Nutzung des FreeCommanders zu empfehlen. Das Programm TPVIEW ist ein Konverter speziell fuer TP-Dateien. Der Norton-Commander auf der CD ist so eingestellt, dass er automatisch TPVIEW und anschliessend den Textbetrachter startet, wenn man auf einer Datei die ENTER-Taste drueckt. 9. FAQ (haeufig gestellte Fragen) ================================= F: Lohnt es sich, meine Datentraeger zur Sicherung zu bringen? Ist doch wahrscheinlich nicht wertvolles drauf... A: Das wissen wir immer erst hinterher. Manchmal finde ich Programme in noch unbekannten Versionen, gar nicht zu erkennen auf dem ersten Blick. Ausserdem koennen bei der Sicherung vorher nicht sichtbare Daten zu Vorschein kommen (z.B. geloeschte Dateien). Geschaetzt ist heute die Haelfte der DDR-Software verschollen/ausgestorben, da die Archivierung von Software fuer unwichtig gehalten oder die Disketten aus uebertriebener Datenschutzangst vernichtet wurden. F: Ich habe Disketten, die von meinen Rechnern als "nicht lesbar" bezeichnet werden. Was soll ich damit machen? A: Zur Sicherung bringen. Disketten koennen als "nicht lesbar" eingestuft werden, wenn sie nicht im richtigen Rechner liegen, das Betriebssystem oder die Zugriffsart falsch sind oder weil sie Defekte oder Computerviren haben. Bei der Sicherung kommen die Daten meist wieder zum Vorschein, inkl. der Zuordnung, wo/wie sie zu benutzen sind. F: Bei welchen Zustand lohnt es sich, Daten zu zu retten? Was ist mit verschmutzten/beschaedigten/geknickten Disketten? A: Trotzdem zur Sicherung her bringen. Den Versuch der Sicherung ist es allemal wert. Und ich habe Moeglichkeiten, Daten auch noch zu retten, wo viele andere Lesetechnik versagt. F: Ich habe Disketten, die nass geworden oder verschimmelt sind. Was nun? A: Zur Sicherung her bringen. Es gibt Moeglichkeiten, die Daten auch bei angegriffener Datentraegeroberflaeche durch Nachschleifen noch zu retten. Nicht vorher versuchen, den Zustand selber zu verbessern. F: Auf meinen Disketten sind persoenliche/vertrauliche Daten. Sollte ich mich trauen, die trotzdem zur Sicherung bringen? A: Ja. Die Daten bleiben waehrend und nach der Sicherung auf Wunsch unter vier Augen. F: Wieviel kostet die Datensicherung? A: Die Datensicherung ist kostenlos. Bei Postversand wuerde ich mich ueber eine Beilegung des Rueckportos freuen. F: Warum machst Du eigentlich die Datensicherung? Ist doch mit viel Arbeit verbunden... A: Aus Idealismus. Ich moechte verhindern, dass die Software dieser Aera ausstirbt. Einerseits hat die Software auch einen kulturhistorischen Wert, andererseits ist sie meist Voraussetzung fuer die Nutzbarmachung / stilgerechte Praesentation historischer Rechner. F: Ist es schlimm, wenn bei meinen Datentraegern auch welche fuer westliche Rechner dabei sind? A: Nein, solange wenigstens ein Teil davon zum Thema passt. F: Was soll ich vor der Sicherung von Disketten beachten? A: -Die Disketten NICHT in Laufwerke einlegen. Falls die Datentraegeroberflaeche angegriffen ist, kann die Diskette dadurch sonst binnen Sekunden irreparabel beschaedigt werden. -Keine Reinigungsversuche an verschmutzten Disketten vornehmen. F: wie lange dauert die Sicherung? A: Ist von meiner Freizeit und der Art der Datentraeger und deren Anzahl abhaengig: -Bei sortierten Disketten ohne Fehler und einfachen Betriebssystemen (DCP, SCP) kann ich ca. 120 pro Woche schaffen. -Bei Disketten ohne Fehler und schwierigen Formatierungen (z.B. SIOS) kann ich ca. 50 pro Woche schaffen. -Bei schweren Diskettenfehlern (mit notwendigem Nachschleifen der Oberflaeche) sowie bei UDOS kann ich ca. 10 Disketten pro Woche schaffen. -Buerocomputer-Festplatten: 1 Wochenende pro Platte bei technisch fehlerfreier Platte. Bei defekten Platten kann es entsprechend laenger dauern. -K1600-Festplatten: mehrere Monate. -EPROMs: die benoetigte Zeit pro EPROM ist gering. F: Wieviele Datentraeger hast Du schon gesichert? A: ca. 30.000 Disketten von ueber 100 Besitzern innerhalb von 20 Jahren. Dazu einige hundert Lochbaender, einige 100 Magnetbaender und Magnetkassetten, ca. 30 Festplatten und mehrere tausend EPROMs. F: Wieviele Datentraeger besitzt Du selbst? A: Nicht viele. Da ich die Abzuege auf dem Server habe, schreibe ich mir immer nur die Daten zurueck, die ich gerade brauche. F: Hat schon mal jemand die Datensicherung bereut? A: Nein. F: Was ist mit eingelöteten EPROMs? A: Daten sichern, bevor sie sich von selbst löschen (was definitiv passieren wird), besonders bei unikaten Geräten. Es gibt zwei Wege dazu: -Die CPU durch einen Incirciut-Emulator ersetzen und die EPROMs im eingeloeteten Zustand auslesen. -Die EPROMs ausloeten, auslesen und auf Fassungen stecken. Letztere Methode ist vorzuziehen. F: Sind bei der Sicherung schon mal Disketten kaputt gegangen? A: Durch Fahrlaessigkeit: Nein. Es gibt allerdings Disketten, deren Oberflaeche sich beim Lesen aufzuloesen beginnen. Ich versuche in diesem Fall, an Daten zu retten, was noch zu retten ist. F: Sind bei Dir schon mal zur Sicherung gebrachte Datentraeger abhanden gekommen? A: Ich hatte schon Disketten verlegt, es sind aber immer alle wieder aufgetaucht. F: Ist ein Versand mit der Post / Paketdienst sicher? A: Bisher ist in meinem Umfeld durch die Post noch keine Sendung verloren gegangen. Beschaedigungen der Verpackung durch die Post hatte ich schon, die Datentraeger selbst waren bisher zum Glueck davon nicht betroffen. Erkennbare Schaedigungen durch Magnetfelder beim Transport hatte ich noch nicht. Genaue Erkenntnisse dazu habe ich aber nicht. Wer ganz sicher gehen moechte, sollte mir die Datentraeger persoenlich uebergeben. F: Wie sind die Datentraeger beim Versand zu verpacken? A: Bei Sendung von wenigen Disketten diese am besten durch zwei Wellpappen verstaerkt im Briefumschlag schicken. Ansonsten per Paeckchen schicken. 1 cm Abstand der Disketten zur Verpackung sollte als Schutz reichen. Bei Festplatten diese so weich wie moeglich im Karton einpacken (Schaumgummi, Schaumstoffflocken). F: Ist ein bestimmter Paketdienst fuer den Versand vorzuziehen? A: Nein. F: Ist Einschreiben bzw. versicherter Versand sinnvoll? A: Waere verschwendetes Geld: die Post koennte historische Datentraeger sowieso nicht ersetzen. F: Soll ich gleich alle meine Datentraeger zur Sicherung bringen oder lieber erst mal nur einige? A: Sicherungen in mehreren Etappen sind moeglich, aber ineffektiv wegen des hoeheren Transportaufwands. F: Ich moechte selber Datentraeger sichern. Soll ich? A: Bei bisher ungesicherten Datentraegern, fehlender Technik und fehlender Erfahrung rate ich dringend davon ab. Datenrettung ist eine Arbeit, die spezielle Hardware, spezielle Software und viel Erfahrung erfordert. Ein Datentraeger kann bei Fehlbedienung bzw. physischen Beschaedigungen in Sekundenschnelle total kaputt gehen. Obwohl ich schon seit ueber 15 Jahren Datentraeger sichere, lerne auch ich auch immer noch dazu. Bestimmte Fertigkeiten erhalten sich bei mir auch nur dadurch, dass ich diese Arbeiten regelmaessig mache. Wer also selber Datensicherung betreiben will, sollte erst einmal an Datentraegern ueben, die bereits gesichert sind. Einige Investitionen in Spezialhardware sind notwendig. Und SEHR viel Zeit dafuer einplanen. F: Warum beginnen auf der CD die Verzeichnisse !IMAGE, !UNDEL, !ARCHIVE und !DEFEKT mit einem Ausrufezeichen? A: Damit sie beim Sortieren im Dateimanager ganz oben stehen. Und damit sie nicht mit eventuellen gleichnamigen Datenverzeichnissen auf der Diskette verwechselt/vermischt werden. F: Meine CD mit den gesicherten Daten ist weg oder unlesbar. Was nun? A: Kein Problem, ich brenne sie erneut. Vorausgesetzt, es gab vorher keinen expliziten Wunsch, die Dateien auf meinem Server zu loeschen. F: Woher bekomme ich preiswerte, leere Disketten? A: Am besten ueber Ebay. Dran denken, dass HD-Disketten in DDR-Computern nicht funktionieren! Bei 8-Zoll-Disketten daran denken, dass SS und DS-Disketten nicht austauschbar sind. In der DDR wurde fast nur SS benutzt. Manche Laufwerke arbeiten nur mit hochwertigen Disketten. Die Disketten von BASF, Fireball und Commodore gehen am besten. F: Woran erkenne ich ob der Inhalt eines Datentraegers bereits gesichert ist? A: An der Sicherungsnummer: eine Zahl in einem Kreis, steht ueblicherweise auf dem Aufkleber, alternativ auf der Huelle. F: Ich habe 5,25-Zoll-Leerdisketten, auf denen "40 Spuren", "Single Density" oder "Single Side" steht. Kann ich die auch mit 80 Spuren, DD, DS beschreiben? A: In der Regel ja. Die Aufdrucke auf den Disketten stimmen hier nicht unbedingt mit den wirklichen Eigenschaften der Disketten ueberein. F: Auf der Diskette stehen Kapazitaetsangaben (z.B. "360k" oder "128 Byte Sektor"). Kann ich die auch fuer andere Formatierungsarten benutzen? A: Ja. Diese Angaben sind bei softsektorierten Disketten Unsinn. F: Kann ich HD-Disketten in DD-Laufwerken benutzen? A: 5,25-Zoll-Disketten: Nein. 3,5-Zoll-Disketten: Ja, wenn man das Groessen-Erkennungsloch zuklebt. F: Kann ich DD-Disketten in HD-Laufwerken benutzen? A: Ja, aber nur den fuer die Diskette vorgesehenen Datendichten, also DD-Formatierungen. Der Versuch, eine DDR-Diskette als HD zu formatieren, fuehrt spaetestens nach einigen Wochen zu Datenverlust. F: Koennen Disketten nur mit bestimmten Codierungsarten (FM, MFM) benutzt werden, weil das so drauf steht? A: Die Codierungsart ist egal. F: Koennen hartsektorierte Disketten zum Aufzeichnen von softsektorierten Daten benutzt werden bzw. umgekehrt? A: Nein. F: Wieso mag mein Rechner mit 40-Spur-Laufwerk (K5600.10) meine zurueckgeschriebenen Disketten nicht lesen? A: 40-Spur-Laufwerke koennen nur Disketten lesen, die mit einem speziellen 40-Spur-Laufwerk geschrieben wurden. Bei K5600-Laufwerken ab und zu die Drehzahl ueberpruefen! F: Welche Disketten koennen von Dir noch nicht gesichert werden? A: Hartsektorierte Disketten kann ich zwar lesen, dich es gibt bislang keine Moeglichkeit, die Daten zurueckzuschreiben. Hartsektorierte Disketten erkennt man daran, dass die Diskette nicht nur 1 Indexloch in der Magnetfolie hat, sondern 12...32. A: Disketten mit exotischen Codierungsarten (z.B. Commodore). A: Anzuege von Disketten mit exotischen Sektor-CRCs (z.B. UDOS-710) sind unsicher bezueglich der Korrektheit des Inhalts. F: Wie sollte man Disketten lagern? A: In der Huelle aufbewahren, vor Sonne schuetzen, grosse Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit (Keller) vermeiden. Disketten nicht zu sehr druecken. Beim Herausnehmen die Huelle nicht dort anfassen, wo der Kopfschlitz dahinter liegt. F: Ich will Diskettendaten weitergeben. Welche Dateien sind dazu notwendig? A: Mindestens der Sektorabzug (.CQM, .TD0 bzw. .DMK) und die DT-INFO.TXT. ================================================== Autor: Ruediger Kurth robotrontechnik@freenet.de www.robotrontechnik.de Maerz 2021