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Robotrontechnik-Forum » Technische Diskussionen » Robotron 300 (R300) » Themenansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000
12.01.2006, 11:49 Uhr
zusel01



Ich bin gerade auf ein Gebäude gestoßen, dass ehemals einen Robotron R300 beherbergte. Aus einigen Bauplänen und Konstruktionsskizzen, die ich in ihm fand, speist sich meine Vermutung, dass der R300 standardmäßig mit/in einem standartisierten Gebäude/Flachbau "ausgeliefert" wurde, dieses Bauwerk also in gewisser Hinsicht das "Gehäuse" darstellt. Kann das jemand bestätigen? Mich würde interessieren, ob es sich hier um einen Einzelfall handelt, oder ob alle (325?) Exemplare in der selben Art von Flachbau eingebaut wurden.
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001
12.01.2006, 12:38 Uhr
Rüdiger
Administrator


Es gab ein Standard-Rechenzentrum, das der Kunde auf Wunsch zu seinem R300 bekommen konnte. Im Falle eines Neubaus war das auch sicher sinnvoll.

Identisch waren die Rechenzentrumsgebäude von allen R300 aber nicht.

Ich habe übrigens einen Teil der Baupläne zum R300-Standard-Rechenzentrum.
--
Kernel panic: Out of swap space.

Dieser Beitrag wurde am 28.02.2006 um 09:33 Uhr von Rüdiger editiert.
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002
13.01.2006, 01:48 Uhr
zusel01



Das finde ich überaus interessant. Das Gebäude ist natürlich weitgehend entkernt. Lediglich die Klimageräte und die Stromversorgungungsapparatur sind noch vorhanden. Die Baupläne habe ich, soweit ich das überblicken kann, vollständig in einigen Ordnern gefunden. Vielleicht kann ich das ja mal scannen und hier irgendwo auf der Seite anschaubar machen, zumindest in Auszügen.

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003
16.01.2006, 20:34 Uhr
constanze czech

Avatar von constanze czech

Robotron Dresden schimpfte sich ja "Generallieferant kompletter Rechenzentren". Ich habe auch in den rd-Heften schon über eine überschaubare Anzahn von Typenbauten für diesen Zweck gelesen.



Da wir selber auch nach RZs graben und ein paar gefunden haben, die Frage: Wo ist das RZ, von dem Du redest? Nicht etwa in der Ex-Platanenstr. in Chemnitz, oder?



Ist es ein- oder zweistöckig? Und welche Farbe hats? Hast Du Fotos gemacht?



LG

Sebastian

--
biete 3-Raum-Computer 96m², Dusche, WC, Zentralheizung, Ferritkerngrill...(nicht ganz) ruhige Wohnlage....zum Zeitwert...
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004
27.02.2006, 18:36 Uhr
Gast: guest



Bei uns hier in Berlin gibts auch ein nichtmehr benutztes Rechenzentrum von Robotron aber da stehen keine R-300 Computer sondern irgendeine riesige EC7600-Anlage drin. Keine Ahnung, dinosauriergroße blaue und beige Klötze aus dem Holozän der Computertechnik. Habs im Sommer zufällig auf einem Industrieareal am Segelfliegerdamm gefunden, als wir auf Fotostreifzug waren.

Das Ding hat nur ein Geschoss und ist so blau-grün.

cu
Mike
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005
27.02.2006, 18:56 Uhr
Deff

Avatar von Deff

Uff! Det jibbet doch nich!
--
Die Politik ist ein Versuch der Politiker, zusammen mit dem Volk mit den Problemen fertig zu werden, die das Volk ohne die Politiker niemals gehabt hätte. (Dieter Hildebrandt)
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006
27.02.2006, 19:43 Uhr
Olli

Avatar von Olli

wie, da steht jetzt noch ne komplette Anlage drinn und das Gebaeude ist verlassen?
--
P8000 adventures: http://pofo.de/blog/?/categories/1-P8000
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007
28.02.2006, 19:30 Uhr
Gast: guest



Hiho!

Also wie gesagt, war eher Zufall, daß wir da durch sind, weil große verlassene Werkhallen eher mein Ding sind.
Gebäudezustand (Sommer 05):

Einige Fenster zerstört, einige Bildschirme eingeschmissen oder vom Sockel gestossen. Viele Lochstreifen und Magnetbender rumgeworfen. Viel loses Papier und alte Akten. Ein paar Bierdosen stehen auf den Geräten. In anderen Räumen riesige Klimakästen, Holzschränke mit Magnetbandrollen, Große Blechschränke mit Festplatten. In dem Bau herrscht brutales Chaos und in einigen Räumen sieht manix, da da keine Fenster sind. Etwas weiter im Gelände drin etwas eingewachsen von den Büschen.

cu
Mike
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008
01.03.2006, 00:01 Uhr
Xew



Das klingt ja echt sehr interessant. Und wenn ich an den Artikel ueber die "Operation Schoenebeck" nachdenke, schreit es doch gerade danach, dieses Rechenzentrum aufzusuchen und mal zu gucken, was sich davon noch retten und aufarbeiten laesst.
Leider ist seit dem Sommer eine Menge Zeit vergangen und ich schaetze mal, es laesst sich nicht mehr so genau sagen, ob nicht schon Vandalen die Anlagen verwuestet haben bzw. sie schon abgerissen worden. Ich denke, da kann nur der fachkundige Blick eines Robotroners helfen.

Grueße, Thomas.
--
Robotron - Bit fuer Bit Qualitaet (Werbestreichholzschachtel 80er Jahre)...
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009
01.03.2006, 14:49 Uhr
sero



Hallo,

ich war heute dort, habe aber nur die leeren Rechnerräume gefunden. Das Gebäude, in dem sie sind, passt allerdings ganz und gar nicht auf Mike's Beschreibung. Ich hatte wenig Zeit und konnte nicht in jedes schauen (da stehen Dutzende), es scheinen aber alle weitgehend entkernt zu sein. Außerdem passt die Beschreibung der Räume ganz gut (Klimatechnik daneben, dunkel, Magnetbandschränke aus Holz).

Mike, ist es das richtige Gebäude (s. Fotos)?

Jedenfalls standen dort mal Computer, aber sie wurden gründlich ausgeräumt. Nicht ein Stück Rechentechnik oder Dokumentation war da, nur ein paar Lochkarten, abgeschnitte Stecker und eine Rolle Farbband für einen Paralleldrucker. In einem Sicherungskasten hing eine Liste mit Gerätekürzeln, vielleicht kann man daraus die Ausstattung rekonstruieren.

Das Gelände gehörte zum VEB Kühlautomat, der aber auch Dieselmotoren herstellte, z.B. für Lokomotiven. Neben dem Rechenzentrum (im gleichen Gebäude) liegt eine große Werkhalle - vielleicht war es also wie in Schönebeck ein Motorenprüfstand.

Hier ein paar Bilder (habe noch einige mehr gemacht), entschuldigt die Qualität:

Das Gebäude (von hinten):


Der große Rechnerraum:




Schaltschrank und Reste vom Zwischenboden:


Magnetbandschränke in einem von mehreren Nebenräumen:


Klimatechnik:


Generator(?) und Schaltschränke:



Grüße
Sebastian
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010
02.03.2006, 19:46 Uhr
Gast: guest



Hiho Leute!

Nein, tut mir leid aber dieses weiße Gebäude hab ich noch net gesehen, obwohl es interessant ausschaut. Ich guke mal nach, wie die Ecke genau hieß und sag bescheid.

cu
Mike
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011
04.03.2006, 13:29 Uhr
constanze czech

Avatar von constanze czech

Hallöchen!

Das müßte die Rechenstation des VEB Kühlautomat Berlin sein. Der Zustand hat sich aber seit fast 3 Jahren nicht wirklich geändert. Dort gibts kein Gebäude mit Glasvorhangfasade.

Vermutlich meint Mike das RZ des VEB MLW Medizintechnik Berlin.
Adresse: Segelfliegerdamm 67

Ciao
Sebastian
--
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012
04.03.2006, 13:31 Uhr
constanze czech

Avatar von constanze czech

Laut Liste müßten die ESER EC1055 gehabt haben.
--
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013
09.05.2014, 19:42 Uhr
Alex-70



Bin zufällig drauf gestoßen. Habe bei Kühlautomat Werkzeugmacher gelernt und bin auf dem weiträumigen Gelände damals viel rumgestromert.
Die Gebäude sind Flugzeughallen von Rumpler und Co. Dahinter war der erste Flugplatz der Welt Berlin-Johannistal (meine alte Heimat). Der Letzte Landegast war Wilhelm Piek. Danach erst kam Schönefeld (und nun gar nichts mehr

Nach Aussagen ehem. Klassenkameraden, die noch in Berlin Joh´-Tal wohnen, haben in dem völlig verwilderten Gelände Polen vor Jahren via LKWs alles ausgeäumt. Danach hatte noch ein Kumpel dort einen Dreh als Statist. Das Ehrwürdige Leitungs-Gebäude im Fabrikvillastil brannte schon gleich nach Stillegung Mitte der 90er aus.
So sieht das alles auch noch heute aus. Traurig.
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014
09.05.2014, 21:34 Uhr
Besserwisser

Avatar von Besserwisser

So sahen die Programmierkarten für den R300 aus.
Sie sahen den Karten für einige Verschlüsselungsgeräte der bewaffneten Organe der DDR seeeehr ähnlich.



Quelle: http://www.itz.uni-halle.de

Dieser Beitrag wurde am 09.05.2014 um 21:40 Uhr von Besserwisser editiert.
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015
10.05.2014, 13:56 Uhr
edbru



Das ist mal was schönes.
Gibt es noch mehr Bilder von Lochkarten?
Hab früher mal sowas gewartet.
--
ich brauch es nicht, so sprach der Rabe.
Es ist nur schön wenn ich es habe.
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016
10.05.2014, 14:57 Uhr
Micha

Avatar von Micha

ich denk das Format ist praktisch 1:1 dem nachempfunden, was IBM mit der berühmten /360 Serie eingeführt hatte:

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Lochkarte_Fleischhauer.jpg

Lediglich dass bei der Karte für den R300 noch eine MOPS spezifische Einteilung aufgedruckt ist.
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017
10.05.2014, 15:18 Uhr
edbru



jo, wenn ich mich noch richtig erinnern kann, ist es diese.

Aber Erinnerungen können täuschen.

Abartig (im guten Sinne) finde ich Dein Interesse an den alten Sachen

wunderschön wie Du den Tischrechner wiedererweckt hast.
--
ich brauch es nicht, so sprach der Rabe.
Es ist nur schön wenn ich es habe.
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018
10.05.2014, 16:26 Uhr
sas



Hallo,

habt ihr in den blauen Schaltschrank der Klimatechnik gesehen?

Dort könnte schon eine, für damalige Verhältnisse, moderne
Regelungstechnik mit U880 stecken.

Oder fehlten schon die Einschübe?

Jörg
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019
10.05.2014, 20:55 Uhr
Arth



Mal etwas konkretes zur Lochkartentechnik.
1889 wurde die Lochkarte von Herrman Hollerith zum Patent angemeldet.
1890 wurde mit den Lochkartenmaschinen die Volkszählung in den USA mit Erfolg durchgeführt.
1910 wurde die "Deutsch Hollerith-Maschinen Gesellschaft" in Berlin "DEHOMAG" gegründet.
1924 nannte sich in den USA die "Computing Tabulating Recording Corporation (CTR)" in IBM um.
Als ich 1962 als Techniker beim Maschinellen Rechnen anfing hatten wir noch IBM Maschinen, welche später mit DDR Produkten aus dem BWS Sömmerda ausgetausch wurden.
Damals sahen die Lochkarten ( aus dem Vordruckleitverlag Reichenbach) mit verschiedenen Kundenaufdrucken, bzw. Standartaufdruck schon so aus.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Herman_Hollerith

Dieser Beitrag wurde am 10.05.2014 um 20:58 Uhr von Arth editiert.
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020
10.05.2014, 21:47 Uhr
Gerhard



Und auch die Codierung der Daten auf der Karte ist eigentlich, bis auf ein paar kleine Änderungen bei Sonderzeichen sowie z.B. kyrillischen Buchstaben, weltweit die gleiche geblieben und hat sich auch gegen einige Konkurrenzprodukte (z.B. von Remington, auch von Aritma/CSSR übernommen) auf Dauer durchgesetzt.

Was auf der Karte aufgedruckt ist, ist dem Computer absolut wurscht. Entscheidend ist nur die Position der Löcher (12 Zeilen, 80 Spalten).

Übrigens leitet sich auch der Code des R300 (intern, Lochstreifen, Magnetband) von diesem Lochkartencode ab.
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021
19.05.2014, 01:14 Uhr
Radioreinhard

Avatar von Radioreinhard

Nur mal so, nebenbei zur Info: Unser Erfurter Rechenzentrum steht noch. Jetzt sind da aber alles IBM-Rechner drin. die R300-Anlage ist irgendwann mal verschrottet worden (war leider nicht dabei, sonst hätte ich Bildmaterial liefern können.
Das Gebäude ist vierstöckig und die Fenster haben Colorverglasung, damit keiner reinsehen kann. (war früher auch schon so.)
--
... und schalten Sie uns bitte wieder ein. Gleiche Stelle, gleiche Welle !!!!!
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022
19.05.2014, 07:47 Uhr
holm

Avatar von holm

Die Verglasung ist kein Sichtschutz sondern das ist Wärmeschutzglas um die Wärmelast im Gebäude niedrig zu halten.

Gruß,

Holm
--
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023
19.05.2014, 07:52 Uhr
CarstenSc



Das Rechenzentrum in der Leipziger Str., Nähe ehemaliger Milchhof habe ich 1999
mit teilberäumt. Damals war da schon nur noch IBM-Kram drin.
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