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Robotrontechnik-Forum » Diskussionen über das Forum und robotrontechnik.de » Gab es eine Serienfertigung des U80701? » Themenansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000
10.03.2009, 22:09 Uhr
McSnoop



Auf der Seite steht:


Zitat:
U80701

(Alias U 80701)
Dieser 32-Bit-Prozessor wurde 1986 entwickelt und ab 1989 in Serie produziert....

Auf Wikipedia steht:


Zitat:
Der Prozessor U80701 wurde nicht mehr in Serienproduktion gefertigt ....

Was stimmt?
--
Das Lernen verhält sich wie das Betreten eines dunklen Raumes. Man geht hinein, stößt überall an und nach einer gewissen Zeit schafft man es sich im Dunklen zu orientieren. Irgendwann findet man endlich den Lichtschalter, betätigt ihn, hält inne und geht in den nächsten dunklen Raum.
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001
10.03.2009, 22:55 Uhr
Tom Nachdenk



Hm

http://74.125.77.132/search?q=cache:yhIhY8HiARwJ:forum.politik.de/forum/showthread.php%3Ft%3D185668%26page%3D24+u80701fc&hl=de&ct=clnk&cd=2&client=iceweasel-a

'fireball' sagt, es gab auch Serienproduktion vom U80701, interessant ist auch die Bemerkung das es angeblich Lizenzen zum Z80 Nachbau von Zilog gab. So recht glauben mag ich das Angesichts der Tatsache das ich mal Leute kennengelernt habe die 'Chips aufgemacht' haben nicht so ganz. Andererseits halte ich es aber auch nicht für ganz unmöglich.

Kann man eigentlich die DDR Patente irgendwo einsehen?
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002
11.03.2009, 15:47 Uhr
A7100

Avatar von A7100

Wo wir gerade bei dem Thema sind, wer hat eigentlich die Patente, Lizenzen, oder was da auch immer drauf ist für solche sachen wie U808 und U880???
--
Mit freundlichen Grüssen, Matthias

----------------------------------------------------------------------------------------

robotron - Leidenschaft, die Leiden-schafft
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003
11.03.2009, 22:40 Uhr
procolotor

Avatar von procolotor

Alle Patente aus der DDR kann man hier recherchieren:

www.depatis.de

und wer die Rechte hat, oder ob das Patent abgelaufen ist:
https://dpinfo.dpma.de/

Ich hatte mir schon mal die Mühe gemacht, und nach Patenten aus der
DDR (DD) und von MME zu recherchieren, aber keine gefunden die speziell
auf einen 32bit-Prozessor hindeuteten.


Gruß

Andre
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004
11.03.2009, 22:49 Uhr
Rolli



Die Patente hatte natürlich die Firma, die die Dinger entwickelt und gefertigt hat: für den I8008 (U808) war das Intel und für den Z80 (U880) Zilog.
Ob KME jemals Lizenzen erworben hat, darf bezweifelt werden. Ich kenne auch Leute, die anhand von Schliffbildern der Chips die Geheimnisse der internen Struktur entschlüsselt haben. Diese Vorgehensweise war auch einer der Gründe, warum man bei KME auf ZILOG gesetzt hat - deren Chips waren leichter zu entschlüsseln. (Aussage eines Insiders von KME)
Mich wundert eigentlich, dass sich hier keine ehemaligen Mitarbeiter aus der Schaltkreisentwicklung von KME äußern, fühlen sich diese noch an ihre VVS-Verpflichtung gebunden?
--
Wer Phantasie hat, ist noch lange kein Phantast
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005
12.03.2009, 13:35 Uhr
paulotto



Ein wesentlicher Grund, warum die Entscheidung für den Z80 fiel, ist einfach der, daß der gegenüber dem 8080 die modernere Architektur hatte (1-Phasen-Takt, nur eine Versorgungsspannung, bessere Peripherieschaltkreise, 16-Bit-Nachfolger paßt gut ins Konzept mit den peripheren ICs). Die Chips sind weder einfacher noch schwerer zu entschlüsseln. Schliffbilder sind für eine Entwicklung nur insofern von Bedeutung, wenn man eine Herstellungstechnologie entwickeln will. Für die Funktion ist der "Schaltplan" wichtig und den bekommt man bei der eingesetzten Technologie einfach durch fotografieren der IC-Oberfläche raus. Dieser wird dann natürlich mit der eigenen Technologie umgesetzt. Ein U880 sieht deshalb auch anders als ein Z80 aus. Natürlich ist die Lage der einzelnen Schaltungsteile ähnlich, da man ja schon auf Grund des Pinnings der ICs die einzelnen Baugruppen eines ICs ähnlich anordnen muß.
Und warum sollten sich ehemaligen Mitarbeiter hier nicht äußern? Vielleicht sind ja hier nur wenige Mitarbeiter im Forum unterwegs? Ich kenne jedenfalls keinen weiteren. Und ich habe keine Probleme, mich hier zu äußern. Ich werde aber auch definitiv nicht spekulativ über Sachen schreiben, die mir nicht genau bekannt sind. Solche Leute, die Halbwahrheiten verbreiten, gibt es schon genug. Die DDR ist 20 Jahre tot und manche der Entwicklungen schon bald mehr als 30 Jahre her und wer sollte da noch VVS- oder GVS-Probleme haben? Zum U80701 kann ich nichts weiter sagen, da ich da schon kein Schaltkreisdesigner mehr war und nur am Rande von ehemaligen Kollegen nur wenige Informationen so nebenbei mitbekommen habe. Die haben trotz VVS-Verpflichtung über solche Dinde erzählt...
Wenn ich mich recht erinnere, gab es einen offiziellen Beitrag zum U80701 auf dem letzten Halbleitersymposium in Frankfurt/Oder.
Du sprichst doch selber darüber, daß Du einen Insider von KME kennst? Dann entlocke ihm doch weitere angebliche Geheimnisse...

Gruß

Klaus

Dieser Beitrag wurde am 12.03.2009 um 20:03 Uhr von paulotto editiert.
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006
13.03.2009, 08:51 Uhr
P.S.



Die DDR hatte keinerlei Lizenzen zu Patenten aus dem Bereich der
Halbleitertechnik. Das verhinderte schon die restriktiven Bestimmungen des
COCOM. Was natürlich nicht daran hinderte, mit mehr oder weniger Aufwand die
für uns wichtigen BE nachzubauen. Mehr Aufwand bedeutete in der Regel 3-5
Jahre Entwicklungsaufwand in der von paulotte beschriebenen Form, weniger
(nur bis zu 1 Jahr) wurde es dann, wenn durch die "Dienste" so genannte
Blaupausen beschafft wurden. So geschehen z.B. beim A283D, A202D, A273D,
A274D. Zum U880-System hielten sich lange Gerüchte, daß auch hier die
"Dienste" hilfreich waren, obwohl doch so an die 3 Jahre in's Land gegangen
sind, bevor in Erfurt die ersten eigenen Chips aus der Produktion kamen.
Nachdem, was ich neulich gelesen habe - siehe
http://www.robotrontechnik.de/html/forum/thwb/showtopic.php?threadid=4065

bestätigt sich das nun.
Völlig absurd hingegen ist, daß - so wie in dem zitierten Beitrag in dem
anderen Forum behauptet wird - Zilog irgendwelche Patente zurückgekauft
haben soll.
(Dort wird auch behauptet, daß Zilog Pleite ist - so ein Unsinn:
http://www.zilog.com)
Allerdings ist nicht auszuschließen, daß man seitens der MME-Nachfolgefirmen
"Thesys" oder "Melexis" Abkommen getroffen hat, um im Nachhinein die Nutzung
der Zilog-Patente zu legitimieren. In der Regel werden solche Abkommen auf
der Grundlage von Patentaustausch vorgenommen und so kann es auch sein, daß
die noch kurz vor der Wende entwickelten HL-Technologien für z.B. höhere
Spannungen o.a. zu Zilog gekommen sind. Dazu gibt es auch noch weitere
Beispiele: INTEL und die Communicant aus Frankfurt/O - aber das ist ein
anderes Trauerspiel.

Warum in der DDR bei dem Übergang auf die 16Bit-Technik weiterhin auf Zilog
und nicht auf die INTEL-Linie gesetzt wurde, ist eigentlich auch schon
bekannt. Einerseits war man sich damals nicht ganz sicher, ob sich INTEL mit
seiner Produktlinie durchsetzen würde, andererseits war offensichtlch die
"Beschaffung" von geeigneten Entwicklungs-Unterlagen von Zilog wesentlich
einfacher, als von INTEL, aber der Hauptgrund waren die Numerik-Leute, die
sich ganz auf den Z8000 eingeschworen hatten und deren Gewicht war
hinsichtlich der NSW-Exportmöglichkeiten bei Werkzeugmaschinen letztendlich
entscheidend. Die Erzeugnisse von Robotron, die die INTEL-Linie vertraten,
hatten im Wesentlichen auf dem NSW-Markt keine Chance (außer später bei
Druckern). Außerdem gab es da ja die (Nach-)Entwicklungen aus der UdSSR,
welche dann auch im A7100/7150 Verwendung fanden.

Zum U80701 gab es schon vor langer Zeit Threads:
http://www.robotrontechnik.de/html/forum/thwb/showtopic.php?threadid=2091
und
http://www.robotrontechnik.de/html/forum/thwb/showtopic.php?threadid=2882

so daß nunmehr eigentlich "alle Klarheiten beseitig" sein müßten.
Mir liegt ein 3-seitiges Kurzdatenblatt vor, was zwar das Pinout, die
wesentlichen Hauptparameter und eine Kurzbeschreibung beinhaltet, aber um
dieses hochintegrierte IC "zum Leben" zu erwecken, bedarf es m.E. wesentlich
mehr. So etwa, wie das "Handbuch U8000 - Mikroprozessor CPU U8001/8002 -
Technische Beschreibung", eine 100-seitige A4-Broschüre von MME.

@Rolli
Da muß ich paulotto recht geben - es war ziemlich gleichgültig, von welchem
Vorbildtyp (-> Firma) Schliffbilder gemacht wurden - letztendlich kam es auf
die Dichte der Strukturen an, die noch erkennbar und somit deutbar waren.
Aus den Schliffbildern und dem daraus rekonstruiertem Layout dann wieder das
eigentliche Schaltschema zu kreieren und dann auf der Basis der vorhandenen
HL-Technologien einen eigenen Schaltkreisentwurf hinzubekommen, daß war dann
schon die hohe Kunst unserer Schaltkreisentwickler.
Das diese Leute, oder ihre damaligen Vorgesetzen heute immer noch nichts von
ihrem Wissen um die damaligen Verhältnisse für die Öffentlichkeit
preisgeben, liegt einerseits immer noch an ideologischen Gründen, aber
andererseits auch an Absprachen, die gerade diese Spezialisten mit ihren
neuen Arbeitgeben getroffen haben. Schließlich geht es um wissentlich
unberechtigtes Benutzen fremden Eigentums, da kennt die "Siegerjustiz" kein
Erbarmen und inwieweit solches Delikt (Hehlerei) verjährt, ist ungewiss.
Schließlich gab es nach der Wende kein Projekt "Paperclip", wo solches
mittels Persilschein reingewaschen wurde. (zugegeben, der Vergleich hinkt
etwas....)

Dieser Beitrag wurde am 13.03.2009 um 10:01 Uhr von Rüdiger editiert.
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007
13.03.2009, 12:34 Uhr
paulotto



Zu Zilog: Pleite ist die Firma noch nicht aber bei den heutigen Verhältnissen ist alles möglich. Auf alle Fälle ist der einzige FAE hier in D von Zilog gekündigt worden. Somit ist Zilog nur noch über die Distries hier in D vertreten und technische Fragen lassen sich nur noch übers Web klären. Ich als passionierter Zilog-Anwender komme damit aber auch klar.
Zum Z80: ich hatte so um 1977-1978 die Chipfotos des Z80 bei mir auf dem Tisch. Ich selber kann mich aber nicht mehr erinnern, wann die Nachentwicklung in Erfurt wirklich angefangen hat und wann dann die ersten Chips verfügbar waren.
Zur Entwicklungszeit: wenn ein IC in völlig neuer Technologie entwickelt werden mußte, konnte es durchaus 3 Jahre dauern, bis so ein IC da war. Stand die Technologie, waren die ICs wesentlich schneller verfügbar. Da kann man ICs schon in einem halben Jahr haben. Die Technologieentwicklung ist der Zeitfresser, da man mit Teststrukturen erst mal die Technologie optimieren muß. Und dann hing es auch noch mit der Ideologie zusammen: die Partei hatte beschlossen, die Unipolartechnologie für Speicherschaltkreise den Vorrang zu geben. An µ-Prozessoren war da noch nicht zu denken. Die Speicher waren aber notwendig für die großen ESER-Rechner. Da ja die Ressourcen beschränkt waren, wurden die im MOS-Bereich tätigen Mitarbeiter stark gefördert. Für die in der Bipolartechnik Tätigen kam es da immer wieder zu Verzögerungen, weil bei der Fertigung die Unis Vorfahrt hatten. Trotzdem hat es "nur" 2 Jahre gedauert, den E355 und den E351 zu machen. Diese beiden ICs sind übrigens komplette Eigenentwicklungen ohne westliches Vorbild. Einzig der Oszillator auf dem 355-Chip hat den NE555 zum Vorbild, ist aber abgewandelt und der Technologie angepaßt. Die große Serienproduktion hat sich dann nochmals verzögert, weil die Technologie nach Frankfurt überführt wurde und der Chip nochmals an deren Möglichkeiten angepaßt und auch eine Chipflächenoptimierung durchgeführt wurde.
Der U202 war meines Wissens innerhalb eines Jahres fertig. Man hätte sich viel mehr aufschreiben sollen. Nach 30 Jahren ist eben das eine oder andere Detail nicht mehr so in der Erinnerung.


Gruß

Klaus
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008
13.03.2009, 14:06 Uhr
Tom Nachdenk



http://de.wikipedia.org/wiki/Zilog

'Zilog wurde 1980 von Exxon übernommen. Neun Jahre später (1989) kauften Management und Angestellte das Unternehmen zurück. 1990 ging man an die Börse. 1998 wurde Zilog von der Texas Pacific Group übernommen. Nach dem Zusammenbruch der Chip-Preise wurde Zilog im Rahmen eines Insolvenzverfahrens 2001 umstrukturiert.'
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009
13.03.2009, 15:45 Uhr
A7100

Avatar von A7100

-Um es kurz zu machen- Ich könnte also einfach U880 nachbauen? (Das hätte zwar keinen tieferen sinn, ausserdem fehlen mir die Möglichkeiten dazu, aber vom Prinzip her...)
--
Mit freundlichen Grüssen, Matthias

----------------------------------------------------------------------------------------

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010
13.03.2009, 15:59 Uhr
paulotto



klar, setzt sich doch alles aus einfachen Gattern zusammen...
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011
13.03.2009, 17:41 Uhr
tp




Zitat:
paulotto schrieb
klar, setzt sich doch alles aus einfachen Gattern zusammen...

Hihi, genau. HDL Code von http://opencores.org/?do=project&who=t80 runterladen. Netzliste mit dem Xilinx WebPack erstellen lassen und fertig ist der Schaltplan. Dann fehlen nur noch tausende Chips, vieeel Kabel und ein passendes Kraftwerk .

Aber ansonsten ist nachbauen damit vermutlich kein Problem, da nicht der Chip kopiert wurde, sondern das ganze anhand der öffentlichen Doku neuentwickelt. Ansonsten hätte Zilog bestimmt schon was dagegen unternommen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie nix davon wissen.
--
Die Zeit ist auch nicht mehr, was sie mal war! (Albert Einstein)
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012
13.03.2009, 18:34 Uhr
paulotto



Gatter kann man auch in einem FPGA verbraten und da bleibt alles sehr klein
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013
13.03.2009, 18:56 Uhr
Tom Nachdenk



Naja, so einfach ist das nicht. Zum einen soll der T80 Core wohl an verschiedenen Stellen ein anderes (Zeit)Verhalten aufweisen und der Fitter von Xilinx wird wohl kaum ein auf TTL optimiertes Design auswerfen.

Zudem, der T80 benutzt einen Mikroprogrammspeicher während der der Z80 als Ablauffolgeschaltung entwickelt wurde. Ausserdem verwendet der Z80 laut Interview mit dem Designer intern 4 Bit breite Arithmetikeinheiten während die beim I8080 8 Bit breit sind. Hintergrund des ganzen ist das sich das Design auch für einen Blinden unterscheiden musste da der Z80-Designer zufällig nun auch noch den i8080 (und eine ganze Reihe) weiterer Chips) für Zilog und Intel entworfen hat.

Wobei selbst wenn Zilog nun nichts sagt heißt das ja noch lange nicht das sich nicht der ein oder andere Patenthalter meldet weil Du vermeintlich oder tatsächlich das ein oder andere Patent verletzt hast.

@Paulotto
Also in Anbetracht der Tatsache das ganze Z80 mit 6000 Transistoren auskommt finde ich den Füllgrad meines XC3s200 mit über 50% schon sehr hoch, auch wenn man sicherlich Gatter und Transistoren nicht so einfach vergleichen kann und beim Routen die FPGA sicher eingeschränkt sind.

Dieser Beitrag wurde am 13.03.2009 um 19:10 Uhr von Tom Nachdenk editiert.
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014
13.03.2009, 19:32 Uhr
paulotto



da kann man ja auch optimieren bei einzelnen Transistoren. Ein FPGA hat nun mal die Gatter an festen Plätzen und nicht unbedingt die effektivsten Typen für besondere Anwendungen an Bord.
Die 4 Zilog-Gründer kamen ja alle von Intel, waren die Designer des 8080 und kannten die Schwächen genau. Natürlich war es in den USA ungleich schwerer wegen der Patentsituation, einen Chip 1:1 nachzubauen, deshalb die Abweichungen in der Logik.
Wegen Patentverletzungen bezüglich Z80 braucht man sich keine Gedanken zu machen: da der Z80 so 1976 rauskam, sind die alle abgelaufen soweit ich weiß.

Gruß

Klaus
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015
13.03.2009, 23:22 Uhr
procolotor

Avatar von procolotor

@P.S:
Als Beleg für einen "Thesys" Z80-CPU könnte vieleicht dieses Bild dienen:
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016
14.03.2009, 00:48 Uhr
Enrico
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Gibt es an dem was besonderes?
--
MFG
Enrico
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017
14.03.2009, 15:29 Uhr
procolotor

Avatar von procolotor

Nö, hat nur nen Thesys Aufdruck
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018
16.03.2009, 08:21 Uhr
P.S.



@procolotor
Der Z80H ist schon was besonderes, nämlich die besondere High-Speedversion mit - so weit ich mich erinnere - 8 oder sogar 10MHz Taktfrequenz, im Vergleich zum normalen Z80 mit 2,5MHz und dem Z80A mit 4MHz. Leider wurden damals von Zilog die Peripherieschaltkreise nicht auch in dieser H-Version angeboten, so daß der Einsatz des Z80H doch recht eingeschränkt war. Außerdem wollten die Händler wohl auch mehr als das Doppelte vom Preis des Normaltyps haben.
Interessant wäre allerdings jetzt, ob Thesys noch den ganzen IC-Satz in der H-Version auf den Markt gebracht hatte, d.h. PIO, CTC, SIO und DMA. Das könnte dann ein weiteres Indiz für den Patentaustausch sein.

Übrigens ist eine gut gemachte Seite zur Z80-Geschichte mit Chip-Fotos (und noch vieles mehr!): http://www.bernd-leitenberger.de/z80.shtml

Das Wissen der Menschheit gehört allen Menschen! -
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Unwissenheit schützt vor Strafe nicht ! -
Gegen die Ausgrenzung von Unwissenden und für ein liberalisiertes Urheberrecht!
PS

Dieser Beitrag wurde am 16.03.2009 um 08:29 Uhr von P.S. editiert.
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019
16.03.2009, 08:31 Uhr
Enrico
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So besonders ist der nicht. Der H läuft mit 8 MHz. PIO, SIO CTC, DMA gibts z.T. bis 10 MHz, CPU auch noch bis 20 MHz. UNd dann gibts ja auch noch den EZ80.

Der U880 mit 8 MHz dürfte schon eher was besonderes sein. Aber auch nur wegen dem Hersteller.
--
MFG
Enrico

Dieser Beitrag wurde am 16.03.2009 um 08:45 Uhr von Enrico editiert.
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020
18.03.2009, 09:02 Uhr
P.S.



@Enrico
Das Besondere ist es heutzutage natürlich nicht - zur damaligen Zeit schon.
Man sollte hier nicht Äpfel mit Birnen vergleichen!
Die in n-MOS-Technologie gefertigten Z80-U880 ließen offensichtlich trotz Optimierung keine höheren Taktfrequenzen als bis 8MHz zu. Das änderte sich erst mit der Einführung der CMOS-Variante, welche aber auch im NSW erst in den 80ern begann. Die angeführten PIO, SIO, CTC, DMA mit Taktfrequenzen größer 4MHz sind alle CMOS-Varianten, bzw. in anderen moderneren Technologien anderer Hersteller gefertigt. Offensichtlich war und ist ZILOG's Lizenzpolitik recht freizügig, so daß es eine Vielzahl von "Nachbauern" des Z80 gegeben hat und wohl auch noch gibt.

Ich habe mal in alten, mir noch vorliegenden Elektronik-Zeitschriften nachgesehen (Elektor, MC - war übrigens das Beste, was es je auf dem (NSW-)Markt dazu gab! - wurde leider dann bald eingestellt). Dort steht in einer Anzeige von SIMONS ein Z80A zu 2,18DM und ein Z80H zu 6,98DM - also über das 3fache! - und von den anderen Systemschaltkreisen in H-Ausführung keine Spur.

Noch mal zurück zum U80701:
Von einen ROBOTRON-Insider liegt mir ganz neu eine IS-Zusammenstellung der DDR-Nachentwicklung "microVAX" vor, was sowohl die DDR- als auch die Original-Schaltkreise betrifft. Dort wird auch versichert, daß der U80701 ein 1:1-Nachbau des 78032 aus der microVAX war. Das wurde getestet durch Austausch, sowohl auf den Original-Platinen, als auch durch Einsatz auf den ROBOTRON-Platinen (die waren kein 1:1-Nachbau).

In dem Thread http://www.robotrontechnik.de/html/forum/thwb/showtopic.php?threadid=2882 erwähnt TomNachdenk in <012> , daß der U80601 gemessen an der Transistorzahl ähnlich komplex sei, wie der U80701 und daß man Parallelentwicklungen doch hätte vermeiden können. Während es sich beim U80601 (=80286) um einen 16Bit-µP handelt, ist der U80701 eine 32Bit-CPU und trotzdem ist diese bei weitem nicht so komplex, wie der U80601 - so jedenfalls die Aussage des Insiders. Die Transistoranzahl ist beim 80286 mit 134.000 angegeben - siehe http://www.bernd-leitenberger.de/intel-prozessoren.shtml, beim 78032 ist sie (mir) unbekannt. Von einer Parallel-Entwicklung kann also keine Rede sein....

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Dieser Beitrag wurde am 18.03.2009 um 09:05 Uhr von P.S. editiert.
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021
18.03.2009, 12:19 Uhr
Tom Nachdenk



Also für den 78032 spuckt mir Google 125000 Transistoren aus, zum U80701 meint Wikipedia zirka 130.000. Das die von der Architektur her unterschiedlich sind ist mir schon klar, insbesondere wenn man bedenkt das bei der µVAX 60 kBit oder so für den Microcode-ROM draufgehen der sicherlich automatisiert leichter zu entwerfen ist als 'krause' Logik. Aber die Halbleitertechnologie ist ja ?offensichtlich? in beiden Fällen bis auf 'da gehen 130000 Transistoren drauf' weiterentwickelt worden.
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022
18.03.2009, 15:21 Uhr
holm

Avatar von holm

*grin*

"krause Logik" kommt scheinbar immer von Intel ...

Gruß,

Holm
--
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023
18.03.2009, 19:21 Uhr
procolotor

Avatar von procolotor

@P.S

Die Schaltkreisliste zum U80701-System würde mich auch interessieren, zumal ich die gern mit dem Original-Board von DEC vergleichen würde.
Könnte ich die digitalisiert bekommen?
Gibt es noch weitere Unterlagen zum ROBOTRON-Board oder überhaupt zum K1820?

Gruß

Andre
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024
18.03.2009, 19:57 Uhr
holm

Avatar von holm

Das Board kommt mir bekannt vor. Als ich noch an der Uni var, bekamen wir von Motorola in FFM mal einige Rechner geschenkt. Darunter 2 VAX3300 (3200?) Stationen wenn ich mich richtig irre und einen MicroVAX Nachbau von Schlumberger, der hatte diese KA630 CPU drin. Auf der Schlumberger Maschine habe ich NetBSD laufen lassen, spielte ein paar Jahre FTP Server, performancemäßig zog ds Ding keine Wurstpelle vom Teller :-)
Irgendwie hatte ich da Trouble mit einem SCSI COntroler vom Emulex auf dem QBUS, das Ding leif nicht richtig mit NetBSD, der müßte wohl jetzt in Finland oder Schweden sein, irgendwo wo der Entwickler des Treibers wohnte...

Die 3300 hatte ich unter Ultrix als Xterminals laufen.
Gruß,

Holm
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025
23.03.2009, 08:53 Uhr
P.S.



@procolotor <23>
Die Weitergabe-Modalitäten muß ich erst noch mit dem Urheber abklären.
Im Museum der www.tsd.de befinden sich viele Exponate aus der ROBOTRON-Zeit zu Großrechnern bis hin zum K1840 usw.
Ebenfalls vorhanden sind in deren Archiv - und das hatte ich hier schon mehrfach geschrieben - umfangreiche Datenbestände an Dokumentation vorhanden. Das Problem da ranzukommen? -> einfach nachfragen...und hinfahren...

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026
23.03.2009, 11:59 Uhr
robbi
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Avatar von robbi


Zitat:
Das Problem da ranzukommen? -> einfach nachfragen...und hinfahren...

Das funktioniert so einfach nicht. Habe in der letzten Zeit mehrmals dort per Mail angefragt, ABSOLUTES Schweigen. Die Mails sind nicht zurückgekommen!
--
Schreib wie du quatschst, dann schreibst du schlecht.

Dieser Beitrag wurde am 23.03.2009 um 12:00 Uhr von robbi editiert.
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027
26.03.2009, 08:19 Uhr
P.S.



@robbi
... das mit den eMails ist bei manchen Institutionen so eine Sache - vieles davon bleibt einfach im Spamfilter hängen - so meine leidliche Erfahrung!

Aber als Dresdner dürfte es wohl keine Hürde sein, dort einfach mal "aufzuschlagen" und sich kundig zu machen. Außerdem gibt es da ja noch das Telefon http://www.tsd.de/bibliothek , bzw. http://www.tsd.de/wir-ueber-uns . Vieles kann man auch käuflich erwerben: http://www.tsd.de/museumsshop ...

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028
26.03.2009, 10:32 Uhr
robbi
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Avatar von robbi

Auch direkter Kontakt ist nicht so einfach möglich.
Ich habe unter verschiedenem Betreff an verschiedene Leute dort gemailt.
Bedauerlich.

Es gibt da anscheinend bestimmte Vorbehalte. Habe ja mal vor 12/13 Jahren dort in einer ABM gearbeitet und kenne die Umgebung... ^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H ^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H^H!
--
Schreib wie du quatschst, dann schreibst du schlecht.
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029
26.03.2009, 16:13 Uhr
procolotor

Avatar von procolotor

@ P.S.
@ robbi

War gestern bei der monatlichen Sitzung der AG Rechentechnik vom Förderverein eingeladen, um mich über EC1835 und K1820 zu informieren.
Sehr hilfsbereite und kompetente Leute

Gruß

Andre

Dieser Beitrag wurde am 26.03.2009 um 16:30 Uhr von procolotor editiert.
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030
26.03.2009, 16:16 Uhr
paulotto



und wann gibt es Deinen Bericht dazu?
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031
13.04.2009, 09:07 Uhr
procolotor

Avatar von procolotor

Alles was ich zu EC1835 und K1820 in Erfahrung bringen kann, werde ich bei wikipedia unter EC1835 bzw. K1820 einstellen und nach und nach vervollständigen.
Ein bischen Geduld noch, da ich noch weiteres Material auswerten will.

Gruß

Andre

Dieser Beitrag wurde am 13.04.2009 um 09:09 Uhr von procolotor editiert.
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032
13.04.2009, 11:06 Uhr
marko_oette



Ich habe gerade die "Löschdiskussion" zum K1820 auf Wikipedia gelesen.

Man O Mann, da sind ja ein paar Flachzangen dabei.

Glücklicherweise haben wir mit RT.de und .net ein paar Plätze, wo nicht jeder die Entwicklungen der Vergangenheit für irrelevant erklären kann.
--
Bitte - wenn nötig - Kontakt via Email, ich bin selten im Forum.
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033
13.04.2009, 11:23 Uhr
procolotor

Avatar von procolotor

Ja, das sind die Leiden eins wiki-Autoren, da muss ich durch.
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034
21.04.2009, 19:45 Uhr
procolotor

Avatar von procolotor

Falls sich jemand für Chip-Fotos vom U80701 sowie einem Vergleich zu DECs Original interessiert, schaue hier nach:

http://www.cpu-world.com/forum/viewtopic.php?t=11694&postdays=0&postorder=asc&start=0

Gruß

Andre
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