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Robotrontechnik-Forum » Sonstiges » womit wir in unserer Jugend manchmal ruhig gestellt wurden ;-) » Themenansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000
02.01.2018, 17:55 Uhr
Micha

Avatar von Micha

In meinen POS (Politechnische Oberschule) Zeiten wurden wir alternierend je einen Tag pro Woche zum Feilen in eine Werkstatt verfrachtet (nannte sich glaub ich USP) und die andere Woche gab es einen Tag ESP. Bin nicht mehr ganz sicher was das bedeutet - letzteres war eher als Theorie beabsichtigt. Da mußte eine damals junge hübsche Lehrerin einen Tag lang was mit uns anstellen. Also: uns einen Tag lang sinnvoll beschäftigen. Das waren die 1970er Jahre, wo Abba-artige Musik angesagt war. Normalerweise mußten wir da irgendwelche technische Zeichnungen malen. An einem Tag hat jene Lehrerin eine Platte mitgebracht. Und die dann immer wieder neu aufgelegt. Als Belohnung, weil wir derweil alle so fleißig technisch gezeichnet haben:

https://www.youtube.com/watch?v=VNFFSqZ8KBg

Das waren noch Zeiten...
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001
02.01.2018, 18:01 Uhr
andy62



UTP = UnterrichtsTag in der Produktion
ESP = Einführung in die Sozialistische Produktion
Gruß Andy
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002
02.01.2018, 18:03 Uhr
karsten
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Avatar von karsten

Erklärbär:
USP = Unterricht in der soz. Produktion
ESP = Einführung in die soz. Produktion
--
1. Grundgesetz der Messtechnik? Wer misst misst Mist!
(fast) alle DDR-Schaltkreise und viele Transistoren
Elektronikarchäologie, MC80, K1520
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003
02.01.2018, 18:14 Uhr
Deff

Avatar von Deff

POS hat nichts mit Politik, sondern mit Polytechnik zu tun! Und ESP bedeutet Einführung in die sozialistische Produktion! Der polytechn. Unterricht wurde vom DL für Polytechnik, seinerzeit nach Sport das zweitbeliebteste Fach bei den Schülern, durchgeführt. In der 9. Klasse gab es GSP, die Grundlagen der sozialistischen Produktion, in der 10. war es dann E-Technik. Die Woche darauf war es PA (Produktive Arbeit) im Betrieb!
Das 1-Tages-Verfrachten zum Feilen ist allerdings eine Falschdarstellung, denn es wurden nahezu alle metallbearbeitenden Vorgänge gelehrt, wie z.B. Bohren, Sägen etc.
Damals war der Anteil an Schülern mit 2 linken Händen und die noch voller Daumen wesentlich geringer als es heutzutage leider der Fall ist. Eltern sind kaum noch in der Lage (und auch Willens) mit ihren Kindern Bastel- und Hobbyarbeiten durchzuführen, das ist den Großeltern überlassen.
3x darfst Du jetzt raten, woher ich diese Detailkenntnisse habe?
(Tipp:Werfe einen Blick in mein Profil!)

Ingo
--
Die Politik ist ein Versuch der Politiker, zusammen mit dem Volk mit den Problemen fertig zu werden, die das Volk ohne die Politiker niemals gehabt hätte. (Dieter Hildebrandt)

Dieser Beitrag wurde am 02.01.2018 um 18:15 Uhr von Deff editiert.
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004
02.01.2018, 18:37 Uhr
Drahtlos



...und in der Oberschule gab's dann
WPA = Wissenschaftlich-praktische Arbeit
wo wir einem Robotron-Drucker mit festverdrahtetem Zeichensatz den Grafikdruck beigebracht haben...
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005
02.01.2018, 18:44 Uhr
Micha

Avatar von Micha

"Das 1-Tages-Verfrachten zum Feilen ist allerdings eine Falschdarstellung"

Nicht falsch, nur vereinfacht: wir haben natürlich ausser Feilen auch noch bohren, schneiden, schrauben und sonst noch was müssen - bzw. gelernt. Das Feilen war eben nur primär in meiner Erinnerung.

Und ja: auch ich glaube das Polytechnische Ausbildungssystem in der DDR war besser als das heutige Ausbildungssystem.
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006
02.01.2018, 18:49 Uhr
thommy_berlin



Nun bin ich ja einer älteren Generation angehörend und habe diese Ausbildung mitbekommen und profitiere heute noch davon.
Mir erinnerlich war es Klassenstufenweise wechselnd.
7. Klasse 4h UTP-Unterricht
Hergestellt wurde im 1. Halbjahr ein Schneideisenhalter aus einem massiven Stück Stahl. Am Ende des Halbjahres konnte man das gute Stück für 50 Pf erwerben. Es leistet mir heute noch gute Dienste. Im 2. Halbjahr wurde Taktarbeit geprobt. Da ich in Zwickau zur Schule gegangen bin, wahr der Partnerbetrieb das Automobilwerk Zwickau. Es gab 2 "Taktstrassen" zur Montage der Blinkerschalter. Es war "sozialistischer Wettbewerb" angesagt. Wer schaffte in der Zeit die höchste Zahl mit den wenigsten Fehlern. Ja, auch Qualitätskontrolle gab es. Und eine riesige Tafel mit allen Klassen aller Schulen und den Ergebnissen.
8. Klasse 4h UTP- Unterricht
Hier gab es im Lehrkabinett die Arbeiten an Dreh-, Bohr- und Fräsmaschinen. Am Band gab es für die Schüler geschützte Arbeitsplätze wo im Rotationsverfahren alle einmal alle Plätze belegten.
Dies zog sich bis zur 10. Klasse hin durch, allerdings mit 6h.
ESP in der 7. Klasse 2h und 2h technisches Zeichnen. Hier wurde die Maß zeichnung und Schnittdarstellung des Schneideisenhalters paralell zur "Fertigung" erstellt.
Ab der 8 Klasse dann 4h ESP alle 2 Wochen.
Dieser theoretische Unterricht erfolgte durch Lehrkräfte des Betriebes.
Alles eine schöne Zeit und Fertigkeiten, die heute noch viel Nutzen bringen.

Thomas
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007
02.01.2018, 19:04 Uhr
RP



Wenn wir als DDR der BRD irgendwo überlegen waren, dann war es mit Sicherheit im Bildungssystem, auch wenn man als junger Mensch so für das eine oder andere kein Verständnisse hatte, gelernt haben wir das Leben zu meistern und da gehört das Feilen einfach dazu.
Unsere Lehrer habe es auch verstanden uns ein reelles Bild unserer Welt zu vermitteln, dass weichte schon manchmal von den Nachrichten der Aktuellen Kamera ab.
Auch der Humor kam in der Schule nicht zu kurz.
UTP in der 9 war richtig gut, Netzteile für REMA montiert, für die Bastler viel auch schon mal eine Handvoll Bauteile ab und das ganz offiziell man musste nur fragen.

Rolf
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008
02.01.2018, 19:17 Uhr
Guido
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Avatar von Guido

Hmmm,
iche bin ja "uffm Dorf" beschult worden (Berliner Stadtgrenze) und 2. Hälfte der 60er Jahre ging das auch bei uns los mit UTP. Wir durften in der "MTS" Kabelschellen aus Blech schneiden, bohren, befeilen und biegen und dass wochenlang. Der Lerneffekt hielt sich spätestens in der 2. Woche in Grenzen, allerdings schlief "UTP" irgendwann wieder ein. Die Kisten mit Kabelschellen waren wohl voll oder aber es gab niemanden mehr, der die Horde bekloppter Dorf-Jungs beaufsichtigen wollte 2-3x hat man noch Anlauf genommen, doch es ging nicht wirklich vorwärts. das lang wohl auch daran, dass es bis zur "MTS" gut 2km Fußweg war, nicht alle der Horde kam dort immer an

Vorher (so ab 5. Klasse) hatten wir "Werkunterricht" das war schon viel informativer. Hauptsächlich Holzarbeiten haben wir dort von engagierten Lehrern gelernt.

Guido
--
Der Mensch hat drei Wege, klug zu handeln.
Erstens durch Nachdenken: Das ist der edelste.
Zweitens durch Nachahmen: Das ist der leichteste.
Drittens durch Erfahrung: Das ist der bitterste.
Konfuzius

Wer immun gegen ein Minimum an Aluminium ist, der hat eine Aluminiumminimumimmunitität.

Dieser Beitrag wurde am 02.01.2018 um 19:17 Uhr von Guido editiert.
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009
02.01.2018, 20:16 Uhr
RP



Guido ;"(Berliner Stadtgrenze)" was Grenze zu West Berlin ?, da ist das Bildungssystem der DDR doch gut gewesen den deine fachlichen Beiträge zeigen mir, da ist viel hängen geblieben.
So schlimm kann es den Dorf Jungen nicht gegangen sein, nach der 2. Woche lerntest du Ausdauer, brauchst du häute noch zu Meisterung des täglichen Lebens.

Rolf
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010
02.01.2018, 20:31 Uhr
ICL-LIONS



Ich fand den ESP und PA Unterricht sehr Lehrreich.
Man fand dabei sehr schnell heraus, wer Polizist(in), Hilfsarbeiter(in), Ingenieur(in), ect wurde.

ESP hatten wir Betriebsunabhängig, PA im EKL in Lichtenberg.
Meine Frau wahr zu Ostzeiten ESP und PA Lehrerin.

Carsten
--
Online bin ich nur Wochentags zwischen 9 und 17 Uhr.
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011
02.01.2018, 20:36 Uhr
Guido
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Avatar von Guido


Zitat:
RP schrieb
Guido ;"(Berliner Stadtgrenze)" was Grenze zu West Berlin ?, da ist das Bildungssystem der DDR doch gut gewesen...
Rolf


Eher zu Ost-Berlin und Nein, das System war Kacke. Wir hatten aber noch einiges an Freiheit (auch die Lehrer), keine Wehrausbildung, kein GST (gab es noch nicht) keine Staatsbürgerkunde (hatte ich erst in der Lehre, wozu auch immer), 1x im Monat Fahnenapell. Außer im Russisch (die Russischlehrerin war Klassenlehrerin), das war sehr dogmatisch. Erst als ich dieser Knalltussi vor versammelter Klasse ins Gesicht geboxt hatte, war die Ordnung wieder hergestellt Ich bekam sogar vom Direktor Recht (Sie hatte mich zu Unrecht einer Straftat bezichtigt) und sie war durch. Das ist aber eine andere Geschichte
Ja, bequem war der Junge nie.... und ist es bis heute nicht

Guido
--
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012
02.01.2018, 21:02 Uhr
Micha

Avatar von Micha

Guido: ner Frau ins Gesicht boxen ist aber nicht nett!
(nich mal wenn's ne widerliche indoktrinierte Stalinisten-Hexe war. Ich kenne solche Weiber auch noch, denen ich auch gerne mal....)

Das politische System war Kacke, da stimme ich mit dir überein. Aber das Bildungskonzept war besser als der heutige förderale Mist.
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013
02.01.2018, 21:07 Uhr
hjs



In Kl.7 kann ich mich an Sensenschlösser erinnern. Viel feilen, etwas bohren, gewindeschneiden.
Kl.8 waren irgendwelche Kleinteile für Fernschreiber.
Kl.9 Kolchose, Drahtbürste an Egge und sowas. Und einen Elektriker hatten die, der hat grundsätzlich alles per Zinnbad gelötet. Von der Schmiede war ich begeistert. Das hätte ich auch gerne gelernt. Hat nicht sollen sein.
In Kl.10 haben wir die Schule entrümpelt.
Trotzdem bin ich der Meinung, dass es nicht geschadet hat.
Bei ESP kann ich mich an genau gar nichts erinnern.
Technisches Zeichnen war extra, hatte damit nichts zu tun.

MfG
hjs
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014
02.01.2018, 21:13 Uhr
Guido
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Avatar von Guido


Zitat:
Micha schrieb
Guido: ner Frau ins Gesicht boxen ist aber nicht nett!
(nich mal wenn's ne widerliche indoktrinierte Stalinisten-Hexe war. Ich kenne solche Weiber auch noch, denen ich auch gerne mal....)


Na wenn diese Knalltüte (sicher xyzOffizierin, keine Pädagogin) vor versammelter Klasse einem Jungen (so um 12 Jahre) im Brustton der Überzeugung an den Kopf wirft, er hätte in die Dorfschule eingebrochen, nur er wohne ja nebenan, dann steht Junge wutentbrannt auf, geht nach vorne und Rumms! Da saß sie dann in ihrem Fett....
Folgen? Kaum welche. Sie blieb Klassenlehrerin, ich bekam IMMER Vieren im Zeugnis (obwohl ich seit dem in Russisch stockdoof, Fünf-minus wäre noch zu gut) und durfte von da an neben meinem Kumpel sitzen

Guido
--
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Wer immun gegen ein Minimum an Aluminium ist, der hat eine Aluminiumminimumimmunitität.

Dieser Beitrag wurde am 02.01.2018 um 21:16 Uhr von Guido editiert.
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015
02.01.2018, 21:31 Uhr
Egon



Hallo,

UTP war bei uns einfach (neusprech) endgeil...

Wir haben ein paar Monate diese blauen Doppel-Zylinder Fußpumpen gebaut, alle Bekannten
und Verwandten haben eine bekommen, meine eigene ist noch heute in Betrieb.
Stanzen, bohren, nieten, lackieren, prüfen... das ganze Programm, einfach super.

Dann wurden wochenlang doppelreihige Pertinax Schraub-Lötleisten gegaut für den Schaltschrankbau.
Pertinax in allen Stärken und das plattenweise. Auch hier sägen, Gewinde schneiden, bohren
nieten. Und das alles mit ordentlichen Maschinen und selbst gebauten Lehren.

Der Hammer war aber für die begabtesten jungen Männer die Aufbereitung der Ketten der Tagebaubagger.
Wir haben aus den alten Kettenbolzen Torsionsfedern für den privaten Hängerbau geschmiedet. Das war
so was von spannend und auch einträglich das wir als Schüler sogar manchmal Überstunden gemacht haben.
Es gab selber gebaute Hubwagen und Pressen, als 14 jährige war man kaum in der Lage das schwere Gerümpel
per Hand zu bewegen.

Dann gab es noch eine Werkstatt für die Überholung von Transportrollen der Kohlebänder im Tagebau.
Man sah aus wie eine Sau, altes Fett, Kohledreck, verbrannter Gummi, Rost mußte entfernt werden.
Dann wurden die alten Lager hydraulisch rausgedrückt und alles wieder mit neuer Welle und neuen Lagern
zusammengebaut.

Aber auch hier gab es eine Abteilung für Privatpfusch, die alten Kugellager wurden mit dem Schneidbrenner
aufgeschnitten, die Ringe gerade geschmiedet und unzählige Meißel in allen erdenklichen Formen und Längen
für den Privatbedarf hergestellt. Der damals schon für uns abartig alte Schlossermeister hat uns alles
beigebracht wie man die Rohlinge anläßt, härtet, abschreckt, nachglüht, brüniert, schleift und dann als Meißel
auch richtig benutzt.

Das war einfach nur genial für alle die Interesse hatte. Auch die Mädels haben teilweise mitgemacht bis auf ein
paar denen das zu dreckig war, man hat manchmal wirklich ausgesehen wie ein Schwein.

Grüße Egon

Dieser Beitrag wurde am 02.01.2018 um 21:35 Uhr von Egon editiert.
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016
02.01.2018, 21:48 Uhr
Besserwisser

Avatar von Besserwisser

Die Flachzangen von heute haben für solche Arbeiten kein Gespür mehr.
Die wollen alle nur noch am PC klimpern oder was verkaufen.

Man weiß als Facharbeiter schon kaum noch,
wem man seine gesammelten Erfahrungen weitergeben soll.
Die Lehrlinge werden immer blöder.
Das Schul- und Ausbildungssystem muß zwingend auf Zack gebracht werden!


Dieser Beitrag wurde am 02.01.2018 um 21:49 Uhr von Besserwisser editiert.
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017
02.01.2018, 22:31 Uhr
komarbrb



Alle 9. Kl.der Stadt Rathenow auch EOS haben damals gemauert, Objekte und einen Heizungsschornstein gemauert, incl. Verklinkert.

Wie ging das an?
Es war im Neubaugebiet Rathenow-Ost;

Zuerst aus einem Bauwagen heraus reihenweise Garagen gebaut, von der Gründung bis Oberkante zur Dachauflage.
Diese Garagen würden dann zuanfang als Baubuden und Werkstätten der verschiedenen Gewerke genutzt, so auch von uns Schülern.
Dann aus diesen Unterkünften heraus den Wirtschafts-und Sozialtrakt für das Heizhaus in Rathenow-ost gebaut, von eingeschalten Fundamenten bis zum Ringanker, auch das Gebäude ist heute in Nutzung.
Dann ca. 1km weiter für die damalige PGH-Duncker (Brillenhersteller) ein Heizhaus mit ca 20 m hohen Schornstein, auch diese Bauten stehen noch, aber in anderer Nutzung.

Das heutige "Bildungssystem" hat keinerlei Interesse den jungen Menschen eine fundierte Polytechnische Grundlagenausbildung zu ermöglichen.

Der Kapitalismus funktioniert nur in seiner Breite mittels Arbeitslosenheer und Lohndrückerei wie wir Ostdeutschen es ja zumindest theoretisch bis 1989 lernen mussten.
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018
02.01.2018, 22:38 Uhr
ggrohmann



Also über Abwechslung konnte ich mich beim PA nun die ersten beiden Jahre nicht beklagen.

In der 7./8. Klasse haben wir im PTZ gearbeitet. Zwei Produkte wurden aus Halbzeug hergestellt: Der Abgasstutzen für einen Heizkessel incl. Reinigungsklappe und einer Lüftungsdrehscheibe und die komplette Elektroeinheit für einen Gasherd. Ich durfte also Gußteile entgraten, Löcher bohren, Gewinde schneiden und das Teil auch montieren. Dazu kamen für das Elektroteil Bohren, sägen, nieten, Kabel abisolieren, verzinnen, Schukostecker(!) anklemmen, Schalter, Lampenfassung und Buchse für den Grill montieren und verdrahten und das Teil prüfen. Eine Gruppe (ich zum Glück nicht) kam aber auch in den "Feilbunker", die haben aus ein paar Stücken Blech ein häßliches Schlüsselbrett herausgefeilt. Das war ein öder Job, einmal wurde unsere Gruppe aufgeteilt, ich bin da gelandet und ich hab 4 Stunden ohne sichtbares Ergebnis irgendwas herumgefeilt.

In der 7. Klasse wollte ich auch mit Teilen aus einem Metallbaukasten, eine Elekrotrobaukasten und ein paar selbstgebauten Teilen irgendwas für die Schulmesse bauen und brauchte dazu M4 Muttern und lange Schrauben. Diese gabs im Heimwerker chronisch nicht zu kaufen. Klauen wollte ich das aber auch nicht, also bin ich zum Meister im PTZ und hab den gefragt, ob ich mir fürs Messeprojekt ein paar von den Dinger mitnehmen darf. Der hatte nix dagegen und gab mir eine Handvoll, mehr als ich brauchte. Bei der Ausstellung der Messeexponate dann fielen dem Werklehrer(!) diese raren Teile auf, der zählte 1 und 1 zusammen und ich durfte zum Direktor. Dem hab ich dann erklärt, daß die Teile aus dem PTZ stammten, mit Erlaubnis des Lehrmeisters. Er hats mir natürlich nicht geglaubt - ich hab ihm gesagt, ich bleibe jetzt so lange da sitzen, bis er im PTZ angerufen hat. Die haben mich dann rausgeschmissen. Allerdings kam mein Exponat wieder auf die Schulmesse - und nach 4 Wochen fragte mich der Lehrmeister im PTZ, was ich denn da angestellt hatte. Der hatte mir übrigens nicht geglaubt, daß ich das tatsächlich für ein Messeexponat brauche.

In der 8. Klasse hab ich dann im Unterrichtsraum beim TZ-Unterricht ca. ein halbes Kilo Hohlniete im Fach unter meinem Schultisch gefunden. Da wurde wohl ganz ordentlich geklaut. Da unsere Klasse jedoch nie am selben Tag ESP/TZ und PA im PTZ hatte, fielen mein Banknachbar und ich diesmal als Verdächtige aus.

Ab der 9. Klasse wäre es im PTZ interessant geworden: dort durfte man an die Drehbank, Punktschweißen, und irgendwas aus Metall mußte warm gebogen werden. Besichtigt haben wir diese Werkstatt immerhin - drin arbeiten durte ich nicht mehr.

Unsere Klasse wurde ab der 9, Klasse in die Landwirtschaft gesteckt. Ein Teil in den Stall, die mußten melken, ausmisten, einstreuen und lernten dabei z.T. Traktor fahren. Ich durfte in die Landwirtschaft: sähen, pikieren, pflanzen, hacken, ernten. Kohlrabi, Kohl, Tomaten, Gurken, Sellerie und Porree (und irgendwas hab ich bestimmt vergessen). Ich habe jahrelang keinen Porree gegessen - ich konnte das Zeug einfach nicht riechen. An Regentagen gabs in der Kantine der LPG eine Art theoretischen Unterricht - außer Verhältnisgleichungen bis zum Erbrechen und der Bedienung einer Dezimalwaage hab ich nix behalten.

Irgendwann im Herbst kamen dann Leute mit einem ollen Traktor mit offenem Führerstand vor der Schule vorgefahren. Einige der Jungs konnten eine Fahrprüfung ablegen. Das passierte mitten im regulären Schulunterricht - es gab eine Durchsage "Jens Meier, Klasse 8b zur Traktorprüfung!", derjenige packte zusammen, ging raus (und wir anderen sahen dann durchs Fenster zu, wie der los fuhr) und kam dann mitten in der nächsten Stunde wieder.

Guido
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019
02.01.2018, 23:49 Uhr
Lötspitze



Ja, damals hat man noch für´s Leben gelernt und nicht für´s Schauspiel
Wir haben Campingstühle hergestellt - Stahlrohrrahmen, bespannt mit Plastikwäscheleine. Habe ich nie "draußen" im Verkauf gesehen - wahrscheinlich Bückware hoch drei. War aber zu groß zum rausschmuggeln

Matthias
--
___________________
...geboren, um zu löten.

Wer rennen soll, muß auch mal stolpern dürfen.
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020
03.01.2018, 00:39 Uhr
robbi
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Avatar von robbi

Endlich mal wieder nicht nur ROBOTRON!

Bei mir hieß das noch "Werken". Später, so ab der 9.Klasse, hatten wir dann den Unterrichtstag auf dem sozialistischen Volksgut. Es war eben ein ländliches Gebiet in der ehemaligen Hauptstadt der Niederlausitz...
In der Schweinezucht war der Ebergestank nach einer Woche gerade aus der Haut entwichen, da kam der nächste USP und der Gestank ging von vorne los.

Ich kann also den Kuhstall ausmisten, Schweine füttern und Kühe melken. Das habe ich in meinem Leben immer wieder gebraucht.
--
Schreib wie du quatschst, dann schreibst du schlecht.
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021
03.01.2018, 10:32 Uhr
ggrohmann




Zitat:
robbi schrieb
In der Schweinezucht war der Ebergestank nach einer Woche gerade aus der Haut entwichen, da kam der nächste USP und der Gestank ging von vorne los.



Da hatte ich ja Glück (nicht Schwein), der Porree-Gummiklamotten-Duft war nach einem Tag wieder weg.

Guido
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022
03.01.2018, 12:35 Uhr
holm

Avatar von holm

Bei uns in FG fand UTP in einem Gebäude in der Gegend des jetzigen Landratsamtes statt, da waren verschiedene Betriebe drin. UTP fand dadurch in einer Art Gemeinschaftswerkstatt von Präzisonsmechanik Freiberg (Zeiss Kombinat) und Frolyt statt.
Die Schüler mußten einen Test auf den Chlorgehalt im Handschweiß absolvieren (Chlor schadet den Elkos) und haben dann auf einer Art kleinen Taktstraße Wickel in axiale Elkos montiert, diese zugebördelt und Drähte angeschweißt. Im Nebenraum lief die Produktion von Stellringen für die Tonarmabsenkeinrichtung des Rubin Plattenspielers, es wurden in Rohrstücke entweder ein Gewindeloch M3 oder 2 um 120° Versetzte eingebracht. Im selben Raum wurden Meterstäbe für die Forstwirtschaft produziert, also eine 1 Meter lange Holzleiste mit Skale drauf, an einem Ende eine Spitze und am anderen eine kurze Säge und ein Handgriff mit Heft. Man konnte damit in Meterabständen Holz ritzen...

Mein UTP Meister hat bei Zeiten mitbekommen das ich für derartige Arbeiten nicht zu gebrauchen war..nach 5 Exemplaren machte mir das keinen Spaß mehr und ich habe rumgeblödelt und geschlampt.
Ich durfte dann an der Bastelei einer 2-Spindel Bohrmaschine (120° versetzt, wozu wohl) mit machen und habe die Relaiselektronik dazu aufgebaut..das lief schon damals besser :-)

An ESP erinnere ich mich kaum noch, nur das die Jungs der Klasse den Unterricht als extrem unangenehm ansahen, der Lehrer war 10° heißer als die Sonne..und fuhr einen Sapo.

Im Bergbau- und Hüttenkombinat gabs auch UTP Unterricht, nach meinem Wissen wurde dort der DDR Bedarf an Kartoffelstampfern mit rotem Holzgriff gedeckt. Ich habe nach der Wende bei einem Trödler mal einen großen Karton dieser Griffe für 3 DM als Feuerholz gekauft..Holzfeilenhefte, rot lackiert..habe viele davon an Kumpels verschenkt.

Ich hatte später mal einen Ferienjob in der Präzisionsmechanik...war das ein Elend.
Ich hatte dort ein paar Tage lang das zweifelhafte Vergüngen 3,5mm lange Madenschrauben in die o.a. Stellringe einzufädeln, tausende..unveständlicherweise wollten die das unbedingt auch noch mit dem Schraubenschlitz nach außen...
Glücklicherweise wurde ich dann abgelöst und durfte an einem vollkommen Kindersicher gemachten Schleifbock 2cm lange Rundstifte beidseitig anfasen bzw. entgraten. Dazu gabs vor der Schleifscheibe einen Messingblock mit einem schräg gebohrten Loch, man konnte da den Stift einfädeln...öööööde.
Auch das endete nach ein paar Tagen, danach hatte ich die verantwortungsvolle Aufgabe den senkrechten Bolzen des Tonarmabsenksystems mit seitlich eingedrücktem angefasten Stift in zähes Silikonöl zu tunken und diesen im Rohr des Absenksystems zu versenken.. ohrschwerbleede...es war natürlich nach Ansicht des Fachpersonals entweder zu viel oder zu wenig Glodder da dran...

Ich denke nicht das ich bei diesen Maßnahmen irgendwas gelernt habe das ich nicht schon konnte..allenfalls Geduld.

Den damaligen UTP Meister habe ich später in der feinmechanischen Werkstatt des Institutes für Geophysik an der Uni FG wieder getroffen, er hatte mich nicht vergessen und wir waren 9 Jahre gut befreundete Kollegen (bis ich da gekündigt hatte). Er wohnt ein paar Meter weiter unten im Dorf, wir freuen uns immer noch wenn wir uns mal sehen..


Gruß,

Holm
--
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023
03.01.2018, 14:28 Uhr
meierbyKC

Avatar von meierbyKC

also ich hatte Glück mit Pa. Wir haben in der 7. und 8. Klasse eine Grundausbildung in Metallbearbeitung erhalten und in der 9. und 10. Klasse in einem Baubetrieb echte Häuser gebaut, mit Theorieunterricht und richtigen Maurer- und Putzarbeiten. In ESP habe ich die Grundlagen der Elektrotechnik gezeigt bekommen.
Die Häuser stehen noch und von der Zeit profitiere ich Heute noch, wenn ich an meinem Haus werkle, wenn ich Metall bearbeite, mauern und verputzen muss oder wenn ich den Lötkolben schwinge bei einem Projekt hier aus dem Forum
--
KC85/4, A5120, Amiga4000D, A3000D, A500, A500+, CD32, CDTV, C64 & Mini, C128D, C128D-CR, Atari TT 030, Acorn RiskPC SA, Mac: Performa 475, 450, LcII (68K), PPC 7300/200, G3, G4 (auch 17"Book), G5 Dual, div. IMacs, PhilipsCD-i: 910, 450, 470, 220, 210, IBM PS/2, Teleplay, CPC464+GT64, Palm: Pre, Centro, Treo 680, 650, 600, Tungsten, m515
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024
03.01.2018, 14:38 Uhr
ICL-LIONS



Habe mal abgeändert den Satz wie ich mich an ESP erinnere.


Zitat:
An ESP erinnere ich mich noch, das die Jungs der Klasse den Unterricht als extrem angenehm ansahen, die Lehrerin war heißer als die Sonne..und fuhr eine Fahrrad.




Carsten
--
Online bin ich nur Wochentags zwischen 9 und 17 Uhr.

Dieser Beitrag wurde am 03.01.2018 um 14:38 Uhr von ICL-LIONS editiert.
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025
03.01.2018, 14:50 Uhr
ggrohmann



Hallo!


Zitat:
Lötspitze schrieb
Wir haben Campingstühle hergestellt - Stahlrohrrahmen, bespannt mit Plastikwäscheleine. Habe ich nie "draußen" im Verkauf gesehen - wahrscheinlich Bückware hoch drei.



Ich kenne die Dinger, sowas stand im Außenbereich von Eisdielen oder "Futterbuden" an der Ostsee. Privat habe ich sowas dann erst nach der Wende in Gärten gesehen.

Guido
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026
03.01.2018, 14:59 Uhr
Guido
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Avatar von Guido


Zitat:
Lötspitze schrieb
Wir haben Campingstühle hergestellt - Stahlrohrrahmen, bespannt mit Plastikwäscheleine. Habe ich nie "draußen" im Verkauf gesehen - wahrscheinlich Bückware hoch drei. War aber zu groß zum rausschmuggeln
Matthias


Das muss dann wahrscheinlich schon in den 70er Jahren gewesen sein. Ab da wurden die VEB ja "angewiesen" Konsumgüter herzustellen.
Unsere Butze, (VEB LEW) Lokomotivbau, Elektronenstrahlöfen (mit Ardenne), Pertinax, Fr4 (auch Mehrlagen) usw, musste dann noch Heimwerkermaschinen basteln. Schleifböcke, Bandsägen, Abrichten, Gartenmöbel, Gartenzäune, selbst über Schweinezucht wurde nachgedacht (sagte man) ... Nur Lokomotiven bauten wir immer weniger Schleifbock und Abrichte habe ich noch heute. Ja, nachweislich in Berlin gekauft

Guido
--
Der Mensch hat drei Wege, klug zu handeln.
Erstens durch Nachdenken: Das ist der edelste.
Zweitens durch Nachahmen: Das ist der leichteste.
Drittens durch Erfahrung: Das ist der bitterste.
Konfuzius

Wer immun gegen ein Minimum an Aluminium ist, der hat eine Aluminiumminimumimmunitität.
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027
03.01.2018, 15:04 Uhr
Micha

Avatar von Micha

".. Nur Lokomotiven bauten wir immer weniger Schleifbock und Abrichte habe ich noch heute. Ja, nachweislich in Berlin gekauft"

Wie hieß es doch so schön: "Was des Volkes Hände schaffen soll des Volkes Eigen sein!"

Den Spruch kannte ich aus meiner Jugend, hätte schwören mögen daß das mal ein Kommunist so formuliert hat. Weit gefehlt:

https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Lersch
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028
03.01.2018, 15:34 Uhr
holm

Avatar von holm

Carsten Du machst mich nicht neidisch, Solche hatten wir auch, aber nicht in UTP/ESP :-)

Den Sapo haben wir dann mal mit vereinten Kräften seitlich schräg an einen Baum gestellt und die beiden Auspuffe mit den Kartoffeln des Gemüseladens auf der gegenüberliegenden Straßenseite verfüllt...

Gruß,

Holm
--
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Dieser Beitrag wurde am 03.01.2018 um 15:34 Uhr von holm editiert.
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029
03.01.2018, 22:08 Uhr
RenéB



Meine Erinnerungen an PA sind nicht so doll. Ich war im EAW Treptow. Dort habe wir Funkenlöschkammen zusammengebastelt, Haltebügel für Sicherungen zurechtgefeilt und Lötspitzen geschmiedet. Außer Langerweile und schlechten Zensuren wegen zu geringer Stückzahlen ist da nichts rumgekommen.
Aber man könnte vom Treppenhaus nach Kreuzberg schauen.
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030
03.01.2018, 23:10 Uhr
komarbrb




Zitat:
meierbyKC schrieb
also ich hatte Glück mit Pa. Wir haben in der 7. und 8. Klasse eine Grundausbildung in Metallbearbeitung erhalten und in der 9. und 10. Klasse in einem Baubetrieb echte Häuser gebaut, mit Theorieunterricht und richtigen Maurer- und Putzarbeiten. In ESP habe ich die Grundlagen der Elektrotechnik gezeigt bekommen.
Die Häuser stehen noch und von der Zeit profitiere ich Heute noch, wenn ich an meinem Haus werkle, wenn ich Metall bearbeite, mauern und verputzen muss oder wenn ich den Lötkolben schwinge bei einem Projekt hier aus dem Forum



Das ähnelt ja dem Schaffen von uns Rathenowern in der 9. Klass🤗
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031
04.01.2018, 10:02 Uhr
Jammy1971

Avatar von Jammy1971

Bei uns war auch eine LPG (T) Partnerbetrieb... Somit war Kuhstall ausmisten, Kühe füttern oder die Euter im Melkkarussel mit den Saugzylindern "bestücken" das, was ich in PA machen durfte... ;-)
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032
04.01.2018, 18:00 Uhr
robbi
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Avatar von robbi

Na endlich noch ein Leidensgefährte. Ich "befürchtete" schon, ich wäre der einzige in der Landwirtschaft.

Als Ergänzung zu 020:
Im Grundschul-Werken hatten wir noch Löten mit Lötfett von irgendwas in der Station Junger Techniker. Es gab auch theoretischen Unterricht bei der Reichsbahn. Wir durften die Radfolgen an Lokomotivserien auswendig lernen. Später haben wir in der MAS (Maschinen-Ausleih-Station) --> MTS (Maschinen-Traktoren-Station) Würfel gefeilt.
Erst in der EOS gings auf's Volksgut Görlsdorf. Immerhin wurde ich mit 18 Jahren Traktorfahrer (damals die 3) und mußte dann als "Kraftfahrer" nicht bei den Motschützen dienen, sondern in der Nachrichtenkompanie. Da hatte der USP doch etwas Positives...
--
Schreib wie du quatschst, dann schreibst du schlecht.

Dieser Beitrag wurde am 04.01.2018 um 18:01 Uhr von robbi editiert.
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033
04.01.2018, 18:11 Uhr
ralle



ESP -> Ende Mai Feuerzeug unters Thermometer
PA bei der WBG, Betonteile gießen, Beschläge für die Kellertür fertigen und Zugschalter zusammenfriemeln. Hatte ich nur bis zur 8, danach Lehre beim VEB Elektronik Gera als Elmo.

Wenn einer sich beschwert, wegen dem Thermometer, Hitzefrei ist auch gut für die Schüler. Vom PA kamen einige besoffen zum Sportuntericht.
--
Gruß Ralle

Wenn Sie dazu neigen, Bedienungsanleitungen zusammen mit dem Verpackungsmaterial wegzuwerfen, sehen Sie bitte von einem derart drastischen Schritt ab!...
... Nachdem Sie das Gerät eine Weile ausprobiert haben, machen Sie es sich am besten mit dieser Anleitung und ihrem Lieblingsgetränk ein oder zwei Stunden lang in Ihrem Sessel bequem. Dieser Zeitaufwand wird Sie dann später belohnen...

aus KENWOOD-Bedienungsanleitung TM-D700

Dieser Beitrag wurde am 04.01.2018 um 18:15 Uhr von ralle editiert.
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034
04.01.2018, 22:00 Uhr
u.nickel



Also ich hatte auch die Landwirtschaftsvariante in UTP- und darauf abgestimmt dann auch in ESP - zu ertragen. Erst als Schüler im Kuhstall und später dann auch noch als Betreuungslehrer ... im gleichen Kuhstall. Nur die Kühe waren dann andere :-)
@ robbi: War das das Görlsdorf bei Luckau? Bist Du dort zur Penne gegangen?

Grüße Uwe
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035
04.01.2018, 22:39 Uhr
Micha

Avatar von Micha

Wirklich interessant - wenn auch nicht unbedingt überraschend: die Qualität des UTP/ESP Unterrichts in der DDR war von Fall zu Fall sehr unterschiedlich. Was anderes hätte mich auch gewundert. Trotzdem war die Idee im Grunde gut. Ich bin fest überzeugt das Bildungssystem der DDR war besser als das heutige.

Sehr lustig find ich natürlich das mit dem Görlsdorf:

https://www.youtube.com/watch?v=QyOBuwYrtVc

oops - verkehrter Link. Hier ist der richtige:

https://www.youtube.com/watch?v=f1YpKgx5e48

Görls, Görls Görls...

Dieser Beitrag wurde am 04.01.2018 um 22:40 Uhr von Micha editiert.
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036
04.01.2018, 22:57 Uhr
ICL-LIONS



In Görlsdorf habe ich mit meinem Oper und später mit meinem Onkel die Kühe zum schlachten abgeholt.

Carsten
--
Online bin ich nur Wochentags zwischen 9 und 17 Uhr.
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037
04.01.2018, 23:10 Uhr
ICL-LIONS



Ach ne das wahr bei Görsdorf bei Dahme.

Carsten
--
Online bin ich nur Wochentags zwischen 9 und 17 Uhr.
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038
04.01.2018, 23:18 Uhr
komarbrb



@Micha,
Ich bin geneigt das insofern gegenüberzustellen daß wir in der DDR ein möglichst breitgefächertes Allgemeinverständnis durch die Polytechnische Ausbildung bekommen sollten bzw erhalten haben.

Dem steht natürlich heute ein ganz und gar konträre Bildungssystem bzw Niveau gegenüber.
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039
04.01.2018, 23:24 Uhr
Thomas



Ihr wißt aber manches noch sehr genau.
In PA (ESP wechselte sich - glaube ich - mit TZ wöchentlich ab) haben wir in einem Glaswerk in Weißwasser, der "Bärenhütte", gearbeitet. In verschiedenen Abteilungen, anfänglich in einer Schülerwerkstatt mit Feilen, Schleifen, Bohren, später "in echt". In einer Formenwerkstatt hatte ich (und ein, zwei andere) keinen Stress beim Putzen der Formen, das habe ich dann sogar als Ferienjob gemacht.
Wir haben auch Henkel und Deckel aus Metall an diese großen (ca. 50 cm?) braunen Flaschen montiert, die wie Karaffen aussehen - dicker Bauch und oben langer schlanker (8 cm?) Hals. Die besten haben eine geschenkt bekommen. Meine haben wir verkauft.
Gab es Informatik vor der EOS (11./12.)? Wir waren in einem Computerkabinett in einer Baracke des o. g. Betriebes, welches mit ca. 20 KC87 bestückt war, dort gab es auch diesen kleinen Tschechen-Plotter XY... und der Lehrer konnte sein Bild auf unsere Bildschirme legen und auch sich auf die Bildschirme von Schülerrechnern aufschalten ("lauschen"). Wie heißen diese Module? Ein Freund und ich durften aber am KC85/3 werkeln. Ein Demoprogramm für Lochbandprogrammierung entstand. Fazit:
Ich hätte gern mehr ESP gehabt. Die Beschäftigung mit E-Technik war für mich sehr spannend. Informatik an der EOS fand dann am "BiC" statt. Ein bißchen Ampelprogrammierung, dann wieder selbst Software geschrieben, die nie über ein Anfangsstadium herauskam... (Weltraumhandel-Programm)
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040
04.01.2018, 23:57 Uhr
Guido
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Avatar von Guido

Ich sehe schon, ihr hattet nicht ganz die Tristess, wir wir Mitte der 60er Jahre am "Zonenrandgebiet". Ca. 300m weiter war die "Grenze" von DDR nach Ostberlin und auch als DDR-Bürger (bzw. Knirps) musste man sich noch bis etwa 1970 dort ausweisen. Selbst die Züge und Busse wurden ja kontrolliert. Wir Kinder wurden immer hochnotpeinlich befragt, was wir denn in Berlin wollten.
Was das sollte? Keine Ahnung.... Zumindest hat man sich dort ungerne aufgehalten, vor allem wenn mal wieder irgendwo ein Russe abgehauen war.
Und so kam es, das dort in der Ecke im Laufe der Jahre weg gemacht hat, der nur irgendwie konnte. Übrig blieb der Bodensatz, auch bei den Lehrern ;-)
Wo? Eiche und Ahrensfelde...

Guido
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Konfuzius

Wer immun gegen ein Minimum an Aluminium ist, der hat eine Aluminiumminimumimmunitität.

Dieser Beitrag wurde am 04.01.2018 um 23:58 Uhr von Guido editiert.
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041
05.01.2018, 00:21 Uhr
RenéB



In Ahrensfelde (Friedhof) gab es auch eine Werkstatt für PA. Ich weiß nicht mehr von welchem Betrieb die waren. Auch da haben wir nichts gemacht, was mich begeistert hat. Ich erinnere mich noch, das eine Station ein Zinnbad war.
ESP war teilweise ergiebiger. Vorallem wenn es um E-Technik ging würde ich wach.
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042
05.01.2018, 13:19 Uhr
ROBOTROONIE




Zitat:
Lötspitze schrieb
Ja, damals hat man noch für´s Leben gelernt und nicht für´s Schauspiel
Wir haben Campingstühle hergestellt - Stahlrohrrahmen, bespannt mit Plastikwäscheleine. Habe ich nie "draußen" im Verkauf gesehen - wahrscheinlich Bückware hoch drei. War aber zu groß zum rausschmuggeln

Matthias




die runden? https://i.ebayimg.com/00/s/NzY4WDEwMjQ=/z/czgAAOSwcOFaOk4w/$_72.JPG
Hatten wird nach der Wende

Aber diese Version mit einfachen Beinen: https://i.pinimg.com/736x/5d/c8/a5/5dc8a5948372b88299b54b5d1f858f56--acapulco-design-living.jpg


Google kennt aber noch andere Formen
http://abload.de/img/img_5702j6ke2.jpg
https://www.picclickimg.com/d/l400/pict/112685435649_/DDR-Spaghetti-Stuhl-Gartenstuhl-Gummistuhl.jpg
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/4x-spaghetti-stuhl-stuehle-retro-ddr-gartenstuhl-stapelstuhl/768189586-89-21246
--
- Meine Posts werden zu 100% aus recycelten Bits erstellt -
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043
05.01.2018, 14:07 Uhr
Lötspitze



So ähnlich wie der grüne und blaue, den Du bei Google gefunden hast. Wir mußten die Rohre vor dem Verschweißen noch anbohren und da wurden dünnere Zwischenstreben eingesteckt. Um die wurde dann mit gewickelt. Die fehlen hier.

Matthias
--
___________________
...geboren, um zu löten.

Wer rennen soll, muß auch mal stolpern dürfen.
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044
05.01.2018, 17:08 Uhr
PC-Opa



...ja UuTePe:
Schmalkaldener Kranbau Anfang der 70-iger des vorigen Jahrhunderts: - wir biegen Flacheisen nach Form, ein Schweißer hat die dann mit einer Einspannvorrichtung zusammengeschweißt, wir wieder Löcher bohren - das wurde dann mit ein paar Schrauben als eine Selbstbaugartenbank für die Konsumgüterversorgung der Bevölkerung verkauft
Gruß Wolfgang
--
Gruß Wolfgang
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045
05.01.2018, 18:42 Uhr
robbi
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Avatar von robbi

032...034


Zitat:
@ robbi: War das das Görlsdorf bei Luckau? Bist Du dort zur Penne gegangen?



Ja. Ja. Letzteres 1958-1962

Nachtrag:
Luckau - bis 1945 Hauptstadt der Brandenburgischen Niederlausitz,
danach Kreisstadt,
heute NICHTS, dank des Neozentralismus in der BRD!
--
Schreib wie du quatschst, dann schreibst du schlecht.

Dieser Beitrag wurde am 05.01.2018 um 18:51 Uhr von robbi editiert.
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