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Robotrontechnik-Forum » Technische Diskussionen » womit schmiert man mechanische Rechenwerke am besten? » Themenansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000
26.03.2012, 22:31 Uhr
Micha

Avatar von Micha

Ist bestimmt für einige hier ne sehr einfach zu beantwortende Frage

Ich hab eine schwergängige (aber noch nicht festgegangene) Felix. Das ist der sowjetische Nachbau der urtümlichen Ohdner, den es bis in die 70er in Sowjetistan in Papierwarenläden für paar Rubljow zu kaufinovskij gab. Der sowjetische Nachbau verwendete allerdings Zink - irgendwo hab ich diesbezüglich mal den Begriff "Zinkfrass" aufgeschnappt - das Material hat wohl keine Notschmier-Eigenschaften sondern geht ggf. spontan fest.

Eigentlich würde ich spontan mit Graphitöl schmieren, glaube aber mich zu erinnern dass das ein Insider mal sehr negativ bewertet hatte...
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001
26.03.2012, 22:54 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger


Zitat:
Micha schrieb
sowjetische Nachbau verwendete allerdings Zink -

Bist Du sicher, dass die Lager nicht in extra Lagerbüchsen laufen?


Zitat:
Eigentlich würde ich spontan mit Graphitöl schmieren, glaube aber mich zu erinnern dass das ein Insider mal sehr negativ bewertet hatte...

Ein normales, harzfreies Feinmechanikeröl verwenden.
--
Kernel panic: Out of swap space.
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002
26.03.2012, 23:12 Uhr
Germaniumröhre



Hallo Micha,

Zink als Gleitlager will ich nicht so recht glauben - wird wohl Weißmetall sein.

Viele Grüße
Bernd
--
Kombjuder sorgen für Arbeit, die man ohne Diesem sicherlich nicht hätte.
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003
27.03.2012, 05:05 Uhr
ambrosius



Ich würde Knochenöl empfehlen

Beste Grüße
Holger
--
viele Grüße
Holger
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004
27.03.2012, 08:19 Uhr
Arth



Ich empfehle Caramba, gibt es als Spray und Oel.
Löst Schmutz und Rost, ölt und bildet einen Schutzfilm .
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005
27.03.2012, 09:35 Uhr
Alex-70



Nimm Fluidfilm. Harzt nicht, ist auf Lanolinbasis (Wollschaf), riecht gut. Hautverträglich, da auch Hautpflegemittel. Gibts auch als praktisches Spray. Wunderbarer Korrosionsschutz und Schmiermittel. Löst auch alte Verbindungen und Fette.
Und steht wie ne 1, da es nicht wie andere einfach weg ist nach ner Zeit.

Das ganze Zeug ausm Supermarkt kannste vergessen!

Dieser Beitrag wurde am 27.03.2012 um 09:36 Uhr von Alex-70 editiert.
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006
27.03.2012, 11:04 Uhr
Guido
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Avatar von Guido


Zitat:
Alex-70 schrieb
....Das ganze Zeug ausm Supermarkt kannste vergessen!

Nu, nicht ganz. Man kann dort auch ordentliches Zeugs kaufen, wenn man nicht nur "Geiz ist Geil" im Schädel hat.
Bestes Beispiel ist dieses unsägliche "WD40". Das Zeugs ist die raffinierteste Gelddruckmaschine der letzten Jahre! Im wahren Leben eigentlich nur ein unsauberes Schweröl (Diesel) mit etwas Aromen versetzt, doch je bildungsferner die Anwender, desto unbekümmerter setzen diese das als "Schmiermittel" ein. Einziger Vorteil ist die relativ gute Dosiermöglichkeit (Kanüle) und deshalb habe ich auch immer ein Döschen stehen. Damit kann man Dreck lösen, auch mal alte Maschinenteile aufhübschen, nur eins geht nicht: Schmieren! Das Zeugs verdunstet relativ schnell (Diesel halt) und schon quietscht die Türe wieder
Für filigrane Anwendungen (vor allem Sinterbronzebuchsen) habe ich einige verschiedene Fläschen Custanol stehen, aber auch "Haftöl" und ähnliches aus dem Baumarkt verwende ich wo es passt.

Übrigens: Jedes "natürliche" Öl verharzt irgendwann, also auch irgendwelche Wollöle usw. "Garantiert säurefreie" Öle haben auch Säure intus, nur unter einem bestimmten Wert. (alkoholfreie Biere enthalten auch Alkohol )
Gute Erfahrungen habe ich mit dem guten alten "Nähmaschinenöl" aus der ExDDR gemacht, geht aber auch zur Neige.

Guido
--
Der Mensch hat drei Wege, klug zu handeln.
Erstens durch Nachdenken: Das ist der edelste.
Zweitens durch Nachahmen: Das ist der leichteste.
Drittens durch Erfahrung: Das ist der bitterste.
Konfuzius

Wer immun gegen ein Minimum an Aluminium ist, der hat eine Aluminiumminimumimmunitität.
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007
27.03.2012, 11:32 Uhr
u808



Ich kann Wähleröl empfehlen, aber seit dem die mechanischen Vermittlungsstellen immer weniger werden leider nich mehr so gut zu bekommen.
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008
27.03.2012, 11:35 Uhr
holm

Avatar von holm

Womit schmiert man Getriebe?


... mit Getriebeöl warscheinlich. Hier wäre Eins mit geringer Viskosität angebracht.
ATF geht auch.
Das Zeug verdunstet auch nicht einfach so. Caramba und WD40 gehen zum reinigen, aber nicht zum Schmieren da schließe ich mich Guido an. Unter Knochenöl kann ich mir gar nichts vorstellen denke aber das das nach ein paar Jahren Knochenleim wird...

Gruß,

Holm
--
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009
27.03.2012, 14:57 Uhr
ambrosius



Knochenöl (ob das heute noch aus Knochen gewonnen wird, kann ich nicht sagen), hat mir ein Uhrmacher zum Ölen von Feinmechanik empfohlen. Früher wurden damit auch Schreib- und Rechenmaschinen geölt. Es dient auch heute noch als Öl für mechanische Uhren. Es ist sehr dünnflüssig und verharzt nicht.

Beste Grüße
Holger
--
viele Grüße
Holger

Dieser Beitrag wurde am 27.03.2012 um 14:58 Uhr von ambrosius editiert.
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010
27.03.2012, 15:07 Uhr
Buebchen



Hallo!
Jetzt gebe ich meinen Senf auch noch dazu.
Wenn es wirklich Zink ist der auf Stahl und aneinander gleiten soll kein Öl nehmen!
Wenn Du das Werk auseinandernehmen kannst alles gut säubern und vor allem wenn Stahlteile vorhanden sind und die oxidierten Zinkoberflächen mit sehr feinem Schleifleinen abziehen damit die Zinkoxidkristalle entfernt werden. Die machen jede Schmierung sonst illusorisch. Anschliessend alle Teile mit Teflonspray einsprühen . Alles andere kannst Du bei Zink vergessen! Die Zinkoxidkristalle sind Nadelförmig und verhaken sich gegeneinander. Das Teflonspray verhindert die Oxidation und hat Schmiereigenschaften. Öl verstärkt auch bei angeblicher Säurefreiheit die Oxidation. Ähnliche Probleme hat man bei Gleitflächen Aluminium auf Aluminium. Dort hilft auch nur Teflonspray!
Alles Gute!
Buebchen

Dieser Beitrag wurde am 27.03.2012 um 15:17 Uhr von Buebchen editiert.
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011
27.03.2012, 15:15 Uhr
holm

Avatar von holm

Ich habe auch noch irgendwo so eine alte Triumphator Rechenmaschine mit Kurbel. Da drin sind auch Zinkdruckgußwalzen die sich in langsam Wohlgefallen auflösen, allerdings sind da stahlbuchsen eingegossen auf denen sich das Theater dreht. Noch geht die Maschine, aber irgendwann wird der Zinkdruckguß ganz zerfallen sein. Man hatte damals solche Legierungen noch nicht langzeitstabil im Griff.

Gruß,

Holm
--
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012
27.03.2012, 15:23 Uhr
ambrosius



Das zerfallen von Zink, speziell Zinkdruckguß, kenne ich auch von meinem AWO-Vergaser, Baujahr 1953. Der zerbröselte auch einfach so beim anfassen.
Bei Zink und Stahl hätte ich allerdings mehr Sorgen, das bei Einwirkung von Feuchtigkeit die Zersetzung gemäß elektrischer Spannungsreihe mehr Einfluß hat.

Beste Grüße
Holger
--
viele Grüße
Holger
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013
27.03.2012, 15:30 Uhr
Buebchen



Hallo!
Das Problem bei Zinkspritzgussteilen ist das allmähliche eindringen von Schwefeldioxid als schwefliger Säure bei feuchter Witterung die an den Zinkkristall Korngrenzen einwirkt und das Gefüge durch Volumenzunahme durch die Reaktionsprodukte auseinandertreibt. Ein dünner Überzug mit einem Plastik oder wie ich auch vorgeschlagen habe Teflonspray verhindert das Eindringen wenn möglichst Früh die Teile eingesprüht werden. Bei alten Teilen kann es die Zerstörung nur verlangsamen.
Alles Gute und viel Erfolg!
Buebchen
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014
27.03.2012, 16:50 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger


Zitat:
holm schrieb
Man hatte damals solche Legierungen noch nicht langzeitstabil im Griff.

Die Radiohistoriker haben ein abenteuerliches Verfahren entwickelt, zerfallende Drehko-Gehäuse aus Zink unter Druck mit Cyanacrylat zu stabilisieren.
--
Kernel panic: Out of swap space.
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015
27.03.2012, 17:12 Uhr
Buebchen



Hallo Rüdiger!
Das kann ich mir gut vorstellen. Das Cyanoacrylat (Sekundenkleber ) Auf die Oberfläche auftragen. Durch Kapillarwirkung dringt es zwischen den Korngrenzen ein. Auf die nichtklebende Seite eines Paketaufklebers damit man es wieder raus bekommt in einen Schnellkochtopf gelegt der mit einem Druck von einem Bar beaufschlagt wird. Dabei härtet das Cyanoacrylat in den Kapilaren aus und verklebt die einzelnen Teile. Zum aushärten des auf der Oberfläche befindlichen Acrylats sollte mann das Bauteil noch einmal vorsichtig mit einer Heisluftpistole auf ungefähr 70 °C erwärmen damit nichts an der Oberfläche festklebt. Nicht die Oberfläche mit den Fingern berühren! Sie kleben sofort fest!
Lösen kann man sie dann nur mit einer intensiven Speiseölbehandlung die aber einige Zeit dauert.
Mit einem unwichtigen Teil vorher üben! Kann auch aus anderem Material sein.
Alles Gute und viel Erfolg!
Buebchen

Dieser Beitrag wurde am 27.03.2012 um 17:14 Uhr von Buebchen editiert.
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016
27.03.2012, 17:19 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger


Zitat:
Buebchen schrieb
der mit einem Druck von einem Bar beaufschlagt wird.

Nein, die spannen die Teile mechanisch ein, um sie auf die ursprünglichen Maße zurückzuzwingen. Cyanacrylat ist dünnfülssig genug, um von allein in die Kapillaren zu wandern.
--
Kernel panic: Out of swap space.

Dieser Beitrag wurde am 27.03.2012 um 17:20 Uhr von Rüdiger editiert.
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017
27.03.2012, 17:45 Uhr
Buebchen



Hallo Rüdiger!
Das das Cyanoacrylat von alleine durch die Kapillarwirkung eindringt habe ich geschrieben! Das es Teile gibt die durch einspannen in Ihre Ursprungsform gebracht werden können halte ich für einen sehr seltenen Sonderfall!
Die Druckbehandlung dient auch nur zur schnelleren Aushärtung in den Kapillaren.
Wenn das Teil sosehr deformiert ist das es Seine Funktion nicht mehr erfüllen kann ist jeder Rekonstruktionsversuch vergeblich.
Die Aushärtung an der Oberfläche muss durch Erwärmen erfolgen.
Buebchen

Dieser Beitrag wurde am 27.03.2012 um 17:45 Uhr von Buebchen editiert.
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018
27.03.2012, 21:44 Uhr
Micha

Avatar von Micha

Dass die "Feliks M" aus sowjetischer Produktion / 70er Jahre Mechanikteile aus Zink enthält ist Gewissheit. Dass die Triumphator auch mit so minderwertigem Material gefertigt wurde war für mich eine Überraschung. Dachte bisher immer dass die Messing verwendet haben. Eigentlich wurde in der DDR trotz aller Mängel und Engpässe sehr auf Qualität geachtet.

Beim Stöbern zum Thema hab ich noch paar wirklich interessante Dinge entdeckt:

Eine nett gemachte Feliks M Simulation für den Browser:
http://www.rechnerlexikon.de/en/upload/7/7b/Feliks.swf

Und das hat mir AE in Garitz erzählt, findet sich auch in Wikipedia:
DIese eigentlich primitive Rechenmaschine wurde als Bestandteil taktischer Nuklearraketensysteme der Sowjetunion eingesetzt, um die Flugparameter zu berechnen. Immerhin Lösung einer Differentialgleichung - Anfangswertaufgabe, also mathematisch mittelmässig schwerer Tobak, nicht ganz trivial mit so einer Kiste zu lösen...

http://de.wikipedia.org/wiki/2K6_Luna

Dieser Beitrag wurde am 27.03.2012 um 21:48 Uhr von Micha editiert.
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019
28.03.2012, 09:56 Uhr
Buebchen



@Micha
Hallo!
Zinkspritzguss ist gar keine so schlechte Lösung da mit dem Verfahren sehr viele Masshaltige Teile billig gefertigt werden können. Eine Lebensdauer von 60 Jahren ist aus Heutiger Sicht ja auch ganz schön lange.
Heute hergestellte Produkte erlauben solche Lebensdauern auf keinen Fall.
Ein Lacküberzug war aber zum Beispiel bei Spieluhrwerken zur Haltbarkeitsverlängerung durchaus üblich.
Alles Gute!
Buebchen
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020
28.03.2012, 10:12 Uhr
Germaniumröhre



Hallo Wolfgang,

da stimme ich Dir zu.
Das Allermeiste ist schon im Laden Schrott.

Viele Grüße
Bernd
--
Kombjuder sorgen für Arbeit, die man ohne Diesem sicherlich nicht hätte.
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021
31.03.2012, 12:14 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger

Ich arbeite viel mit dem orginalen Schmierstoff: Custanol.
Wird bei ebay regelmäßig in kleinen Fläschchen angeboten, z.B. hier
http://www.ebay.de/itm/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=180852844304
--
Kernel panic: Out of swap space.

Dieser Beitrag wurde am 31.03.2012 um 15:12 Uhr von Rüdiger editiert.
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022
06.04.2012, 09:21 Uhr
ralle



was auch geht, hilti-fett, meist schwer zu bekommen
--
Gruß Ralle

Wenn Sie dazu neigen, Bedienungsanleitungen zusammen mit dem Verpackungsmaterial wegzuwerfen, sehen Sie bitte von einem derart drastischen Schritt ab!...
... Nachdem Sie das Gerät eine Weile ausprobiert haben, machen Sie es sich am besten mit dieser Anleitung und ihrem Lieblingsgetränk ein oder zwei Stunden lang in Ihrem Sessel bequem. Dieser Zeitaufwand wird Sie dann später belohnen...

aus KENWOOD-Bedienungsanleitung TM-D700
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