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Robotrontechnik-Forum » Technische Diskussionen » P-MOS-Logik-IC » Themenansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000
25.05.2025, 15:24 Uhr
Messelektronik



Wie kam es eigentlich zu der PMOS-Hochvolt-Logik-Schaltkreisfamilie (U101D etc.) aus dem Funkwerk Erfurt? Waren die eine Eigenentwicklung oder gab es irgendwelche internationalen Vorbilder, in den gängigen Listen sind keine Äquivalenztypen angegeben? Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass die DDR-Werkzeugmaschinen nicht mit TTL-Gattern bestückt werden konnten, da die entsprechenden Nachbauten nicht lizensiert waren und diese Maschinen daher im NSW unverkäuflich gewesen wären. Ist da etwas dran?

Viele Grüße - René
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001
25.05.2025, 19:02 Uhr
karsten
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Avatar von karsten

Vorbilder von GI (General Instrument)

U101D = MEM 1000 GDN 146
U102D = MEM 1002 GDH 116 aktuell https://www.ebay.com/itm/204996980141
U103D = MEM 1005
U104D = MEM 1008 GDH 136
U105D = MEM 2009
U106D = MEM 1013 GDH 126
U107D = MEM 1014 GDH 106
U108D = MEM 1015 GDJ 106
U109D = MEM 1022
--
1. Grundgesetz der Messtechnik? Wer misst misst Mist!
(fast) alle DDR-Schaltkreise und viele Transistoren
Elektronikarchäologie, MC80, K1520
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002
25.05.2025, 19:05 Uhr
Andreas



Ich habe sogar ein Datenheft von der Firma.Scheinbar waren aber die IC fast alle im runden Metallgehäuse.
--
Viele Grüße
Andreas
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003
26.05.2025, 02:05 Uhr
Drahtlos




Zitat:
Ich habe sogar ein Datenheft von der Firma.Scheinbar waren aber die IC fast alle im runden Metallgehäuse.



Sicher dieses Datenheft: GI-Katalog von 1967 Und ja, da waren DIL-Gehäuse noch etwas Neues...
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004
26.05.2025, 09:14 Uhr
P.S.



Die PMOS-Hochvolt-Logik-Schaltkreisfamilie UxxxD war eine Forderung aus der Werkzeugmaschinenindustrie der DDR. Die zur gleichen Zeit in Entwicklung befindlichen TTL-Schaltkreise (5V) aus dem HFO kamen für diesen Anwendungsfall nicht infrage, weil deren Störfestigkeit wesentlich geringer ist, als die PMOS-ICs mit ihren 2 Stromversorgungen (27V/13V).
Lizenzen zum Nachbau von HL-Bauelementen hat die DDR - im Gegensatz zu anderen, auch RGW-Staaten, grundsätzlich nicht bekommen, da Embargo-Bestimmungen des COCOM dagegen sprachen.
Diese speziellen Metallgehäuse standen in der DDR nicht zur Verfügung und da man gerade die Umstellung der DIL-Gehäuse-Technologie von Keramik auf Kunststoff vor hatte, wurden die PMOS-ICs von Anfang an im Kunststoffgehäuse hergestellt. FWE war sozusagen Vorreiter in dieser Gehäusetechnologie.
Daß mit diesem neuen Sortiment an HL-Bauelementen, die eigentlich für die Digitaltechnik gedacht waren, auch noch viele andere Anwendungen sogar in der Analogtechnik möglich waren, wurde dann als willkommenes "Beiprogramm" gesehen.

Das Wissen der Menschheit gehört allen Menschen! -
Wissen ist Macht, wer nur glaubt, der weiß gar nichts! -
Aber - Unwissenheit schützt vor Strafe nicht! -
Gegen die Ausgrenzung von Unwissenden und für ein liberalisiertes Urheber-, Marken- und Persönlichkeitsrecht!
PS

Dieser Beitrag wurde am 26.05.2025 um 09:21 Uhr von P.S. editiert.
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005
26.05.2025, 10:23 Uhr
Bert



Mir sind die FWE-ICs auch noch nicht im Metallgehäuse untergekommen:


Die Vorbilder könnte es natürlich im TO-78 (o.ä.) Gehäuse gegeben haben.
--
Viele Grüße,
Bert

Dieser Beitrag wurde am 26.05.2025 um 10:23 Uhr von Bert editiert.
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006
26.05.2025, 10:42 Uhr
HeikoS




Zitat:
Bert schrieb
Die Vorbilder könnte es natürlich im TO-78 (o.ä.) Gehäuse gegeben haben.


Nicht nur "könnte". In dem o.g. Katalog von 1967 ! sind die Gehäusetypen aufgeführt.



Ich habe mal nachgeschaut und habe hier auch noch viele der Hochvolt-MOS-DDR-Typen gefunden. Im WF mussten wir das DM2020 mit dieser Technik als Lehrlinge "auf Zeit" löten :-|

Beim Stöbern sind mir einige CM 8001 (256 Bit RAM) begegnet. Auch interessante Technik.

https://www.richis-lab.de/RAM15.htm

Grüße, Heiko

Dieser Beitrag wurde am 26.05.2025 um 14:43 Uhr von HeikoS editiert.
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007
26.05.2025, 10:56 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger


Zitat:
HeikoS schrieb
Ich habe mal nachgeschaut und habe hier auch noch viele der Hochvolt-MOS-DDR-Typen gefunden.



Wirf die bitte nicht weg.
Wir haben im Rechenwerk zwei unrestaurierte Computer, in denen hunderte dieser ICs verbaut sind:
https://www.robotrontechnik.de/index.htm?/html/computer/r1750.htm
--
Kernel panic: Out of swap space.
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008
26.05.2025, 11:14 Uhr
Andreas



Ich habe auch noch einen kleinen Bestand, insbesondere U121. Im MOS-Shop gibt es übrigens noch U111-001.Also der 7-stufige Teiler 5:10:10:10:10:10:10.
--
Viele Grüße
Andreas

Dieser Beitrag wurde am 26.05.2025 um 11:16 Uhr von Andreas editiert.
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009
26.05.2025, 12:07 Uhr
Guido
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Avatar von Guido


Zitat:
Rüdiger schrieb

Wirf die bitte nicht weg.
Wir haben im Rechenwerk zwei unrestaurierte Computer, in denen hunderte dieser ICs verbaut sind:


Ich muss mal nachsehen, eine Handvoll sollten auch noch in meinen Schachteln liegen, können weg...

Immer wenn ich solche uralten Datenbücher sehe (wühle mich ja gerade zum Thema Taschenrechner da durch), stelle ich mit Erschrecken fest, wie weit wir in der DDR eigentlich hinter dem technologischen Mond gelebt haben.
Nichts gegen die Entwickler bei uns, diese haben sich redlich "bemüht", aber das "NSW" war einfach immer meilenweit voraus.

Guido
--
Der Mensch hat drei Wege, klug zu handeln.
Erstens durch Nachdenken: Das ist der edelste.
Zweitens durch Nachahmen: Das ist der leichteste.
Drittens durch Erfahrung: Das ist der bitterste.
Konfuzius

Wer immun gegen ein Minimum an Aluminium ist, der hat eine Aluminiumminimumimmunitität.
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010
26.05.2025, 14:48 Uhr
HeikoS




Zitat:
Rüdiger schrieb


Wirf die bitte nicht weg.
Wir haben im Rechenwerk zwei unrestaurierte Computer, in denen hunderte dieser ICs verbaut sind:
https://www.robotrontechnik.de/index.htm?/html/computer/r1750.htm


Nein, ich werfe jetzt generell von den schönen, alten Dingen nichts mehr weg. Nur Ende der 90'er hatte ich leider mal in meinem alten Zimmer "aufgeräumt". Der "Schaden" ist aber nicht allzu so groß gewesen, leider waren die BCS3-Platine und eine leere LP vom GC204-82 dabei ...

Grüße, Heiko
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011
27.05.2025, 09:51 Uhr
P.S.



@Messelektronik <000>
Im Datenbuch "MOS-Schaltkreise 1975/76" ist auf S120-121 eine Liste der Äquivalenttypen angegeben:

Außer den in der Liste aufgeführten ICs wurden auch noch "kundenspezifische" Schaltkreise in PMOS hergestellt, z.B. die sehr erfolgreichen Sensortasten-Schaltkreise der U700er Serie, der U112D (7-stufiger Teiler) für MuKu, der U111D für den Eigenbedarf FWE-Messgeräte.
Es gab noch den 1k-RAM U253D, aber die nachfolgenden RAMs (z.B. U202D, U214D usw.) und die die PROMs der U400er Serie wurden dann schon nicht mehr in PMOS, sondern in der moderneren nKanal-SiliconGate-Technologie gefertigt.
Zu den PMOS-Schaltkreisen aus Erfurt hatten wir schon mehrfach Diskussionen - auch zum CM8001:
https://www.robotrontechnik.de/html/forum/thwb/showtopic.php?threadid=17012
https://www.robotrontechnik.de/html/forum/thwb/showtopic.php?threadid=9945

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Dieser Beitrag wurde am 27.05.2025 um 10:06 Uhr von P.S. editiert.
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012
27.05.2025, 11:10 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger


Zitat:
P.S. schrieb
Die PMOS-Hochvolt-Logik-Schaltkreisfamilie UxxxD war eine Forderung aus der Werkzeugmaschinenindustrie der DDR. Die zur gleichen Zeit in Entwicklung befindlichen TTL-Schaltkreise (5V) aus dem HFO kamen für diesen Anwendungsfall nicht infrage, weil deren Störfestigkeit wesentlich geringer ist, als die PMOS-ICs mit ihren 2 Stromversorgungen (27V/13V).



Gefordert vielleicht, aber nicht realisiert.
In der DDR-Werkzeugmaschinenindustrie wurden ab 1972 ICs eingesetzt, auf Basis TTL.
Es gab meines Wissens nach weder bei SPS noch bei NC nennenswerten Einsatz von Hochvolt-MOS.
Lediglich der EPROMer G3001 lief mit U100.

Die wohl größten Abnehmer dieser Schaltkreise war die Buchungsmaschinenindustrie: das BWS mit daro 1720 / SD1156 sowie das BWK mit daro 1750 / daro 1840.
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013
27.05.2025, 12:25 Uhr
Rolli



In unserem wieder zum Leben erweckten SD1156 werkeln über 70 ICs der U-Serie und auch nach mehr als 45 Jahren war noch keiner defekt.
Ich kann mich übrigens noch erinnern, dass vor allem während der Entwicklungsphase des SD1156 immer mal Leiterplatten mit Original-ICs von GI auftauchten, wenn FWE nicht liefern konnte.
--
Wer Phantasie hat, ist noch lange kein Phantast
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014
27.05.2025, 13:13 Uhr
RW_AbtST



Hallo P.S.
Du schreibst " Die PMOS-Hochvolt-Logik-Schaltkreisfamilie UxxxD war eine Forderung aus der Werkzeugmaschinenindustrie der DDR. Die zur gleichen Zeit in Entwicklung befindlichen TTL-Schaltkreise (5V) aus dem HFO kamen für diesen Anwendungsfall nicht infrage, weil deren Störfestigkeit wesentlich geringer ist, als die PMOS-ICs mit ihren 2 Stromversorgungen (27V/13V). "

Könntest Du das bitte näher ausführen.
Von wem und wann wurde das gefordert?
Gibt es eine belastbare Quelle dazu?

Die DDR Werkzeugmaschinenindustrie wurde zum großen, wahrscheinlich größten Teil von NUMERIK Karl-Marx-Stadt, vorher SAK, ausgerüstet. Die Anfänge der mengenmäßig, quasi flächig industriewirksam, produzierten NC-Steuerungen waren BNC3, die basierte auf Germaniumtechnik in diskretem Aufbau und der Nachfolger war die NC4xx-Reihe (NC430,431,450,470,410), dort war TTL (D1xx & Co als NANDs + D- und JK-FF + Schieber/Zähler usw.) flächendeckend verbaut und SPS-seitig gab es mengenmäig viele PS2000/2100 mit 1xU202 und bis 2x16 U552 aber sonst wimmelt es in diesen SPSen von D1xx/D2xx.

Ansonsten wie Rüdiger schon schrieb.
--
Rechenwerk / Abteilung Steuerungstechnik
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015
27.05.2025, 13:36 Uhr
Rüdiger
Administrator
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Zitat:
Rolli schrieb
In unserem wieder zum Leben erweckten SD1156 werkeln über 70 ICs der U-Serie und auch nach mehr als 45 Jahren war noch keiner defekt.



Ich hatte schon kaputte U1xx, aber (zum Glück) viel seltener als kaputte TTL-Schaltkreise.
--
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016
27.05.2025, 14:41 Uhr
RW_AbtST



wir hatten uns bisher auf Steuerungen (NC/SPS) bezogen, wenn man den Kreis größer zieht und auch die Antriebsregler betrachtet (wir sprechen von analogen DC WSAs) sieht es so aus dass es z.B. im TUD6 eine Anzahl Uxxx gibt, hier als. Bsp. ein Auszug:


--
Rechenwerk / Abteilung Steuerungstechnik
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017
27.05.2025, 16:01 Uhr
Drahtlos



@P.S.

Zitat:
Die PMOS-Hochvolt-Logik-Schaltkreisfamilie UxxxD war eine Forderung aus der Werkzeugmaschinenindustrie der DDR.


Ich hätte auch gedacht, dass die Forderung so wie vorher in den USA eher von der Rechner-Industrie kam, weil "größere" Speicher zu der Zeit nur in PMOS-Technik realisierbar waren (D181: 16 Bit, U352: 64 Bit).
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018
27.05.2025, 23:12 Uhr
robbi
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Avatar von robbi

Meine erste Aufgabe in der Prüftechnologie war die Inbetriebnahme einer Prüfmühle für einen elektronischen Abrechnungsautomaten. Das war so etwa 1975.
Nach meinen Erinnerungen war da Hochvolt-MOS-Technik verbaut. Eigentlich war deren Einsatz abgesagt. Die "sowjetischen Freunde" wollten aber unbedingt diese Dinger haben. Sie waren daran gewöhnt und hatten wohl auch positive Erfahrungen mit dieser überholten Techik gemacht...
Ich habe von der Technik nichts mehr, soeben nachgesehen.
--
Schreib wie du quatschst, dann schreibst du schlecht.

Dieser Beitrag wurde am 27.05.2025 um 23:13 Uhr von robbi editiert.
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019
28.05.2025, 09:59 Uhr
P.S.



@RW_AbtST <014>
Als ich im September 1971 als Jungingenieur beim EH/AEB mein Berufsleben anfing, hatte man mir den Industriezweig Robotron/Datenverarbeitung (z.B. Zentronik) übergeben. Das gerade im Aufbau befindliche Kombinat Robotron hatte den R40 als Hauptaufgabe und demzufolge hatte ich u.a. auch allerlei Forderungen zu TTL-Schaltkreisen auf dem Tisch. In der Hinsicht war das keine besondere Herausforderung, weil ich in meiner Ing.-Arbeit "Applikation von TTL-Schaltkreisen" untersucht hatte und somit einiges Verständnis aufbringen konnte.
Meine Kollegen hatten natürlich andere Industriezweige und damit vielfach auch andere BE-Forderungen. So tauschte man sich auch untereinander aus. Aus der Werkzeugmaschinenindustrie kamen z.B. auch Forderungen nach LSL-Schaltkreisen, die dann aber mit Verweis auf die in Entwicklung befindlichen PMOS-Schaltkreise abgelehnt wurden. Die im Vergleich mit den normalen TTL-ICs höhere Störfestigkeit bei den LSL-Typen sollten mit den PMOS-ICs auch erreicht werden - so die Argumentation der BE-Verantwortlichen, die sozusagen die Verbindungsleute zum BE-Hersteller waren.
Ob und wo dann letztendlich in der Werkzeugmaschinenindustrie die PMOS-ICs eingesetzt wurden, entzieht sich leider meiner Kenntnis.

@Drahtlos <017>
Die Forderungen nach HL-Speichern größerer Kapazität war international. Da sich aber diese in MOS-Technologie mit viel kleineren Strukturen realisieren lassen und Chip-Fläche ein besonderer Kostenfaktor war/ist, ging die Tendenz sehr schnell zu HL-Speichern in MOS-Technologie (PMOS -> nSiGate -> usw).
Die Russen hatten noch einen 64Bit-TTL-RAM und später die recht erfolgreich eingesetzten bibolaren PROMs -> http://www.ps-blnkd.de/PROMs.pdf.

Noch ein Hinweis/Bitte an Holger "ambrosius":
Auf https://datenblatt.weithclan.de/index.php?db=11 gibt es eine Preisliste von allen (?) jemals im DDR-Handel befindlichen HL-Bauelemente.
Bitte unbedingt sichern, wenn das noch nicht bereits erfolgt ist!
Damit haben wir für zukünftige Preisdiskussionen eine vernünftige Grundlage.

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PS

Dieser Beitrag wurde am 28.05.2025 um 10:15 Uhr von P.S. editiert.
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020
28.05.2025, 10:50 Uhr
Rüdiger
Administrator
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Zitat:
robbi schrieb
Meine erste Aufgabe in der Prüftechnologie war die Inbetriebnahme einer Prüfmühle für einen elektronischen Abrechnungsautomaten.



Was ist eine Prüfmühle?
--
Kernel panic: Out of swap space.
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021
28.05.2025, 15:13 Uhr
RW_AbtST



Hallo P.S.
wie oben schon geschrieben, im Bereich der Steuerungen (NC/SPS) wurden die eher sparsam, eben als Speicher, verwendet, aber bei Antrieben schon. Dort ist naturgemäß auch die Menge und Intensität an emittierten Störungen ungleich höher, was zu den von Dir angegeben Anforderungen passt. Siehe auch <16>, das betrifft da die TUD6 und die verschiedenen TDR-Regler die großer Stückzahl an WZM eingesetzt wurden.
--
Rechenwerk / Abteilung Steuerungstechnik
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022
28.05.2025, 15:48 Uhr
Rolli



Hallo Robbi:
Prüfmühle/Prüfgerät für welchen Abrechnungsautomaten?
--
Wer Phantasie hat, ist noch lange kein Phantast
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023
29.05.2025, 23:26 Uhr
RenéB



Kann es sein, dass es Baugruppen mit MOS in der ATZ-Vermittlung gab oder in den PCM-Systemen.
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024
30.05.2025, 05:33 Uhr
Andreas



Hallo ReneB
In der ATZ65/1 waren Teile von Relais auf Schaltkreistechnik umgestelt. Dafür wurde der U809M entwickelt. Er wurde in pSGT Technologie hergestellt.Um ihn herum war einiges an V4000 Schaltkreisen platziert. In den PCM-Systemen fanden sich im wesentlichen TTL-Schaltkreise. Von der MOS-Hochvolttechnik gab es nicht viel. Ich kann mich erinnern das in den 80-igern in einem Röhrensystem eine Überwachungsschaltung umgerüstet wurde.Die war im Prinzip ein Schrittschaltwerk mit U100 Schaltkreisen.
--
Viele Grüße
Andreas
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025
30.05.2025, 06:12 Uhr
alberich



Hallo,

zu 100%-iger Sicherheit weiss ich, das es ein Gerätesystem der Erst- und Folgesignalerfassung gab, welches komplett in MOS-Technologie aufgebaut war. Das war in dem Kraftwerk eingesetzt, wo ich zu DDR-Zeiten tätig war.
Genau weiss ich es nicht mehr, aber ich meine das kam von GRW Teltow.


alberich
--
Der Mensch, der eine gute Tat vollbracht hat, soll nicht viel Aufhebens davon machen, sondern zu einer neuen schreiten.
(Marc Aurel)
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026
30.05.2025, 11:04 Uhr
P.S.



@Andreas <024>
Da der U809M erst Ende der 1980er Jahre in die Produktion (Erfurt) kam, kann davon ansgegangen werden, daß nicht dier veraltete PMOS-Technologie, sondern die modernere nSiGate-Technologie zum Einsatz kam.

Eine Ergänzung zu <019>
Bei der Recherche zum CM8001 ist mir auch noch diese Seite in die Hände gefallen:

http://www.khb-radios.de/halbleiter.html

Das ist einer meiner Bekannten aus Frankfurt/O., mit dem ich leider viel zu wenig Kontakt habe.
Auf seinen BE-Listen (insbesondere DDR-Schaltkreise) sind Typen dabei, die mir völli unbekannt sind. Da ist z.B. ein A 0652 DC - DOLBY-Schaltkreis, angeblich aus dem HFO - und dann noch in 32 Stk. Da muß es also wenigstens eine Laborproduktion gegeben haben ...
Als Industriezweigbearbeiter RuF lag mir gleich am Anfang mit dem NE652 eine Forderung des ZRF Dresden vor. Die konnte aber - auch für den F&E-Bedarf - nicht realisiert werden, weil diese ICs nur an DOLBY-Lizenznehmer verkauft wurden - und an die DDR wegen dem COCOM-Embargo schon gar nicht.
Es wurde dann gemunkelt, daß die Russen sowas in Entwicklung hätten, aber wie die Sache dann wirklich ausgegangen ist, entzieht sich leider meiner Erinnerung.
Es sind aber auch noch andere Typen dabei, z.B. A103D, A105D, A173D usw., wo ich keine Ahnung habe, was das sein soll ...
Vielleicht weiß einer unserer BE-Sammler (Karsten ?) mehr ...

Ich werde versuchen KHB zu überreden einen der A 0652 DC an Richi zu übergeben, damit der ihn untersuchen kann zwecks Nachbau vs. Eigenentwicklung.

Die BE-Listen von KHB habe ich mir gesichert - man weiß ja nie, wie lange sowas noch online ist ...
Übrigens liegt mir dank meines SUPER-HTML-Programms jetzt auch die komplette Preisliste - wie in <019> erwähnt - nun ohne Werbeeinblendungen vor.

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027
30.05.2025, 11:49 Uhr
Zwangsrentner



Hallo P.S.
zur Preisliste: Bernd Weith hat mir diese als einzel Webseite und in CSV zur Verfügung gestellt.
Kleine höfliche Anfrage hat gereicht, da brauchts kein SUPER
Eine .doc habsch schon mal erstellt.
Meine Email zur Preisliste scheint bei dir nicht angekommen zu sein?
grüsse aussem harz
--
I'm just a truckle, but I don't like to truckle >TIMOTHY TRUCKLE<

Dieser Beitrag wurde am 30.05.2025 um 11:50 Uhr von Zwangsrentner editiert.
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028
31.05.2025, 01:49 Uhr
robbi
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Avatar von robbi

Prüfmühlen sind Prüfgeräte einzig und allein für eine Aufgabe, kein universelles Meßsystem.

Während die EAA91 eine Doppeldiodenröhre war
waren die EAAxyz Elektronische Abrechnungsautomaten. Welch Nummer die hatten, weiß ich nicht mehr.
Zwei Kolegen hatten sich zuvor mit dem Teil beschäftigt. Der erste hatte das Teil entworfen, der zweite hatte versucht, es in Betrieb zu nehmen. Beide haben aufgegeben, und ich sollte die Prüfmühle vollenden . Wenn sich zuvor zwei Leute vor der Vollendung gedrückt haben, ist das eine sehr undankbare Aufgabe. Es hat dann funktioniert, kam aber nicht mehr zum Einsatz.
--
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029
31.05.2025, 07:57 Uhr
Ontario



Es gab auch russische Dolby-Schaltungen.

In RFE11/83 wird auf S.731 ein Hybrid IS beschrieben.
--
Nix ist besser als garnix!
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030
31.05.2025, 10:27 Uhr
Rolli



Im BWS waren das EFA381 und EAA382-EAA385. Davon wurden mehr als 82T Stück gebaut.
Anbei Bilder zweier Prüfgeräte:

--
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Dieser Beitrag wurde am 31.05.2025 um 10:36 Uhr von Rolli editiert.
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031
31.05.2025, 12:08 Uhr
Rüdiger
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Avatar von Rüdiger


Zitat:
robbi schrieb
Wenn sich zuvor zwei Leute vor der Vollendung gedrückt haben, ist das eine sehr undankbare Aufgabe. Es hat dann funktioniert, kam aber nicht mehr zum Einsatz.



Wir haben zwei unrestaurierte EAA in Halle.
Falls Du mal wieder eine Prüfmühle bauen willst: wir wären wirklich dankbar dafür.
--
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032
31.05.2025, 12:11 Uhr
Rüdiger
Administrator
Avatar von Rüdiger


Zitat:
Rolli schrieb
Anbei Bilder zweier Prüfgeräte:



Zu dem Minitester fehlen mir die Adapterkarten, die in die Rechner (EFA, EAA, ETR) gesteckt wurden.
Falls Du mal sowas über den Weg läuft, würde ich mich gern bewerben...
--
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