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Robotrontechnik-Forum » Technische Diskussionen » Netzteil BIC abgeraucht » Themenansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000
09.11.2019, 16:15 Uhr
ralle



Moin,

Mir ist das Netzteil der DSE abgeraucht. Netzfilter war es aber definitiv nicht, da die Sicherungen auch noch fallen, wenn das Ding ausgeklemmt ist. Dioden? Im Eingangskreis sind 4 360/6 eingebaut. In der Schaltung habe ich aber auch gesehen, das der Kern des Minitrafo des Schaltnetzteils von beiden Seiten angeschlossen ist.

Erste Frage, Leistungen der Spannungsschienen, also +12VDC und +5VDC


--
Gruß Ralle

Wenn Sie dazu neigen, Bedienungsanleitungen zusammen mit dem Verpackungsmaterial wegzuwerfen, sehen Sie bitte von einem derart drastischen Schritt ab!...
... Nachdem Sie das Gerät eine Weile ausprobiert haben, machen Sie es sich am besten mit dieser Anleitung und ihrem Lieblingsgetränk ein oder zwei Stunden lang in Ihrem Sessel bequem. Dieser Zeitaufwand wird Sie dann später belohnen...

aus KENWOOD-Bedienungsanleitung TM-D700
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001
09.11.2019, 16:51 Uhr
schlaub_01



Hallo Ralle,

ich hatte mal eins zur Reparatur, dort war einer der großen Becherkondensatoren defekt. Der Rest war aber zum Glück heil geblieben.
Ich teste die immer im ausgeloteten Zustand. Dann lege ich eine Spannung vom Labornetzteil an (z.B. 30V) nehme den Kondensator weg und schaue mit dem Oszi, wie schnell die Spannung wieder absinkt. Defekte Kondensatoren siehst Du sofort - da geht die Spannung fast schlagartig wieder weg. Leider reicht auch manchmal ein Multimeter mit Kapazitätsmessung nicht, da hatte ich auch schon den ungefähren Wert, aber der Kondensator war trotzdem defekt. Da gibt es ja auch noch andere Effekte...

Grüße,
Sven.

Dieser Beitrag wurde am 09.11.2019 um 16:54 Uhr von schlaub_01 editiert.
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002
09.11.2019, 18:07 Uhr
Deff



Nicht nur für solche Zwecke besitze ich ein ESR-Messgerät! Man muss nur beachten, die Elkos vorm Messen mal kurzzuschliessen und damit zu entladen.

Ingo
--
Die Politik ist ein Versuch der Politiker, zusammen mit dem Volk mit den Problemen fertig zu werden, die das Volk ohne die Politiker niemals gehabt hätte. (Dieter Hildebrandt)
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003
09.11.2019, 18:27 Uhr
schlaub_01



Der ESR Wert ist aber auch nur ein weiterer Parameter und kann zum Beispiel bei einer fehlerhaften Isolierschicht auch nicht weiterhelfen. Da gibt es auch nur bei entsprechend hohen Spannungen Überschläge. So was hatte ich auch mal bei einem Trenntrafo mit DC Ausgang. Ab 200V gabs dann beim Elko teilweise Durchschläge, aber die Meßwerte der Kapazität und des ESR Wertes waren super.
Außerdem verändert sich der ESR Wert auch im Laufe der Zeit und bei den Becherelkos ist der eh nicht so gering, wie manche den hier erwarten. Braucht es an der Stelle ja eh nicht, da der ja nur im Eingangskreis zur Siebung dient und keine hohen Schaltfrequenzen mitmachen muß. An der Sekundärseite sieht so was schon wieder anders aus. Da spielt der ESR Wert schon eine größere Rolle.
Aber egal, man kann das relativ einfach und schnell herausbekommen, ob der Elko defekt ist oder nicht.

Grüße,
Sven.
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004
09.11.2019, 19:01 Uhr
ralle



Ok, naja, das Zeug ist 31 Jahre alt. C7 und C26? Da muß ich nur wechseln. Die anderen Brüder sahen nicht so verdächtig aus. Die TO3-Transis werde ich so mal testen, aber die sehen Robust aus. Würde der 2N3055 unter Umständen auch passen?
--
Gruß Ralle

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005
09.11.2019, 19:20 Uhr
schlaub_01



Hallo Ralle,
aus meinen Erfahrungen mit KC87 Netzteilen kann auch ein "robuster" TO-3 Transistor sehr wohl kaputt gehen. Aber die kannst Du ja auch prüfen. Ich würde nichts nur auf Verdacht wechseln, dann suchst Du unter Umständen ewig und wechselst nur sinnlos Bauteile aus. Stück für Stück die Schaltung durchprüfen und dann den "Übeltäter" austauschen.

Grüße,
Sven.
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006
09.11.2019, 20:26 Uhr
holm

Avatar von holm


Zitat:
ralle schrieb
Ok, naja, das Zeug ist 31 Jahre alt. C7 und C26? Da muß ich nur wechseln. Die anderen Brüder sahen nicht so verdächtig aus. Die TO3-Transis werde ich so mal testen, aber die sehen Robust aus. Würde der 2N3055 unter Umständen auch passen?



Nö. Der glüht dann rot. Ein BU208 oder ein BU508 funktioniert. Ein 508 hat ein anderes Gehäuse (TO247) das paßt aber.

Gruß,
Holm
--
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007
10.11.2019, 15:35 Uhr
robbi
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Avatar von robbi


Zitat:
daß der Kern des Minitrafos des Schaltnetzteils von beiden Seiten angeschlossen ist.


Das ist wohl eher eine Interpretation des Zeichnungskünstlers.
Da gehen irgendwelche Leitungen ran, aber es gibt wohl keine Verbindung. Es wird eher an eine Schirmwicklung oder -folie gehen.


Zitat:
Nö. Der glüht dann rot.


Der 2N3055 ist doch eher nur für 30 V und NF. Bei den anliegenden Spannungen wird er rot vor Scham...
--
Schreib wie du quatschst, dann schreibst du schlecht.
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008
10.11.2019, 19:54 Uhr
ralle



Ok, das erste scheint zu stimmen und das zweite gibt es zweifach bei der anett. Holm hat mir den richtigen Typ gegeben. Bei einem hochwertigen Multimeter (HP-Tischgerät) geht die Spannung an einem ELKO recht schnell runter. Die Grätzbrücke ist aber in Ordnung. Gestern Abend noch geprüft.
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Gruß Ralle

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Dieser Beitrag wurde am 11.11.2019 um 15:19 Uhr von ralle editiert.
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009
07.12.2019, 11:34 Uhr
ralle



Das gute Stück tut wieder. Danke für den Tip.
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Gruß Ralle

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010
14.11.2021, 07:26 Uhr
jm2000



Ich hatte gerade einen BIC mit Kurzschluss-Netzteil.
Es war das selbe Problem wie bei Sven #001: einer der 2 50uF entlud extrem schnell. Nachdem die getauscht waren liefen Netzteil und BIC wieder.
Übrigens die ESR Werte (sowie Kapazität) schienen unauffällig.

Grüße
Jan

PS: nach Bearbeitung der Elkos erst mit 30V, dann mit 320V reduzierte sich die Selbstentladung erheblich.

Dieser Beitrag wurde am 14.11.2021 um 07:33 Uhr von jm2000 editiert.
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011
14.11.2021, 18:36 Uhr
jm2000



Sagt mal, dass die Netzteilplatine vom BIC im Käfig Spiel hat, wenn man den Netzschalter reindrückt - ist das normal, oder übersehe ich da noch eine Arretierung?
Wird die Platine wirklich nur in den Käfig geschoben, oder ist da noch ein Trick?

Gruß, Jan

Dieser Beitrag wurde am 14.11.2021 um 18:38 Uhr von jm2000 editiert.
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012
14.11.2021, 19:39 Uhr
wpwsaw
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...also bei mir wackelt nichts...
ich meine natürlich den Netzschalter an der DSE...

wpw
--
RECORD, CRN1; CRN2; PicoDat; LC80; Poly880; KC85/2,3,4,5 ; KC87; Z1013; BIC; PC1715; K8915; K8924; A7100; A7150; EC1834; und P8000 ab jetzt ohne Tatra813-8x8 aber mit W50LA/Z/A; P3; ES175/2 und Multicar M25 3SK; Barkas B1000 HP

Dieser Beitrag wurde am 14.11.2021 um 19:40 Uhr von wpwsaw editiert.
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013
14.11.2021, 21:34 Uhr
jm2000



Hmm, muss ich noch mal richtig schauen...

Jan
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014
14.11.2021, 23:03 Uhr
VEF206



Ich möchte an dieser Stelle mit einer Frage einhaken:

Ist es eigentlich zulässig, ein moderneres Computernetzteil in einen A5105 oder einen anderen Robotron-PC ersatzweise einzubauen, wenn das alte Netzteil seinen Geist richtig aufgegeben hat?

Ich meine, wie haben ja damit eine Diskussion, wie sie etwa die Radiosammler haben:

Genauso, wie die Radiosammler diskutieren, ob man bei der Reparatur von Geräten aus den 20er und frühen 30er Jahren einfach moderne Bauelemente für Kondensatoren und Widerstände einsetzen darf, oder ob man die Hülsen der Kondensatoren mit der Aufschrift der Kapazität in "cm" wiederverwenden und darin den modernen Kondensator einbauen soll, so könnte ja auch hier eine Diskussion dazu entbrennen:

Sollte man lieber nach abgekündigten und schwer beschaffbaren ICs suchen, falls diese defekt sind und das Netzteil originalgetreu reparieren, obwohl es etwa doppelt so groß ist, wie ein AT-Netzteil?

Ich habe Anfang der 90er Jahre alle meine Schreibarbeiten mit 1715 oder 5120 und dann auch mit einem K8924 durchgeführt und da mich die extrem lauten "Papst"-Lüfter wirklich nervten, dachte ich auch schon an leiseere und dennoch bei geringerer Kühlung leistungsfähigere Netzteile, die auch angepasst eingebaut werden könnten.

Ich meine, wir modernisieren ja auch und hoffentlich so, dass dennoch der Originalzustand jederzeit wiederhergestellt werden kann.


--------------------------------------------------------
Falls es jemanden interessiert, weil ich von "Kapazität in cm" schrieb:
Ich fand es 1989 im Antiquariat der Bibliothek der TU Magdeburg und tippte es mit Schreibmaschine ab:

Dieser Beitrag wurde am 14.11.2021 um 23:11 Uhr von VEF206 editiert.
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015
15.11.2021, 08:54 Uhr
jm2000



Speziell beim BIC Netzteil: hat eine vorbildliche Serviceanleitung und ist auch servicefreundlich aufgebaut wie ich finde. Da hat man sich Mühe gegeben, und das muss man auch mal würdigen. Deshalb habe ich es nicht rausgekickt.
Außerdem hatte ich den Eindruck, dass die Schaltung selbst sehr robust ausgelegt ist.

Gruß,
Jan

Dieser Beitrag wurde am 15.11.2021 um 08:57 Uhr von jm2000 editiert.
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016
15.11.2021, 10:55 Uhr
ralle



Die Platine wird eingeschoben und hält durch den Käfig selber. Zudem ja noch die Schrauben kommen. Es ist net einfach, das Auseinander, bzw wieder zusammen bekommen.
--
Gruß Ralle

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