Magnetkartentechnik

(MKG)

Magnetkarten wurden in den 80er Jahren als Datenspeicher genutzt. Die dienten vor allem der Identifizierung von Menschen. Beispielsweise wurden sie in Zugangskontrollsystemen und als Sparkassenkarte am Geldautomat bzw. am Bankschalter verwendet. Die damalige Magnetkartentechnik ist auch mit den heute verwendeten Scheckkarten oder Zugangskontrollsystemen kompatibel.

Die Magnetkarten entstanden jeweils aus einer hüllenartigen Plastikfolie, in die der Magnetstreifen eingearbeitet war und unter die der Anwender bei Bedarf Schriftfelder und Passfoto legen konnte. Im Anschluss wurden die Folie mit Hitze auf den Plastikgrundkörper laminiert, womit das System dann abriebfest und wasserdicht wurde.

Zum Reinigen der Magnetköpfe in den Laufwerken gab es spezielle Reinigungskarten.


Reinigungs-Magnetkarte

Reinigungs-Magnetkarte

Eine spezielle Art der Magnetkarten, die Magnetstreifen, kamen bei den Tischrechnern K1002 und K1003 sowie beim Datenerfassungsgerät daro1370 zum Einsatz: Hier wurden magnetbeschichtete Pappkarten verwendet. Ebenfalls verwandt waren die Magnetkontenkarten, die neben der Datenaufzeichnung auch bedruckt wurden.


Magnetkartengerät SLE K6501

(Alias K 6501, K-6501)

(SLE= Schreib-Lese-Einheit)
Das K6501 stellte ein Schreib- und Lesegerät für Magnetkarten dar und wurde vom Buchungsmaschinenwerk in Chemnitz produziert.
Die Karten konnten mit 3 Spuren nach folgender Regel beschrieben werden: Das Aufzeichnungsverfahren war international standardisiert, es können also auch die meisten aktuellen Magnetkarten mit diesem Gerät gelesen und geschrieben werden.

Einzug und Auswurf der Karte erfolgte motorgetrieben und softwaregesteuert. Für das K6501 gab es im K1520-Platinensortiment eine spezielle Adapterkarte K6001, die Schreib- und Lesevorgänge unter den Betriebssystemen SIOS und SCP1526 ermöglichte.

Vom K6501 gab es 2 Varianten:

Magnetkartenschreib- und Lesegerät K6501.10

Ansteuerprogramm MKLS

Innenansicht des K6501.10

Innenansicht des K6501.10

Einbau-Magnetkartengerät K6501.50

Einbau-Magnetkartengerät K6501.50

Von K6501.10 sind heute noch 5 Exemplare bekannt, vom K6501.50 nur noch 1 Exemplar.


Magnetkartengerät ALE K6502

(Alias K 6502, K-6502)

(ALE = Automatische Leseeinheit)
Dieses Gerät ähnelt äußerlich dem K6501, konnte aber Magnetkarten nur lesen. Produzent war wieder das Buchungsmaschinenwerk in Chemnitz.


Magnetkarten-Lesegerät K6502

Leider gilt dieses seltene Gerät als ausgestorben.


Magnetkartengerät HLE K6503

(Alias K 6503, K-6503)

(HLE = Handlese-Einheit)
Das K6503 war ein reines Lesegerät zum manuellen Durchzug der Karte und wurde vom Buchungsmaschinenwerk in Chemnitz produziert.
Sein Einsatzbereich war vor allem in Zugangskontrollsystemen. Üblicherweise wurde das Gerät an der Wand oder an einem Drehkreuz befestigt. Zog ein Mitarbeiter seine Karte durch das Gerät, überprüfte ein Rechner, ob der Mitarbeiter zugangsberechtigt ist und öffnete ggf. die Tür. Außerdem konnte dabei eine automatische Arbeitszeiterfassung ausgelöst werden.


Magnetkarten-Lesegerät K6503

Ansteuerprogramm MKL

Magnetkarten-Lesegerät K6503

Innenansicht des K6503

K6503 im Einsatz im Einzelhandel

Das K6503 konnte nur die zweite Spur der Magnetkarte (maximal 37 numerische Zeichen) lesen. Die Durchzugsgeschwindigkeit musste dazu zwischen 10 und 100 cm/s liegen.

Vom K6503 existierten zwei Varianten: Zur Ansteuerung der K6503 gab es im K1520-Platinensortiment spezielle Adapterkarten K6003. Die Platine K6003.10 steuerte vier K5603.10 an, die K6003.11 zwei K5603.10 und die Platine K6003.20 zwei K6503.20.

Softwareseitige Unterstützung gab es dazu unter den Betriebssystemen SIOS und SCP. Wurden noch mehr HLE benötigt, koppelte man sie an Betriebsdatenterminals K8905, die die Informationen per Netzwerk an einen Leitrechner schickten, der die Steuerung für das gesamte System übernahm.
Als Leitrechner kam dabei ein PC1715 mit dem Zugangskontrollsystem ZEUS zum Einsatz.

Von den Betriebsdatenterminals K8901 und K8902 gab es Varianten, die mit einer Einbauversion des K6503 bestückt waren.

Die Abmaße des Gerätes waren 180*56*75 mm (B*H*T).


Magnetkartengerät SLE K6504

(Alias K 6504, K-6504)

Dieses Gerät wurde im Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt gebaut, wahrscheinlich erst 1989. Es konnten Magnetkarten lesen und schreiben. Die Kopplung mit dem Rechner erfolgte über eine V.24-Schnittelle oder über eine IFSS-Schnittstelle.


Magnetkarten-Schreiblese-Gerät K6504

In Einbauform war das K8905 an der Linken Gehäuseseite im Zugangsterminal K8904 verbaut.

Vom K6504 hat vermutlich nur 1 Exemplar bis heute überlebt.


Magnetkartenlesegerät K6507

(Alias K 6507, K-6507)

Dieses Gerät wurde im Buchungsmaschinenwerk Karl-Marx-Stadt gebaut, wahrscheinlich erst nach der Privatisierung 1990. Es konnte motorgetrieben Magnetkarten lesen (drei Spuren) und war an keinen konkreten Einsatzzweck gebunden, sondern wurde als OEM-Baugruppe für Geldautomaten, Tankautomaten und für Zeiterfassungs- und Zugangskontrollsysteme verkauft. Informationen über den produktiven Einsatz dieses Gerätes liegen bisher nicht vor.


Magnetkarten-Lese-Gerät K6507

Zum Anschluss an den Computer verfügte das K6507 über eine V.24-Schnittstelle.

Ob heute noch irgendwo ein K6507 existiert, ist unbekannt.




Letzte Änderung dieser Seite: 02.01.2021Herkunft: www.robotrontechnik.de