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Robotrontechnik-Forum » Technische Diskussionen » "DDR" Lötwasser? » Themenansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000
28.12.2010, 14:18 Uhr
ACME



Hallo,
früher hatten wir mal so ein rotes Wasserlösliches Flussmittel. Sah aus wie Krischlikör.
Ich löte mit Kolophonium, möchte nun aber mal ne saubere Platine ohne die verkohlten Rückstände haben (ja, kann man mit Spiritus oder dem Skalpell reinigen...)

Gibt es denn heute noch so ein abwaschbares Flussmittel für Leiterplatten?
Wo?

Gruß
Markus
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001
28.12.2010, 15:35 Uhr
Tom Nachdenk



Wasserlösliche Flussmittel gibts (immer noch).
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002
28.12.2010, 15:45 Uhr
Gast: Schnulli



Wenn die Platine keinen Lötstoplack hat, kannst Du auch Aceton und einen Pinsel verwenden.
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003
28.12.2010, 16:18 Uhr
Germaniumröhre



Hallo Markus,

das Lötwasser bestand hauptsächlich aus Salzsäure, Zinkchlorid und Wasser - das ist was für Klempner, keinesfalls für Elektronik - ebenso das Lötfett.

Was Du meinst ist Löttinktur auf Alkoholbasis mit gelöstem Kolophonium und eventuell verschiedener anderer Zusätze. Diese Zusätze können aber auch Säuren wie z.B. Salizylsäure enthalten.

Ich nehme meist nur eine Lösung Spiritus/Kolophonium - kannst Du selbst herstellen - einfach Kolophonium in den Spiritus geben , bis sich keiner mehr löst - das kann man dann mit einen kleinen Pinsel auf die Lötstelle geben.

Viele Grüße
Bernd
--
Kombjuder sorgen für Arbeit, die man ohne Diesem sicherlich nicht hätte.
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004
29.12.2010, 10:01 Uhr
ACME



edit:
Es war irgendwas auf Wasserbasis. Vermutlich sogar ohne Kolophnium.
Besonder schön war eben, das man die Platine eingfach mit Wasser abwaschen konnte und keinerlei Rückstände mehr hatte.
Meine Platinen heute sind mit Bestückungsaufdruck. Gegen Spiritus mag dieser ja noch resistent sein. Nur den Gestank mag ich nicht.
Markus

Dieser Beitrag wurde am 29.12.2010 um 12:58 Uhr von ACME editiert.
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005
29.12.2010, 20:13 Uhr
potto



hallo ihr experten!
ich verwende schon lange zeit triaethanolamin zum löten.es ergibt schöne
glänzende lötstellen und hinterlässt kaum rückstände,die stammen vom
kollophonium des lötdrahtes,lassen sich aber leicht entfernen.
rezept: salicylsäure in alkohol bis zur sättigung auflösen und dann damit das
triaethanolamin auf ph-wert 7 neutralisieren.anschliessend verdünnen.
gruss potto
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006
30.12.2010, 09:39 Uhr
Gast: Schnulli



Wie Ihr hier mit Chemikalien hantiert - da werden Säuren und Basen gemischt, wie seinerzeit im Chemieunterricht ;-)
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007
01.01.2011, 12:25 Uhr
Guido
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Avatar von Guido


Zitat:
potto schrieb
hallo ihr experten!
ich verwende schon lange zeit triaethanolamin zum löten.es ergibt schöne
glänzende lötstellen und hinterlässt kaum rückstände,die stammen vom
kollophonium des lötdrahtes,lassen sich aber leicht entfernen.
rezept: salicylsäure in alkohol bis zur sättigung auflösen und dann damit das
triaethanolamin auf ph-wert 7 neutralisieren.anschliessend verdünnen.
gruss potto

Hallo,

bitte immer daran denken, dass die "Geheimen" hier wie überall mitlesen
Wenn die Vorschläge hier so weiter gehen, stehen plötzlich Leute vor eurer Tür und räumen den Keller auf...

Zum Thema: Diese ganzen wässrigen Suppen sind mir persönlich sehr suspekt. Warum?
1. Klar kann man sowas wieder abwaschen, kann man mit dem guten alten Kolophonium auch.
2. Selbst wenn abgewaschen, ist das Zeugs längst durch Kapilarkräfte in alle Kabel und alles was Wicklungen hat gezogen. Das umso tiefer, je unbekümmerter damit rumgepanscht wird. Das kommt beim "Abwaschen" nier wieder raus, im Gegenteil, kriecht noch tiefer!
3. Ich habe schon in einigen Hobbywerkstätten gestanden, doch einen Chemielaborraum hatte da keiner. Also solche Vorschläge "bis zur Sättigung" und "auf ph-Wert einstellen" kann nur jemand machen, der das auch noch als Hobby hat
4. Und ne is klar, von den oben genannten Chemikalien hat Otto Normalpups sicher immer ein paar Fläschchen im Regal stehen, is klar....

Also wie schon vielfach geschrieben: Kokophonium und Alkohol und die Welt ist in Ordnung. Klar kriecht das Zeugs auch in Kabellitzen usw. doch selbst nach 30 Jahren habe ich bei alten Schaltungen die ich mal gabaut habe, an den Stellen keine Korrosion gesehen. Bei Industrieschaltungen dagegen schon sehr häufig und sehr heftig!

Guido
Ach ja: Frohes und gesundes... für 2011 noch
--
Der Mensch hat drei Wege, klug zu handeln.
Erstens durch Nachdenken: Das ist der edelste.
Zweitens durch Nachahmen: Das ist der leichteste.
Drittens durch Erfahrung: Das ist der bitterste.
Konfuzius

Wer immun gegen ein Minimum an Aluminium ist, der hat eine Aluminiumminimumimmunitität.

Dieser Beitrag wurde am 01.01.2011 um 12:34 Uhr von Guido editiert.
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008
01.01.2011, 16:05 Uhr
ingotron



Hallo,

ein bischen schöner als mit Kolophonium vor allem bei eng bestückten (speziell SMD-) Platinen geht es mit Löthonig - und da mit dem von ERSA (etwas teuerer aber jeden Cent wert). Das Zeug sorgt für eine derart hohe Oberflächenspannung des Zinns, dass man eng benachbarte Lötpins mit breiter Lötkolbenspitze gemeinsam verlöten kann ohne (verklebte) Kurzschlüsse zu produzieren - die passende Lötspitzentemperatur vorausgesetzt. Ich verwende Kolophonium nur für die Reparatur alter Röhrenradios oder für Lötstellen außerhalb von Platinen. Auf der Platine reicht entweder das Kolophonium, das im Zinn ist oder eben etwas Löthonig dazu.
In der Lehre war uns übrigens nur das Kolophonium im Zinn erlaubt (keine SMD-Bauelemente). Dazu wurde vor jeder Lötung das Zinn von der Lötkolbenspitze abgeklopft oder abgestreift und dann Lötspitze und Zinn gleichzeitig an die Lötstelle geführt. Mein Lehrmeister war da sehr kritisch, daher auch sein Spitzname Terror-Lüdtke.

Gruß Ingo.
--
Man darf die Menschen nicht mit ihren Engsten alleinlassen. (Zitat: Peter Glaser)

Dieser Beitrag wurde am 01.01.2011 um 17:52 Uhr von ingotron editiert.
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009
01.01.2011, 16:50 Uhr
tomcat01



@ingotron
Dafür kannst Du Dich aber bei Deinem Lehrmeister bedanken, der weiß wenigstens noch wie man eine saubere Lötstelle produziert.
Meinem Sohn mußte ich das beibringen, sein Lehrmeister gab seinen Schützlingen dieses Wissen nicht! (:-((

Kann es sein das dieser Löthonig auch Kolophonium-basiert ist?


Und allen hier auch noch ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2011....

mit freundlichem Gruß!
Torsten
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010
01.01.2011, 18:48 Uhr
Tom Nachdenk



Also ich habe mal gelernt das das Flussmittel die Oberflächenspannung des Lotes herabsetzt und so die Benetzung der Lötstelle fördert.
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011
02.01.2011, 11:24 Uhr
Guido
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Avatar von Guido


Zitat:
Tom Nachdenk schrieb
Also ich habe mal gelernt das das Flussmittel die Oberflächenspannung des Lotes herabsetzt und so die Benetzung der Lötstelle fördert.

Jou, so kenne ich das auch

Löthonig ist auch zu 99,9% kolophonium- und alkoholbasiert, allerdings mit allerlei Zusätzen. Spätestens hier schrecke ich zurück.
Und Ja, auch bei mir ist die selbstgebraute "Löttinktur" längst eingetrocknet, das Zeugs im Lötdraht reicht vollkommen. Wenn ich doch mal was in Flüssig brauche (Tausendfüßige SMD, z.B. AD9858), dann kommt ein Tropfen Spiritus auf die Kolophoniumschale und wird mit kleinem Pinsel sparsam auf die Platine geprömpelt.

Und übrigens: Spiritus stinkt nicht, es rieeecht und zwar nach Alkohol Wenn ihr euch die doppelten Nordhäuser Doppelkorn reinlöffelt, da meckert doch auch keiner.....

Guido

Update:
Hier steht fast alles was man wissen muss.... http://de.wikipedia.org/wiki/Flussmittel

Und hier noch was... http://de.wikipedia.org/wiki/Kolophonium
--
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Dieser Beitrag wurde am 02.01.2011 um 11:34 Uhr von Guido editiert.
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012
02.01.2011, 11:46 Uhr
ingotron




Zitat:
Guido schrieb
Löthonig ist auch zu 99,9% kolophonium- und alkoholbasiert, allerdings mit allerlei Zusätzen. Spätestens hier schrecke ich zurück.
Update:
Hier steht fast alles was man wissen muss.... http://de.wikipedia.org/wiki/Flussmittel

Und hier noch was... http://de.wikipedia.org/wiki/Kolophonium

Hallo Guido,

naja, Wikipedia weiß auch nicht alles:

http://www.dobbertin-elektronik.de/tools/ersa-flumit.htm (nur ein Beispiel)

Es gibt auch kolophoniumfreie Flussmittel, die je nach Anbieter auch unter der Bezeichnung Löthonig vertrieben werden. Wir haben (auf Arbeit) das Zeug (in Form einer großen gefüllten Spritze) vor vielen (>10) Jahren direkt vom Ersa-Vertrieb gekauft zusammen mit der Lötstation und das Zeug hält ewig. Insofern ist der möglicherweise (für den Hobbiisten) abschreckende Preis eine Invenstition in die Zukunft. Ich habe vor einiger Zeit erst wieder eine größere Zahl von SMD-Platinen bestückt, die auch ohne nachträgliche Reinigung dem Vergleich mit Industrielötungen ohne weiteres standhalten.

Gruß Ingo (der im Übrigen in keinerlei Beziehung zu Inhabern der genannten Marke steht)
--
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013
02.01.2011, 16:14 Uhr
Guido
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Avatar von Guido

Hallo Ingo,

klar, sowas gibbet auch. Doch ehrlich, wer nicht gerade Zugang zu Industrieprodukten hat (weil er in dieser Brange arbeitet), der kommt mit einfachem Kolophonium und wenns Not tut auch in Alkohol gelöst, aus. Ich zumindest seit über 40 Jahren (mein Gott, wie die Zeit vergeht)
Meine SMD-Lötungen können sich auch sehen lassen, vorausgesetzt, bei idustrieller Platine (bei Eigenplatinen hat ma i.d.R. keinen Lötstopplack)

Schau doch mal hier:




Die ist komplett mit der Hand gelötet und nur mit gaaanz wenig Flussmittel (ja, Kolophonium im Spiritus)

Guido
--
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Dieser Beitrag wurde am 02.01.2011 um 16:16 Uhr von Guido editiert.
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014
02.01.2011, 16:34 Uhr
ingotron



Hallo Guido,

das hast wirklich gut hinbekommen.
Nebenbei, ich löte auch nicht industriell - i.A. neben Reparaturen dienstlich höchstens mal zwei drei Leiterplatten pro Jahr - individuelle Messtechnik.

Früher habe ich natürlich auch in Spiritus gelöstes Kolophonium benutzt - aber seit ich das andere Zeugs kenne, weiß ich dass es einfacher/sicherer geht auch bei Pins mit extrem geringem Abstand oder lausigen Leiterplatten und inzwischen habe ich mir das eben privat auch beschafft.

Gruß Ingo.
--
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