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Autor Thread - Seiten: -1-
000
09.07.2008, 21:37 Uhr
Radioreinhard

Avatar von Radioreinhard

Hallo, Ihr alle

In RT unter der Rubrik Importgeräte wird die Frage aufgeworfen, wie das COCOM-Embargo umgangen werden sollte. Ich will dazu eine kleine Anektote aus dem Funkwerk Erfurt wiedergeben, ich gehe davon aus, dass andere Firmen es ähnlich gehandhabt haben könnten.

Es war DDR-Firmen nicht möglich, größere Stückzahlen oder überhaupt Embargo-Ware zu kaufen. Es ging aber doch, nämlich indem man als Privatpersonen oder Touristen getarnte Dienstreisende in das westliche Ausland schickte, die dort ganz normal Geräte einkauften. Ein Teil der Geräte wurde dann einfach als Postpaket versandt, ein Teil als Diplomatenpost, die ja nicht an den Grenzen kontrollieert werden durfte. Ein Teil der Geräte ist auch dummfrech offen über die Grenze transportiert worden, die Zöllner haben bei "Privatpersonen", die in die DDR einreisten gern mal ein Auge zugedrückt.

so ist mir das mal von Mitarbeitern des FWE erzählt worden, auf meine Frage, nach Geräten, die es dort eigentlich nicht hätte geben dürfen oder können, da sie Embargo-Ware waren.

@Rüdiger kannst Du mit dieser Geschichte was anfangen?


mfg

Reinhard
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Dieser Beitrag wurde am 09.07.2008 um 21:38 Uhr von Radioreinhard editiert.
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001
11.07.2008, 09:06 Uhr
P.S.



Hier muß mal wieder etwas klargestellt werden.

In der DDR gab es ein Außenhandelsmonopol, d.h. alle - und das fing bei den kleinsten Ersatzteilen für irgendwelche Import-Anlagen an - bis hin zu eben solchen mußten nach langwierigen Antragsverfahren über den Außenhandel beschafft werden. Natürlich gab es auch "Sonderbeschaffungsorgane", die aber im Auftrag des Außenhandels, oder wenigstens mit dessen Duldung arbeiteten. So z.B. das "Schalk"-Imperium. Wer sich eingehender mit dieser Problematik auseinandersetzen will, dem sei das Buch "Deckname Saale" von Gerhard Ronneberger empfohlen.
Private Importe - im DDR-Jargon auch "Oma-Importe" genannt - waren streng reglementiert, nicht von den BRD-Behörden, die interessierten sich im Rahmen der COCOM-Embargos nur für offizielle Industrie-Transfers in den Ostblock. Die DDR-Grenzkontrollen hingegen suchten insbesondere nach Druckerzeugnissen - auch die Einfuhr von Fachzeitschriften war verboten, weil dort Werbung von Westfirmen enthalten war. Aber auch nach "Fernsehersatzteilen" - und die Definition, was alles darunter fällt, war sehr dem Ermessen des Grenzorgans vorbehalten. Des Weiteren natürlich auch nach Ton- und Datenträgern, d.h. Schallplatten, Musik-Kassetten und Disketten - egal ob bespielt oder leer. Deshalb war es auch so schwierig, Programme über die Grenze zu bringen. Anders war es wiederum mit den (Heim-)Computern - die konnte man sich sowohl mit der Post schicken lassen, als auch mitbringen. Aber das wurde alles von der Stasi registriert und wer sich dann schon den dritten Computer hat schicken lassen und gar noch die vorherigen für Schwindelpreise verhökert hat, der brauchte sich nicht zu wundern von den "Genossen" Besuch zu bekommen.
Besonders problematisch waren elektronische Bauelemente. Einerseits konnte man die recht gut verstecken, wenn es nicht Stangen-weise IC's waren. Die Hosentaschen mußten nur in seltenen Verdachtsfällen geleert werden. Andererseits waren auch die West-Verkäufer sehr mißtrauisch, wenn spezielle neuere IC's o.ä. angefragt wurden. Ist mir selbst 1988 so ergangen, als ich das erste Mal zum Verwandtenbesuch in die BRD fahren durfte und bei einem Distributor (bei Conrad gab's soetwas nicht) einen NEC uPD7220 kaufen wollte. Der hatte sofort rausbekommen, daß ich aus dem Osten kam und gleich tausend Fragen parat, was ich denn dort so mache im allgemeinen und im besonderen mit diesem Schaltkreis. Man mußte sehr vorsichtig sein, was man da erzählen durfte und was nicht.

Zum Ausgangspunkt zurück:
Ist war eher unwahrscheinlich, daß man sich als Privatperson, wenn man denn schon das Glück hatte in den Westen fahren zu dürfen - ob nun als Dienstreisender oder privat - sich solchen Risiken für den VEB aussetzte. Natürlich gab es auch Dienstreisen in's NSW, aber die wurden nur in wenigen Ausnahmefällen für solche Transaktionen genutzt. Denn wie sollten wohl die Importe im Westen bezahlt werden? Auch Betriebsdirektoren hatten in der Regel keine NSW-Valuta im Panzerschrank, weil eben nur der DDR-Außenhandel (mit die entsprechenden Außenhandelsbank) diese Zahlungsmittel verwaltete.
Allerdings gab es auch Personen mit besonderen Privilegien, die dann mit dem entsprechenden Auftrag und mit den entsprechenden Geldmitteln ausgestattet (von wem auch immer) für solche "Feuerwehr-Aktionen" zu Verfügung standen und kurzerhand mit einem hellblauen Lada mal schnell nach Westberlin gefahren sind. Dort wurde die von weiteren Mittelsmännern bereitgestellte Ware dann gegen Cash abgeholt. Solche Sonderbeschaffungsaktionen durften keinesfalls bekannt werden, einerseits gegenüber der eigenen Bevölkerung und natürlich auch wegen des bekannten COCOM-Embargos.

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002
11.07.2008, 09:23 Uhr
robbi
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Avatar von robbi

Meßtechnik von der Firma "Genrad" für die Prüfung von Platinen des 1840 wurde über Zentraleuropa/Fernost (Länder möchte ich nicht nennen) auf dem Schiffswege, unter einem Kohlenberg getarnt, eingeführt.
Vor Inbetriebnahme der Technik mußte in einer Reinigungsaktion erst der Kohlenstaub entfernt werden.
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003
11.07.2008, 11:08 Uhr
Radioreinhard

Avatar von Radioreinhard

Hallo

die Ausführungen von P.S. sind schon so richtig. Aber das FWE und einige andere Betriebe waren u.A. Forschungsbetriebe, und die hatten Prioritäten sowie gewisse Sonderprivilegien. Merkwürdeigerweise konnte das FWE in Frankreich ein DVM kaufen, dass dort 770 FF gekostet hat, und Embargoware war, genauso wie das in meinem Bestand vorhandene Codavolt 201, ein programmierbarer Gleichspannungsstandard, von der Fa. Adret, ebenfalls Embargoware und über 1000 FF teuer. Es gab dort auch einige US-Geräte (HP), die sich dort hätten gar nicht befinden dürfen, und einiges mehr.
Das Außenhandelsmonopol bestand zwar, aber auch das alleine konnte das Embargo nicht brechen. Es musste eben improvisiert werden, und man hat sich was einfallen lassen.
Viele der beschafften Geräte dienten aber auch als Muster - sie wurden genauestens untersucht und ggf. "nachentwickelt".
Diese "Nachentwicklung" war z.B. bei Röhren, die unter das Embargo fielen, gänige Praxis.


mfg

Reinhard
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Dieser Beitrag wurde am 11.07.2008 um 14:10 Uhr von Radioreinhard editiert.
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004
13.07.2008, 09:54 Uhr
P.S.



@Radioreinhard
...nicht das FWE als Institution hatte Sonderprivilegien, sondern bestimmte Leute dort. Frag doch z.B. mal nach dem Sonderbeauftragten des Betriebsdirektors, der dann später auch in ähnlicher Funktion für den GD des KME Wedler tätig war, hingegen offiziell nach außen hin als langjähriger Chef des IfAM Erfurt.
Das COCOM-Embargo zum umgehen verstanden auch die offiziellen Organe des Außenhandels, d.h. eigentlich die diesbezügliche Lieferanten, die sich damit einen besonders hohen Profit verdienten. Ohne diese "bereitwilligen" Lieferanten wäre der aus NATO-Sicht illegale Import von HighTech in die DDR niemals möglich gewesen. Gerade mit Frankreich, das damals "neben" der NATO stand, waren deshalb die Wirtschaftsbeziehungen viel einfacher. Nicht umsonst wurde z.B. für das Farbfernsehen der DDR das französische SECAM-System lizensiert, d.h. gekauft. Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß die gesamte Studiotechnik beim Fernsehfunk in Adlershof im Gegensatz dazu das westdeutsche PAL-System benutzte.
Im Rahmen solcher "Pakete" konnten viele unter Embargo stehenden Geräte mit importiert werden. Und solche globalen Lieferabkommen auf Regierungsebene gab es viele, z.B. auch mit Japan. Vielfach hingen daran auch Konsumgüter, wie z.B. Autos, oder Unterhaltungselektronik.

Die Nachentwicklung bei Röhren war wohl eher die Ausnahme, denn hier war das FWE dank seiner Telefunken-Wurzeln wohl mehr in der Vorreiter-Rolle.
Anders sicherlich bei der Halbleiterei. Hier ist man aus den bekannten Gründen (ich wil jetzt nicht schon wieder auf mein Buch verweisen) auf Nachentwicklungen angewiesen gewesen. Und dafür gab es dann die wirklich "heißen" Importe für Meßtechnik, TSA und natürlich auch Hardware-Muster zum "Aufschleifen".

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005
13.07.2008, 12:33 Uhr
Radioreinhard

Avatar von Radioreinhard

Aha, so genau hat mir das damals keiner erklärt. Allerdings kann ich auch niemanden mehr fragen, denn durch die Liquidation sind die Ex-Funkwerker in aller Winde zerstreut worden.
Aber Deine Ausführungen sind sehr interessant. Das erinnert mich an den 2 MB-Schaltkreis, der ja ein Fake war, und nur als MME gestempelt worden ist.

Die Nachentwicklung vom Röhren war nicht unbedingt die Ausnahme. Die E/PL500 /504 z.B. waren Embargoröhren, die Nachentwickelt worden sind, auch einige Oszillografenröhren wurden unter Umgehung diverser Patente nachentwickelt. (um nur Beispiele zu nennen, ich hab dazu paar Unterlagen bergen können) Besitzer eines Röhrenprüfgerätes werden schon festgestellt haben, dass es für die EL 83 zwei verschiedene Prüfkarten gibt, da sich die Gemeinschaftsröhre EL 83 und die RFT-EL 83 voneinander unterscheiden. Natürlich sind die Röhren ohne weiteres untereinander austauschbar, lediglich der Anschluss für die innere Abschirmung liegt an einem anderen Sockelstift.
Ich habe einen Ordner mit Braunpausen, indem seitenlange Erklärungen stehen, warum welchr Röhre nachentwickelt werden musste, und welche Patente damit umgangen worden sind. Irgendwann werde ich diesen Ordner einmal digitalisieren, ist sicherlich sehr interessant.
Schaltkreise und andere Halbleiter wurden auch aus Polen und der CSSR bezogen (Siemens, Valvo), um sie nachzukupfern, denn komischerweise schienen PL und CS nicht so stark vom Embargo betroffen gewesen zu sein, oder es gab dort einfach mehr westliche Produkte als bei uns, sodass dieser Eindruck entstehen konnte.
Merkwürdigerweise war aber das DVM 4014/4027 mit 2 Stück Röhren ME1400 bestückt, welche generell Importröhren waren (Embargoware???), sowie mit Referenzzellen, die allesamt englischen Ursprungs waren.
Einige dieser Geräte wurden auf eine Halbleiter-Eingangsstufe umgebaut, diese wurde dann mit Siemens-IC's realisieert. Diese IC's waren aber offiziell nicht in der DDR erhältlich.

mfg

Radioreinhard
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006
13.07.2008, 13:15 Uhr
HONI



Ein Labormitarbeiter bei uns erzählte mal, daß er eigentlich ausschließlich mit NSW Schaltkreise arbeiten durfte. Er meinte nur, das ist wie Marx und Engels schon gesagt haben, ein Kapitalist würde für Profit seine eigene Mutter verkaufen, dementsprechend war denen damals auch das COCOM-embargo egal. Meines Wissens wurde auch einiges üner Finnland importiert, bis es dann aufgeflogen ist.

MfG HONI!!
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007
13.07.2008, 14:15 Uhr
Radioreinhard

Avatar von Radioreinhard

Oh, ja, die haben viel getrickst und improvisiert - blieb ja letzten Endes auch nix weiter übrig. Eben durch diese Tricks lagen wir eben "nur" 20 Jahre hinter der Entwicklung zurück. Obwohl ich das mit den 20 Jahren nicht glaube, das waren höchstens 8 oder 10.
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008
13.07.2008, 15:41 Uhr
HONI



Wenn ich mir dem P8000 anschaue würd ich eher sagen, höchstens ein halbes Jahr.

MfG HONI!!
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009
13.07.2008, 15:47 Uhr
Radioreinhard

Avatar von Radioreinhard

War der wirklich schon so weit fortgeschritten?
Die hätten das System mal weiter bauen sollen, da wäre was draus geworden.Aber vielleicht war er ja schon zu weit fortgeschritten, denn die meisten unserer Betriebe sind ja nur deswegen platt gemacht worden, weil man sich damit eine lästige Konkurrenz vom Hals schaffen konnte.
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010
13.07.2008, 17:02 Uhr
Olli

Avatar von Olli

Naja, die Zilog hat das S8000 1980 auf den Markt gebracht.
Die Geburtstunde der P8000 war der 5.10.1984 wobei sie ja erst ab ca. '87 offiziell verfuegbar war.
Sind also - schonmal so 7 Jahre...
--
P8000 adventures: http://pofo.de/blog/?/categories/1-P8000
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011
13.07.2008, 20:23 Uhr
holm

Avatar von holm

Ich habe zu DDR Zeiten beim VEB Spurenmetalle Freiberg hauptsächlich mit NSW Technik zu tun gehabt, Industriroboter-artige Geräte, die Siliziumscheiben wurden auf däniischen, französichen und westdeutschen Maschinen poliert, Trennschleifautomaten kamen auch aus Dänemark und der Schweiz. Über die russichen Trennschleifautomaten und Poliermaschinen reden wir besser nicht...

BTW: SECAM wurde in französisch- sowjetischer Zusammenarbeit entwickelt und nicht von Frankreich gekauft. Wenn der große Bruder SECAM hat, kann doch die Täteräää nicht abweichen...

Studitechnik: PAL Bildsignale lassen sich deutlich einfacher erzeugen und bearbeiten, siehe dazu auch KC85/xx.

Gruß,

Holm
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012
13.07.2008, 20:41 Uhr
Radioreinhard

Avatar von Radioreinhard

Stimmt so nicht ganz - die roten Brüder hatten offiziell beide Systeme, also SECAM und PAL, allerdings PAL C, das zum deutschen PAL B nicht so ganz kompatibel ist. Aber Im Prinzip stimmt es, 90 % der Fernsehsender der UdSSR haben in SECAM gesendet.
Außerdem hatte die Entscheidung der Tätärätäää zum SECAM andere Gründe, nämlich weniger politische, sondern eher zeitliche.
Das war nämlich so: Es war bereits länger geplant, das Farbfernsehen in der DDR einzuführen, dementsprechend ging die Entwicklung voran. Farbfernsehtechnik und alles, was dazugehört, war Embargoware, also musste auch hier das Fahrrad neu erfunden werden. Die DDR hatte bereits Erfahrungen mit Farbfernsehtechnik, denn in den 1950er Jahren wurde bereis einmal mit diesem Medium experimentiert - allerdings nur als Industriefernsehen und mit NTSC (etwas anderes gab es ja damals auch noch nicht). Als das SECAM-System, serienreif war, begann auch die DDR mit der Entwicklung (oder besser Nachentwicklung) dieser Technologie. Ein solcher Prozess dauert natürlich seine Zeit, und gegen etwa 1967 war das Farbfernsehen soweit entwickelt, dass es Serienreife hatte. DAs PAL kam also 1968 einfach zu spät, als dass es die DDR geschafft hätte, in der Zeit von zwei Jahren nochmal alles komplett neu zu entwickeln, und so wurde einfach das bis dahin fertige SECAM verwendet. Als Nebeneffekt des Embargos ist dabei der erste volltransistorisierte Farbfernseher Europas entstanden, aber auch nur deshalb, weil man nicht in der Lage war, in relativ kurzer Zeit passende Röhren zu entwickeln (auch die waren Embargoware), sodass man eben auf Halbleiter zurückgreifen musste. Außerdem hätte der Import von ausreichend Röhren für Farbfernsehzwecke (aus welcher Quelle auch immer, die Russen hatten ja welche), ein Schweinegeld gekostet, dass die DDR einfach nicht hatte, denn auch die großen roten Brüder wollten keine Alu-Chips, sondern harta Dollar sehen.

Noch Fragen?
stehe diesbezüglich gerne zur Verfügung.



mfg

Radioreinhard
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013
13.07.2008, 22:20 Uhr
Tom Nachdenk



Ich glaube auf den Seiten der technischen Sammlungen Dresden ist zu lesen das es im RGW wohl 2 Ansichten gab wie die Entwicklung laufen soll, die einen: Ungarn, CSSR, Polen haben im Westen Lizenzen und Know How eingekauft. DDR und SU haben auf 'Eigenentwicklungen' und eigenes Know How zu erarbeiten um dann um den Westen irgendwann mal überholen zu können.

Nach Auskunft eines EAW-Mitarbeiters 1991 wurde als 'Nachfolger' des P8000 an einer Lösung auf i386 Basis und Xenix? gearbeitet. Der P8000 ist sicher in einigen Punkten als Unix-Host moderner als 'normales' PC-Gerödel gewesen. Aber den U8000 gabs halt nur mit 4MHz und nicht etwa mit 10MHz und das Businterface ist relativ lahm. Zudem im RGW nun auf die Wintel-Schiene gesetzt wurden und der U8000 nur über den Umweg 'Fortentwicklung der nSGT' weiter produziert worden.

Und dann gabs da noch den Trend zu 32 Bit und den für CAD-Workstations wichtige grosse lineare Adressraum ...
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014
14.07.2008, 22:00 Uhr
holm

Avatar von holm

@Radioreinhard:
Das mit den nicht verfügbaren Röhren kauf ich Dir wirklich nicht ab.
Zu diesem Zeitpunkt waren die Röhrenwerke in der DDR noch in ihrer Blütezeit und die Leute da waren nicht doof. iDie haben damals Alles nachgebaut was möglich war.
Gut mit Röhren wie der E180F hatten die so Ihre Probleme, aber mit einer simplen Zeilenendröhre sicher nicht. Das Nachentwickeln einer 6P45S (EL509) hätte die warscheinlich ein Arschrunzeln gekostet und die 2 KT802A (?)in der Zeilenendstufe des Color20 gab es damals auch nicht umsonst. Ggf. hätte man 2 PL36 parallel arbeiten lassen können. Eine Ballastriode war auch nicht dermaßen kompliziert aber eben eine ordentliche Heizung und die fotografiert auch noch durch das Gehäuse hindurch.

Der Grund wird wohl eher gewesen sein das damals schon abzusehen war das der Tiransistortechnik in diese r Richtung die Zukunft gehört.
Ich denke wirklich, das eine Entwicklung mit Röhren wirklich nicht gewollt war.

Nicht Alles in der DDR kann man mit Mangel begründen..
Gruß,

Holm
--
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015
15.07.2008, 04:56 Uhr
Radioreinhard

Avatar von Radioreinhard

Hi, Holm,

Deine Ausführungen sind begründet, jedoch habe ich entsprechende Insider-informationen. Es war nicht das technische Problem, russische Röhren nachzubauen, sondern ein politisches. Die Russen haben bestimmt, welches Land was bauen darf. Farbfernsehröhren wurden bei Tesla und Unitra hergestellt, die DDR hatte andere Aufgaben (Oszillografenröhren, Radarschirme) Außerdem waren ja bekanntlich unsere Betriebe (und besonders das FWE) Russen- und Stasiverseucht, die haben dann schon aufgepasst, dass den Freunden keiner in die Suppe spuckt.

Im Color 20 waren Röhren, zumindest in den ersten Geräten, nämlich in der Hochspannungserzeugung waren 4 Stück DY51. Ein Jahr später wurden diese dann durch eine Selenkaskade ersetzt.

2 PL 36 hätten es nicht geschafft, als Zeilenendstufe im Color 20 zu arbeiten, man hätte da schon PL500 nehmen müssen. Auf die damals neu entwickelte PL509/PL519 hat man bewusst verzichtet, denn es hätte zu lange gedauert, die Fließstrecken entsprechend einzurichten.

Es stimmt, unsere Ingenieure waren nicht dumm, aber ihnen waren die Hände nicht nur gebunden, sie waren regelrecht zusammengeschmiedet.
--
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016
15.07.2008, 10:14 Uhr
ggrohmann




Zitat:
Radioreinhard schrieb

Im Color 20 waren Röhren, zumindest in den ersten Geräten, nämlich in der Hochspannungserzeugung waren 4 Stück DY51. Ein Jahr später wurden diese dann durch eine Selenkaskade ersetzt.

Laut Schaltplan waren es nur drei Röhren (Dioden) im Hochspannungsteil und dein Röhrentyp seint auch nicht zu stimmen (EY51? - ich muß mal in den betreffenden Plan sehen).

Guido
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017
15.07.2008, 10:16 Uhr
paulotto



soweit ich mich erinnere, waren das DY51, weil zu dieser Zeit die Selenstäbe noch nicht zur Verfügung standen...
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018
15.07.2008, 10:59 Uhr
IngoR



Hallo Allerseits,
ich kann zwar hier nicht direkt sagen, warum der Color20 nun volltransistorisiert war, den für die Entwicklung war ja nicht irgendein Funkwerk zuständig, sondern das ZLE Dresden, aber um hier mal einiges gerade zu rücken noch folgende Ausführungen: 1967/68 wurde festgelegt, dass sich das FWE vorrangig der Halbleitertechnik zu widmen habe. Insofern waren Neuentwicklungen auf dem Sektor Empfängerröhren nicht mehr möglich. Interessanterweise sind die heiklen Leistungstransistoren im Color20 aus sowjetischer Produktion... und wenn man röhrentechnisch gewollt hätte, und das kann Radioreinhard bestimmt bestätigen, sind schon in der Gnomserie in den 50er Jahren Ballaströhren für geplante Farb-TVs entwickelt worden.
Das "Nachentwickeln" von Röhrentypen sollte die internationale Tauschbarkeit von Röhren gewährleisten und damit Exportmöglichkeiten eröffnen. Genau aus diesem Grund sind ja die seinerzeit fortschrittlichen Gnomröhren eingestellt worden.
MfG
IngoR
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019
15.07.2008, 11:50 Uhr
paulotto



Der Color20 war von Anfang an transistorisiert geplant. Röhren waren da nie im Gespräch. Die Grundlagen dafür wurden allerdings in Staßfurt gelegt mit der Entwicklung des transistorisierten Koffergerätes K67. Wie die Zahl 67 schon aussagt, wurde er 1967 in den Handel gebracht. Die Entwicklung des Color20 wurde allerdings unter strenger Geheimhaltung in Dresden im ZRF durchgeführt und auch von diesen Leuten in die Produktion in Staßfurt überführt. So nach und nach wurde die Weiterentwicklung dann von den Staßfurten übernommen und fortgeführt. Warum in der Hochspannungsgleichrichtung Röhrendioden eingesetzt wurden, konnte mir der Entwickler aus Staßfurt auch nicht sagen, da ja wie schon weiter oben angeführt, die Entwicklung unter Ausschluß der Staßfurter Igenieure in Dresden erfolgte. Diese Dioden befanden sich in einem Öltopf, mit dem es große Probleme gab. Auf Grund von Überdruck beim Betrieb wurden viele der nur in geringen Stückzahlen hergestellten "Öltöpfe" undicht, was große Sauerei bescherte. Mein Kollege hat sich da auch seine Schrankwand mit versaut...
Schon bald wurde die Hochspannungserzeugung durch eine Selenkaskade ersetzt.
Da der Color20 1969 zum 20.Jahrestag in den Handel kam, ist anzunehmen, daß die Entwicklung so vor 68 begonnen wurde. Dazu müßten sich mal die Leute vom ZRF positionieren. Ich werde mal den technischen Direktor von Staßfurt befragen, wenn er von seiner Urlaubsreise zurück ist..

Gruß

Klaus

Dieser Beitrag wurde am 15.07.2008 um 11:51 Uhr von paulotto editiert.
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020
15.07.2008, 11:50 Uhr
Radioreinhard

Avatar von Radioreinhard

Stimmt! es waren EY51. Aber die Schaltbilder gehen da etwas auseinander. Einmal sind es 3, einmal 4. Scheint die Schaltung irgendwie geändert worden zu sein, zumindest schneller als die Pläne gedruckt werden konnten.


Zitat:
IngoR schrieb
Interessanterweise sind die heiklen Leistungstransistoren im Color20 aus sowjetischer Produktion...

Waren das nicht ASZ1015 bzw. KU's? (Zumindest in meinem Color 20/1 sind die drin).

Es ist schon richtig, dass bereits Gnomröhren für die Verwendung in Farbfernsehgeräten entwickelt worden waren, jedoch hat dazumal niemand mehr n diese Entwicklungen gedacht, zumal ja alles, was die Gnomröhren anging, merkwürdigerweise unter die Geheimhaltung fiel.
--
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Dieser Beitrag wurde am 15.07.2008 um 11:52 Uhr von Radioreinhard editiert.
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021
15.07.2008, 13:09 Uhr
holm

Avatar von holm

Was nun für Transen da drin sind/Waren ist doch auch Wurscht. Da die Dinger auch importiert werden mußten (bei uns gab es nur GD1xx GD2xx) war also in Jedem Falle in Import nötig. Insofern ist das also mit der Mangelwirtschaft an der Stelle Unfug.
Transistoren dieser Leistungsklasse kosteten damals so ziemlich das Selbe wie eine Zeilenendröhre, so what...

Wie Du nun selber schon schreibst waren die Entwicklungen für sogar Gnomröhren zu dem Zeitpunkt sogar abgeschlossen Also lag es wohl nicht an der Verfügbarkeit.

Ich halte es auch durchaus für möglich das in den Colors verschiedene Transistoren je nach Verfügbarkeit eingesetzt worden sind. Die KT802 sind bestimmt falsch, solches Zeug war wohl im Chromat...

Gruß,

Holm
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022
16.07.2008, 10:42 Uhr
P.S.



...nun muss ich doch nochmal meinen "Senf" dazugeben.
Die Einführung des Farbfernsehens zum 20.Jahrestag der DDR war eine politische Entscheidung und dementsprechend eine Staatsplanaufgabe mit sehr hoher Priorität.
Dreh- und Angelpunkt war die Verfügbarkeit von Farbbildröhren. Das WFB hatte bereits Ende der 50er/Anfang der 60er eine Entwicklung hochmoderner 110°-Farbbildröhren durchgeführt, deren Überführung in die Massenproduktion aber erheblicher (NSW-)Mittel für Produktionseinrichtungen bedurfte. Die Prioritäten waren damals unter Ulbrichts Regim anders gesetzt: Schwerindustrie und Chemie - den Konsumgüter-Boom gab's dann erst unter Honnecker Anfang der 70er. Das WBF bekam die Mittel nicht und es wurde die berühmt-berüchtigte Entscheidung getroffen, 90°-Farbbbildröhren in nicht ganz moderner Lochmaskentechnik in sehr großen Stückzahlen aus der UdSSR zu importieren. Viele davon waren allerdings auch für die niedrigen DDR-Qualitätsansprüche nicht brauchbar, sie wurden einfach in leerstehende Schächte der Kali-Bergbaus in der Nähe von Staßfurt gekippt. Bezahlt werden mußten sie trotzdem - so waren die Lieferverträge.

Warum eine volltransistorisierte Variante?
(mal abgesehen von den HS-Gleichrichterröhren EY51, die schon geplant bald durch Selenstäbe ersetzt wurden.)
Farbfernsehempfänger auf Röhrenbasis - und solche gab's bereits seit einiger Zeit im Westen - brauchten für ihren Betrieb ca. 400-500W, eine Leistung, welche - wenn man das auf die DDR-Bevölkerung hochrechnet - die schon immer sehr knappen Kapazitäten der DDR-Kraftwerke gesprengt hätte. Der Color 20 hatte einen Energiebedarf von nur 160W, also eine ähnliche Größenordnung, wie bei den herkömmlichen SW-Empfängern. Außerdem wollte man zeigen, daß die DDR mit diesem Produkt wieder den "technisch-wissenschaftlichen Welthöchststand mitbestimmt".
Die Entwicklung wurde unter strengster Geheimhaltung im ZRF Dresden durchgeführt, in "sozialistischer Gemeinschaftsarbeit mit dem FSGW Staßfurt", wie es hieß. Chefentwickler war dort Horst Schlesier. Die Realität sah etwas anders aus. Die Staßfurter hatten bei der Produktionseinführung erhebliche Probleme und daß wirkte sich sehr negativ auf die produzierbaren Stückzahlen aus, d.h. die Plankennziffern wurden nicht erreicht. Um den Bevölkerungsbedarf auch nur annähernd zu decken, wurden FFSG aus der SU importiert. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch an die im wahrsten Sinne das Wortes zentnerscheren Russenkisten "Rubin" (vollständig auf Röhrenbasis) und "Raduga" (teiltransitorisiert und schon mit Hybrid-IC's).
Im Color 20 wurde in der VK-Endstufe ein GE-Leistungstransistor ASZ 1015 aus Ungarn eingesetzt. Die DDR-Leistungstransistoren der GD-Reihe (und nur diese hatten wir damals) waren hier zu leistungsschwach. Schwieriger war das Problem bei der HK-Endstufe zu lösen. Hier mußte der Leistungstransistor auch noch schnell genug sein, die im Vergleich zur VK wesentlich steileren Impulse verlustarm erzeugen zu können. Glücklicherweise gab es in der CSSR bei TESLA gerade zu diesem Zeitpunkt eine Entwicklung moderner Si-Leistungstransitoren, bei der durch Selektion solche BE herauskamen. Als HK-Endstufe wurde der Typ KU608 eingesetzt. Im Gegensatz zur Röhrenkonzeption wurde hier HK und und Hochspannungserzeugung getrennt. Die Hochspannungserzeugung (25kV) erfolgte mit einem Gegentakt-Transverter mit 2x KU606, ebenfalls aus der CSSR. Da es sich beim Color 20 um ein sog. Niederspannungs-Konzept handelte, gab es auch einen entsprechend großen Netztrafo mit elektronischer Spannungsstabilisierung. Die hierbei eingesetzten Leistungstransitoren waren aus dem GDxxx-Sortiment der DDR. Das größere Problem war hierbei der Netztrafo - nicht so sehr aus technischer Sicht. Aber Wickelgüter dieser Stückzahl-Dimension bereiteten den Material-Ökonomem wegen des immer knappen Kupfer-Aufkommens arge Kopfschmerzen.
Alle weiteren Halbleiter-BE waren (zunächst) aus der DDR. Aus der UdSSR wurden außer der Bildröhre anfangs keine weiteren aktiven BE eingesetzt, was allerdings nicht hieß, daß im Rahmen der Ge-Ablösung (im HFO wurde die Produktion nach und nach auf moderne Si-Transistoren umgestellt) nicht diese oder jenes SU-BE den Weg in den Color 20 und dessen Nachfolger Color 21 usw. fand.

@radioreinhard
Es ist eine Mähr, daß die Russen bestimmten, wo und was in den DDR-Betrieben gebaut werden sollte. Denen war das so ziemlich egal, denn die waren in allem autark, d.h. sie machten alles und jedes selbst, um völlig unabhängig von ihren "Roten Brüdern" und den Rest der Welt zu sein. Im Gegenteil - hier in der DDR wurde seitens der eigenen Industrie immer lauter nach modernsten HL-BE geschrien, für die einfach keine Kapazitäten da waren, ohne sich von "Altlasten" zu trennen. Es waren ja nicht nur die Produktionseinrichtungen, auch die mußten irgendwo aufgestellt werden und von irgendwelchen (qualifizierten) Leuten bedient werden. Gerade bei den Werktätigen für die Produktion gab es immer Defizite. Warum wurden denn in großem Stil AK aus Polen (HFO), Vietnam, Mosambik, Chile (FWE?) und weitere AK aus "befreudeten" Staaten eingesetzt?
Es blieb den DDR-Wirtschaftstrategen nichts weiter übrig, als auslaufende Produktion auszulagern, z.B. FWE -> Mühlhausen und von dort nach Polen. Oder durch Spezialisierungsverträge mit anderen RGW-Staaten den langfristig noch zu erwartenden Bedarf zu sichern. Daß der Spezialisierungswahn dann ins Gegenteil umschlug und ganze Produktionszweige aus dem DDR-Sortiment verschwanden, hatte jedoch auch verheerende Folgen. Man denke nur an die "wegspezialisierte" Oszillograpfen-Produktion der OG...-Reihe beim MEB. Was nützt dann eine Oszi-Röhren-Produktion im FWE, wenn keine Abnehmer mehr im eigenen Land da sind und nur für den Export zu arbeiten war und ist unwirtschaftlich.

Das Wissen der Menschheit gehört allen Menschen! -
Wissen ist Macht, wer glaubt, der weis nichts! -
Unwissenheit schützt vor Strafe nicht ! -
Gegen die Ausgrenzung von Unwissenden und für ein liberalisiertes Urheberrecht!
PS
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023
16.07.2008, 10:56 Uhr
Radioreinhard

Avatar von Radioreinhard

Wo er Recht hat, hat er recht!
--
... und schalten Sie uns bitte wieder ein. Gleiche Stelle, gleiche Welle !!!!!
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024
16.07.2008, 14:25 Uhr
holm

Avatar von holm

Hmm, das klingt schon wesentlich warscheinlicher...


Gruß,

Holm
--
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025
16.07.2008, 15:29 Uhr
paulotto



da hat der Peter den Nagel voll auf den Kopf getroffen. Ich kann das alles nur so bestätigen, wie er es da beschrieben hat (auch das Verkippen der Gammelröhren in den stillgelegten Kalischächten)...
Die Probleme bei der Aufnahme der Serienproduktion waren auch hausgemacht: soweit mir bekannt ist, wurde der Produktionsanlauf auch durch die ZRF-Leute begleitet. Man hatte das Gerät in Dresden entwickelt ohne die Staßfurter hinzuzuziehen und somit fehlte den Dresdenern die Erfahrung aus der Großserienprodukrion. Bei einer engeren Zusammenarbeit wäre das sicherlich erfolgreicher verlaufen...
Staßfurt hatte ja Erfahrung auf dem Gebiet der Produktion volltransitorisierter Fernsehgeräte, da ja schon 1967 der Kofferfernseher K67 in Serie produziert wurde. Allerdings ist ein Farbfernseher aber auch ein anderes Kaliber bezüglich der Leistungsstufen (K67 mit 28cm-Bildröhre und Color20 mit 59-er Röhre).
Das Problem mit den dicken Netztrafos wurde dann auch gleich in Angriff genommen. Leider verzögerte sich die Entwicklung länger wegen der nicht verfügbaren Hochspannungs-Leistungstransistoren, die zuerst aus Japan importiert wurden. Stansdorf wurde dann mit der Entwicklung dieser Transistoren beauftragt. Vielleicht weiß Peter dazu mehr zu berichten.

Das mit der Spezialisierung der Industrien war ja von allen Mitgliedsländern so gewollt und beschlossen, nur hat es leider nicht funktioniert, weil wie in der DDR auch in den anderen Staaten des Comecon die Kapazitäten und Möglichkeiten weit hinter der Notwendigkeit zurückblieben. So hat dann jeder wieder für sich angefangen alles Notwendige neu zu entwickeln. Ein Beispiel stellen die Leistungs-Si-Transistoren dar: deren Produktion sollte bei Tesla konzentriert werden. Zum Schluß hat dann jeder wieder seine gebastelt. Auch wurden nicht immer die Standorte mit den besten und fortschrittlichsten Produkten erhalten. Das betrifft ja z.B. auch die Rechentechnik, wie man auf RT sehen kann.

Gruß

Klaus
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026
17.07.2008, 10:10 Uhr
Günter



Hallo,
beim lesen dieser Beiträge viel mir doch ein, das ich noch stolzer Besitzer eines
K67 bin. Also in die Garage und nachgesehen, tatsächlich der Apparat existiert
noch. Sicherungen vergammelt, aber das läßt sich reparieren. Ich hatte den Apparat 1974 mit in Ungarn als ind der BRD die Fußball WM war. Am Tage am
Ballaton eine Strippe auf einen Baum geworfen und Abend mit zwei Stecknadeln das Flachbandkabel des Vermieters angezapft. Es galt ja einen
östereichischen Sender zu erwischen wegen des Bild - Tonabstandes in Ungarn. Leider hat sich der Akkupak nicht mehr eingefunden.

Günter
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027
17.07.2008, 10:12 Uhr
Rüdiger
Administrator



Zitat:
Günter schrieb
Hallo,
beim lesen dieser Beiträge viel mir doch ein, das ich noch stolzer Besitzer eines
K67 bin.

Sei stoz drauf, die Geräte sind selten.
--
Kernel panic: Out of swap space.
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028
17.07.2008, 12:15 Uhr
paulotto



Hallo Günter,

der Akkupak düfte wohl auch so hin sein....
Und Vorsicht beim Inbetriebnehmen (wegen der Elkos, die meisten dürften da ausgetrocknet sein)

Klaus
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029
17.07.2008, 14:18 Uhr
holm

Avatar von holm

@paulotto: mach mal die Frolyt Elkos nicht soo schlecht, sonst petze ich das bei Frolyt!

Es gibt auch heute noch wesentlich schlechtere Fabrikate...

Gruß,

Holm
--
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030
17.07.2008, 15:12 Uhr
paulotto



das stimmt schon und Frolyt ist auch heute noch eine Qualitätsmarke, aber trotzdem leiden die Elkos bei solch einer langen Lagerung...
Ich weiß ja nicht, wie lange Günter das Ding nicht unter Dampf hatte. Ein regelmäßiger Betrieb ist auf alle Fälle besser...

Gruß

Klaus
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031
17.07.2008, 16:15 Uhr
Deff

Avatar von Deff

Stimmt, Holm, auch mein Pessimismus bzgl. ausgetrockneter Elkos hält sich in Grenzen!
Anders wäre es, wenn Roedersteiner verbaut wären...

Wie Rüdiger empfiehlt, ist eine Formierung der Elkos oftmals ausreichend.
--
Die Politik ist ein Versuch der Politiker, zusammen mit dem Volk mit den Problemen fertig zu werden, die das Volk ohne die Politiker niemals gehabt hätte. (Dieter Hildebrandt)
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032
17.07.2008, 19:20 Uhr
holm

Avatar von holm

@Deff:
You got it...

Gruß,

Holm
--
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Dieser Beitrag wurde am 17.07.2008 um 19:21 Uhr von holm editiert.
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033
17.07.2008, 20:36 Uhr
Deff

Avatar von Deff

@holm

Häh, wat krieg ick?

Gruß
Deff
--
Die Politik ist ein Versuch der Politiker, zusammen mit dem Volk mit den Problemen fertig zu werden, die das Volk ohne die Politiker niemals gehabt hätte. (Dieter Hildebrandt)
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034
17.07.2008, 20:42 Uhr
Thomas



Ein Englisch-Lehrbuch .. ;o)
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035
17.07.2008, 21:10 Uhr
Deff

Avatar von Deff

So machen wir es, Du Psychologie- und ich Englisch-Lehrbuch!
--
Die Politik ist ein Versuch der Politiker, zusammen mit dem Volk mit den Problemen fertig zu werden, die das Volk ohne die Politiker niemals gehabt hätte. (Dieter Hildebrandt)
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036
20.07.2008, 09:55 Uhr
P.S.



Ich muß da doch noch eine Korrektur zu <022> machen.
An eine 110°-Farbbildröhre war damals noch gar nicht zu denken - weder hier in der DDR, noch weltweit!
Die erste Farb-Bildröhre aus der DDR hatte die Typbezeichnung B43G4C, war demnach im Gegensatz zu dem Rundkolben des US-amerikanischen RCA-Vorbilds 21CYP22 eine 43cm-Rechteckbildröhre mit 70°-Ablenkwinkel -
nachzulesen in einer sehr amüsanten "Insider"-Story http://www.razyboard.com/system/morethread-b43g4c-die-43er70-farb-bildroehre-der-ddr-entwickelt-im-wf-berlin-rundfunkmuseum-1215648-3591332-0.html.
Chefentwickler der Farbbildröhren im WF war Peter Neidhardt. Aus Frust, wegen der Entscheidung zur Beerdigung der DDR-Eigenentwicklung und Import sowjetischer 59cm-Lochmaskenbildröhre verließ P.N. das WF und gilt seitdem als verschollen.

@paulotto <025>
Zu den Hochspannungstransitoren aus Stahnsdorf gibt es einen "Insider"-Bericht: http://www.ps-blnkd.de/Hochspannungstransistor.pdf.
Die Umstellung des Niederspannungskonzeptes auf ein Hochspannungskonzept - ähnlich dem, wie beim S/W-Fernsehen mit Röhren - erfolgte erst Mitte der 70er mit Entwicklung der sog. "3. Generation Farbfernsehtechnik". Das war ebenfalls wieder eine Staatsplanaufgabe, nur diesmal nicht ganz so geheim. Richtig wirksam wurde das allerdings erst Ende der 70er / Anfang der 80er im Zusammenhang mit der Lizenzproduktion japanischer 110°-Schlitzmaskenröhren im WF. Das war ein sehr komplexes Thema mit vielen neuen Schaltkreisen, auch für einen PAL/SECAM-Decoder - ein sehr großes Politikum seinerzeit.

Spezialisierungsvereinbarungen zu HL-Baulementen im RGW war und ist ein sehr umstrittenes Thema. An und für sich war die Idee schon richtig, denn wirtschaftlich lassen sich HL-Baulemente nur in sehr großen Stückzahlen bauen. Jedoch hemmten hier außer den immer vorhandenen nationalen Vorbehalten der Hersteller-Betriebe vor allem die nicht vorhandene einheitliche Währung im RGW. Auch der sog. "Transfer-Rubel" war keine frei konvertierbare Währung, sondern eine immer auf das betreffende Land bezogene virtuelle Währung. Viele solcher Spezialisierungs-Vorhaben, die nach endlos langen Verhandlungen technisch in "Essig und Öl" (im Gegensatz zu dem heute gebräuchlichen "in trockenen Tüchern") waren, scheiterten dann praktisch an nicht vorhandenen Valuta für das betreffende Land. Dann kam es zu der absurden Situation, daß dafür dann wieder NSW-Ausgleichsimporte getätigt werden mußte.
TESLA war im Rahmen des RGW nicht vorgesehen als Spezialist für Si-Leistungstransistoren. Es gab jedoch ein Regierungsabkommen zur Leistungselektronik, nachdem die DDR in Zukunft solche Bauelemente nicht mehr herstellen sollte, sondern auf das Sortiment der UdSSR und in sehr eingeschränktem Maße auf die CSSR verwiesen wurde. TESLA war hierbei nicht gemeint, sondern der LE-Hersteller CTK mit seinen dicken Thyristoren, Dioden usw. Zu den leistungselektronischen Baulementen wurden aber von vielen System-Entscheidern in der DDR entgegen dem Inhalt des Abkommens alles gezählt, was nur mit dem Namen "Leistung-" verknüpft war. So kam es z.B. zu angedachten Spezialisierungsvereinbarungen mit Rumänien (SRR) bezüglich "Kleinleistungstransistoren" der Reihe BD135..., die dann wegen Lieferproblemen der SRR doch im HFO selbst gebaut werden mußten.
Zu einer regelrechten Sortiments-Spezialisierung ist es nie gekommen, nationale Interessen - allen voran die der UdSSR - verhinderten dies. Einerseits wollten die Russen nie etwas aus der Hand geben, andererseits gab es auch von dort Lieferschwierigkeiten, wobei hier weniger die nicht vorhandenen Valuta der Grund waren, sondern die Prioritäten des Liefer-Betriebes. Im Gegensatz zu den Export-Geflogenheiten der DDR war der Export in die DDR dort genauso (un-)wichtig, wie eine Lieferung an irgendeinen inländischen Betrieb hinter dem Ural...

Aus Japan wurden keine Ausgleichsimporte für Hochspannungs-Leistungstransitoren für die Fernsehgeräteindustrie getätigt. Da diese BE (BU205/208) zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr auf der Embaroliste standen, war das nur eine Frage der NSW-Valutamittel.

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Gegen die Ausgrenzung von Unwissenden und für ein liberalisiertes Urheberrecht!
PS
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037
05.06.2009, 01:45 Uhr
HolgerHa



Hallo zusammen,
ich bin heute auf Euer Forum gestoßen und finde es sehr interessant. Neben dem Studium der verschiedenen Beträge ist ein Forum ja auch dazu da, daß man mal was zum Besten gibt.
Und darum möchte ich zu P.S.'s Erläuterung was anmerken.
Grundsätzlich hast Du Recht, nur was Fachliteratur angeht, habe ich andere Erfahrungen.

Zitat:
P.S. schrieb
Die DDR-Grenzkontrollen hingegen suchten insbesondere nach Druckerzeugnissen - auch die Einfuhr von Fachzeitschriften war verboten, weil dort Werbung von Westfirmen enthalten war.
PS

Es gab speziell zum Import von Fachliteratur eine Übereinkunft mit der Bundesrepublik die mich seit jeher sehr interessierte. 1988 hatte ich Gelegenheit, deren Wirkung zu testen (offiziell erfahren hat man ja wenig). Ich habe damals zum großen Entsetzen der mitreisenden Rentner meine mitgebrachten Zeitschriften während der Kontrolle gelesen und es gab nichtmal eine Bemerkung vom Schnüfflerpersonal dazu.
Ja, es war auch Werbung in den Zeitungen...
Soweit ich mich erinnere, ging es auch weniger um Werbung als um politische Aspekte, "Lifestyle" oder wie auch immer man die nicht-Fachzeitschriften betiteln mag.
Gruß

HH
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038
05.06.2009, 10:36 Uhr
ambrosius



Ich kann die Erfahrungen von HolgerHa aus meiner Seefahrtszeit nur bestätigen, da wir auch regelmäßig bei Ankunft in Rostock kontrolliert wurden, man denke auch an die berüchtigte "Seemannspassage" am Eingang zum Rostocker Hafen, welche einfach ein Zoll- und Grenzpolizeikontrolltunnel war. Es wurde nur nach sogenannter 'politischer Literatur' (z.B. Spiegel, Bild etc) gesucht, Fachliteratur war i.A. erwünscht. Ebenso wurden Schallplatten, Kassetten immer argwöhnisch betrachtet, EPROM's u.a. Datenträger oder auch normale Schaltkreise überhaupt nicht beachtet. So konnte ich beliebige Mengen Bastelmaterial über Jahre einführen, obwohl sie auf dem sogenannten 'Zollzettel' akribisch angeführt werden mußten.

mfg
Holger
--
Viele Grüße
Holger
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039
06.06.2009, 10:49 Uhr
P.S.



@HolgerHa
Ende der 80er Jahre wurde die Umsetzung der immer noch geltenden Importbestimmungen für (Fach-)Literaturerzeugnisse aus den 60er/70ern bei weitem nicht mehr so streng gehandhabt, wie in den Jahren davor. Wie schon mal hier im RT-Forum berichtet, hatte ich bei meiner 1. Westreise auch einige Fachzeitschriften (Elektor, MC, Elektronik) dabei, die ich aber - nach freundlichen Hinweisen von Oft-Reisenden (Rentnern) - nicht im Koffer "versteckt" hatte, sondern offen in der Hand trug. Beim Anstehen am Grenzübergang Friedichstrasse war dann eifriges Lesen angesagt, damit die beobachteten Grenzer/Zöllner nur keinen Verdacht schöpften, daß irgendetwas Illegales mitgeführt wurde. Der frühere Admin von www.robotron-net.de und ein Gast aus dem "Tanneneck", die zu DDR-Zeiten Zöllner gewesen sind, bestätigten auch das Ende der 80er praktizierte "lachse" Grenz-(Zoll)Regim.

Natürlich gab es offizielle Vereinbarungen zum Import/Export von Literaturerzeugnissen, was aber in der Regel in Form eines Austauschs gehandhabt wurde. Nun sind leider die Preise der West-Fachzeitschiften wesentlich höher gewesen, als unsere - von deren Anzahl mal ganz abzusehen. Daraus resultierte dann auch, daß es keine privaten Abonnements solcher Zeitschriften gab (mit wenigen Ausnahmen bestehender "Altlasten" zur "Funktechnik"). Im Vorteil waren die DDR-Bürger, die die Möglichkeit hatten, in großen öffentlichen Bibliotheken (in Berlin z.B. die Stadtbibliothek in der Breitestr. und die Staatsbibliothek Unter den Linden, in Dresden die Sächsische Landesbibliothek) den Lesesaal benutzen zu können. Ausleihe nach Hause war in der Regel nicht möglich. Allerdings hatten auch viele Betriebe in ihren Fachbibliotheken Kontigente an spezifischer West-Literatur (deshalb hieß diese Art Literatur dann auch "Kontigent-Literatur"). Eine besonders gut ausgestattete Institution solcher Art war die "Zentralbibliothek im HdE", eine dem AEB organisatorisch unterstellte Abteilung. Deren sehr umfangreichen Bestände - auch die weniger bekannten Zeitschriften US-amerikanischer Herkunft - wurden 1990 leider mit der AEB-Abwicklung dem Altpapier-Container übergeben.
Zum "Haus der Elektroindustrie" (HdE) am Alexanderplatz und seiner Geschichte vor 1990 wird es demnächst auf www.ps-blnkd.de einen privaten Insiderbericht geben, da in den sehr spärlichen Informationen im Internet (u.a. Wikipedia) keine weiteren Details darüber verfügbar sind. Wenn Insider dann nicht mehr vorhanden sein werden, wird es zu spät und die Wahrheit für immer begraben sein (mußte ich leider kürzlich erst wieder schmerzlich erfahren).

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PS
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040
06.06.2009, 11:44 Uhr
Katzerix



Schon Mitte der 80er scheint man wohl bei den Kontrollen die Einfuhr von "Hightech" (oder was man dafür hielt) großzügig gehandhabt zu haben. Jedenfalls ist meine damalige Commodore-Ausstattung einschl. einiger Data-Becker-Bücher , chip- und C64er-Ausgaben stückchenweise von meinen Eltern problemlos über die Grenze geschafft worden. Bei meiner einzigen Westreise (1988) habe ich sogar einen Präsident-Drucker (K6320) für den Commodore und einige Zeitschriften problemlos und zollfrei "rübergekriegt" (war auf der Zollerklärung alles drauf, obwohl mich Kollegen vor "Strafzöllen" von einigen Tausend Ost-Mark gewarnt hatten). Problem war eigentlich eher, meinen Eltern (beide Rentner und nicht aus dem techn. Bereich) genau zu erklären, was ich aktuell so brauchte.
Es kursierten ja auch immer wieder die Geschichten von solchen Rentnern, die für ein paar DM Disketten im Westen kauften und diese dann im A&V wieder originalverschweißt für ein vielfaches verkauften. Auch so manches, was im Kleinanzeigenteil des Funkamateurs für Tausende von Mark angeboten wurde, kam bestimmt so an.
Einfuhr von Fachlit. scheint aber allgemein nicht so eng gesehen worden zu sein, denn ich erinnere mich noch, dass meine Schwester für ihr Medizinstudium einige westliche Fachbücher brauchte, die dann von unserer Westoma mitgebracht wurden (das war schon Mitte/Ende der 70er).
Solche Probleme kann sich heute kaum noch jemand vorstellen - wenn ich heute so in die Fachbuchetage von unserem Hugendubel gehe, schreckt mich dafür eher der Preis ab ...

Grüße aus dem verregneten Hessen
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041
06.06.2009, 15:04 Uhr
Tom Nachdenk



@P.S.
In Berlin gab es dann auch noch die Bibliothek der Kammer der Technik, bei der man auch als Nicht-Kooperationspartner-Leser Westbücher und Westzeitschriften ausleihen konnte. Ich bin da regelmäßig und gern hingefahren und habe meistens (immer?) auch irgendwas Interessantes bekommen.
Die Bestände gingen meines Wissens später an das Museum für Verkehr und Technik in Berlin.
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042
06.06.2009, 19:55 Uhr
ambrosius



Auch die Technischen Hochschulen, hier z.B. die in Mittweida, hatten in ihren Beständen meist westliche Fachzeitschriften, wie c't oder Chip. Ich habe Ende der 70'iger / Anfang der 80'iger Jahre regelmäßig die Chip in Mittweida lesen können. Leider wurden Artikel über die DDR-Rechentechnik (KC usw.) entfernt, was sehr schade war, denn die Einschätzung der 'anderen Seite' wäre auch interessant zu wissen gewesen. Zumal Chip und c't ja zu den seriöseren Blättern gehör(t)en. Die Hochschul- und UNI-Bibliotheken waren auch für Nichtstudenten zugänglich

mfg
Holger
--
Viele Grüße
Holger
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043
11.06.2009, 07:30 Uhr
P.S.



@Tom Nachdenk
... und weil wir gerade dabei sind:
Es gab auch eine Technische Bibliothek der Humbold-Uni. Die war - so weit ich mich erinnere - in Baracken in der Sewan-Str. (Neubaugebiet in Lichtenberg) untergebracht. Dort gab es als einzigste Bibo in Berlin den "Elektor". Die ZB des HdE hatte natürlich solche "Bastlerzeitschrift" nicht.
Elektor war deshalb seinerzeit für mich sehr interessant, weil dort vieles über Musikelektronik veröffentlicht war. Die Idee zu meinem "Playback-Regenerator" hatte ich aus dem Elektor.
Es ist richtig, daß die Literaturbestände der Kammer der Technik an das Museum für Technik in Berlin gegangen sind. Was aber davon übriggeblieben ist - wer weis...

@Katzerix
Daß Rentner im Westen Disketten gekauft haben, um sie dann hier in der DDR gewinnbringend zu verkaufen, halte ich eher für unwahrscheinlich oder die Ausnahme.
Solcher Aktionen fanden durch spezielle Leute der "Firma" statt, die - ob nun offiziell, oder auf eigene Rechnung - hier das dringend notwendige Angebot an solchen Datenträger zu verbessern hofften. Offizielle Lieferungen von ROBOTRON waren - wenn überhaupt - nur nach langwierigen Bilanzarien zu bekommen. Auch der AEB mußte hin und wieder Disketten im A&V zu weit überhöhten Preisen kaufen, weil sonst z.B. die monatliche Lohnrechnung auf dem BC/PC nicht möglich gewesen wäre - welch Horrorszenario! Die A&V-Leute haben sich damals dumm und dämlich verdient, aber manchen wurde dann auch der Prozess gemacht, von wegen Wirtschaftsvergehen! Hierbei waren dann wieder die gleichen Leute der "Firma" tätig - welch Absurdität!

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PS

Dieser Beitrag wurde am 11.06.2009 um 07:47 Uhr von P.S. editiert.
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044
16.09.2011, 01:02 Uhr
HolgerHa




Zitat:
P.S. schrieb
Daß Rentner im Westen Disketten gekauft haben, um sie dann hier in der DDR gewinnbringend zu verkaufen, halte ich eher für unwahrscheinlich oder die Ausnahme.
PS

Klar war das die Ausnahme - schließlich hatte nicht jeder Rentner 10 .. 20 DM übrig, um sie in Disketten zu investieren.
Er musste ja auch noch was für die Enkel mitbringen.
Wer es sich aber leisten konnte (und es gab solche, glaub es mir), fuhr damit gut - schließlich war auf diese Weise ein Kurs von etwa 1:50 drin - im Gegensatz zum üblichen Kurs von 1:10 .. 1:12.

Nee, Rücktausch in DM und dann wieder ausführen und und neue CDs holen - ein finanzielles Perpetuum Mobile sozusagen - das war nicht drin.
So locker nämlich bei der Einreise kontrolliert wurde - besonders auf DM, die bei der Ausreise mitgeführt wurden, waren die Greifer scharf.
Da man in der DDR keine DM besitzen durfte, wurden die sofort und ersatzlos eingestrichen.
Auf den Stress lies sich nun wiederum kein Rentner ein - jedenfalls keiner, den ich kannte.
Gruss

HH

Dieser Beitrag wurde am 16.09.2011 um 01:04 Uhr von HolgerHa editiert.
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045
16.09.2011, 02:08 Uhr
Jammy1971

Avatar von Jammy1971

Um nochmal auf die Bibliotheken zurückzukommen. Ich habe mir in den 80er Jahren in der Bezirksbibliothek Suhl viele Seiten aus diversen West-Zeitschriften (c't, Chip, mc usw.) kopieren lassen können, für wenige Pfennig pro Seite... Auch das war problemlos möglich. Die Zeitschriften ausleihen ging nicht, nur lesen vor Ort, aber die Kopien der Seiten mit den Artikeln hab ich problemlos bekommen.
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046
16.09.2011, 09:00 Uhr
ingotron




Zitat:
P.S. schrieb
In der DDR gab es ein Außenhandelsmonopol, d.h. alle - und das fing bei den kleinsten Ersatzteilen für irgendwelche Import-Anlagen an - bis hin zu eben solchen mußten nach langwierigen Antragsverfahren über den Außenhandel beschafft werden. ...
Private Importe - im DDR-Jargon auch "Oma-Importe" genannt - waren streng reglementiert, nicht von den BRD-Behörden, die interessierten sich im Rahmen der COCOM-Embargos nur für offizielle Industrie-Transfers in den Ostblock. ... Aber auch nach "Fernsehersatzteilen" - und die Definition, was alles darunter fällt, war sehr dem Ermessen des Grenzorgans vorbehalten. Des Weiteren natürlich auch ... Disketten - egal ob bespielt oder leer. Deshalb war es auch so schwierig, Programme über die Grenze zu bringen. Anders war es wiederum mit den (Heim-)Computern - die konnte man sich sowohl mit der Post schicken lassen, als auch mitbringen. Aber das wurde alles von der Stasi registriert und wer sich dann schon den dritten Computer hat schicken lassen und gar noch die vorherigen für Schwindelpreise verhökert hat, der brauchte sich nicht zu wundern von den "Genossen" Besuch zu bekommen.
Besonders problematisch waren elektronische Bauelemente. Einerseits konnte man die recht gut verstecken, wenn es nicht Stangen-weise IC's waren. Die Hosentaschen mußten nur in seltenen Verdachtsfällen geleert werden. ...

Hallo Peter,

ich war in den 80-ern im ZWG (Zentrum für wissenschaftlichen Gerätebau) der AdW (Akademie der Wissenschaften) beschäftigt.
Eines Tages rief uns unser Abteilungsleiter zusammen und teilte uns mit, daß es seitens der Betriebsleitung großes Interesse am privaten Import jeglicher Art von Computertechnik inkl. Zubehör gab. Speziell (damals hochmoderne) XT-PCs, deren Wunschausstattung er detailliert beschrieb, waren willkommen. Auch zur Abwicklung sagte er etwas. Der Besitzer des frisch importierten Gerätes sollte mit einem ZWG-Vertreter zusammen in ein An- und Verkaufsgeschäft gehen, wo dann der An- und der Verkauf des Computers offiziell abgewickelt wurde. Auf diese Art wurde D-Mark viel besser als 1:10 in DDR-Mark getauscht (mit dem Umweg über die Hardware). Diese Praxis war damals offensicht nicht selten.

Kurze Zeit später hatten wir wohl auf ähnlichem Wege einen XT bekommen, der in ein abzuschließendes Zimmer mit Benutzertagebuch - für ausgewählte Nutzer erlaubt - kam und auf dem wir gelegentlich (natürlich sehr geheim) das damals spekatakuläre DOS-Spiel Larry spielten.

Ich erinnere mich auch, daß ich anläßlich eines Besuches in der Schiffbauversuchsanstant in Potsdam einen ZX Spectrum als Mess-/Steuerrechner werkeln sah.

An meinem Arbeitsplatz stand anfangs ein Kassettenrecorder bestückter K1520, der als TSO-Terminal via Lichtleiter den (anfangs sehr unzuverlässigen) Zugriff aus einen ESER EC1055 im Rechenzentrum der AdW erlaubte. Dort liefen dann meine PL/1-Programme, die ich somit nicht mehr in schweren Lochkartenmetallkisten über die Straße schleppen musste. Immerhin hatte das ZWG 1987 sagenhafte 7,5 Megabyte Plattenkapazität am Akademie-Großrechner zur eigenen Verfügung. In der Terminalsitzung wurden quasi interaktiv Lochkarten - auch solche zur Jobsteuerung - geschrieben und via SUBMIT an den Rechner gesandt, die der Oprator dann irgendwann (zeitaufwendige natürlich nachts) startete. Anschließend konnte man sich das Ergebnis am Ausgabefenster im Rechenzentrum als Lepporellodruck abholen.
Im Jobprotokoll war dann auch die benötigte CPU-Zeit vermerkt - eine Angabe, die ich mir heute auch manchmal wünschte, um transparent zu sehen, wieviel wertvolle CPU-Zeit auf modernen Rechnern verschenkt wird fürs grafikaufgehübschte Betriebssystem und die vielen oft unnötigen Hintergrundprozesse.
Ich ärgere mich gerade darüber, daß die Abarbeitung von rein mathematischen Berechnungen mit einem dafür kommerziell produzierten Mathematikprogramm so extrem langsam (stundenlang) ist, daß ich zeitweise, das Gefühl habe, ein Z80er CP/M-Rechner ohne verschnörkeltes Betriebssystem wäre schon dreimal fertig.

Viele Grüße Ingo.
--
Man darf die Menschen nicht mit ihren Engsten alleinlassen. (Zitat: Peter Glaser)
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047
28.01.2012, 16:11 Uhr
Rolli



Hallo Perter,

also das mit dem Außenhandelsmonopol wurde aber unterschiedlich gehandhabt. Z.B. durfte sicher ein Holzschnitzer aus dem Erzgebirge seine Waren nicht heimlich an Händler im "Westen" schicken, um sich dort ein DM-Konto zuzulegen. Da wollte der Staat schon mitverdienen.
In der anderen Richtung war es nicht sonderlich schwer, elektronische Bauteile, Geräte oder technische Literatur durch sog. NSW-Reisekader mitbringen zu lassen. Außerdem gab es da noch eine Institution, die Herrn Mielke unterstand und die sicher agierte, ohne das Außenhandelsministerium zu fragen.

Gruß
Rolli
--
Wer Phantasie hat, ist noch lange kein Phantast
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048
28.01.2012, 16:13 Uhr
Rolli



Berichtigung:
In der Überschrift soll es "Peter" heißen. Das kommt davon, wenn man zu dicke Finger hat...
--
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049
29.01.2012, 10:30 Uhr
P.S.



@Rolli
Da erzählst Du uns hier nichts Neues, wobei ein Außenhandelsmonopol eben eine ausschließende Wirkung hat bzgl. des Erwerbs von NSW-Valuta durch Handelstätigkeit. Es war allerdings nicht ausgeschlossen, dass DDR-Betriebe mit NSW-Exporten sich auch einen, wenn auch vergleichsweise geringen Fond von NSW-Valuta gutschreiben konnten, um z.B. dringend benötigte Ersatzteile oder Dienstleistungen (Wartung) für ihre oft aus dem NSW importierten Produktionsanlagen zu realisieren.
Wenn Du <001> und das Folgende richtig gelesen hast, wirst Du feststellen, dass ich das bereits eingehend erläutert hatte - auch bzgl. der NSW-Reisekader und der "Mielke"-Institutionen.

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Gegen die Ausgrenzung von Unwissenden und für ein liberalisiertes Urheberrecht!
PS
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