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Robotrontechnik-Forum » Technische Diskussionen » Redabas Nutzungserfahrungen in der DDR » Themenansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000
06.04.2019, 13:19 Uhr
fhun



Hallo in die Runde,

für eine historische Arbeit über DDR-Datenbanken würde ich gern ein oder zwei Interviews führen mit Leuten, die in der DDR Redabas im beruflichen Kontext genutzt haben. Die Interviews werden nicht veröffentlicht, aber ggf. in meinem Text in Ausschnitten zitiert.

Es geht um folgende Fragen: Wie hat man es gelernt, wo hat man es kennengelernt, mit wem konnte man sich austauschen, wofür wurde es verwendet, wie wurde eine Redabas-Anwendung ggf. nach der Wende weiter verwendet.

Rückfragen und Vorschläge sehr gern per PM.

beste Grüße
Francis Hunger
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001
07.04.2019, 10:27 Uhr
hjs



Um Deine Fragen zu beantworten:
Man hat es gelernt, indem man es benutzt hat. Es ist nämlich genial einfach, aber einfach genial. Außerdem gab es sehr gut gemachte Beschreibungen/Anleitungen auf bedrucktem Papier.
Ich persönlich habe es kennengelernt, als Mitte der Achtziger ein PC1715 auf meinem Schreibtisch gelandet ist. Dabei hatte ich den Vorteil, an Disketten heranzukommen und ich kannte eine Menge Leute, die sich in der Szene tummeln.
Trotzdem hat ein jeder seine eigenen Projekte umgesetzt. Die Weitergabe der geschriebenen Programme wäre Quatsch gewesen.
Zur Wende ist ein PC1512 bei mir gelandet und es ging zunächst mit dBase III nahtlos weiter. Und obwohl die Hardware dann später immer moderner wurde, habe ich diesen Kram nie zu den Akten gelegt.
Heute brauche ich gelegentlich eine Tabelle in HTML. Dann lege ich die Inhalte mit dBase an. Damit kann man alles wunderbar und mit wenigen Handgriffen beherrschen. Und PHP sorgt dann lediglich noch für die gewünschte Darstellung.
Gößere Sachen, mit Normalisierung, Relationen, Unicode und wie das alles heißt, habe ich mit SQL gemacht. Aber für meinen jetzigen Kleckerkram wäre das völlig übertrieben.

Den Streit zwischen Ashton Tate und Fox hätte es niemals geben dürfen. Die haben das alles kaputt gemacht.

MfG
hjs
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002
07.04.2019, 12:52 Uhr
Rolli



Ich hatte zu DDR-Zeiten meine Bücher, Zeitschriften, Schallplatten, Kassetten, Bauelemente, Münzen,... mit Redabas und dann mit dBase 5.0 erfasst und gepflegt. Vor Jahren habe ich dann alles auf WORKS und später auf Excel überführt. Aber das Handling von dBase war nicht schlecht.
Ich hatte auch mal für einen Bekannten, der Handwerker war, Anfang der 90er in dBase eine software für seine Betriebsabläufe (Bestellungen, Lieferungen, Rechnungen, u.ä,) geschrieben.

MfG
Rolf
--
Wer Phantasie hat, ist noch lange kein Phantast
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003
07.04.2019, 15:52 Uhr
RenéB



Bei uns an der Hochschule gab es solche Heftchen zm Seminar dazu.

Leider finde ich das Heft für REDABAS nicht mehr. Es wird wohl einer Relevanzentscheidung zum Opfer gefallen sein.

Gruß René
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004
07.04.2019, 17:19 Uhr
ralle



Die KC-Software-Datenbank ist in Redabas vorhanden, nur auf Laufwerk A, wenn genügend RAM vorhanden ist, kopieren und mehr nicht.
--
Gruß Ralle

Wenn Sie dazu neigen, Bedienungsanleitungen zusammen mit dem Verpackungsmaterial wegzuwerfen, sehen Sie bitte von einem derart drastischen Schritt ab!...
... Nachdem Sie das Gerät eine Weile ausprobiert haben, machen Sie es sich am besten mit dieser Anleitung und ihrem Lieblingsgetränk ein oder zwei Stunden lang in Ihrem Sessel bequem. Dieser Zeitaufwand wird Sie dann später belohnen...

aus KENWOOD-Bedienungsanleitung TM-D700
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005
07.04.2019, 17:25 Uhr
MS05



Redabas.... ja klar. Gefühlt 80% aller Softwareläufe auf a51xx und k15xx in der ersten Hälfte der 80iger war Redabas. Der Rest war Kombodruck aus Redabas-Datenbeständen heraus. Die Textverarbeiter mussten sich meist noch mit den u808-Systemen begnügen. Und Tabellenkalkulation war was ganz Exotisches

Es gab Bücher. Es gab Lehrbriefe diverser Hochschulen. Es gab Kollegen. Neudeutsch "learning by doing". Fast alle waren ja eigentlich Quereinsteiger. Die wenigen Informatiker aus Diplomstudiengängen waren/wären mal besser im Hochschulbetrieb geblieben, wenn sie denn gut waren, und wenn sie nicht gut waren, waren sie für die Alltagsprogrammierung im Betrieb auch oft unbrauchbar. Ausnahmen bestätigen die Regel. Ich kenne die meisten guten Programmierer als quereingestiegene Mathamatiker, Physiker, Elektroniker etc., die sich da wirklich übernormal engagiert haben.
Dann gab es natürlich noch die "Coder", die die Sprache erlernt hatten, und aus der Hüfte heraus unlesbaren strukturlosen Spaghetticode produzierten, sich aber für tolle Programmierer hielten. Die Guten erkannte man also ganz gut am Inhalt des Bücherregals hinter dem Schreibtisch.

Nicht zu vergessen: Wir hatten den "Facharbeiter für Datenverarbeitung". Da wurde (vereinfacht) strukturierte, modulare Programmierung gelehrt. Am Ende konnten die FA das (mehr oder weniger), und dazu mindestens zwei aus Cobol, PL/I, Basic, Redabas, Pascal.

Gruß, Matthias

Dieser Beitrag wurde am 07.04.2019 um 17:26 Uhr von MS05 editiert.
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006
17.04.2019, 08:19 Uhr
fhun



Danke für die tollen Kommentare. Eine Frage, die sich da anschließt ist, woher man wußte, dass Redabas eigentlich dBase war, wer erzählte einem das?

Und: Kannte jemand die Fernsehsendungen über Redabas und Datenbanken im DDR-Fernsehen mit Ursula Hempel und Hans Loley?
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007
17.04.2019, 08:46 Uhr
Reiko



auf welchen Betriebssystem lief Redabas eigentlich?
SCP 1700 / MUTOS 1700?

Reiko
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008
17.04.2019, 09:00 Uhr
holm

Avatar von holm

Redabas 2 lief auf 8 und 16 Bit CP/M Rechnern, Redabas 3 auf Dos, möglicherweise auch auf CP/M86 aka SCP1700. Auf Mutos1700 gab es kein Redabas, aber IMHO eine andere Datenbank, weiß nicht ob die damals Ingres portiert hatten.

Gruß,
Holm
--
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009
17.04.2019, 09:07 Uhr
Reiko



also wurde Redabas in Assembler geschrieben?
Oder gab es da schon Ansätze Richtung "C"?
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010
17.04.2019, 10:04 Uhr
Rolli



https://web.archive.org/web/20081211084850/http://www.robotron.de/rds_geschichte.html

Gruß
Rolf
--
Wer Phantasie hat, ist noch lange kein Phantast
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011
18.04.2019, 20:44 Uhr
maleuma



Ich habe beruflich mit REDABAS auf einem PRG710 angefangen. Mit der eingebauten sehr guten Hilfe konnte man das relativ gut erlernen.
Später habe ich dann die KC-Software-Datenbank in REDABAS-2 auf dem KC85/4 erstellt und gepflegt. Als Ausgabe des Redabas-Programms habe ich sogar html-Code erzeugt, der als Basis für die KC-Software-Liste heute noch online ist.
--
Mario.
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