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Robotrontechnik-Forum » Sonstiges » Wie richtig entlöten bei alten Platinen? » Themenansicht

Autor Thread - Seiten: -1-
000
26.06.2014, 17:21 Uhr
chiaki

Avatar von chiaki

Hat jemand Tipps wie man am Besten alte ICs entlötet, ohne sie zu beschädigen und es nicht eine Stunde braucht für ein Käfer?
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001
26.06.2014, 17:45 Uhr
holm

Avatar von holm

Siehe Ebay 110898211051

..oder ähnlich.

Gruß,

Holm
--
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002
26.06.2014, 17:46 Uhr
Xaar

Avatar von Xaar

Hallöchen!

So eine Entlötstation habe ich auch (also vom Prinzip her - ist ein ganz anderes Modell). Funktioniert prima Nur bei zu kleinen Löchern funktionierts manchmal nicht.

Grüße, Karsten.
--
Keyes: Mit Ihrer Handlungsweise riskieren Sie den Untergang der gesamten Menschheit!
Sline: Um den "American way of life" zu erhalten, will ich sehr gerne dieses Risikio auf mich nehmen.
(Aus: Spione wie wir)
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003
26.06.2014, 19:20 Uhr
Elly



Hallo,

mit dieser habe gute Erfahrungen gemacht,

http://www.reichelt.de/STATION-ZD-987/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=90912&artnr=STATION+ZD-987&SEARCH=entl%F6ts

kommt zwar auch wantang man hat jedoch den Vorteil, wenn kaputt geht gibst ohne Murren Ersatz.

Gruß Martin
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004
26.06.2014, 19:23 Uhr
sas



Hallo,

oder die Platine in einem Lötbad versenken und schnell alle IC ziehen.
Das stinkt fürchterlich und man benötigt Handschuhe.

Jörg
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005
26.06.2014, 19:46 Uhr
Olli

Avatar von Olli

Wenn dir die Platine egal ist:
Ich hab es einfach mit nem Heissluftfön gemacht. Besteht aber die Chance den IC zu beschädigen. Die Platine findet das meist nicht so toll. Ich habe so schon einige ICs in den Wiederverkehr gebracht

Heisluftfön an
Heizluftfön hinstellen
Platine drüber halten und hin und her bewegen
IC raushebeln.

Hab mir aber auch schonmal einen Fön geplättet mit heruntertropfendem Lötzin welcher gegen die Heizwendel gekommen ist und diese zerstört hat.
--
P8000 adventures: http://pofo.de/blog/?/categories/1-P8000
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006
26.06.2014, 20:05 Uhr
Rolly2



Also ich mache das mit einer Entlötstation von Weller. Geht bei kleinen Löchern nicht gut, wie schon beschrieben. Dann greife ich zum Heissluftgebläse, spanne die Platine senkrecht in den Schraubstock und halte, eine selbsgebaute zweireiige Flachdüse, bei relativ hoher Temperatur an die Lötaugenreihen. Da habe ich zwei Düsen, eine mit 7,5 und eine mit 15mm Abstand. Nach kurzer Zeit kann man den IC herausziehen, und dann sofort in ein Glas mit kaltem Wassen.. Die LP ist dann natürlich nicht mehr zu gebrauchen. Hat aber bis jetzt immer funktioniert.

vG. Andreas
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007
26.06.2014, 20:44 Uhr
Rolly2



In unserer Firma arbeiten wir natürlich professioneller, mit guten Vakuumpumpen und Absaugung der Lötdämpfe. Das ist schon wegen der giftigen Dämpfe notwendig. Aber manschmal, in sehr hartnäckigen Fällen, hilft dann nur noch die einfache Hobbymethode. Das sind dann Chips, mit einem wichtigen Inhalt.
Das nur noch eimal zur Anmerkung.

vG. Andreas

Dieser Beitrag wurde am 26.06.2014 um 21:17 Uhr von Rolly2 editiert.
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008
26.06.2014, 21:08 Uhr
edbru



und - knipsen.
sehr Professionell.
Cool wie Du das rüberbringst.
--
ich brauch es nicht, so sprach der Rabe.
Es ist nur schön wenn ich es habe.
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009
26.06.2014, 21:15 Uhr
Rolly2



Ich lese es, verstehe es aber nicht.

vG. Andreas
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010
26.06.2014, 21:59 Uhr
Egon



Nicht lachen, ich habe mir selber was gebaut.
Und zwar etliche kleine Lötwannen aus dünnem Blech
die ich auf Lötkolbenspitzen hart aufgelötet habe.
Der Lötkolben hat 80W und steckt in einem Dimmer.
Durch die rel. große Wärmeenergie in diesem "Ding"
lassen sich problemlos 10 oder mehr ICs auslöten.

Das "Ding" wird in den Schraubstock eingespannt und
angeheizt, dann evtl. Zinn auffüllen. Die Platine mit
reichlich Flussmittel einsauen und dann von unten schauen
und den Chip in der Wanne platzieren.
Es dauert gerade lange genug um wieder von oben zu schauen
und schon blubbert der Zinn auch auf der Oberseite.
Schnell mit der Pinzette den Chip rausholen, fertig.
Das dauert im Normalfall ca. 5 Sek. dann ist alles erledigt.





Ich habe 5 Wannen für ICs bis 40 Pins.
Bauzeit ca. 3 Stunden, Hartlötgerät nat. erforderlich.

Grüße Egon
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011
26.06.2014, 22:14 Uhr
Rüdiger
Administrator



Zitat:
Egon schrieb
Nicht lachen, ich habe mir selber was gebaut.



Diese Lösung gefällt mir.
--
Kernel panic: Out of swap space.
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012
26.06.2014, 22:36 Uhr
Egon



Nicht alle Wannen sind rechteckig, ich habe auch quadratische
mit ca. 3 x 3 cm für z.B. Stereopotis mit 8 bis 10 Anschlüssen
die in diese Wannen passen müssen.
Ich habe noch nie Leiterzüge mit dieser Methode abgerissen, nat.
muss man oft vorher dir Pins richten wenn diese umgebogen sind.

Aber für den Alltag (wie oft kommt so was denn vor?)hat es immer
funktioniert.
Den größten Nutzen hatte ich immer wenn ich gefundene (Schrott)Platinen
abgeräumt habe, das ging schnell und sauber und noch nie war ein
Teil hinterher irgendwie beschädigt.
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013
27.06.2014, 00:07 Uhr
sylvi



Hallo,
das find ich auch ne klasse Loesung.
Lg
sylvi
--
Meine Uhr ist eingeschlafen
Ich hänge lose in der Zeit
Ein Sturm hat mich hinausgetrieben
Auf das Meer der Ewigkeit
Asyl im Paradies, Silly
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014
27.06.2014, 08:50 Uhr
P.S.



Da gab da zu DDR-Zeiten so'n Spezial-Lötkolben mit durchbohrter Lötspitze und Gummiball. Die Lötspitze wurde auf das Lötauge gesetzt und mit einem kräftigen Druck auf den Gummiball das Lötzinn aus der Lötstelle geblasen. Mit reichlich Flussmittel gelingt es i.d.R. dass das betreffende Pin ringsrum keine Verbindung mehr mit der Lötstelle hat und somit - wenn das bei allen Anschlüssen des BE gemacht worden ist - dieses leicht von der Platine gelöst werden kann. Entlöt-Vorrichtungen - wie Egon's <010> - haben den Nachteil, dass man die thermische Belastung des BE nicht kontrollieren und somit Defekte nicht verhindern kann.

Bei den professionellen Entlötvorrichtungen wird die "Badtemperatur", oder bei anderen Formen die Werkzeug-Temperatur in so engen Grenzen geregelt, dass das BE so wenig wie möglich thermisch belastet wird. Trotzdem ist das "Runterhebeln" von IS - vor allem bei durchkontaktierten Lp - immer mit der Gefahr des Defektwerdens des BE verbunden, weil sich die mechanischen Spannungen bis in das Innere des Schaltkreises fortsetzen und dort z.B eine Bondung ablösen können.

So einen DDR-Spezial-Lötkolben habe ich noch und damit vor Jahren allerlei Platinen "leer geräumt" ...

Das Wissen der Menschheit gehört allen Menschen! -
Wissen ist Macht, wer glaubt, der weis nichts! -
Unwissenheit schützt vor Strafe nicht! -
Gegen die Ausgrenzung von Unwissenden und für ein liberalisiertes Urheberrecht!
PS

Dieser Beitrag wurde am 27.06.2014 um 08:51 Uhr von P.S. editiert.
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015
27.06.2014, 10:34 Uhr
kaiOr

Avatar von kaiOr


Zitat:
chiaki schrieb
und es nicht eine Stunde braucht für ein Käfer?


Also nen 16-Beiner bekommt man mit Entlötpumpe in 3 Minuten raus, ohne Stress. Mit gregeltem Lötkolben und Zeitdruck auch flotter.
Den Automatismus hat man schnell drauf. Spannen und Putzen der Entlötpumpe macht die linke Hand quasi von selbst, während man mit dem Lötkolben in der Rechten schon den nächsten Pin heiß macht und zurechtbiegt (damit er möglichst frei steht). Bei 1-3 Pins muss man den Vorgang ggf. wiederholen. Was zählt, ist das die verbleibenden Lötkontakte das schwächste Glied darstellen beim Freirütteln (horizontal zur Platine) und Rausziehen (vertikal), am Enfang dachte ich auch jedes Beinchen muss 100% frei stehen, dann wäre natürlich schnell ne viertel Stunde rum.

Die Frage ist eher, ob man lieber vorher den defekten IC genau lokalisiert und minimalinvasiv gegen einen optisch identischen und möglichst ohne Sockel tauscht. Oder ob man lieber gleich die ganze Bank sockelt um in Zukunft nach "Trial and Error" tauschen zu können. Dann würde ich mir vielleicht auch ne Entlötstation besorgen.

Alte Platinen schlachte ich nur bei Bedarf, ggf. auch mit Heißluft. Die ICs warten darauf in vorsortierter Form. In sortierte Schubladen und Fächer finden bei mir dagen nur NOS-Teile.

Dieser Beitrag wurde am 27.06.2014 um 10:35 Uhr von kaiOr editiert.
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016
27.06.2014, 10:44 Uhr
Rüdiger
Administrator



Zitat:
kaiOr schrieb
Also nen 16-Beiner bekommt man mit Entlötpumpe in 3 Minuten raus, ohne Stress. Mit gregeltem Lötkolben und Zeitdruck auch flotter.



Das hängt schwer von der Leiterplatte ab.
Ganz hässlich sind Hartpapierleiterplatten, die keine galvanischen Durchkontaktierungen haben (z.B. AC1). Da habe ich schon bei einigen den Leiterzug mit weggesaugt, zumal diese Platten sehr empfindlich auf den mechanischen Impuls beim Auslösen der Pumpe reagieren.

Auch von Robotron hatte ich schon Leiterplatten, bei denen sich aus unerfindlichem Grund die Löcher einfach nicht zinnfrei saugen ließen und der IC stattdessen mitsamt den Durchkontaktierungen raus kam.

Bei den Motor-Entlötpumpen scheint es einige recht gute Exemplare zu geben.
--
Kernel panic: Out of swap space.
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017
27.06.2014, 11:07 Uhr
kaiOr

Avatar von kaiOr

Ja Hartpapier ist übel. Da reicht meist schon Lötspitze anhalten...alles Weitere besorgt die Materialausdehnung und Restfeuchte.

Das mit dem mechanischen Impuls bei der Pumpe soll von Modell zu Modell recht unterschiedlich sein. Viel entscheidender ist aber, ob man das Teil fest in der Hand hat oder nur mit Daumen und Zeigefinger.
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018
27.06.2014, 20:02 Uhr
Micha

Avatar von Micha

Gab es eventuell zu DDR-Zeiten so spezielle Brat-Lötkolben zum Entlöten? Ich glaub ich hab bei Gerhard mal so einen speziellen Lötkolben-Aufsatz gesehen wo anstelle der normalen Lötspitze ein Teil in der Form eines DIL Sockels auf den Lötkolben kam.
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019
27.06.2014, 20:12 Uhr
Rolly2



Ja, die gab es. Diese wurden anstelle der Lötspitze eingesetzt und hatten zwei Rillen im Abstand von 7,5mm. Ich hatte so ein Ding auch im Einsatz.
Die gab es aber, glaube ich, nur mit den besagten Abstand von 7,5mm.

vG. Andreas
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020
27.06.2014, 20:59 Uhr
Rainer



Die Lösung vom Egon ist gut... Nun überlege ich gerade wo ich in der Firma noch Kupfer-Stromschienen von alten Elektroverteilungen finde. Da wäre das ne schöne CNC-Aufgabe da ein paar Taschen reinzufräsen und ne olle Lötspitze hart draufzulöten. Geht bestimmt schneller zu bauen wie Blechkästchen.

Egon, kannst du mal die Abmessungen schreiben von den "Dingern" die sich bei dir so bewährt haben?
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021
27.06.2014, 21:06 Uhr
Klaus



Hallo,

hier mal ein Foto von so einem IC-Auslöteinsatz, wie Rolly2 ihn beschrieben hat.
Meiner ist für 14- und 16 polige ICs geeignet.
EVP 6,15 M



Benutzt habe ich ihn bisher nicht, denn ich bin mit der von Elly unter 003 genannten Station eigentlich ganz zufrieden. Sie erfüllt ihren Zweck.
Damals gab es die noch für ca. 99 Euro. Man kann das Teil nicht mit einer Profi-Station von einem der führenden Markenhersteller vergleichen, die natürlich auch ein vielfaches kosten.

Viele Grüße,
Klaus
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022
28.06.2014, 09:18 Uhr
holm

Avatar von holm

Mir war vor ca. einem Halben Jahr eine DDR Entlötstation zugelaufen, die aus Lötkolben mit spezieller Hohlspitze und Filterglasröhrchen bestand und dazugehörig ein EGS Gehäuse mit Manometer, Magnetventil
und Fußschalter. Darin enthalten waren 2 Stück parallel geschaltete Vakuumpumpen mit diesen kleinen 70 Watt DDR Drehstrommotoren, dadurch hatte das Teil einen Drehstromanschluß :-|

Ich habe das Ding an Reinhöfer-Elektronik weitergegeben, mir fehlt der notwendige Platz für das Teil, einen Drehstromanschluß hätte ich hier in meiner Bastelbude noch bewerkstelligen können..

Gruß,

Holm
--
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023
29.06.2014, 09:18 Uhr
P.S.



Von solchen Eigenbau-Lötbädern wie von Egon <010> oder auch von den kommeriziell hergestellten "Auslöt-Einsätzen" <021> kann ich nur abraten. Wie bekannt ist, soll die max. Chip-Temperatur ca. 150°C nicht überschreiten (Sperrschicht-Temperatur bei Si-BE). In solchen ungeregelten Lötbädern ist die Temperatur i.d.R. weit oberhalb 200°C, so das es nur eine Frage der thermischen Zeitkonstante ist, bis der Chip ebenfalls diese Temperatur angenommen hat - und was das für die weitere Funktionsfähigkeit des Chips bedeutet ist völlig ungewiss.

Entlöt-Technologien mit Zinn-Absaugung durch Vakuum-Pumpen wurde auch zu DDR-Zeiten schon versucht - siehe <022>, aber mit wenig Erfolg, weil im Gegensatz zur Pressluft die notwendige Vakuum-Abdichtung durch das flüssige Zinn nicht immer gegeben ist.
Die Variante mit Entlöt-Litze kannten wir zwar auch, aber nur aus dem Westen, weil wertvolle Kupferlitze für solche "profanen" Zwecke nicht zur Verfügung gestellt wurde. Aber auch dieses Verfahren funktioniert recht akzeptabel.

Das schonenste Entlöt-Verfahren ist m.E. das mit dem Zinn-Ausblasen. Dort wird nur ein Pin thermisch belastet und gleich danach mit der Pressluft wieder abgekühlt. Der Chip wird also thermisch kaum in die Nähe der kritischen Temperatur kommen. Einzigster Nachteil ist, dass es insbesondere bei vielbeinigen BE doch eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt ...
Denkbar ist auch, anstelle des Gummiballs richtige Pressluft zu verwenden, die Magnetvenil-gesteuert wird.

Wenn gewünscht, kann ich ein Bild von meinem Spezial-(Ent)lötkolben machen und hier einstellen. Wenn ich mich recht erinnere, basierte dieses Gerät auf einem Neuerer-Vorschlag aus der rfe, d.h. ein Nachbau wäre durchaus möglich ...

Das Wissen der Menschheit gehört allen Menschen! -
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PS
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024
29.06.2014, 16:36 Uhr
Egon



P.S. schrieb:

Das schonenste Entlöt-Verfahren ist m.E. das mit dem Zinn-Ausblasen.

Das ist völliger Unfug, weil wenn von unten GEGEN die Platine geblasen wird hängt
die gesamte Menge fließfähiger Zinn unter dem Chip und verkleistert den bis zur
Unbrauchbarkeit, bzw. es muss alles aufwändig "abgepopelt" werden.
Dieses Ding:



stammt sicher aus einem Neuerervorschlag, die Jungs hatten aber offensichtlich nur
die Erfüllung irgend welcher Pläne im Sinn und die Prämie, richtig arbeiten kann man
damit auch bei ausgepräter Geschicklichkeit nicht.

Saugen wäre noch akzeptabel, die erhältlichen Geräte kranken aber an ständiger
Verstopfung der internen Filter und Spiralfedern.

Jahrzehnte wurde auf Schallbädern eingelötet, die Variante mit einem Lötbad auf
richtiger Temperatur ist absolut schonend. Bei flinker Anwendung kann der Chip mit
den Fingern gezogen werden da 50°C nicht mal ansatzweise erreicht werden.
Entlötlitze ist auch keine westliche Erfindung, bis jetzt verwende ich z.B. alte
Abschirmgeflechte von Kabeln die einfach ein wenig mit Flussmittel eingepinselt
sind. Diese Methode brachte mir 1973 mein 76 jähriger Lehrmeister bei, die er bereits
von seinem Ausbilder gelernt hatte.
Grüße Egon

Dieser Beitrag wurde am 29.06.2014 um 17:01 Uhr von Egon editiert.
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025
29.06.2014, 16:58 Uhr
Egon



Noch ein ähnlicher Gegenstand:

Ein Mini-Lötbad:



Zum schonenden verzinnen von Kabelenden wie es oft für viele dünne
Drähte benötigt wird. Vorverzinnte Drähte lassen sich wesentlich besser
an Lötösen, Potis, Leiterplatten, Batteriehalter u.s.w. anbringen wenn sie
bereits ordentlich lötfähig sind. Die Gegenseiten werden ja auch oft
vorbereitet, Messing oder alte Lötstellen nehmen Zinn nur selten
ohne "blankmachen" an.

Das Teil ist eine alte gekürzte und gebogene Lötspitze und eine Blindkappe
für Kupferrohre aus dem Baumarkt. Eine Tüte mit zwei Stück ist recht billig
und es gibt die bis 30mm. Das reicht auch um Kabel mit 16mm² sicher zu
verzinnen auch wenn bei diesem Grobzeug manchmal aggressives
Flussmittel verwendet werden muss.
Auch Lackdraht tauche ich in dieses Ding, dann aber mit stark erhöhter
Temperatur. Man sieht schön wie weit man verzinnt und der Lack hat Zeit
zum Abbrennen und muss das nicht an der eigentlichen Lötstelle machen.

Grüße Egon

Dieser Beitrag wurde am 29.06.2014 um 17:01 Uhr von Egon editiert.
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026
29.06.2014, 18:08 Uhr
michael jones



So ein Lötbad haust bei mir auch noch, ist auch aus DDR-Zeiten. Dazu die seit bestimmt 25 Jahren nicht mehr benutzte IC-Auslötspitze:




heute tun die hier ihren Dienst beim Auslöten:



beim Saugerich hängt eine ELV-Löt-/Entlötstation dran, am Heißluftgerät die hier:


ZD-939L

Ist nicht teuer, funktioniert sehr gut.

Trotzdem, am schnellsten gehts mit der Handpumpe, genau wie kaiOr schon sagt.
--
Es gibt Wichtigeres im Leben als fortwährend dessen Geschwindigkeit zu erhöhen (Gandhi)

Der Kapitalismus hat nicht gesiegt - er ist nur übrig geblieben...

Dieser Beitrag wurde am 29.06.2014 um 18:13 Uhr von michael jones editiert.
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027
29.06.2014, 19:51 Uhr
holm

Avatar von holm

@Egon: Das Ding über das Du da lästerst, hatte ich 1:1 an einem Weller Magnastat Lötkolben aus einem Werkzeugkoffer an der Uni hier in FG. Der Ball war für richtiges Saugen zu "labbsch" mit ein Bisschen Fummelei gings trotzdem irgendie. Mit dem Ball pusten ist wirklich Lödsinn....

Gruß,

Holm
--
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028
29.06.2014, 20:50 Uhr
Egon



Genau !
So meinte ich das auch, man muss es mal probiert haben um zu erkennen was
tauglich ist oder ob man lieber was besseres sucht oder sich selber Gedanken
macht was in welcher Situation angebracht ist. Ich komme mit meinem Gerümpel
das sicherlich keinen Schönheitspreis verdient hat gut klar.
Aber es kommt sicher auch auf die eigene Geschicklichkeit an, ich z.B. komme
nur noch mit massiver optischer Untersützung zurecht:




Grüße Egon

PS:
Die Lupenbrille stammt von 1983 und wurde uns zur Erleichterung der
Fehlersuche an ESER-Rechnern angeboten zum Festpreis von 400,- Alu-Mark. Nix Embargo oder Valuta-Scheiss oder sonst was. Einfach so von den
rumänischen Spezialisten für den WPS in der Kaffepause vertickt in
Leipzig bei der Schulung.

Dieser Beitrag wurde am 29.06.2014 um 21:07 Uhr von Egon editiert.
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029
29.06.2014, 20:53 Uhr
Digitalmax

Avatar von Digitalmax

Ich bin im Besitz des originalen Mühlhäuser Entlöt-Equipment für die KC-Computer:



Damit wurde mit reichlich Lötzinn eine IC-Beinchenreihe erhitzt und der Schaltkreis aus der Platine "herausgebogen". War zwar brutal - hat aber funktioniert.

Gruß Matthias
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