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03.06.2008, 09:01 Uhr
P.S.
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Aus meiner ehemaligen Sammlung DDR-Computertechnik sind noch ein EC1834 und einige andere Teile übrig geblieben. Irgendwann muß man sich von allem trennen, deshalb hier gegen Gebot (eMail). Bitte bis Mitte Juni Eure Angebote.
EC1834: Die Steckkarten-Bestückung ist den Bildern zu entnehmen. Das Motherboard ist mit Koprozessor. Die Harddisk 20MB ist momentan ausgebaut, existiert aber noch. Sie soll zunächst zu Rüdiger zwecks Daten- und Programmsicherung. Ob das Gerät an sich noch funktioniert, kann ich nach 20 Jahren nicht mehr sagen.
Monitor: Typ ist unbekannt, da die Rückwand fehlt. Gehört jedoch nicht zum EC1834. Funktion ???
Tastatur: Das ist wohl eine besondere Variante vom PC1715. Funktion ???
TTL-Rechner: In einem EGS-Rahmen 340x235x190mm war das der erste Rechner, den wir Anfang der 80er beim AEB gebaut hatten. Auf Basis mehrerer Steckkarten mit TTL-Schaltkreisen (ALU + Kaskadierung) sollte dieser die Grundlage sein, als wir mit selbstgebauten Infrarot-Zeilen-Sensoren (n x SP211) Untersuchungen anstellten zur schnellen Erkennung von Objekten. Zu beachten ist vor allem der mechanische PROM, d.h. das war ein Kreuzschienenverteiler, hergestellt aus gekreuzten Streifenleiterplatten, wo die Kontakte (sog. Lycra-Federn) zeilenweise horizontal und vertikal mittels Bananenstecker-Stecknadeln programmiert wurden. Das war für damalige Verhältnisse im Labor eine einfache und sehr brauchbare Lösung. Die Lycra-(Kontakt)Federn stammten aus Röhrensockeln für Miniatur-Röhren. Leider kann ich mich an die Details der Bedienung nicht mehr erinnern und auch Unterlagen sind nicht mehr vorhanden. Nur so viel: Man konnte mit den Vorwahl-Drehschaltern und dem Kreuzschienen-Verteiler spezielle Muster einstellen, die, wenn sie dann erkannt wurden, verschiedene, ebenfalls programmierbare Funktionen ausführten, z.B. Klappen auslösen o.ä. Weil als praktische Anwendung die Erkennung von SERO-Flaschen mit Fallgeschwindigkeit erfolgen sollte, musste das Ganze sehr, sehr schnell gehen. Das Prinzip des Erkennungsverfahrens konnte mit dieser TTL-Rechnersteuerung nachgewiesen werden. Weitergebaut wurde die Anlage jedoch nie, weil die mechanischen Komponenten vom DDR-Maschinen- und Anlagenbau nicht so zur Verfügung gestellt werden konnten, wie sie gebraucht wurden. Die hatten immer ganz andere, viel wichtigere Exportplanaufgaben.
CPU-Simulator: Wurde schon mal hier im Forum vorgestellt; eine verlängerte K1520-Steckkarte mit vorgesetztem Bedienfeld (Sensor-Schalter und LEDs). Gebaut und eingesetzt wurde diese zur Inbetriebnahme und Hardware-Fehlersuche in K1520-Systemen. Es existiert noch die Beschreibung incl. Schaltplan aus der ehemaligen rfe-Veröffentlichung.
EGS-Gehäuse: ca. 240x135x160mm; In solchen Gehäusen wurden damals allerlei elektronische Geräte, Messgeräte etc. verbaut. Sie waren sehr rar, d.h. im „freien Handel“ fast nicht zu bekommen. Auch für einen VEB waren stets langwierige „Bilanzarien“ durchzustehen, um vielleicht mal ein Einzelstück zu bekommen, von einer Bedarfsdeckung für Serien ganz zu schweigen.
EGS-Rückverdrahtung: Ebenfalls EGS-Bestandteil, ca. 240x105mm, kann möglicherweise von einem NANOS-System sein.
EGS-Rahmen: ca. 240x140x170mm; war das Gefäßsystem zur Aufnahme von Steckeinheiten, die sowohl einfache Leiterplatten, wie auch komplette Baugruppen, wie z.B. Stromversorgungseinheiten sein konnten. EGS-Rahmen und –Gehäuse, sowie eine Unmenge Zubehörteile gehörten alle zum „Einheitlichen Gefäßsystem – EGS“ der Elektronik der DDR. Wie schon erwähnt, waren nicht nur die Gehäuse, sondern das ganze System des EGS „bilanzierungspflichtig“. Es gab einen dicken A4-seitigen Katalog (Frage: Wer hat so was noch?), woraus man sich mühsam sein spezielles Sortiment zusammenstellen konnte. Aber was davon wann geliefert werden konnte, stand in den Sternen des bilanzverantwortlichen Kombinates Nachrichten- und Messtechnik (NuM).
Das Wissen der Menschheit gehört allen Menschen! - Wissen ist Macht, wer glaubt, der weis nichts! - Unwissenheit schützt vor Strafe nicht ! - Gegen die Ausgrenzung von Unwissenden und für ein liberalisiertes Urheberrecht! PS Dieser Beitrag wurde am 04.06.2008 um 08:02 Uhr von P.S. editiert. |