Energiesteuerrechner AKS

Im Mansfeld Kombinat wurden elektrische Schmelzöfen mit 1-Phasen-Strom-Betrieb eingesetzt.
Von Seiten der Energieversorgung bestand dazu die Forderung, die drei Netz-Phasen gleichmäßig zu belasten und außerdem die Phasenverschiebung (Cosinus phi) auszugleichen.

Da diese Werte bei den Schmelzöfen nicht konstant waren, entwickelte Mansfeld die Automatische Kompensier- und Symmetriereinrichtung (AKS). Dieses rechnergesteuerte Gerät tastete die Netzspannung ab und errechnete die notwendigen Korrekturgrößen, die dann durch Zuschaltung großer Kondensator-Batterien wirksam wurden.
Ursprünglicher Auftraggeber für das Projekt war die Firma "VEB Lokomotivbau-Elektrotechnische Werke 'Hans Beimler'" in Henningsdorf (LEW Henningsdorf).


Steuerrechner AKS

Innenansicht. Unten die Vorsatzkarte, oben die PC4

Intern bestand die AKS aus 2 Platinen: der Rechnerkarte PC4 und der Vorsatzkarte. Erstere enthielt den Rechner sowie die Interface-Schaltkreise; letztere sorgte für die galvanische Trennung und die Digitalisierung von analogen Messgrößen sowie zur Leistungsverstärkung. Die Zuschaltung der Kondensatorbatterien wurde dann mit Schaltschützen realisiert.


Rechnerplatine PC4

Vorsatzkarte

Anschlussfeld der AKS

Zur Programmierung des AKS wurde der Rechner MPC2 benutzt. Die Programmierung erfolgte in einem speziellen BASIC-Dialekt. Dabei wurden die Quelltexte jeweils in einen Interpreter gelinkt und als ausführbares Programm auf der AKS abgelegt.
Der Datenaustausch zwischen dem MPC2 und der AKS erfolge online über ein Kabel. Dazu wurde der Prozessor der AKS abgeschaltet und der MPC übernahm per Busverbinder die Kontrolle über die AKS.

Als Verbesserung wurde die Platine PC4 später durch die Platine PC4.1 ersetzt, die über mehr Schnittstellen verfügte und einen auswechselbaren Speicher besaß.

Heute ist nur noch die Existenz 1 Exemplars der AKS bekannt.



Letzte Änderung dieser Seite: 02.01.2021Herkunft: www.robotrontechnik.de